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Freundin oder Motorrad

Schönen guten Tag liebe Motorradfreunde,

Ich bin ganz neu in dem Forum und ich hoffe ich kann hier mein Anliegen äußern bzw. meine Fragen stellen.

Wie man dem Titel entnehmen kann geht es um das heikle Thema, dass meine Freundin ein Problem damit hat, dass ich auf einer Maschine sitze.

Kurz zu mir/uns: Ich bin 26 Jahre jung und bin seit ende letzten Jahres im Besitz des Führerscheins Klasse A und wollte dieses Jahr in meine erste Saison auf einem Motorrad starten (zähle mal 125ccm nicht dazu).
Seit etwas über einem Jahr bin ich mit meiner Freundin zusammen und ich muss sagen, alles ist perfekt. Sie ist wie eine Seelenverwandte, wir wohnen zusammen und harmonieren sehr gut zusammen. Sie hat mich ohne Motorrad kennengelernt. Zu beginn unserer Beziehung habe ich mit dem Führerschein angefangen und bis dato war noch alles in Butter, doch nachdem ich die Prüfung bestanden hatte, hat sich vieles bei ihr verändert.
Sie ist von Natur aus eher eine ängstliche Persönlichkeit, was sich jetzt voll und ganz widerspiegelt. Sie hat extreme Angst um mich, was ich auch verstehen kann.

Da liegt jetzt mein Problem. Sie hat mich zwar nicht vor die Wahl gestellt, "ich oder Motorrad" aber sie hat mehrfach erwähnt, sie könne nicht mit einem Motorradfahrer zusammen sein, weil die Angst sie auffressen würde.
Jetzt stehe ich absolut zwischen den Stühlen. Ich kann und will nicht ohne meine Freundin, dennoch hänge ich auch extrem am Fahren. Für Kompromisse bin ich offen um beides gehändelt zu bekommen.

Hat vlt. jemand ähnliches durchgemacht ? Habt ihr Tipps für mich, wie ich bestenfalls beides unter einen Hut bekomme? Oder sollte ich eins von beiden sein lassen?

Ich weiß echt nicht mehr weiter!

Ich hoffe ihr könnt mir mit Tipps und Ratschlägen etwas helfen.

Liebe Grüße

Marcel

307 Antworten

Zitat:

@adi1204 schrieb am 19. Februar 2021 um 20:06:52 Uhr:


Motorrad!!!!!

Das wäre ja zu einfach.

Wie sollen wir die Frage beantworten können? Wir kennen weder die Freundin, noch das Motorrad.

Aber wie Michael schon so richtig schrieb, ganz alleine deine Entscheidung. Das Leben besteht nun mal aus Kompromissen.
Ich durfte nicht einmal Kl. 1 (heute A) machen, meine Eltern hatten was dagegen. Und Motorrad fahren, während ich noch von zu Hause abhängig war? Unmöglich.
Auch meine damalige Freundin war ziemlich gegen Motorrad eingestellt. Bis sie einmal mit wollte und mit fuhr und trotz Regen begeistert war. Hat sich aber ebenso schnell wieder gelegt, ist danach nie wieder mitgefahren. Allerdings hat sie keine Probleme mit meiner Leidenschaft für die zwei Räder.

Ich war männlich, verwegen, ich war frei und hatte lange Haare.
Meine Frau lernte mich kennen, nicht umgekehrt. Sie stellte mir förmlich nach.
Egal wo ich hinkam, sie war schon da. Es ist nun zwölf Jahre her.
Damals war ich eingefleischter Motorradfahrer, trug nur schwarze Sweatshirts, ausgefranste Jeans und Bikerstiefel, und ich trug lange Haare.
Selbstverständlich hatte ich auch ein Outfit für besondere Anlässe. Dann trug ich ein schwarzes Sweatshirt, ausgefranste Jeans und weiße
Turnschuhe.
Hausarbeit war ein Übel, dem ich wann immer es möglich war aus dem Weg ging.
Aber ich mochte mich und mein Leben. So also lernte sie mich kennen.
"Du bist mein Traummann. Du bist so männlich, so verwegen und so frei."
Mit der Freiheit war es alsbald vorbei, da wir beschlossen zu heiraten.
Warum auch nicht, ich war männlich verwegen, fast frei und ich hatte lange Haare.
Allerdings nur bis zur Hochzeit. Kurz vorher hörte ich sie sagen: "Du könntest wenigstens zum Frisör gehen, schließlich kommen meine Eltern zur Trauung." Stunden, - nein Tage später und endlose Tränen weiter gab ich nach und ließ mir eine modische Kurzhaarfrisur verpassen, denn schließlich liebte ich sie, und was soll`s, ich war männlich, verwegen, fast frei und es zog auf meinem Kopf. Und ich war soooo lieb.
"Schatz ich liebe Dich so wie Du bist" hauchte sie.
Das Leben war in Ordnung obwohl es auf dem Kopf etwas kühl war. Es folgten Wochen friedlichen Zusammenseins bis meine Frau eines Tages mit einer großen Tüte unter'm Arm vor mir stand. Sie holte ein Hemd, einen Pullunder (bei dem Wort läuft es mir schon eiskalt den Rücken runter) und eine neue Hose hervor und sagte:" Probier das bitte mal an." Tage, Wochen, nein Monate und endlose Papiertaschentücher weiter gab ich nach und trug Hemden, Pullunder ( Ärrrgh) und Stoffhosen. Es folgten schwarze Schuhe, Sakkos, Krawatten und Designermäntel. Aber ich war männlich, verwegen, todchic und es zog auf meinem Kopf.
Dann folgte der größte Kampf. Der Kampf ums Motorrad. Allerdings dauerte er nicht sehr lange, denn im schwarzen Anzug, der ständig kneift und zwickt, lässt es sich nicht sehr gut kämpfen. Außerdem drückten die Lackschuhe, was mich auch mürbe machte.
Aber was soll`s, ich war männlich, spießig, fast frei, ich fuhr einen Kombi, und es zog auf meinem Kopf.
Mit den Jahren folgten viele Kämpfe, die ich allesamt in einem Meer von Tränen verlor. Ich spülte, bügelte, kaufte ein, lernte Deutsche Schlager auswendig, trank lieblichen Rotwein und ging sonntags spazieren. Was soll`s dachte ich, ich war ein Weichei, gefangen, fühlte mich scheisse und es zog auf dem Kopf.
Eines schönen Tages stand meine Frau mit gepackten Koffern vor mir und sagte: "Ich verlasse Dich." Völlig erstaunt fragte ich sie nach dem Grund.
"Ich liebe Dich nicht mehr, denn Du hast Dich so verändert. Du bist nicht mehr der Mann den ich mal kennen gelernt habe."
Vor kurzem traf ich sie wieder.
Ihr "Neuer" ist ein langhaariger Biker mit zerrissenen Jeans und Tätowierungen, der mich mitleidig ansah.
Ich glaube ich werde ihm eine Mütze schicken.

So Spaß beiseite - wenn es wirklich die Seelenverwandte ist werdet ihr einen Weg ohne „oder“ finden - egal ob das jetzt das Motorrad betrifft oder andere Dinge.

Wenn nicht dann...

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Heute siehe oben, in einigen Jahren siehe unten.

Kummerkasten

Zitat:

@PeterBH schrieb am 19. Februar 2021 um 20:35:30 Uhr:


Wie sollen wir die Frage beantworten können? Wir kennen weder die Freundin, noch das Motorrad.

Er hat kein Motorrad, aber eine Freundin...

Vielleicht schließt sie ja vom Autofahrstil auf den zu erwartenden Motorradfahrstil und hat völlig recht.

Zitat:

@K12Marcel schrieb am 19. Februar 2021 um 18:33:41 Uhr:


Seit etwas über einem Jahr bin ich mit meiner Freundin zusammen und ich muss sagen, alles ist perfekt. Sie ist wie eine Seelenverwandte, wir wohnen zusammen und harmonieren sehr gut zusammen.

In einer gesunden Beziehung wächst man im Laufe der Jahre, der Jahrzehnte zusammen. Hierzu gibt es einen schönen Bibelvers (1.Mose 2:24), der dies zum Ausdruck bringt, auch wenn man eigentlich kein religiöser Mensch ist:

"Deshalb verlässt ein Mann Vater und Mutter, um mit seiner Frau zu leben. Die zwei sind dann eins, mit Leib und Seele."

Bist du dazu bereit oder hast du an deiner Seite nur eine Lebensabschnittsgefährtin?

Wenn du das für dich klar hast, kann man auch die Anforderung lösen, die Partnerschaft und das Hobby Motorrad in Harmonie zu bringen.

Zitat:

@Steffen1981 schrieb am 19. Februar 2021 um 19:35:00 Uhr:


Red mir ihr, zeige Verständnis für ihre Angst und kuck was draus wird. Ihr findet bestimmt einen Kompromiss. Ansonsten, spätestens beim zweiten Kind steht der Bock die ersten Jahre eh nur rum 😁
Oder, siehe Bild 😉
Was für ein Moped soll’s denn werden?

Bin ein paar Probe gefahren und fühle mich auf der Suzuki GSX R 600 K7 echt wohl. 🙂

Zitat:

@Lewellyn schrieb am 20. Februar 2021 um 00:56:02 Uhr:


Vielleicht schließt sie ja vom Autofahrstil auf den zu erwartenden Motorradfahrstil und hat völlig recht.

Eher weniger. Fahre recht defensiv und entspannt. Fast 10 Jahre unfallfrei und nur einmal mit 8km/h Zuviel geblitzt worden. ??

Danke an alle für die Antworten, Tipps und Sprüche. 🙂

Zitat:

@Demogantis schrieb am 20. Februar 2021 um 05:57:10 Uhr:



Bist du dazu bereit oder hast du an deiner Seite nur eine Lebensabschnittsgefährtin?

Das klingt jetzt so nach: "Wenn du sie wirklich liebst, verzichtest du auf's Motorrad fahren."
Wie wär's dann mit: "Wenn sie ihn wirklich liebt, akzeptiert sie das Motorrad fahren"?

Es ist doch so; wenn er auf's Motorrad verzichtet -obwohl er extra einen Motorradführerschein gemacht hat- wird er sehnsuchtsvoll jedem Motorrad hinterher schauen und sich immer denken, ich würd' ja so gern, aber...
Und warum? Nur weil seine Freundin Angst hat ihn zu verlieren.
Wenn er aber nu' anfängt zu fahren und seine Freundin merkt, dass nix passiert, dann haben beide was davon.

Der einzige Kompromiss für mich wäre, dass... obwohl nee, das wäre kein Kompromiss, denn vorsichtig fahren tu' ich eh.

edit: passieren kann immer was. Sterben kann man sogar zuhause im Bett.

Angst ist kein guter Begleiter in der Beziehung, obwohl Angst eine überlebenswichtige Schutzfunktionen des Körpers ist. Ich habe letztes Jahr mit dem Motorradfahren angefangen im fortgeschrittenen Alter. Meine Frau war zuerst auch dagegen und hatte Angst. Was hat geholfen? Zum einen braucht sie absolutes Vertrauen dass man verantwortungsvoll fährt und das zeigt sich auch im Fahrstil beim Autofahren. Zum andern hilft es wenn sie selbst das Motorradfahren als was positives und nicht Angstmachendes erlebt. Meine Frau fährt inzwischen als Sozius mit und hat sogar mit der 125er schon ein paar Parkplatzrunden gedreht. Vielleicht macht sie zumindest den B196. Was aber auch sehr geholfen hat ist ein befreundetes Ehepaar wo die Frau bzgl. Motorrad auch eher ängstlich ist aber schon ein paar Jahre ab und zu mitfährt. Wir konnten uns gegenseitig austauschen und wir konnten viel von deren Erfahrung profitieren. Inzwischen derehen wir öfters auch gemeinsame Runden.

Wenn das hier nicht hilft, kann man auch eine professionelle Partnerberatung in Anspruch nehmen. Die hört sich dann nicht nur eine, sondern beide Seiten an.

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