Freunde verraten
Hab mal eine Frage, ob ihr genauso reagiert hättet.
War mit ein paar Freunden abends unterwegs. Einer kam von weiter weg mit dem Auto.
Er wollte sein Auto eigentlich stehen lassen und mit dem Zug zurück fahren, ich hatte nichts getrunken um ihn später zum Bahnhof fahren zu können. Da ich nicht weit davon weg wohne hätte ich sein auto dort parken und zu Fuß nach hause gehen können, er hätte es dann am nächsten Tag abgeholt.
Nun war er plötzlich weg. Wir hatten nur mitbekommen, dass er kurz raus gehen wollte weil ihn jemand angerufen hat. War wohl dringend, auf jeden Fall haben wir bemerkt, dass er und sein Auto weg waren. Er hatte aber schon kräftig was getrunken. Per Handy war er auch nicht zu erreichen.
Ich habe dann die Leute in grün angerufen und denen das erzählt. Die Folge ist, dass er wohl deswegen angehalten wurde und nun natürlich mächtig Ärger bekommt.
Hättet ihr genau so reagiert ?
Beste Antwort im Thema
Ein herrlich polarisierendes Thema... 😁
Da kann jeder seine Überzeugung zur Schau stellen.
Jeder der sich hier über das Verhalten des TE empört, wird das nur so lange tun, wie es für einem selbst keine Nachteile bringt:
- ...solange er keine Mitschuld tragen muss, weil er nicht die Trunkenheitsfahrt zu verhindern versuchte...
- ...solange er keinen materiellen oder finanziellen Schaden tragen muss...
- ...solange er keinen geliebten Menschen durch den Besoffenen verlieren muss...
- ...solange er nicht als Mitfahrer verletzt oder verstümmelt wurde, etc...
Habe noch niemanden erlebt, der durch einen Besoffenen geschädigt worden ist und auch noch sagt: "...ist schon o.k...."
Also, Mitgefühl für einen trinkenden Fahrer oder fahrenden Trinker ist doch wohl fehl am Platze...
Ob das Verhalten des TE was mit Freundesverrat zu tun hat?!
Definitiv nein, man hat ihn womöglich vor Schlimmeren bewahrt, auch wenn er den Freundschaftsdienst wahrscheinlich nicht zu schätzen weiss...
282 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von milliway42
=> 597 (!!!, sind mal locker 20% mehr als oben falsch abgeschrieben wurde) Tote in Unfällen wg. Alkoholeinfluss (0,006 Promille der Fahrten!)[...]
Wenn ich mir das so ansehe, stelle ich fest - das Risiko alkoholisiert zu verunglücken ist über 9x höher als nüchtern, dabei ums Leben zu kommen ist sogar mehr als 13x höher.
Zusammenfassend kann man feststellen, daß selbst das nüchterne Fahren noch recht gefährlich ist - vielleicht ein Grund morgen allen Freunden vorsorglich die Reifen zu zerstechen, damit sie nicht losfahren können 😉
Ehrlich - der Feldzug zur Ehrenrettung des TE nimmt hier nun langsam religiöse Formen an. Auch der nützliche Hinweis auf meinen "Rundungsfehler" oben: Normal zur Erinnerung - die Zahl der Alk-Fahrten ist eine grobe Schätzung (Dunkelziffer: Faktor 500). Wir reden ohnehin nur über die Größenordnungen, es macht daher keinen Sinn, auf die "Abweichung" von 20% hinzuweisen. Wenn man die Mathematik hinter den Zahlen nicht versteht, sollte man sie nicht kritisieren, sondern einfach mal über die Kosnequenzen aus den Ergebnisse nachdenken, die in der Größenordnung stimmen.
Und damit kommen wir zum Thema zurück: Das Topic des Threads lautet "Freunde verraten". Es geht nicht um "Freunde retten" oder "Freunde vor Unfällen bewahren" sondern schlicht und einfach um "Verrat an der Freundschaft". Das war dem TE schon (unterbewusst?) bewusst, sonst hätte er wohl einen anderen Titel gewählt. Freud hat zugeschlagen.
Vielleicht meldet sich der TE gelegentlich nochmal mit *Fakten* zurück, wie die Sache weitergegangen ist, d.h. wie stark alkoholisiert der Freund tatsächlich war und welche Folgen für ihn und die Freundschaft am Ende eingetreten sind. Für meinen Geschmack gibt's hier mittlerweile viel zu viele Spekulationen über die möglichen, ehrenhaften Motive des TE und viel zu wenig Analyse, wie verschwindend gering die Gefahr für den Freund tatsächlich war.
Gute Nacht
Oliver
Wenn Du Zahlen anführst, solltest Du sie aber einfach in einen Zusammenhang stellen - sonst sagen sie nichts aus... Und die 20 Prozent machen im Vergleich zu "Nüchtern" schon eine ganze Menge aus - Statistik ist vielleicht nicht jedermanns Sache, aber verstanden habe ich sie schon! 😉
Und Autofahren birgt auf jeden Fall ein Risiko, allerdings muss man es ja für sich und andere nicht zusätzlich erhöhen, oder?!
Gruß
milliway42
"Die Folgen von Alkoholunfällen sind zudem überdurchschnittlich schwer. Auf 1000 Verkehrsunfälle mit Personenschaden fallen im Mittelwert 16 Getötete, bei Alkoholunfällen dagegen 27 Getötete.
Nach den Statistiken des Verbandes der Haftpflichtversicherer ist in Deutschland jeder vierte schwere Unfall auf den Einfluss von Alkohol zurückzuführen. "
Quelle: http://www.gruemo.de/.../...eit-im-verkehr---alkohol-am-steuer-78.html
Immer die Frage wie man die Statistik liest. Wieviel % aller Fahrten sind Trunkenheitsfahrten wenn sie 25% aller schweren Unfälle ausmachen? Bei rund 500000 Verletzten pro Jahr sind das mal eben 125000 Verletzte pro Jahr die auf das Konto von Alkohol gehen dürften. Das Risiko ist nunmal extrem erhöht. Dazu kommt dass die meisten Alkoholfahrten in den Nachtstunden mit wenig Verkehr stattfinden (zum Glück) und das Risiko durch das geringe Verkehrsaufkommen deutlich reduziert ist. Und trotzdem passieren viel zu viele schwere Unfälle in den Nachtstunden am Wochenende.
Und wenn es mal schief geht ist hinterher das Gejammer groß 🙄
Gruß Meik
Ja, besoffen fahren ist gefährlich... keine Frage. Weshalb ich eben gar nichts trinke, wenn ich fahren muss.
Seit ich die Statistik für Haushaltsunfälle kenne... siehts bei mir aus wie Sau 😁 😉
Jo os-m, moralinsauer, seh ich auch so. Ich sag mal nichts zu..
Aber werter Drahkke - QED again.
Denn entweder muss man wegsehen... oder naiv sein (wollen), wenn man einfach nie Angetrunkene in Autos steigen sieht? Bleiben wir doch am Ort der "Tat"... wer jetzt allen Ernstes behauptet, er wisse nicht haarklein, dass aus einer Disco geschätzte 50% mit einer Fahne im Gesicht rauskommen und so ins Auto steigen... der macht sich lächerlich. Nicht umsonst ist deren "Abflugszone" eine Lieblingsstandort für Alkoholkontrollen?
Ja was ist DA mit der lieben Bürgerpflicht der Sauberermänner? Nix... eben....
Übrigens ist es typisch, solche Anmerkungen in die dramatische Ecke zu ziehen und daraus eine Zustimmung zu Trunkenheitsfahrten zu konstruieren oder sich gar dazu herabzulassen, den Anmerkenden in eine Säuferecke zu stellen. Wie weit muss man dazu vom Leben weg sein... ? Ebenso typisch ist die "jeder einer zuviel" Karamelle... meine Herrn, mit der Prämisse (ganz allgemein) auf der Fahne seid ihr rund um die Uhr beschäftigt oder unglaubhaft.
Nebenbei... der TE hat offenbar die Nummer der Freundin und der Eltern - da ruf ich dann wohl zuerst an?
Aber egal... evtl. selbst einen in der Birne und halt blöd überreagiert. Murphey eben.
Frage noch... ist der TE letztendlich völlig nüchtern heimgefahren? Alle anderen auch?
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Zitat:
Original geschrieben von milliway42
Wenn ich mir das so ansehe, stelle ich fest - das Risiko alkoholisiert zu verunglücken ist über 9x höher als nüchtern, dabei ums Leben zu kommen ist sogar mehr als 13x höher.
Ähh, hab' ich das jetzt richtig verstanden? Wenn ich 13x nüchten fahre, dann ist das Risiko, daß ich mir die Birne einfahre genauso groß, wie wenn ich einmal besoffen fahre.
Zitat:
Original geschrieben von tec-doc
Frage noch... ist der TE letztendlich völlig nüchtern heimgefahren? Alle anderen auch?
Wir sind mit dem Taxi zum Bahnhof und von da aus einzellnper Zug oder Bus heim gefahren.
Ich hab ja extra nichts getrunken, ich war von Anfang an fürs zurückfahren eingeplant.
Aber wir sind mit nur einem Auto da gewesen, was ja nicht mehr zur Verfügung stand. Hin sind wir alle komplett nüchtern gewesen und er ist selber sein Auto gefahren.
Was nun die Messung des Alk.Gehaltes ergeben hat weiß ich nicht, aber dass er beim rausgehen zum Tel. nicht mehr gerade gehen konnte und dass er davor mehrmals kurz eingeschlafen ist, obwohl es nicht gerade leise war.
Die einziggen Ziele die er gehabt haben könnte waren auch nicht um die Ecke, sondern nur über ca. 60 km Landstraße oder AB zu erreichen.
Wie ich von der Freundin erfahren habe, wurde er kurz vor der Auffahrt zur AB angehalten. Allerdings bin ich mir jetzt recht sicher, er wäre auch ohne meinen Anruf angehalten worden, er ist mitten in der Nacht ohne Licht gefahren. Nur ob ohne meinen Anruf auch dann zu der Zeit eine Streife da gewesen wäre weiß ich nicht.
Blöde Situation... Kenne auch ähnliches...
Machen wir uns nichts vor: hier ist ein schwerer Spagat zwischen Freundschaft und moralischer Verpflichtung zur Sicherheit gefordert. Ich glaube ich hätte anders reagiert, aber mit Gewissheit sagen kann ich das auch nicht.
Letztlich ist jeder für sich selbst verantwortlich, und da der Kumpel offensichtlich noch in der Lage war zu fahren wusste er auch ganz genau das er es eigentlich nicht durfte. Von Gefährdung anderer ganz zu schweigen.
Ob es nun eine Überreaktion war oder nicht... der TE hat beschlossen die Polizei zu rufen und das muss man akzeptieren... auch der Kumpel, der sich ja immerhin einer Straftat schuldig gemacht hat. ... und wenn ich vor die Ultimative Wahl gestellt würde.. dann würde mein Pendel für den TE ausschlagen...
der Caster Paule
Vielleicht sollte mancher der Alkohol am Steuer zu relativieren oder gar schön zu reden versucht mal einen Monat bei einer Rettungswagenbesatzung mitfahren. Oder im Schadensfall nach dem Prinzip "selbstverschuldet, selbst bezahlen" abgerechnet werden (inklusive aller Folgekosten) damit die Allgemeinheit nicht für den finanziellen Aufwand gerade stehen muss.
Könnte man auch für Raucher empfehlen: einen Monat auf der Lungenstation eines Krankenhauses mitarbeiten, dann fällt das abgewöhnen deutlich leichter... 😉 (gut, war jetzt OT)
Ciao!
Zitat:
Original geschrieben von Gnubbel
Vielleicht sollte mancher der Alkohol am Steuer zu relativieren oder gar schön zu reden versucht mal einen Monat bei einer Rettungswagenbesatzung mitfahren. Oder im Schadensfall nach dem Prinzip "selbstverschuldet, selbst bezahlen" abgerechnet werden (inklusive aller Folgekosten) damit die Allgemeinheit nicht für den finanziellen Aufwand gerade stehen muss.
Könnte man auch für Raucher empfehlen: einen Monat auf der Lungenstation eines Krankenhauses mitarbeiten, dann fällt das abgewöhnen deutlich leichter... 😉 (gut, war jetzt OT)Ciao!
...also zumindest ich relativiere nichts und versuche auch nichts schön zu reden... Alk am Steuer ist und bleibt höchtst verwerflich und sollte immer bestraft werden....
der Caster Paule
Zitat:
Original geschrieben von Hadrian
Ähh, hab' ich das jetzt richtig verstanden? Wenn ich 13x nüchten fahre, dann ist das Risiko, daß ich mir die Birne einfahre genauso groß, wie wenn ich einmal besoffen fahre.
Das heißt, wenn Du genauso oft betrunken wie nüchtern fährst, kommt auf jeden Unfall den Du nüchtern baust, 13 Unfälle, die Du betrunken baust...
Zitat:
Original geschrieben von tec-doc
...sich gar dazu herabzulassen, den Anmerkenden in eine Säuferecke zu stellen. Wie weit muss man dazu vom Leben weg sein... ?
???
Aus welchem Satz willst du das herausgelesen haben?
Immerhin ist die Statistik über die Unfälle in Deutschland recht genau. Also wieviele Unfälle in welchem Zeitraum passiert sind, wieviele mit, wieviele ohne Alkohol, wieviele mit verletzten oder getöteten usw. Denn in D wird eine Verkehrsunfallstatistik in einer Datenbank (UDIS) geführt. Jeder Unfall mit verletzten oder alkoholisierten usw. (da gibt es eine genaue Defintion), wird von der Polizei in dieser Datei automatisch gespeichert. Bei uns in BW wird das durch unser Bearbeitungsprogramm, mit dem die Unfallanzeige erstellt wird automatisch übermittelt. Zumindest also sind die Angaben, wieviele der registrierten Verkehrsunfälle mit wieviel Alkohol war (der Wert der letzlich bei der Blutentnahme raus kommt, wir auch statistisch erfasst), recht genau. Ich betone hier nochmals: der registrierten Unfälle. Eine Dunkelziffer gibt es überall. Auf dem Land wird selten jemand die Polizei rufen, wenn der Nachbar besoffen in den Acker fährt. Da wird der Schlepper geholt, das Fahrzeug geborgen und der Verunfallte nach hause gefahren. Dies wollte ich hier nur mal bekannt geben, also das die Zahlen, die veröffentlicht werden recht genau sind.
Denn viele Statistiken, die von der Politik zitiert werden, sind nur reine Rechenbeispiele und nicht definitiv belegt. So zum Beispiel Unfälle mit Handybenutzung. Da wurde von der Politik auch Zahlen zitiert, wieviele Unfälle hierdurch doch geschehen würden. Tatsächlich gibt und gab es bei der Polizei noch nie eine Erhebung oder Statistik, der Handyunfälle. Wieso denn auch, es war zum einen erlaubt zu telefonieren, weshalb dies schon gar nicht überprüft wurde durch die aufnehmende Streife vor Ort, noch kann dies nach dem Unfall in den meisten Fällen nachgewiesen werden, dass telefoniert wurde zum Unfallzeitpunkt. Also woher stammen die Zahlen. Einem TV Bericht zufolge wurde dies wissenschaftlich berechnet. Aha. Auch beim Thema Passivraucher. Es gibt keine einzige statistische Erhebung der tatsächlichen Rauchertoten in Deutschland. Das statistische Bundesamt registriert zwar verschiedene Todesarten (so kann z.B. genau gesagt werden, wieviele Menschen an Aids starben letztes Jahr in D), aber Rauchen wird nicht registriert. Die dort zitierten Zahlen stammen auch aus der Hand eines Mathematikers und belegen keine Fakten. Trotzdem wurde ein Gesetz auf diese Zahlen gestützt.
Hast meiner Meinung nach richtig gehandelt. Konnte nicht mehr gerade laufen, war ohne Licht unterwegs, Autobahnfahrt etc....
Selbst wenn du vielleicht eine "Freunschaft" verloren haben solltest, du hast vielleicht ein (seins) Leben, wenn nicht sogar mehrere gerettet. Gut gemacht.
Freund verraten ist scheiße!
Betrunkener Freund baut scheiße und du hättest dabei nur zugeschaut wäre doppelt scheiße!
So betrachtet war deine Entscheidung okay.