freibremsen noch möglich?

Hallo,
Ich bzw wir fahren einen Corolla Hybrid und haben Probleme mit der hinteren bremse.
Siehe Bild.
Das Auto wird jetzt zwei Jahre alt und rein theoretisch bremsen wir wie immer und hatten nie solche Probleme.
Natürlich habe ich schon gemeckert bei meinem Händler und ihm das gezeigt.
Ich habe die ganze letzte Woche probiert durch hartes bremsen wieder sauber zu bekommen aber leider hat das nicht viel gebracht außer das der Verbrauch gestiegen ist und die vorderen Scheiben verschleißen.
Gibts irgendwelche Tipps?
Diese E bremse während der Fahrt zu ziehen wird auch nicht wirklich viel bringen oder?
In N schalten das man nicht rekuperiert soll man auch ja nicht weil man den E Motor wohl überdreht...

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59 Antworten

Zitat:

@OO--II--OO schrieb am 9. April 2021 um 18:20:39 Uhr:


Gebremst wird IMMER an beiden Achsen (1-Achs-Gebremste sind mindestens Vorkriegs-Oldtimer).

Das einzige, was unterschiedlich sein kann, ist die Aufteilung der Bremskreise :
-- diagonal/über Kreuz je ein Bremskreis
-- VA-HA je ein Bremskreis (ist z.B. bei meinem BMW E30 so, die meisten anderen BMW haben's aber auch diagonal)

Die Bremskräfte sind aber sehr unterschiedlich verteilt. Hinten wird normalerweise nur sehr schwach gebremst da ein blockieren der Hinterachse unweigerlich zum ausbrechen führt. Und selbst mit ABS würde das Fahrverhalten wohl sehr instabil wenn die Hinterachse in regeln kommt die Vorne jedoch nicht.

Habe mal mit einem Golf II ein Fahrsicherheitstraining gemacht, die Hinterachse war praktisch nicht zum blockieren zu kriegen. Der Instruktor hat nur gemeint das ist normal beim Golf der bremst hinten kaum.
Vorteil er blieb sehr stabil der Bremsweg war aber lang.

Später hatte ich dann mal einen Volvo 440 mit Scheibenbremsen hinten. Wenn da bei einer Vollbremsung die Hinterachse blockiert hat kam die Kiste sofort quer. Der Stand deutlich schneller als der Golf aber eben manchmal quer zur Fahrtrichtung 😉

Such dir einen schönen großen leeren Parkplatz. Fahr 4 oder 5 Mal mit ordentlich Schmackes rückwärts und steig anständig in die Eisen. Danach sind deine Scheiben wieder blank.

Träum weiter, mit paarmal Bremsen bekommst das nimmer weg ---> abschleifen !
(siehe meinen Beitrag Seite 1)
Oder mal paar Tage/Wochen einfach deutlich stärker bremsen.
Oder beides nacheinander.

Die Karre fährt nur knappe 30 rückwärts 😁
Das würde Tag und Nacht dauern haha

Zitat:

@OO--II--OO schrieb am 9. April 2021 um 18:20:39 Uhr:


Gebremst wird IMMER an beiden Achsen (1-Achs-Gebremste sind mindestens Vorkriegs-Oldtimer).

Nein, mein 212er bremst bei leichten Bremsungen IMHO auch nur bzw. vorwiegend hinten.

Gruß Metalhead

Zitat:

@Turbotobi28 schrieb am 9. April 2021 um 19:05:42 Uhr:


Und selbst mit ABS würde das Fahrverhalten wohl sehr instabil wenn die Hinterachse in regeln kommt die Vorne jedoch nicht.

Nee, beim ABS ist das egal.

Hatte mal einen Motorumbau bei dem ein Motor und eine Bremsanlage von einem Fahrzeug mit ABS in ein Fahrzeug ohne ABS eingebaut wurden.

Die Bremsverteilung war viel zu sehr auf der Hinterachse, so daß die immer recht zügig blockiert hatte (fatales Fahrverhalten). Beim ABS-Fahrzeug war das so und ist IMHO bei allen so (hinten blockierts? Egal, weil ABS vorhanden).

Da wurden dann Bremskraftminderer in die hinteren Leitungen gesetzt und gut war es.

PS. Wegen dem Tragbild würde ich mir jetzt noch nicht in die Hose machen. Einmal tägliche einfach auch mal etwas stärker bremsen und hier keine Pferde scheu machen.

Gruß Metalhead

Zitat:

@OO--II--OO schrieb am 9. April 2021 um 21:03:22 Uhr:


Träum weiter, mit paarmal Bremsen bekommst das nimmer weg ---> abschleifen !
(siehe meinen Beitrag Seite 1)
Oder mal paar Tage/Wochen einfach deutlich stärker bremsen.
Oder beides nacheinander.

Nö. Hab ich selbst gerade durch. Und die Bremsen meines F46 sahen nach einem Stillstands-Corona-Winter VIEL schlimmer aus als diese. Ist eine Sache von 5 Minuten.
Aber klar. Man kann natürlich auch einfach in die Werkstatt fahren. Für Geld richten die alles.

Zitat:

@Matsches schrieb am 9. April 2021 um 21:26:53 Uhr:



Zitat:

@OO--II--OO schrieb am 9. April 2021 um 21:03:22 Uhr:


Träum weiter, mit paarmal Bremsen bekommst das nimmer weg ---> abschleifen !
(siehe meinen Beitrag Seite 1)
Oder mal paar Tage/Wochen einfach deutlich stärker bremsen.
Oder beides nacheinander.

Nö. Hab ich selbst gerade durch. Und die Bremsen meines F46 sahen nach einem Stillstands-Corona-Winter VIEL schlimmer aus als diese. Ist eine Sache von 5 Minuten.
Aber klar. Man kann natürlich auch einfach in die Werkstatt fahren. Für Geld richten die alles.

Ich glaube, du verkennst die Situation. Das ist kein einfacher Rost. Das ist so grob u. hart, dass den Bremsbelag an der Stelle weggerubbelt hat. Da kannst du lange Bremsen und es wird doch nix.

Auf die Drehbank und ganz behutsam nach planen. Beläge neu oder auchplanen, sonst wird das nix. Natürlich auch den Sattel instandsetzen, also Bremskolben und Sattellführung. Wenn dann noch die Feststellbremse integriert, eher zwei neue Sättel, dann ist wieder Ruhe.

Na wenn Du meinst. Mein Geld isses ja nicht.
Was kostet es, es mal auszuprobieren?
Anfahrt und 5 Min Zeit.
Was ist das Risiko dabei?
Keins.
Und wenn's nicht klappt, kannste ja zum Planen fahren.
Ist ja jetzt nicht so, als bestünde die Gefahr 300€ zu verbrennen.

Ich hab es schon probiert mit dem rückwärts fahren und das klappt nicht. Deswegen hab ich ja gesagt die Karre fährt knappe 30 rückwärts.

Auch ein modernes Auto wird instabil wenn hinten stärker als vorne gebremst wird. Es wird immer vorne stärker gebremst. Hinten wird nur mitgebremst und das ist nach Hersteller halt unterschiedlich ausgelegt. Und bei vielen Fahrzeugen ist die Scheibenbremse hinten überflüssig und eine Trommel angebracht.

Bei einem Hinterradantrieb greift natürlich die Antriebsschlupfregelung ein, wenn man es übertreibt und das wird auch nicht immer angezeigt, sondern erst wenn extrem eingegriffen wird leuchtet auch das Lämpchen im Cockpit. Sanfte Regeleingriffe sind Standard bei den Motorleistungen heutzutage. Wäre doch undenkbar wenn am Hecktriebler plötzlich die Räder durchdrehen und den Rennfahrer bei seiner Fahrt zum Supermarkt irritieren.

Warum war der Hinterradantrieb den früher so verschrien?
Weil das Heck sofort kommt, wenn man in der Kurve zu sehr drauflatscht. Das wird nicht durch moderne Fahrwerkskonstruktionen verhindert, sondern von der Elektronik und eben mit Bremseingriff. Und der wird nicht ständig angezeigt, um den Rennfahrer nicht zu irritieren.

Ganz einfach.

Zitat:

@benprettig schrieb am 10. April 2021 um 10:05:50 Uhr:


Auch ein modernes Auto wird instabil wenn hinten stärker als vorne gebremst wird. Es wird immer vorne stärker gebremst.
https://books.google.de/books?...

Gruß Metalhead

Ok Danke @metalhead79

Aber was ist hohe und was ist niedrige Geschwindigkeit? 40 km/h, kein Regen, also kein Regensensor im Betrieb, aber Straße ist feucht, Laub, also nichts ungewöhnliches, da kommt doch ganz schnell das Heck, wenn hinten stark gebremst wird. Unnötiger ESP Eingriff, anstatt ganz normal vorne stärker zu bremsen.

Schon komisch, die Physik lässt sich ja nicht ändern.
Zumal es doch egal ist, vorne wird halt öfter die Bremse gewechselt.

Naja, ich muss ja nicht alles verstehen. Mir jedenfalls ist ein von Haus aus vorn stärker bremsendes Fahrzeug lieber.

Gruß
Ben

Aus meiner Sicht ist das nur ein optischer Mangel. Meine Bremsscheiben sehen noch schlimmer aus und der Bremsenprüfstand sagt alles OK. Auf den Bildern ist es auch wirklich nur oberflächlich, meiner Meinung nach. Zum Thema wie die elektrische Handbremse reagiert: Da kann ich nur für meinen Mazda sprechen, der zieht aus der Fahrt heraus beim ziehen des Schalters ALLE 4 Bremsen an, nicht nur die hintere Handbremse. Die Bremswirkung setzt langsam aber konsequent ein und erreicht nach knapp 2 Sekunden Vollbremsungsniveau.

Wenn es dich stört: Landstraße, auf mind. 120 km/h beschleunigen und dann VOLL in die Eisen steigen und bis zum Stillstand den Druck halten. Die Dinger sind dafür gebaut und halten das aus.

Zitat:

@benprettig schrieb am 10. April 2021 um 15:50:48 Uhr:


Ok Danke @metalhead79

Aber was ist hohe und was ist niedrige Geschwindigkeit? 40 km/h, kein Regen, also kein Regensensor im Betrieb, aber Straße ist feucht, Laub, also nichts ungewöhnliches, da kommt doch ganz schnell das Heck, wenn hinten stark gebremst wird. Unnötiger ESP Eingriff, anstatt ganz normal vorne stärker zu bremsen.

Schon komisch, die Physik lässt sich ja nicht ändern.
Zumal es doch egal ist, vorne wird halt öfter die Bremse gewechselt.

Heute kann man das nicht mehr so sagen. Es gibt jede Menge Komfortfunktionen, die v.a. die hinteren Bremsen verwenden und damit natürlich verbrauchen. Schau mal ins G20/21 Forum.
Da ist es - dank Bremseneingriffen zur Stabilisierung bzw. bei ACC völlig üblich, daß die hinteren Bremsen bei 25.000 km an der Verschleissgrenze sind, während die vorderen noch mal für die selbe Strecke gut sind.
Vom Golf 7 wird ähnliches berichtet. Wird heute so ausgelegt und angesteuert.

Früher war das tatsächlich anders. Vorne trat der eigentliche Verschleiß auf, die hinteren hielten ewig. Da hatten (manche) Autos einen ALB (achslastabhängigen Bremskraftverstärker) der mechanisch den Weg des Einfederns an der Hinterachse gemessen hat. Manche hatten auch gar nichts. Aber das ist vorbei.

Was die nicht angezeigten ESP Eingriffe angeht: Ich habe jahrelang beruflich bedingt Prototypen bewegt, die teils noch keine funktionierenden bzw. noch nicht stabile Assistenzsysteme besaßen bzw. bei denen sie vollkommen abschaltbar waren. Ich erinnere mich an den M5 E60 mit seinem 5LV0. Ein im Serienzustand fahrwerksseitig kreuzbraves Auto, bei dem man absolut nichts von irgendwelchen Eingriffen merkt. Der Laie würde denken, das ist halt so.
Aber wehe Traktions- und Stabilitätskontrollen waren ganz aus bzw. ausgefallen (ganz aus kann man sie im Serienfahrzeugen nicht schalten, nur übers "Geheimmenü"/Rollenmodus). Schon bei feucht angehauchter Straße war das Auto schon bei sanftem Gas nicht mehr auf der Strecke zu halten. Er ging SOFORT hinten weg. Und das war nicht 1970 sondern 2002. Also ja. Die Systeme regeln in Serie ständig und permanent OHNE daß der Fahrer etwas davon merkt.

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