Fragen zur (Servo-)Lenkung
Hallo,
mir sind letztens 2 Fragen in Bezug zur Lenkung aufgekommen:
1. Warum ist das Lenken im Stand schwergängiger als bei Fahrt?
2. Geht eine Servolenkung OHNE Servounterstützung (Kaputt, Motor aus) schwergängiger als eine gewöhnliche Lenkung ohne Servounterstützung? Wenn ja, warum?
Beste Antwort im Thema
Zitat:
Original geschrieben von Spezialwidde
Bei elektrischer Servolenkung bemerkt man kaum einen Unterschied zu nichtunterstützten Systemen (die es aber heutzutage kaum noch gibt).
Hi Tobias,
das bist Du noch nicht gefahren, oder? Die Reibung und Massenträgheit in einer elektrischen Lenkung ist ziemlich groß und unterstützte Lenksysteme sind heute immer direkter ausgelegt (weniger Lenkradumdrehungen von Anschlag zu Anschlag) als nicht unterstützte.
Wenn so eine Lenkung ausfällt und man noch in die Werkstatt fährt, gibt das ziemlich dicke Oberarme.
D.h. die Lenkkräfte einer unterstützten Lenkung ohne Unterstützung sind deutlich höher als die, einer als solchen ausgelegten nichtunterstützten Lenkung.
Es gibt aber gesetzliche Grenzwerte, wie hoch die Lenkkräfte maximal sein dürfen und die werden von allen Lenksystemen auch ohne Unterstützung eingehalten (sonst gibt's keine Typprüfung).
Im Stand ziehst Du zuerst den Reifenlatsch auf, lenkst also in die Seitenwand und dann verdrehst Du den Latsch unter hoher Reibung auf der Straße. Beim rollenden Fahrzeug erzeugst Du Schräglauf im Latsch, dem der Latsch dann folgt. Grob gesprochen drehst Du also im Stand den Reifen auf der Straße und während der Fahrt lenkst Du nur in den Schräglauf, was deutlich kleinere Lenkkräfte zur Folge hat.
Bei einer servounterstützten Lenkung merkst Du das nur zum Teil, weil im Stand einfach mit mehr Leistung unterstützt wird, als während der Fahrt. Das passiert automatisch, da die Lenkung die Lenkbewegung auswertet und bei zunehmenden Lenkeinschlag im Stand mehr Untersützungsleistung liefert. (Das ist jetzt nicht ins letzte Detail technisch korrekt geschrieben, soll aber als Bild helfen, dass man sich das besser vorstellen kann).
21 Antworten
Moin
Doch, nur werden die, nur wegen der Servo, nicht mehr, oder weniger belastet, wenn ich von links nach rechts lenke.
Die Belastung entsteht genau gleich, wenn ich ohne Servo lenke, nur da merkt man es eben nicht.
Moin
Björn
Zitat:
Original geschrieben von Friesel
Die Belastung entsteht genau gleich, wenn ich ohne Servo lenke, nur da merkt man es eben nicht.
das sag ich doch die ganze zeit😁
nur, das man eben ob der servo trotzdem eher dazu neigt, im völligen stillstand zu lenken (wenn mans nicht weiß). und sich dann über die verreckte lenkung nach 60tkm wundert😰
deshalb mein hinweis:
Zitat:
lenken im stand ist mit servo zwar weitesgehend problemlos, geht aber ziemlich aufs material.
man sollte beim lenken also zusehen, das der wagen immer leicht am rollen ist. die servo dankts mit lebensdauer
im grunde sind wir einer meinung😉
Moin
Joa, möchte ich so sagen. :-)
Aber das heutige Servos nach 60k den Geist aufgeben, das liegt mehr am Sparwilly als an der Servo. Wie gesagt, die Servo ist letztlich ein hydraulischer Kolben, und die können, in ihrer Auslegungsgrenze, alles ab. Man siehe hier nur Stempel eines Baggers. Die Zahnradstange ebenfalls, die dürfen schlicht nicht aufgeben, sind schließlich Sicherheitsrelevant! Was für eine PR wenn doch.
Das einzige was bei allen Fahrzeugen gleich leidet, das sind die Lager und Gummis an den Rädern. Also dort die der Lenkung. Die werden überstrapaziert, da etwas anders ausgelegt, halt fürs Lenken in der Bewegung, was sie ja auch zu 99% machen.
Das heute anscheinend öfters der Zylinder oder die Pumpe aufgeben, oder vieleicht auch nur die Ansteuerung, das liegt, wie beschrieben, am Sparfuchs, da kann der Lenker kaum was dran ändern.
Das ist allerdings meine persönliche Meinung. Und meine Erfahrung ist da eher: Servo ist unproblematisch. Meine hielten mehrere hundert tausend km, über 30 Jahre. Und die neueste, eine reine E-Lenkung, hält seit 2008 und 130.000 km.
Moin
Björn
Hi,
ich denke heute leiden die Spurstangenköpfe wie früher auch, wenn man im stand Lenkt.
Viele Grüße, Alex
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Zitat:
das bist Du noch nicht gefahren, oder? Die Reibung und Massenträgheit in einer elektrischen Lenkung ist ziemlich groß und unterstützte Lenksysteme sind heute immer direkter ausgelegt (weniger Lenkradumdrehungen von Anschlag zu Anschlag) als nicht unterstützte.
Wenn so eine Lenkung ausfällt und man noch in die Werkstatt fährt, gibt das ziemlich dicke Oberarme.
Ich fahre einen Corsa mit elektrischer Lenkunterstützung. Die ist auch schonmal defekt gewesen, dann war das Lenkverhalten in etwa so wie bei meinem Winterauto (B-Corsa komplett ohne Servolenkung), deshalb war ich der Meinung das Mitdrehen des Elektromotors braucht nicht viel Kraft. Beim Golf eines Kollegen hatten wir das Auto mal ein paar Meter mit abgenommenem Keilriemen sprich deaktivierter Servopumpe verfahren müssen, das ging doch sehr schwer.
Gruß Tobias
Das kommt eben auf die Uebersetzung des Lenkgetriebes an und etwas aufs Gewicht der Vorderachse.
Pete
Bislang wurde aber auch vergessen, dass sich seit der Verbreitung von Servolenkungen auch die Achsgeometrien deutlich geändert haben. Räder mit negativen Stürzen, großem Nachlauf und Spreizung, lassen sich eben schwerer lenken...