fragen über motor
servus,
hab ma ein paar allgemeine fragen..
kenn mich nicht gut aus mit motoren und autotechnik..
aber man ließt immer z.b. v8 6zylinder
oder 4 zylinder und 2500cm³ hubraum..
leider kann ich gar nichts damit anfangen bzw. weiss nicht wie ich das einordnen soll.
danke für eure hilfe
Beste Antwort im Thema
Moin,
Bei diesem Thema gibt es kein "Normalerweise" mehr ... da es im Grunde sämtliche Bauformen gibt 😉
Gehen wir sie man systematisch durch :
1.) Motor vorne, Getriebe vorne, Antriebsachse vorne. Geht erst seitdem man Wellen bauen konnte, die trotz Kraftübertragung auch lenkbar waren. Das erste Auto mit dieser Technik wurde von Cord Anfang der 30er Jahre vorgestellt. Diese Bauweise ist vergleichsweise kompakt und platzsparend und für den Autohersteller meist relativ günstig. So gebaute Fahrzeuge sind kopflastig und weisen Antriebseinflüsse in der Lenkung auf. Einsatzzweck meistens Kleinwagen (z.B. Polo/Corsa) bis Mittelklasselimousinen (Passat). Ausnahmen sind auch in der Oberklasse (Phaeton V6, A8 V6) existent.
2.) Motor vorne, Getriebe vorne, Antriebsachse hinten. Eine vergleichsweise alte Bauweise, da Lenkungs- und Antrieb getrennt sind. Diese Autos sind meist besser Ausballanciert und können mehr Lenkkräfte übertragen. Solche Fahrzeuge werden meistens als sportlicher empfunden als Fronttriebler (teils aber ohne es wirklich zu sein). Derzeit ist der BMW 1er der einzige Kompakte in dieser Konfiguration. In der Produktion sind diese Fahrzeuge teurer und der Antriebsstrang benötigt mehr Platz. Deshalb ist die Domäne dieser Fahrzeuge eben ab der Mittelklasse aufwärts.
3.) Motor vorne, Getriebe hinten, Antriebsachse hinten. Das ist die sogenannte Transaxlebauweise. Die Motordrehzahl wird über eine mit Motordrehzahl laufende Welle zum Getriebe übertragen. Wegen der aufwändigen und teuren Transaxlewelle eine der teuersten Bauweisen. Aber, die Gewichtsverteilung und die Agilität des Fahrzeuges sind üblicherweise sehr sportlich und fahraktiv. Beispiele für diese Bauweise : Porsche 924, 944, 928, Maserati 4Porte, Ferrari 612 Scaglietti, Alfa Romeo Alfetta usw.pp.
4.) Motor vorne, Getriebe vorne, Antrieb auf beide Achsen. Ein Allradler. Sehr verbreitete Bauweise, wird von Audi bis Volvo verwendet. Je nach Hersteller und Fahrzeuganspruch gerät die Abstimmung etwas mehr Front- oder Hecklastig. Diese Fahrzeuge zeichnet zwar eine geringere Agilität als die Hecktriebler aus, dafür haben sie ein höheres Traktionslevel und können immer dann, wenn Traktion erforderlich ist punkten. Deshalb ist diese Bauweise insbesondere im Rallysport sehr attraktiv.
In einigen Fällen gibt es eine Besonderheit ... das nennt sich dann ein "Frontmittelmotor". Das bedeutet, das der Motor nicht AUF oder VOR der Vorderen Achse sitzt, sondern das er sich hinter der Vorderachse befindet. Dies ist ebenfalls eine Methode ein Auto sportlicher zu bekommen, da der Schwerpunkt des Autos nach hinten wandert.
5.) Motor in der Mitte, Getriebe hinten, Antrieb hinten. Diese Bauweise nennt man Mittelmotorbauweise. Der Motor und manchmal auch das Getriebe, befinden sich hinten, aber VOR der hinteren Achse. Die Gewichtsverteilung ist sehr stark Traktionsorientiert, diese Fahrzeuge sind allesamt sehr agil, aber auch meist sehr schwer zu fahren. Diese Bauweise ist aktuell nur bei Sportwagen zu finden. So z.B. beim Porsche Boxster und Cayman. Aber auch der Toyota MR2 und der Ferrari 430 sind Mittelmotormodelle. Ein Kuriosum stellte der Toyota Previa dar, bei diesem Fahrzeug handelte es sich um einen VAN mit Mittelmotor.
6.) Motor hinten, Getriebe hinten, Antrieb hinten. Die klassische Konfiguration des VW Käfers oder des Porsche 911. Heute ziemlich ungebräuchlich, da diese Motoren oftmals Kühlprobleme mit sich bringen. Zusätzlich gibt es Probleme mit dem Transportpotential, da es nunmal einfacher ist, hinten einen grossen Kofferraum zu bauen, als Vorne. Ein Motor an der Stelle nimmt natürlich Platz weg. Im Gegensatz dazu hat diese insbesondere bei Klein- und Kleinstwagen einen Vorteil beim Insassenunfallschutz, da man die kurze Vorderwagenstruktur natürlich ohne Motor besser als Crashbox aufbauen kann.
Die Konfigurationen 5 und 6 gibt es in seltenen Fällen auch noch als Allradvarianten. Eine Allradvariante von 5. stellen die aktuellen Lamborghinimodelle dar, bei denen es sich um Mittelmotormodelle mit Allradantrieb handelt. Eine Allradvariante von 5 war z.B. der VW Bus T3 Synchro, aber auch die Porsche 911 Turbo und Carrera 4 seit der 964 Baureihe weisen diese konstruktive Besonderheit auf.
Für welche Konfiguration ein Hersteller sich entscheidet, richtet sich also nach 2 wesentlichen Punkten. Das erste ist, wieviel darf der Antrieb kosten und die zweite ist, was will ich mit dem Auto erreichen. Ein 420 PS starker Ferrari mit Frontantrieb wäre unfahrbar ... aber ein 90 PS Fronttriebler in der Kompaktklasse ist billiger als ein heckgetriebenes Fahrzeug. Im Falle des BMW 1er war der Grund für BMW dennoch eine Heckantriebskonfiguration zu wählen einerseits der sportliche Anspruch und zum anderen die Tradition.
Gruß Kester
20 Antworten
Moin,
Ähh ... da bringst du grad was durcheinander 😉 Der Hubraum des Motors ist das Volumen den er besitzt. Diesen kann man in Litern oder einer beliebigen anderen Volumendimension angeben.
Also z.B. 2L, was ebenfalls 2000 cm³ wären. Aber du kannst das auch in cubic Inch (CUI) angeben, wird so in den USA gemacht, selbstredend könnteste es auch in Kubik-mm angeben ... wäre nur ziemlich groß.
Nein ... Ein 2-Taktmotor kann auch ein 3 oder 4 Zylinder sein, ist allerdings sehr ungebräuchlich (Zumindest bei den Benzinern). Die meisten 2-Takter sind in der Tat 1, 2 oder 3 Zylinder.
Ganz grob und schnell gesagt ...
Ein Motor muss einen sogenannten Kreisprozess durchlaufen. Dieser besteht aus 4 immer wieder aufeinanderfolgenden Vorgängen, und zwar dem ersten Takt (Ansaugen). Hierbei saugt der Motor Luft an (Beim Benziner versetzt mit Benzin, Beim Diesel oder Direkteinspritzer nur Luft), Der zweite Takt wird als Verdichten bezeichnet. Bei geschlossenen Ventilen bewegt sich der Kolben aufwärts und komprimiert die Luft (bzw. das Gasgemisch). Im Anschluss wird gezündet, beim Benziner durch die Zündkerze, beim Diesel durch den Kraftstoff, der im heissen Gas entzündet wird. Durch die Verbrennung wird der Kolben nach unten getrieben, dieser Takt nennt sich ARBEITSTAKT. Nach dem Arbeitstakt gehen die Auslassventile auf und der Kolben drückt das Abgas heraus, dann geht es wieder von vorne los. Beim Zweitakter ist der Motor etwas anders aufgebaut und erledigt quasi 2 Arbeitstakte gleichzeitig, in der Regel haben 2 Takter auch keine Ventile (da gibt es aber Ausnahmen).
MFG Kester
Hallo Kester, du hast eine Bauweise vergessen:
Motor vorne, Getriebe hinten, Antrieb auf beiden Achsen, als Beispiel kann ich den neuen Nissan GT-R anführen.
Dürft aber auch der einzige dieser Bauart sein.
Bei einem Teil bin ich nicht so ganz einverstanden, denn da machst du es etwas zu einfach:
Zitat:
Original geschrieben von Rotherbach
4.) Motor vorne, Getriebe vorne, Antrieb auf beide Achsen. Ein Allradler. Sehr verbreitete Bauweise, wird von Audi bis Volvo verwendet. Je nach Hersteller und Fahrzeuganspruch gerät die Abstimmung etwas mehr Front- oder Hecklastig. Diese Fahrzeuge zeichnet zwar eine geringere Agilität als die Hecktriebler aus, dafür haben sie ein höheres Traktionslevel und können immer dann, wenn Traktion erforderlich ist punkten. Deshalb ist diese Bauweise insbesondere im Rallysport sehr attraktiv.
Hier hättest du weiter ausholen können/sollen, denn das ganze ist etwas zu sehr komprimiert, so dass es die Tendenz hat nicht ganz richtig zu sein.
Ersteinmal gibts verschiedene Allradformen, zuschaltbarer (manuell und automatisch) und permanent.
Ersterer bringt nur was wenn eine Antriebsachse Schlupf hat, also in der Praxis nicht wirklich zu gebrauchen, außer vielleicht bei Geländewagen.
Dann gibts noch den permanenten, der immer die Kraft zwischen beiden Achsen aufteilt.
Und auch bei der Bauweise gibts gewaltige Unterschiede, da würd ich auch nicht von Allrad generell sprechen (wollen) sondern von Fronttrieblern mit allradantrieb und Hecktrieblern mit Allradantrieb, da z.B. die Gewichtsverteilung unterschiedlich ist, aber auch die auslegung.
z.B. ein Fahrzeug mit Motor vorne, Getriebe Vorn, Antrieb Vorn + zuschaltbarem Allradantrieb, wie z.B. im Golf zu finden, ist in der Praxis kaum anders zu fahren als ein Fronttriebler.
PS: Beim "Mittelmotor" gibts noch andere Beispiele, zum Beispiel VWs T2, T2 und AFAIR auch T3 Busse.
Bei vielen anderen kann man sich streiten, ob ein Motor unterm Beifahrersitz als Mittelmotor bezeichnet werden kann...
für mein Wissenstand sind die Antworten auf jeden Fall top, und ich bin froh das sich jemand die Mühe macht
Moin,
Ich hatte ja angedeutet ... das man das ganze beim Allradler nochmal entsprechend auseinanderflücken kann ... ich hielt es allerdings im Rahmen eines Crashkurses nicht für notwendig, da das eher eine Info für Menschen ist ... die es wirklich Fahraktiv oder gemütlich haben wollen.
Auch wenn es JAHRE her ist ... Ich bin mir ziemlich sicher, dass beim T2 und T3 der Motor auf bzw. teilweise hinter der angetriebenen Achse war. Demzufolge ein glasklarer Heckmotor"bolide".
MFG Kester
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Zitat:
Original geschrieben von designbuiss
für mein Wissenstand sind die Antworten auf jeden Fall top, und ich bin froh das sich jemand die Mühe macht
Naja, je mehr Infos man bekommt, desto mehr kann man lernen 😉
Zitat:
Original geschrieben von Rotherbach
Moin,Ich hatte ja angedeutet ... das man das ganze beim Allradler nochmal entsprechend auseinanderflücken kann ... ich hielt es allerdings im Rahmen eines Crashkurses nicht für notwendig, da das eher eine Info für Menschen ist ... die es wirklich Fahraktiv oder gemütlich haben wollen.
Naja, das 'Problem' beim Allradler ist ja eben das es kaum richtige Allradler gibt, es ist vielmehr eine Sonderform der Standardvarianten (FF, FR, MR, RR), deshalb sollte man den 4Radantrieb getrennt behandeln.
Darüberhinaus eben das Problem mit den Permanenten und nicht Permanenten Allradantrieben, Subaru nutzt generell einen permanenten Antrieb ein, im VAG Konzern (und auch Porsche) ist sowas leider nicht üblich.
Das blöde an den nicht permanenten Allradantrieben ist, das die sekundäre Achse nur dann angetrieben wird, wenn die Primäre Schlupf hat.
Bringt einem also nur was beim anfahren und schlechtem gripverhältnissen...
Zitat:
Original geschrieben von Rotherbach
Auch wenn es JAHRE her ist ... Ich bin mir ziemlich sicher, dass beim T2 und T3 der Motor auf bzw. teilweise hinter der angetriebenen Achse war. Demzufolge ein glasklarer Heckmotor"bolide".
Hm, jetzt wo du es sagst, denke ich, das du Recht hast.
Zitat:
Original geschrieben von Stefan Payne
Darüberhinaus eben das Problem mit den Permanenten und nicht Permanenten Allradantrieben, Subaru nutzt generell einen permanenten Antrieb ein
Hi, nicht zu 100% richtig,bei Automatikfahrzeugen benutzt Subaru auch nur einen,sich bei Schlupf,zuschaltenden Allradantrieb. Wird aber aus Marketinggründen auch als permanenter Antrieb verkauft.
Dafür gab es bei den Automatikmodellen schon länger ESP,was bei den Modellen mit Schaltgetriebe und echtem Allrad lange zeit nicht lieferbar war.
Gruß Tobias