Frage zu Motorradbekleidung für Rollerfahrer
Hallo,
ich muss mal eine Frage los werden. Nach dem ich mir vor 6 Monate meinen Roller gekauft hatte habe ich mir auch ein Motorradjacke gekauft. Nach dem Kauf bin ich nur noch wenige Km gefahren, da das Wetter dann zu schlecht wurde. Nun überlege ich ob ich mir noch eine Motorradhose zulege. Trägt man als Rollerfahrer ein Motorradhose ? Wenn ja, kauft man die Hose in der Größe als wolle man seine Jeans ersetzen oder so groß das die Jeans noch drunter passt?
Gruß
landbastler
53 Antworten
Zitat:
@ObiWan schrieb am 17. April 2022 um 18:06:15 Uhr:
Die Versicherungen sind der Meinung das einen eine 2cm dicke Jacke vor Rippenbrüchen bewahrt hätten. Ist zwar lächerlich aber Versicherungen suchen immer wegen um nich zahlen zu müssen.
Und der Richter fragt einen medizinischen Sachverständigen...
Also keine Sorge!
Lächerlich wäre es nur dann, wenn eine Seite auf absolute und totale Sicherheit bestehen würde. Denn die ist unmöglich, man dürfte erst gar nicht anfangen zu leben.
Lassen wir die Kirche im Dorf, weder wird man mit einem 50er Roller einen Highsider hinbekommen, noch mit mehr als 45kmh ungebremst gegen ein statisches und unnachgiebiges Objekt klatschen.
Da sind die Wochenendrennfahrer, die sofort beim ersten Sonnenstrahl die kurvigen Strecken Deutschlands mit ihrer Anwesenheit belästigen und mit 140+kmh über Landstraßen rasen schon eher diejenigen, die sich die Gefahren kleinreden. Da dient der Ledereinteiler mit Rückenprotektor dann als praktischer Leichenteilzusammenhalter, mehr nicht.
Einen 50er Roller kannste da eher mit einem Rennradfahrer oder E-Bikefahrer vergleichen, wobei beide bergab mitunter deutlich schneller unterwegs sind und die Nussschale auf dem Kopf ist der einzige "Schutz".
Im Fall der Versicherungen geht es ja immer nur um den eigenen Körperlichen Schaden. Nicht um die des Gegners. Das Moped ist dabei immer Versichert ob mit oder ohne Schutzkleidung. Die Versicherung als solches ist ja Grundsätzlich so das ich mein Moped und nicht mein Leben versichert habe.
Voll bei dir Bamako. So ist es
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Es ist aber nicht so, dass man mit einem Kraftrad immer nur durch
Eigenverschulden verunglückt !
Da gibt`s ja auch noch die Blindgänger auf vier Rädern 😰
Auszug aus: Berichte der ADAC Unfallforschung vom April 2015
4.1 Allgemeine Betrachtung der Motorradunfälle
Die Verteilung der Kollisionsarten von motorisierten Zweirädern zeigt sich in Abbildung
4-1. Bei 62 Prozent aller Kraftradunfälle sind weitere Kraftfahrzeuge am
Unfallgeschehen beteiligt. Die zweithäufigste Kollisionsart ist der Motorradunfall ohne
Fremdbeteiligung (Alleinunfall). In den Kategorien "Motorrad allein" und "Motorrad-
Fahrzeug-Kollision" sind alle motorisierten Zweiräder enthalten, deren bauartbedingte
Höchstgeschwindigkeit (bbH) 25 km/h übersteigt. Bei Verkehrsunfällen zwischen
Kraftradfahrern und dritten Verkehrsteilnehmern ereignen sich diese in rund drei von
vier Fällen mit PKW und bei ca. 16 Prozent mit NKW. Bei 53 Prozent der
Motorradunfälle mit Fahrzeugbeteiligung werden diese durch ein Fehlverhalten der
Fahrzeugführer ausgelöst (PKW, NKW). Häufigster Fehler ist das Missachten der
Vorfahrt (Abbiegen und Einbie gen/Kreuzen) in 210 Fällen (65 Prozent), gefolgt von
Fehlern beim Wenden mit einer absoluten Häufigkeit von 14 Fällen (4 Prozent).
Hier der link zum gesamten Bericht:
https://www.adac.de/.../auswertung_motorradunfalle_1005kb.pdf?...
Zitat:
@ObiWan schrieb am 17. April 2022 um 19:35:04 Uhr:
Im Fall der Versicherungen geht es ja immer nur um den eigenen Körperlichen Schaden. Nicht um die des Gegners. Das Moped ist dabei immer Versichert ob mit oder ohne Schutzkleidung. Die Versicherung als solches ist ja Grundsätzlich so das ich mein Moped und nicht mein Leben versichert habe.
Es geht auch um Schmerzensgeld und die eigene Invaliditäts- und Unfallversicherung, aber auch darum was die gegnerische Versicherung zu zahlen hat. Da kann es Kürzungen geben, wenn man den Selbstschutz vernachlässigt hat.
Zitat:
@Bamako schrieb am 17. April 2022 um 20:39:47 Uhr:
Ein guter Anwalt hilft gegen Kürzungen der gegnerischen Versicherung meist ganz gut.
Wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, helfen Seil und Leiter, sofern es noch lebt. Besser ist es, wenn das Kind gar nicht erst in den Brunnen fällt, man der Versicherung also keinen berechtigten Anlass gibt, Leistungen zu kürzen.
Natürlich wollen Versicherungen auch manchmal zu unrecht weniger zahlen. Aber ob sich ein Anwalt lohnt ist ein ganz anderes Thema, das sollte man nicht vermengen.
Es ist das Geschäftsmodell von Versicherungen jeglicher Art, die Leistung an (vor allem dritte) Geschädigte grundsätzlich NICHT oder unter Wert zu erbringen. Das sind keine Wohlfahrtsverbände, sondern hochrentable Wirtschaftsunternehmen. Da wird jeder Cent gestrichen, der möglich ist. Das ist auch nicht nur manchmal so und nicht die Ausnahme, das ist die Regel.
Als geschädigter steht das Recht da übrigens immer auf deiner Seite und man bekommt sämtliche Anwälte und Gutachter vom Unfallverursacher bezahlt. Da sollte man keine falsche Bescheidenheit walten lassen, der erste Gang geht zum Anwalt. Sonst wird man generell nur über den Tisch gezogen.
Lest euch mal im Unterforum Versicherung ein, es ist immer die gleiche Masche und der gleiche Ablauf.
Zitat:
@Thomalinus schrieb am 17. April 2022 um 12:39:35 Uhr:
@ObiWan
Vor dem Tod denke ich schützt mich keine Bekleidung, aber vor allem schützt sie mich vor dem was sonst noch passiert.
Die meisten Stürze passieren doch ohne das die Polizei diese aufnimmt.
Falle man mit Schutzbekleidung bei bis 40 Kmh, passiert meist nur das man ein paar blaue Flecken bekommt. Ohne diese Bekleidung, kann die Haut bis zum Knochen runter sein.
Das ist wohl wahr! Ohne Schutzkleidung sind die Schürfwunden keine Kleinigkeit. Ich bin jüngst als Spaziergänger aufs Knie gerutscht, ohne Roller. Die Schürfwunde hinter der Jeans hat ziemlich lange gebraucht, um zu heilen. Ging immer wieder auf, trotz Verband. Dabei war das, wie gesagt, noch nicht einmal ein Rollersturz!
Du fährst dann aber konsequenterweise auch mit Eishockey Torhüter-Kluft Auto, oder?
Gibt ne Menge Sachen die sicherer wären:
- Kochen im Giesseranzug
- Straße überqueren im Bubble-Soccer-Anzug
- Sex mit Stahlkondom...
Zitat:
@Bamako schrieb am 17. April 2022 um 21:55:35 Uhr:
Du fährst dann aber konsequenterweise auch mit Eishockey Torhüter-Kluft Auto, oder?
Wenn man keine große Beweglichkeit und Umsicht braucht (z.B. bei einem Rundstreckenrennen nicht auf Kinder und Senioren achten, keinen Schulterblick machen etc.), dann ist beim Motorsport Schutzkleidung angemessen und tlw. vorgeschrieben.
Ritterrüstung und Schießschartenausblick haben dann ggf. andere Nachteile. Wie oft übersehen die Dosenfahrer andere Verkehrsteilnehmer, tlw. sogar riesige Schienenfahrzeuge und große rote Lkws mit Licht und Musik.
Ganz zu schweigen von schwächeren ungepanzerten Verkehrsteilnehmern. (Habe ich nicht gesehen, Hauptsache, ich bin unverletzt.)
Aber Kraftradfahrer sitzen ja nicht in einer Blechbüchse mit Schießscharten. Helm, Handschuhe, Stiefel, Jacke und Hose behindern nur sehr wenig, der ganze Oberkörper lehnt nirgendwo gegen und kann frei bewegt werden.
Zitat:
@heinkel-bernd schrieb am 17. April 2022 um 20:01:29 Uhr:
Auszug aus: Berichte der ADAC Unfallforschung vom April 2015
Häufigster Fehler ist das Missachten der Vorfahrt (Abbiegen und Einbie gen/Kreuzen) in 210 Fällen (65 Prozent)
Kann von hier mehr als bestätigt werden; nur sollte man nicht meinen, daß wirksame Maßnahmen ergriffen würden, um einbiegende, wartepflichtige Fahrzeuge zu veranlassen, nur mit deutlicher Geschwindigkeitsreduktion in die vorfahrtberechtigte Straße einzubiegen.
Zitat:
@Bamako schrieb am 17. April 2022 um 21:36:06 Uhr:
Es ist das Geschäftsmodell von Versicherungen jeglicher Art, die Leistung an (vor allem dritte) Geschädigte grundsätzlich NICHT oder unter Wert zu erbringen. Das sind keine Wohlfahrtsverbände, sondern hochrentable Wirtschaftsunternehmen. Da wird jeder Cent gestrichen, der möglich ist. Das ist auch nicht nur manchmal so und nicht die Ausnahme, das ist die Regel.Als geschädigter steht das Recht da übrigens immer auf deiner Seite und man bekommt sämtliche Anwälte und Gutachter vom Unfallverursacher bezahlt. Da sollte man keine falsche Bescheidenheit walten lassen, der erste Gang geht zum Anwalt. Sonst wird man generell nur über den Tisch gezogen.
Lest euch mal im Unterforum Versicherung ein, es ist immer die gleiche Masche und der gleiche Ablauf.
Ich bestreite nicht, dass Versicherungen eine Neigung haben, möglichst wenig zu bezahlen. Aber es ging darum, ob Schutzkleidung sinnvoll ist, insbesondere unter dem Aspekt, dass Versicherungen wegen Obliegenheitsverletzung bzw. Mitverschulden/Selbstverschuldung weniger zahlen. Und von diesem wichtigen Punkt lenkst Du ab, indem Du meinst ein Anwalt könne das schon regeln und Versicherungen würden sowieso immer zu wenig zahlen, also spiele es keine Rolle, ob man Schutzkleidung trägt - so verstehe ich Dich jedenfalls.
Beispiel: Ein Motorradfahrer wird schuldlos angefahren und stürzt. Aufgrund einer Knieverletzung ist die Person dauerhaft gehbehindert und kann den bisherigen Beruf nicht mehr ausüben. Ein Gutachter stellt fest, dass diese Folgen nicht entstanden wären, hätte der Motorradfahrer Schutzkleidung mit Knieprotektoren getragen. Jetzt weigert sich die Versicherung für die Folgen zu bezahlen bzw. will die Zahlungen reduzieren. - Muss man sich ohne Not in so eine Situation bringen? Anwälte können auch nicht zaubern, manchmal ist sogar eine Versicherung im Recht, entsprechende Urteile gibt es reichlich.
Sind Knieprotektoren gesetzlich vorgeschrieben? Dann wäre es wohl so.
Bisher ist es nur eine Empfehlung.
Der gesunde Menschenverstand sollte einem doch schon sagen, das man entsprechend geschützt auf einem Gefährt Platz nimmt.
Eine Motorradjacke zumindest mit einem einfachen Rückenprotektor, eine Hose mit verstärkten Sicherheitsnähten (Aramidjeans), festes Schuhwerk und auch im Sommer Handschuhe. Helm natürlich auch. Das sollte der Mindestschutz sein. Nach oben sind da keine Grenzen gesetzt. Eine Lederkombi ist wohl etwas übertrieben, soll man aber schon mal gesehen haben.
Ich trage noch einen Nierengurt, bin da etwas anfällig.
Dazu man man im Roller noch eine Motorrädern-Regenhose verstauen.
Kein KIK-Hoddie, Jogginghose und Adiletten. Normale Klamotten sind sofort durch, wenn man mal über den Asphalt segelt und die Kunststoff Fasern brennen sich in die Haut.
Das lernt man doch in der Fahrschule, oder nicht? Zumindest war das bei mir so, und ich hab "nur" B196. Theorie im Schnelldurchlauf.