Frage zu Ladegerät und LiFePO4 Batterie
Hallo zusammen,
wir haben vor wenigen Tagen unser neues Wohnmobil abgeholt, ein La Marca 69 auf Fiat Ducato Basis. Das Auto ist ausgerüstet mit einem Nordelettronica NE287 21A Version 2022 Ladegerät, 2x 140W Solarpanels (Hersteller/ Typ mir nicht bekannt) sowie einem Victron Energy SmartSolar MPPT 75/15 Solar Controler, und einer CarBest LiFePO4 Batterie mit 150Ah Kapazität.
Wir hatten das Auto einen Tag bei uns zu Hause am Landstrom, und sind dann dieses Wochenende zum Skifahren. Freitag Abend angekommen beschlich mich der Verdacht, dass die Batterie nicht ganz voll ist. Leider hat die Batterie kein BlueTooth Modul, d.h. ich kann die Batteriespannung nur an der Kontroll-Einheit im WoMo anzeigen, und da ging die nicht über 13,6V - LiFePO4 müsste doch vollgeladen 14,4V haben, oder?
Aufgrund meines Bauchgefühls kontrollierte ich das Ladegerät und siehe da, das Ladegerät war auf AGM konfiguriert, und nicht auf LiFePO4.
Damit wird dann die LiFePO4 Batterie nicht richtig geladen, oder?
Was bedeuten die Spannungsangaben in der Anleitung (siehe Anhang). Also konkret was bedeuten bei LiFePO4 die 14,6V bzw. die 13,8V? Und was bedeuten die leichten Unterschiede zu den Spannungen bei AGM 14,7V und 13,6V?
Gestern tagsüber war es sonnig, d.h. die Solarmodule haben gut geliefert und laut der Victron Energy App 650Wh in die Batterie geladen. Ich fühlte mich auf der sicheren Seite, umso überraschter war ich, als am Abend binnen 3 Stunden die Spannung der Batterie unter 10.6V fiel und sich das Auto dann abgeschaltet hat. Da standen wir also um 23:00 bei -3C ohne Heizung...
Zum Glück hatte ich meine EcoFlow Powerbank dabei und habe das Ladegerät angeschlossen. Gut 2 Stunden mit 300W geladen (21A), war dann die LiFePO4 bei 13,1V und hat bis eben als wir zu Hause ankamen durchgehalten.
Was kann das gewesen sein? Ist die Batterie vielleicht nicht in Ordnung bzw. wurde sie vielleicht durch die AGM Einstellung des Ladegeräts beschädigt? Wäre es vielleicht ratsam die Batterie zu tauschen gegen eine mit Bluetooth?
Besten Dank, Markus.
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127 Antworten
Zitat:
@Achim221170 schrieb am 28. März 2023 um 20:21:19 Uhr:
Das stimmt nicht ganz… Beim Wohnwagen zum Beispiel braucht man für die LiFePo4 auch einen Ladebooster da durch den Spannungsabfall wegen der Kabellänge nur noch knapp unter 12V ankommen.
Das WoMo ist Euro 6d final, da funktioniert das mit dem Trennrelais nach meinem Verständnis eh nicht mehr so richtig, oder?
Das kann ich Dir nicht mit 100%er Sicherheit sagen aber einen Ladebooster halte ich nie für falsch. Ist aber nur meine Meinung.
Ich teile Deine Meinung, siehe:
https://www.amumot-shop.de/ratgeber/ladebooster-trennrelais-wohnmobil
Zitat:
Bei Fahrzeugen mit Abgasnorm Euro6 wird die Ladespannung der Lichtmaschine vom Steuergerät geregelt. Dann werden Bordbatterien nur noch sehr unzureichend bis gar nicht mehr geladen.
Zitat:
Dank CAN-Bus und ab Euro 5 werden Lichtmaschinen inzwischen sogar geregelt, nach einer gewissen Zeit senkt sich die Ladeendspannung von 14,4V auf bis zu 13,2V ab. Beobachtungen haben gezeigt, dass dies meist nach 30-40 Minuten Fahrzeit auftritt. Ab diesem Moment wird die Aufbaubatterie nicht mehr geladen.
Bekannte Fahrzeuge sind der X250 aus dem PSA Konzern (Fiat Ducato) und Mercedes Sprinter ab Euro 5
Zitat:
Ab Euro 6d-TEMP ist dann sicher, dass die Lichtmaschine die Bordbatterie nicht mehr gescheit laden kann und hier rate ich auf jeden Fall zu einem Ladebooster.
Zitat:
Bei Fahrzeugen ab Euro 6d-TEMP ist es sehr wahrscheinlich, dass nach einer gewissen Fahrzeit die Lithiumbatterie sogar entladen wird. Viele Kunden berichteten, dass sich die Bordbatterie während der Fahrt entladen hatte, wenn kein Ladebooster installiert war.
Wenn also Lithium Batterien in das Wohnmobil eingebaut werden sollen, empfehle ich bei neuen Fahrzeugen ab Euro 6 einen Ladebooster.
VG, Markus
Zitat:
@Hulper schrieb am 28. März 2023 um 20:37:23 Uhr:
Ja bekomme einen 50A Booster, aber nicht gratis. Den muss ich bezahlen, macht aber Sinn denke ich.
Man kann ja nicht alles umsonst bekommen. Finde es nur merkwürdig das die nicht Serienmäßig verbaut werden. Denn es funktioniert schon seit Euro 6 nicht mehr wirklich das die Aufbaubatterien über die Lichtmaschine geladen werden.
Die Kombination LiFePO4 und Booster macht nur Sinn wenn die Ladespannung für Blei deutlich reduziert werden kann, ansonsten wird gerade bei längeren Fahrten die LiFePO4 Batterie zu lange auf viel zu hoher Spannung gehalten. Bei Stopps fängt man dann wieder am Anfang der Ladekurve an.
Wenn die abgesenkte Spannung noch 13,4 V - 13,6 V beträgt, würde ich keinen Booster verbauen, denn LiFePO4 wird auch mit dieser Spannung nahezu voll. Wenn man dann noch PV hat, dann sollte das für die Energieversorgung ausreichen.
Zitat:
Wenn die abgesenkte Spannung noch 13,4 V - 13,6 V beträgt, würde ich keinen Booster verbauen, denn LiFePO4 wird auch mit dieser Spannung nahezu voll. Wenn man dann noch PV hat, dann sollte das für die Energieversorgung ausreichen.
Deckt sich nicht mit meinen Beobachtungen. Die Spannung der Starterbatterie/Lichtamaschine ist während der Fahrt oft niedriger. Hinzu kommen Spannungsverluste auf der Leitung zur Aufbabatterie und bei 13,4-13,6V fließt kein Ladestrom, die Spannung hat der LiFePo ja im "Betrieb", und wo kein Spannungsunterschied ist fließt auch kein Strom.
Wenn die Sonne nicht scheint oder der Standplatz verschattet ist kommt von der PV auch nicht viel bis nichts, und wer stellt sich bei Sommerlichen Temperaturen in die pralle Sonne?
50A für das BMS finde ich viel mit Blick auf die Maximale Leistung der Lichtmaschine, habe selbst nur ein 30A verbaut. Aber da sollte dein Händler wissen was die kann und auch ob vorhandene Leitunsgquerschnitte noch ausreichen oder er neue Leitungen ziehen muss.
Der Ladebooster kommt zwischen Starterbatterie und Aufbaubatterie, dadurch lädt der Booster die Aufbaubatterie mit 30 oder 50 A aus der Starterbatterie je nach Größe des Ladeboosters. Wenn die Starterbatterie voll ist und kein Ladebooster verbaut ist fährt die Lichtmaschine runter und lädt nicht weiter, also auch nicht die Aufbaubatterie. Das hat damit zu tun wegen der Abgasnorm. Der Ladebooster ist nur dafür und nicht für Solar oder Landstrom.
Zitat:
@Ralf997 schrieb am 29. März 2023 um 05:36:18 Uhr:
Man kann ja nicht alles umsonst bekommen. Finde es nur merkwürdig das die nicht Serienmäßig verbaut werden. Denn es funktioniert schon seit Euro 6 nicht mehr wirklich das die Aufbaubatterien über die Lichtmaschine geladen werden.
wir haben das tatsächlich diskutiert, und die Idee war dass wir meistens eher kurze Trips machen (2-3 Nächte) und dafür 150Ah + 280W PV eigentlich ausreichen müssten.
Ich sehe jetzt aber ein, dass ein Ladebooster dennoch Sinn macht, und wenn es nur die psychologische Sicherheit ist.
VG, Markus
Wir hatten auch erst nur eine 95 A, ein Panel 130 Whp und kein Ladebooster . Als wir aber ab September gefahren sind, war die Solaranlage auch zu klein. Weil wenig Sonne und zu tief. Jetzt haben wir 2x95 A 2x130 Whp und einen Ladebooster, hoffe mal es reicht. Muss aber auch dabei sagen, unser Kühlschrank hat 90 W Kompressor. Länger wie 2-3Tage stehen wir auch nicht. Aber ohne Ladebooster, auch wenn man 100 km fährt wird die Aufbaubatterie nicht voll. Und das sind praktische Erfahrungen.
Zitat:
Deckt sich nicht mit meinen Beobachtungen. Die Spannung der Starterbatterie/Lichtamaschine ist während der Fahrt oft niedriger.
Wenn niedriger dann ist das richtig.
Zitat:
Hinzu kommen Spannungsverluste auf der Leitung zur Aufbabatterie und bei 13,4-13,6V fließt kein Ladestrom, die Spannung hat der LiFePo ja im "Betrieb", und wo kein Spannungsunterschied ist fließt auch kein Strom.
Der Spannungsfall spielt nur in so fern eine Rolle dass sich dadurch der Strom reduziert. Je geringer der Strom, desto geringer ist die Spannungsdifferenz. Selbst bei 13,40 V (3,35 V/Zelle) an der Batterie wird die Batterie noch zu etwa 80 % voll, bei 13,60 V (3,40 V/Zelle) sind es > 90 %. Höhere Spannung sorgt letztlich nur für schnelleres Laden.
Zitat:
Wenn die Sonne nicht scheint oder der Standplatz verschattet ist kommt von der PV auch nicht viel bis nichts, und wer stellt sich bei Sommerlichen Temperaturen in die pralle Sonne?
Es geht doch hauptsächlich um Ladezeiten während der Fahrt. Der Strom von LM und PV addiert sich.
Und wir schon von vorher öfter erwähnt, die Degradation der Batterie bei dauerhaft hohen Ladeständen ist deutlich höher. Man erreicht ein Vielfaches der Lebensdauer, wenn sich der Ladestand nur 10 und 90 % oder gar nur 20 - 80 % bewegt, anstatt 20 - 100 %.
Gelegentliches Vollladen schadet aber nicht, sondern sorgt für das Balancing, und rekalibriert eine vorhandene Kapazitätsanzeige. Es kommt bei der kalendarischen Alterung letztlich darauf an wie viel Zeit bei welchem SOC verbracht wird.
Gerade Fz mit Minimalrekuperation (EU 6) laden zwar häufiger mit relativ geringer Spannung, manchmal aber auch nicht und im Schubbetrieb können sogar 15V anstehen.
Von daher würde ich eine LiFe als Versorgungsbatterie grundsätzlich über einen Ladewandler anschließen.
Einmal, um mit sinnvoller Spannung zu laden und einmal um den Strom exakt zu begrenzen.
Mit LiFe lassen sich Lichtmaschinen bei geringer Drehzahl (=geringe Lüftung) ansonsten thermisch überlasten
Mehr als 30-40A sollte der Ladewandler bei üblicher Lichtmaschine daher nicht aufweisen
Zitat:
Der Spannungsfall spielt nur in so fern eine Rolle dass sich dadurch der Strom reduziert. Je geringer der Strom, desto geringer ist die Spannungsdifferenz. Selbst bei 13,40 V (3,35 V/Zelle) an der Batterie wird die Batterie noch zu etwa 80 % voll, bei 13,60 V (3,40 V/Zelle) sind es > 90 %. Höhere Spannung sorgt letztlich nur für schnelleres Laden.
Der Spannungsunterschied ist die Ursache für einen Stromfluss und nicht der Stromfluss für die Spannung.
Und was will ich wenn kein schnelles laden?! Ja, sie wird zu x% Voll, aber wie lange dauert das! Ist kein (Spannungs)Druck dahinter. Plätschert es raus wie aus einer fast leeren Regentonne.
Wenn mein 200Ah Akku nach 2 Tagen, bei mir ca. 40Ah verbrauch pro Tag mit Kompressorkühlschrank, auf 120Ah runder ist, dann muss ich bei meinem 30A Ladebooster ca. 2,5 Fahren damt er weider voll ist. Und wenn ich ein kurzen Standortwechsel mach dan läd das Ding nebenbei was geht. Ich möchte ja nicht 12 Stunden durch die gegend fahren um für einen Tag wider Strom im Akku zu haben.
Zitat:
Es geht doch hauptsächlich um Ladezeiten während der Fahrt. Der Strom von LM und PV addiert sich.
Eben, es geht um die Ladezeit während der Fahrt. Da ich nicht ständig fahre sondern nur ggf. kurz mus in dieser Ladezeit möglichst viel rein. Das sich das Addiert mit der PV ist richtig. Aber da sind wir wider bei, es muss auch die Sonne Scheinen und nicht verschattet sein. 30A Ladebooster + 8A Solar ist besser als 3A von der Lichtmaschine + 8A Solar oder 3A Lichtmaschine und 0A Solar.
Ich habe in meinem Wohnwagen einen 30A Ladebooster und ein 100Ah LiFePo4, 400W Solarpanels außerdem kann ich noch über Landstrom laden, wenn man welchen hat. Aus Gewichtsgründen habe ich Dünnbett-Panels, da die je 100W-Panel nur 2,3kg wiegen. Ich habe diese Panels bewusst wegen des Gewichts ausgewählt auch wenn ich weiß, dass bei schlechtem Wetter die Leistung stark sinkt. Wenn wir autark stehen läuft der Kühlschrank über Gas und die Therme nur, wenn wir sie benötigen. Dann kommen wir auch bei wechselhaftem Wetter ganz gut über den Tag. Die volle Leistung auf den Panels hatte ich bislang nur einmal in Kroatien.
Zitat:
@carverandi schrieb am 29. März 2023 um 14:07:02 Uhr:
Zitat:
Der Spannungsfall spielt nur in so fern eine Rolle dass sich dadurch der Strom reduziert. Je geringer der Strom, desto geringer ist die Spannungsdifferenz. Selbst bei 13,40 V (3,35 V/Zelle) an der Batterie wird die Batterie noch zu etwa 80 % voll, bei 13,60 V (3,40 V/Zelle) sind es > 90 %. Höhere Spannung sorgt letztlich nur für schnelleres Laden.
Der Spannungsunterschied ist die Ursache für einen Stromfluss und nicht der Stromfluss für die Spannung.
Und was will ich wenn kein schnelles laden?! Ja, sie wird zu x% Voll, aber wie lange dauert das! Ist kein (Spannungs)Druck dahinter. Plätschert es raus wie aus einer fast leeren Regentonne.Wenn mein 200Ah Akku nach 2 Tagen, bei mir ca. 40Ah verbrauch pro Tag mit Kompressorkühlschrank, auf 120Ah runder ist, dann muss ich bei meinem 30A Ladebooster ca. 2,5 Fahren damt er weider voll ist. Und wenn ich ein kurzen Standortwechsel mach dan läd das Ding nebenbei was geht. Ich möchte ja nicht 12 Stunden durch die gegend fahren um für einen Tag wider Strom im Akku zu haben.
Zitat:
@carverandi schrieb am 29. März 2023 um 14:07:02 Uhr:
Zitat:
Es geht doch hauptsächlich um Ladezeiten während der Fahrt. Der Strom von LM und PV addiert sich.
Eben, es geht um die Ladezeit während der Fahrt. Da ich nicht ständig fahre sondern nur ggf. kurz mus in dieser Ladezeit möglichst viel rein. Das sich das Addiert mit der PV ist richtig. Aber da sind wir wider bei, es muss auch die Sonne Scheinen und nicht verschattet sein. 30A Ladebooster + 8A Solar ist besser als 3A von der Lichtmaschine + 8A Solar oder 3A Lichtmaschine und 0A Solar.
Du kannst ja schnell laden, wenn die LiFe-Batterie und das BMS es zulassen.
Wenn du dann noch eine recht leistungsfähige Lichtmaschine hast, die auch mit entsprechend mehr Strom bei geringen Drehzahlen kein thermisches Problem bekommen kann, ist alles gut.
Fyi, heute wurden zwei neue LiFePO4 Batterien von Carbest eingebaut.
Ich berichte ob es damit besser geht.
VG, Markus