Feststellbremse ungleichmäßig
Hallo zusammen,
die Handbremse bzw. Feststellbremse meines '78 Cadillac Seville zieht leider sehr ungleichmäßig an (Betriebsbremse hinten minimal unterschiedlich).
Der Bremswert der linken Seite ist top, rechts leider deutlich geringer im Vergleich zu links.
Hat jemand Tipps, Vorschläge, Erfahrung woran es liegen könnte? Möchte mir ungern direkt einen neuen Bremssattel kaufen, zumal ich den vermutlich nur aus den Staaten bekommen würde.
Ein paar weitere nützliche Infos:
- Scheibenbremsen vorne und HINTEN
- Betriebsbremse: keine Probleme
- linker Bremssattel bzw. -kolben wurde repariert, da die Gummi-"Dichtung" in der Mitte des Zylinders undicht war - neuer Nippel rein und super werde seitdem
- habe festgestellt, dass der linke Bremskolben auch etwas feucht ist; die selbe Gummidichtung werde ich vermutlich auch ersetzen müssen; Druckverlust entsteht dadurch meines Erachtens aber nicht. Bremsflüssigkeit läuft dort definitiv nicht tropfend heraus wie es auf der linken seit gewesen war; ist halt etwas feucht in der Mitte
- Handbremsseil wurde nachgestellt/-gespannt (zentral und gleichmäßig über Equalizer)
- es ist kaum bis gar nicht möglich den Zylinder rechts zurückzudrücken (links funktioniert es deutlich besser)
- Einstellmöglichkeiten sind eigentlich nur am Equalizer zum Nachspannen gegeben; was anderes habe ich nicht gefunden, müsste ich ansonsten nochmal im Service Manual nachschauen
- Seilzug blockiert an keiner Stelle
- Bremsen sind komplett entlüftet
- Bremsseil wurde mal erneuert, hat also keine Schäden
- Bremsklötze haben beidseitig jeweils ca. 2mm weniger als Auslieferungszustand (neue habe ich zur Not nämlich schon da; die "alten" tun es aber soweit noch)
- Beim TÜV hat sich der Wert rechts leicht verbessert nach ein paar Tritten... (vielleicht aber auch mehr Schein als Sein)
Hab leider keinen Bremsenprüfstand zu Hause, sodass ich es immer wieder testen könnte...
Wagen ist noch nicht zugelassen.
Schönen Gruß!
12 Antworten
Die Konstruktion der Feststellbremse ist ähm ziemlicher murks, zumindest wenn es um deutsche Bremsenprüfstände geht.
Bremskolben nicht nur eindrücken, sondern dabei drehen!
Der Bremssattel wird hinüber sein, erst recht, wenn es noch der originale ist.
Bei Ebay ist gerade ein fast neuer im Angebot: Artikelnr. 111465925820, so einer müsste wohl auch bei Dir verbaut sein.
Auch bei neuen Bremssätteln muss man manchmal noch tricksen um eine gleichmäßige Wirkung li. + re. zu erzielen.
Yep Problem ist das das Teil in den USA nicht umsonst "Emergency Brake" heisst.....keiN Mensch nutzt die in Automatikfahrzeugen..... da teilweise diue Drähte über Kanten gehen funktioieren die fast nie grade...
Leider etwas was deutsche Ingenieure sehr sehr selten begreifen
Die Handbremse sowie auch die Betriebsbremse muss nicht gleich sein. 25% Unterschied von Links zu Rechts sind in der Tolleranz, solange die Mindestbremsleistung erreicht wird.
genau, keiner nutzt sie bei einem Automatikwagen. Und daher der Hammer dieser Fehlkonstuktion:
Man muss sie benutzen, weil nur so der bremsbelagverschleiss der Betriebsbremse ausgeglichen wird!!
Ich gehe davon aus, dass Deine Bremsabweichung mehr als 25% beträgt, dann kannst Du auch nichts mehr einstelle. Mach nen neuen Sattel rein und gut.
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Bei der Handbremse geht es afaik sogar bis 50% Unterschied. 25% gelten für die Betriebsbremse.
Wenn die Feststellbremse aber gleichzeitig die Hilfsbremsanlage ist, bist du wieder bei den 25%, die Hilfsbremsanlage muss auch abstufbar sein. Und auser der Handbremse hast du keine möglichkeit der Hilfsbremsanlage
Feststellbremse mit erlaubten 50% Unterschied hast du eigentlich nur noch bei Druckluftgebremsten Anhängern, da waren es erst auch die ~25% wurde dann vor ein paar Jahren auf 90% geändert solange beide seiten Blockiern und wurde dann etwas später wieder auf 50% geändert.
Ich kenne das nur von meinen Oldies. Da war alles bis 50% in Ordnung. Ob das dann so rechtens war? Keine Ahnung 🙂
Dann hattest glück. Bis 30% kann es hier auch mal noch gut gehen, aber ab 30% bekommst kein Stempel mehr. Ich kann mich damit jeden Tag rumärgern. Da hilft manchmal nicht mal mehr Tricksen und gut zureden.
Die Werte waren ungefähr bei 300 links und 50-100 rechts. Unterschied also definitiv zu groß (für den TÜV).
Ich ergänze nocheinmal:
- Es ist kein Leck vorhanden - alles trocken
- Bremskolben sind leichtgängig (nicht wie anfangs vermutet!)
Bremszug und sonstige Komponenten funktionieren reibungslos und es kann eigentlich nur am Bremssattel liegen.
Der einzige erkennbare Unterschied besteht darin, dass sich die Bremszylinder (rechts - links) nicht in der identischen Position befinden. ca. 1-1,5mm weniger herausgedrückt ist der rechte.
Aufgrund dessen habe ich mich an den Hebel des Bremsseils am Sattel begeben und diesen abmontiert; die Position des Sechskantbolzens dann um eine Kante (60°) versetzt und alles wieder angebaut. Die Intention dahinter sollte klar sein, aber wie ihr euch sicherlich vorstellen könnt, ist die Bremse nach dieser Umstellung schon im unbetätigten Zustand so fest, dass gar nichts mehr geht (abgesehen davon, dass ich die Bremsbeläge bzw. den Bremssattel nur mit Trickserei und großer Mühe draufbekommen habe.
Zwar war der Bremszylinder dann weiter herausgedrückt, aber natürlich auch nochmals stärker als auf der einwandfreien linken Seite. Entweder ist der Zylinder zu wenig herausgedrückt oder zu weit. Meines Erachtens entsteht genau dadurch auch der Unterschied in der Bremsleistung.
Leider gibt es aber keine Zwischenposition. Ich habe auch keine weitere Einstellmöglichkeit erkannt (Service Manual vorhanden).
Bevor ich mir also einen neuen Bremssattel zulege, würde ich gerne noch versuchen Erfahrungen, Tipps und Vorschläge zu erhalten...
Das einzige was ich noch nicht gemacht habe ist, den Bremssattel komplett auseinander zu bauen.
Kennt sich da jemand aus und weiß ob ich drinnen etwas verstellen könnte um die Position zu verändern?
Danke im Voraus!
Hallo,
hatte mal ein ähnliches Problem.
Der TÜV-Prüfer meinte dann, man soll mal langsam um den Block fahren (bzw. leicht bergab) und dabei die Feststellbremse vorsichtig betätigen. Dadurch würde sie sich wohl etwas ausgleichen.
Ob das immer hinhaut weiß ich nicht, bei mir war es danach etwas besser.
Gruß
Zitat:
@T-Bird77 schrieb am 3. Oktober 2014 um 12:36:03 Uhr:
Hallo,
hatte mal ein ähnliches Problem.
Der TÜV-Prüfer meinte dann, man soll mal langsam um den Block fahren (bzw. leicht bergab) und dabei die Feststellbremse vorsichtig betätigen. Dadurch würde sie sich wohl etwas ausgleichen.
Ob das immer hinhaut weiß ich nicht, bei mir war es danach etwas besser.
Gruß
Hallo T-Bird,
der TÜV Prüfer meinte das auch bzw. hat auch extra öfter mal getreten und meinte es würde sich etwas bessern (mehr Schein als Sein?!).
Ich brauche aber klare Verhältnisse hier und kann damit leider nicht wirklich etwas anfangen. Zumal ich nach dem Einstellen des Handbremsseils genau das am Berg auch sehr oft in kurzer Zeit wiederholt habe. Dann müsste jetzt sowieso schon alles ausgeglichen sein...
Falls hier noch jemand mit dem Bremssattel weiterhelfen kann...danke
Zitat:
@sevillewarseinname schrieb am 19. September 2014 um 17:30:26 Uhr:
Bremskolben nicht nur eindrücken, sondern dabei drehen!
Der Bremssattel wird hinüber sein, erst recht, wenn es noch der originale ist.
Also würde ein neuer Bremssattel das Problem mit Sicherheit lösen? Oder kann man da noch etwas reparieren, wenn man ihn mal komplett auf macht? Gibt es
innennoch "Einstellmöglichkeiten"?
Ich habe zwar einen Querschnitt der Bremsanlage, aber die genaue Funktionsweise wird mir daraus nicht ersichtlich...
Wo würde man denn da noch tricksen?Zitat:
Auch bei neuen Bremssätteln muss man manchmal noch tricksen um eine gleichmäßige Wirkung li. + re. zu erzielen.
Was ist, wenn ich mir einen neuen Bremssattel kaufe (nur aus den USA verfügbar) und das Problem dann weiterhin besteht bzw. der aktuelle Sattel eigentlich noch in Ordnung ist?
Oder ist das definitiv auszuschließen?Deshalb möchte ich gerne weitestgehend sichergehen, dass ich den nicht umsonst kaufe.
Über eine Antwort wäre ich sehr dankbar.
LG huglife