Fertan - und jetzt Flugrost?!?
Hallo!
Möchte meinen Käfer vom Rost befreien:
Habe Roststellen z.B. am Radkaten beseitig (mit Flex alles richtig blank gemacht), alles brav fettfrei gemacht und Fertan drauf gepinselt.
War auch begeister von dem Zeug, da man schon nach kurzer Zeit sehen konnte, wie sich die Stellen schwarz färbten und das Ergebnis im Ganzen einen guten Eindruck machte.
Habe das Fertan dann nach seiner vorgegeben Einwirkzeit gut abgespült und dann Grundierung drauf gepinselt. Da ich meinem Krabbeler etwas gutes tun wollte, habe ich sogar die teure von Hammerit genommen...
Mein Problem ist nun, das sich auf allen Flächen die ich so behandelt habe Flugrost (?) bildet, bzw. überall kleine braune Rostpunkt zum Vorschein kommen.
WAS IST DAS und WARUM???
War jetzt alle Arbeit umsonst? - Was habe ich falsch gemacht?
Ich weiß, das Thema Rost und Behandlung gab es schon oft in den Foren hier, habe aber nicht wirklich eine Antwort auf mein Problem gefunden.
Wäre nett, wenn mir jemand helfen könnte, danke!
coni
29 Antworten
POR15 ist ein Lack aus USA. POR steht für Paint Over Rust, also streich über den Rost. Es ist ein extrem harter, aber nicht spröder, luftdichter Lack mit hervorragenden Verlaufeigenschaften. Sehr ergiebig und schweineteuer. Ach nein, kann man nicht sagen. Er ist noch teurer. Eigentlich nur für den Unterboden gedacht, da nicht UV-stabil. Es gibt nur ein paar UV-stabile Grundfarben, z.B. Schwarz. Lt. Werbung so flexibel das man damit sogar normale Autofedern streichen kann. Ich hab ihn bislang nur als Tankinnenbeschichtung im Capri verwendet (POR20; absolut top) und mit POR15 am Motorrad die Schwinge in dem Bereich wo das Spritzwasser wie ein Sandstrahlgebläse wirkt eingepinselt. Dort hält es einwandfrei. Was mich am meisten gestört hat, ist das es beim verarbeiten so schnell aushärtet. Man muss es in ein seperates Gefäss geben und die Dose sofort wieder verschliessen, da das Zeug mit der Luftfeuchtigkeit reagiert. Ich glaube nach 15min war es gar nicht mehr streichfähig. Ansonsten bin ich sehr zufrieden.
Zu Hämmerit: Gartenzaunpfosten zeigen selbst nach 5 Jahren noch kein neuen Rost, obwohl auf den alten gepinselt wurde. Also zumindest dafür taugt es gut.
Habe folgenden Link zu POR15 gefunden:
http://www.korrosionsschutz-depot.de/shop/
Finde, auf der Seite ist (unter Details des jeweiligen Produkts) alles recht gut beschrieben.
Ist bei POR15 die Vorbehandlung mit Metallready und Marineclean unbedingt notwendig? Und kann mir jemand sagen vieviel ich davon bräuchte für nen VW-Bus-Unterboden?
Besser als Fertan soll reine Phosphorsäure sein.
Gibts im Fachhandel für ca. 10,-/L.
Gruß
Gedönsrat
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Zitat:
Original geschrieben von Mark-RE
Fertan wandelt im Regelfall nur die erste Rostschicht um. Es wirkt nicht tief genug, deshalb ist unter der Phosphatschicht (Ist doch auf Phosphorsäurebasis, oder nicht?)
Moin
Fertan enthält keine Phosphorsäure, sondern Tannin, sowie geheime Zutaten, die am Werkstück angeblich Zink abscheiden sollen.
Tannin neutralisiert, oder besser, passiviert den Rost, konserviert aber nicht. Richtig angewendet funktioniert das durchaus gut und ist nur als Vorbehandlung zu sehen.
Problem ist die Wasserbasis, behandelte Falze und 'Blätterteig' Rostnester lassen sich zur nachfolgenden Konservierung eben nicht vernünftig trocknen. Somit doppelter Murks... (Rost nicht entfernt, mangelnde Trocknung)
POR mag da sicher besser geignet sein, allerdings ist 'paint over rust' für mich in jedem Fall Murks. (Aber manchmal geht es eben nicht anders...)
Gruß, Z.
Der Vorteil von POR15 (Paint over rust - 15 years Garanty) ist der, dass es chemisch mit Luft und Feuchtigkeit reagiert!! Somit sind die beiden Rost fördernden Stoffe zur Aushärtung der Farbe erfoderlich. Sprich: das Zeug trocknet auf lackierter Oberfläche relativ schnell an (viel Sauerstoff, viel Feuchtigkeit) und entzieht unterhalb des Anstriches dem Rost jeglichen Lebenssaft - er kommt zum Stillstand.
Überlackierbar ist es so lange wie es noch klebrig ist - also irgendeine Grundierung oder den entgültigen Lack auftragen bevor die Farbe wirklich trocken ist.
Ich fülle mir eine neue Dose - wenn man sie dann aufbekommen hat ;-) in mehrer kleine Gläser ab - aufpassen, dass nichts an das Deckelgewinde kommt - sonst geht dad Glas nie wieder auf!! - Am besten über einen Trichter gießen und den am Ende so abnehmen, dass nichts aufs Gewinde kommt (Papier drunterhalten). Das verschraubte Glas nicht kippen oder legen - sonst klebt POR den Deckel doch noch von innen fest!!- Sauzeug!!
Und unbedingt Handschuhe tragen - die Farbe geht später nur noch mit Schmirgelpapier von den Händen runter...
Aber sei's drum - ich schwöre drauf!
Gruß
Buckeltaunus
Na und?
Wir sind hier im Oldtimerforum, kannst n Rost an den meisten Autos auch abkratzen und 1x im Jahr Öl draufsprühen, das wird wahrscheinlich in 90% aller Fälle nimmer rosten, weil die Autos nicht mal Nass werden...
Mfg, Mark
Zitat:
Original geschrieben von Mark-RE
Na und?
Wir sind hier im Oldtimerforum, kannst n Rost an den meisten Autos auch abkratzen und 1x im Jahr Öl draufsprühen, das wird wahrscheinlich in 90% aller Fälle nimmer rosten, weil die Autos nicht mal Nass werden...Mfg, Mark
Habs jetzt 3 mal gelesen, aber ich komm nicht drauf?
WAS willst du uns damit sagen?
Hab mit den genannten Sachen auch Erfahrungen gemacht. Mit Rostumwandler (Fertan und andere) und danach klassische Rostschutzfarbe (Baumarkt) hat es nie lange gehalten. Nach einem 1 jahr hatte man wieder Probleme (Jugendversuche an meinem alten Panda damals).
POR15 hat mich dann allerdings beeindruckt. Als ich meinen Autobianchi A112 Abarth (einer der übelsten Rostlauben auf diesem Planeten..) teilrestauriert habe, hab ich u.a. Teile des Unterbodens und den gesamten Innenraum damit gestrichen und nie wieder Probleme mit Rost an den behandelten Stellen gehabt. Ebenso an meinem Lancia Beta (noch schlimmere Rostlaube): wo POR ist, kam kein Rost mehr (seit jetzt 4 Jahren). Scheint also recht gut zu sein.
Teuer ist es zwar, dafür aber auch sehr ergiebig. Vorbereitet hab ich mit gründlichem Abschleifen der rostigen Areale und dann entfetten mit MarineClean. MetalReady hab ich nie genommen und auch nie Probleme mit der Haltbarkeit ohne das gehabt.
Ansonsten verwende ich an nicht sichtbaren Teilen FluidFilm, MikeSanders Fett und PermaFilm im Spritzbereich.
Zitat:
Original geschrieben von TDI nie
Habs jetzt 3 mal gelesen, aber ich komm nicht drauf?
WAS willst du uns damit sagen?
Das im Oldtimerbereich selbst die Minderwertigsten Produkte von Bastlern gut bewertet werden, weil ihnen keine großen Leistungen abverlangt werden.
Da kann man mit Fertan nen unterboden machen und es hält 5 Jahre, weil er an den Schönstwetterautos eh nie nass wird und rosten könnte.
Da erzielt man auch mit ALDI Rostschutzgrund oder Hammerite gute Ergebnisse.
Wenn man soetwas aber an einem "Alltagsauto" anwedet, dann fliegt man oft ziemlich derbst auf die Nase, denn dort werden die Produkte im Extremeinsatz mit Nässe, Salz, Steinschlägen, Kratzern, usw. erst richtig getestet, und da kommen die Dinge zum Einsatz, die sich bei jedem Lackierer finden, und wenn man dort die Sachen für seinen Oldie holt, kriegt man Dinge die am Alltagsauto 10 Jahre halten und am Oldie 30...
Mfg, Mark
Ich hab mal als Versuch einen Türfalz an meinem Ro80 nur mit Fertan eingepinselt, das ganze zweimal und nichts drüberlackiert. Das Ganze ist nun seit 5 Jahren so, es ist schwarz, aber nicht rostig. Und: mein Ro80 ist mein Alltagsfahrzeug und wird nass.
Greetz
MadX
Haste aber Glück gehabt. Ich hab mal eine Stelle aussen am Kofferraum (keine Staunässe) vergessen überzulackieren. Nach einem Winter mit fast täglich 100km war es vorbei mit dem Schutz. Dann kam unter dem schwarzen wieder das braune raus. Die überlackierten Stellen, auch die mit Staunässe, hielten sich gut. Vielleicht hätten sie das aber auch ohne Fertan getan?
Das Problem ist jedoch, dass für eine gewöhnliche Grundierung der Rost porentief entfernt werden muss. Man kommt also um Strahlen nicht herum.
Und wenn man eine Stelle gestrahlt hat, dann braucht man ohnehin diese ganzen Rostumwandler, besser gesagt Rostpassivierer, nicht mehr. Man sieht auch sehr deutlich, dass in diesem Fall ALLE wasserverdünnbaren Grundierungen Gift sind, weil es während des Lackierens wieder zu rosten beginnt.
Die beste Investition ist meiner Meinung nach eine Sandstrahlpistole, am besten mit einer Box für Kleinteile.
Zitat:
Original geschrieben von TDI nie
Ich gehe immer so vor:erst mit Flex und Drahtbürste alles blank machen und anschließend mit grobem Schleifpapier nochmal ordentlich über die roststelle schleifen.
Dann fertan drauf und gut 48 std. einwirken lassen, dazwischen einmal nachpinseln.
Dann gehen ich nochmal mit dem Schleifpapier drüber und pinsel das nochmal mit Fertan ein.
In wirklich seltenen Fällen kommt wieder was hoch.
Abwaschen vorm grundieren natürlich auch. Und immer 2 schichten grundieren und dann ganz wichtig, einen Decklack drauf.
Wieso grundieren nach Fertan-Behandlung??
Laut Beschreibung kann man doch direkt lackieren...?!?
Ist es denn schlimm wenn nach ca. Stunden Fertan-Behandlung Regen drauf kommt????