Feinstaub und sonstiger Blödsinn

Mercedes

Hier Feinstaubinfos vom Umweltministerium Baden Württemberg. Gilt jedoch für alle Länder.

(...) Grundsätzlich hat sich die Luftqualität in den vergangenen Jahren
eindeutig verbessert. Zwischen 1994 und 2002 ist ein deutlicher
Rückgang bei den wichtigsten Luftschadstoffen zu verzeichnen
(Feinstaub: - 23 %, NOx: -26%, Benzol: -61%). Zu Jahresbeginn 2005 sind
allerdings die sogenannten Feinstäube der Größe PM 10 in den Blickpunkt
der Öffentlichkeit gerückt, weil zu diesem Zeitpunkt der EU-Grenzwert
für Feinstaub deutlich verschärft wurde. An max. 35 Tagen im Jahr ist
eine Überschreitung der Konzentration von 50 Mikrogramm pro m³ Luft
zulässig. Leider sind solche Überschreitungen bundesweit vielerorts zu
verzeichnen. Auch in Baden-Württemberg zum Beispiel in Stuttgart,
Mannheim, Freiburg, Pleidelsheim, Reutlingen und Tübingen. Stuttgart
nimmt mit 187 Überschreitungstagen im Jahr 2005 sogar den bundesweiten
Spitzenplatz ein.

Im vergangenen Jahr wurde deshalb damit begonnen Luftreinhalte- und
Aktionspläne zu erarbeiten. Als landesweit erster Plan wurde am
17.12.2005 der Luftreinhalte- und Aktionsplan für die Landeshauptstadt
Stuttgart, der Öffentlichkeit vorgestellt. Er enthält als wichtigste
Maßnahmen ein Lkw-Verbot für den Durchgangsverkehr, das bereits seit
01.01.2006 in Kraft ist und für die Zukunft, gestaffelte ganzjährige
Fahrverbote im Stadtgebiet für den gesamten Verkehr. Im Moment ist
geplant, dass ab Mitte 2007, Diesel-Fahrzeuge der Schadstoffklasse EURO
1 und schlechter, sowie Fahrzeuge mit Otto-Motoren ohne geregelten
Katalysator nicht mehr fahren dürfen und dieses Verbot zu einem
späteren Zeitpunkt, geplant ist ab 2012, auf Diesel-Fahrzeuge der EURO
2-Norm ausgedehnt wird. In anderen Städten in Baden-Württemberg, in
denen die Feinstaubgrenzwerte ebenfalls überschritten sind, wird
voraussichtlich ähnlich vorgegangen werden.

Bei diesen Fahrverboten handelt es sich allerdings nicht wie bei den
früheren Ozonfahrverboten um witterungsbedingte Maßnahmen, die nach
einer bestimmten Belastungssituation wieder aufgehoben werden können.
Aufgrund der Besonderheiten der Feinstaubbelastung müssen aus die
diesem Grund eingerichteten Fahrverbote auf Dauer (!) in Kraft bleiben.

Zurzeit ist vorgesehen, dass alle Dieselfahrzeuge (Pkw, Wohnmobile,
Busse, leichte und schwere Nutzfahrzeuge) orientiert an den
Partikelgrenzwerten der entsprechenden EURO-Stufen in fünf
Schadstoffklassen eingeteilt und die Fahrzeuge der Schadstoffklassen 2
(entspricht EURO 2) bis 5 (entspricht EURO 5) mit einer entsprechenden
Plakette gekennzeichnet werden.

Bei einer qualifizierten Nachrüstung von Dieselfahrzeugen mit einem
Partikelminderungssystem ist beginnend mit EURO 1 Fahrzuegen eine
Höhergruppierung in die nächst bessere Schadstoffklasse möglich. Eine
qualifizierte Nachrüstung ist dann gegeben, wenn der Partikelgrenzwert
der jeweils nächst höheren EURO-Stufe eingehalten wird. In diesem Fall
kann das Fahrzeug auf Antrag des Halters, von der Kfz-Zulassungsstelle
in die nächst höhere Schadstoffgruppe eingeteilt und ihm eine
entsprechend höherwertige Plakette zuerkannt werden.

Benzinfahrzeuge mit einem geregelten (!) Katalysator und Fahrzeuge ohne
Verbrennungsmotor (z.B. Elektrofahrzeuge) werden mit der Plakette 5
gekennzeichnet. Benzinfahrzeuge ohne geregelten Katalysator erhalten
keine Plakette.

Für Oldtimer ist aufgrund der oftmals hohen Emissionen kein
Ausnahmetatbestand von diesen Regelungen vorgesehen.

29 Antworten

Hallo!

Wie schon erwähnt wurde - die Feinstaubbelastung, die durch den Straßenverkehr zustande kommt liegt bei knapp unter 10 bis im Höchstfall ca. 30%! So die Schätzungen! Davon geht noch der weitaus größte Teil zu Lasten des Transportgewerbes!!!
Genau genommen wäre eine gründliche Straßenreinigung im Frühjahr (mit Wasser - um den Staub zu binden und zu entfernen) wesentlich effektiver als evtl. Fahrverbote. Aber die Politik sieht dem Treiben der Journaille wortlos zu und wird, wenn die Gesellschaft weichgekocht ist, entsprechende Geldbeschaffungsmodelle vorweisen und, da können wir sicher sein, auch durchsetzen! Das klappt, wenn auch sonst nur wenig!

Aber die Sache hat vielleicht auch einen positiven Nebeneffekt - vielleicht leisten sich die Städte dann wieder eine bessere Straßenreinigung, um allen zu zeigen, wie sauber die Luft durch die Fahrverbote geworden ist!

Tschüss

Abschliessend wird der Staat jammern, daß keine
Mineralölsteuer mehr reinkommt, weil die ganzen
1.000.000 Oldtimer, die bislang 15-20l verkloppen
wegfallen.

Herr laß Hirn auf die Politiker regnen... (auch, oder
vor allem, in Belgien)

Zitat:

Original geschrieben von Lybrageschädigt


Genau genommen wäre eine gründliche Straßenreinigung im Frühjahr (mit Wasser - um den Staub zu binden und zu entfernen) wesentlich effektiver als evtl. Fahrverbote.

Rischtööch! Aber das kostet ja angeblich viieel zu viel Geld... 🙄

also da sind wir uns jetzt mal einig, das die partikelfilter in neuwagen das feinstaubproblem der städte nicht ändern werden.
aber was kommt dann?
die unsinnigen gesetze nimmt ja keiner mehr zurück!

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Zitat:

Original geschrieben von mainstone


...dies soll die leute dazu bringen um die stadt herum zu fahren...

Ich meide schon seit einiger Zeit konsequent die Innenstädte und kaufe die Dinge meines täglichen Bedarfs in Einkaufszentren auf der grünen Wiese.

Wenn die Kommunen das Käuferpotential des städtischen Einzelhandels konsequent durch Verkehrsbehinderungen, Parkraumbewirtschaftung und nun auch Fahrverbote aus den Innenstädten herausdrängen will, sollten sie sich auch über die wirtschaftlichen Konsequenzen im Klaren sein.

Ist schon lustig: Durch diese ganzen künslichen Schikanen und Behinderungen innerorts wird genau das Gegenteil von dem erreicht was man (angeblich) will:
Die weiträumige Zersiedelung:
Die Leute fahren noch weitere Strecken ins Umland zu den Märkten mit Parkplatz auf der grünen Wiese, bauen dort ihr
Häuschen bzw. wohnen weit draußen und verbrauchen auf den langen Wegen dann noch mehr ...

Ich verstehe auch den Sinn von Tempo 30 noch nicht ganz:
Jeder will das zwar vor s e i n e r Haustüre, in Wirklichkeit werden aber doch durch die Fahrerei in niedrigeren Gängen die Motorumdrehungen=Verbrauch=Abgase mehr...

Zitat:

Original geschrieben von Rambello


in Wirklichkeit werden aber doch durch die Fahrerei in niedrigeren Gängen die Motorumdrehungen=Verbrauch=Abgase mehr...

Vestehe ich nicht ganz.

Zitat:

Original geschrieben von VSpec


Vestehe ich nicht ganz.

Geschlichen wird in niedrigen Gängen, so daß das Verhältnis Drehzahl zu zurückgelegter Wegstrecke ungünstiger wird und sich somit die Menge des Abgases erhöht.

Ahja, jetzt klingelts 😉 Danke

Zitat:

Original geschrieben von Drahkke


Ich meide schon seit einiger Zeit konsequent die Innenstädte und kaufe die Dinge meines täglichen Bedarfs in Einkaufszentren auf der grünen Wiese.

Wenn die Kommunen das Käuferpotential des städtischen Einzelhandels konsequent durch Verkehrsbehinderungen, Parkraumbewirtschaftung und nun auch Fahrverbote aus den Innenstädten herausdrängen will, sollten sie sich auch über die wirtschaftlichen Konsequenzen im Klaren sein.

dem kann man sich nur anschliessen!

schon traurig 🙁

Zitat:

Original geschrieben von dieselschraube


also da sind wir uns jetzt mal einig, das die partikelfilter in neuwagen das feinstaubproblem der städte nicht ändern werden.
aber was kommt dann?
die unsinnigen gesetze nimmt ja keiner mehr zurück!

über die gestalt dieser verordnung kann man ja streiten, über die sinnhaftigkeit aber sicherlich nicht.

die filter werrden aufjedenfall den austoß an mit pak (polyzyklische aromatische kohlenwasserstoffe) belastetem feinstaub verringern. (das problem ist ja nicht der feinstaub, sondern das was da drann hängt, sonst währen wohl mühlen und betonwerke sperrgebiete)

wenn du das für neuwagen nicht vorschreiben würdest, würde sich emessionstechisch nie was ändern.

einsichtigkeit ist einfach sehr dünn gesäht wenns gleichzeitig eine belastung des eigenen geldbeutels bedeutet.

Hm,

schön und gut, wenn unsere Herrn Politker den Feinstaubausstoß senken wollen, aber hoffentlich geht die ganze Sachee nicht nach hinten los.

Ich habe vor kurzer Zeit einen Bericht gesehen, der von Global Dimming handelte. Darum ist es gagangen, das seiten den 50er Jahren die gesamte Energiemenge durch Sonneneinstrahlung stetig sinkt. Als Verursacher für dieses hat man die Fein/Staubbelastung der Luft ausgemacht. Dieses Global Dimming ist aber auch angeblich die Ursache dafür, das der Treibhauseffekt nicht so stark ausgeprägt ist, wie er sein sollte. Wenn die Fein/Staubbelastung nun durch die Filter gesenkt wird, könnte es sein, das sich dafür der Treibhauseffekt steigert!

Gruß
Timeshift

es geht ja weniger drum den feinstaub in der atmosphäre ganz zu eliminieren.
feinstaub allgemein ist auch kein problem.
es geht darum das in den innenstätten teilweise hohe konzentrationen an, mit für den körper giftigen verbindungen belastetem, feinstaub vorliegen.
das ist das was wir alle einatmen wenn wir an der kreuzung stehen (ok im benz hinter dem aktivkohlefilter kann man das natürlich gelassener sehen).
die absolutmenge an feinstaub kann durch die partikelfilter kaum signifikant gesenkt werden, da der meiste feinstaub nicht aus dieselmotoren kommt.
es geht filtern eigentlich nur um die direkte belastung durch eingeatmeten dieselruß.
zumindest für die nichtraucher sollte das ein argument sein, als raucher atmet man ziemlich genau den selben krust (benzpyren ect) so oder so in großen mengen ein.

Zitat:

Original geschrieben von mainstone


die absolutmenge an feinstaub kann durch die partikelfilter kaum signifikant gesenkt werden, da der meiste feinstaub nicht aus dieselmotoren kommt.
es geht filtern eigentlich nur um die direkte belastung durch eingeatmeten dieselruß.

Laut Aussage der Experten ist aber nicht der Dieselruß das Problem (dessen Partikel sind groß und werden i.d.R. wieder ausgehustet), sondern der Feinstaub. Und da die Einführung des Partikelfilters die Feinstaubbelastung kaum senkt, wird hier mit einem enormen finanziellen Aufwand eine Ergebnisverbesserung im Promillebereich erreicht, die sich statistisch kaum meßbar auf die Umwelt bzw. die Volksgesundheit auswirken wird. Volkstümlich ausgedrückt: Hier wird mit Kanonen auf Spatzen geschossen...

Es geht (zum wiederholten Mal) nur darum, beim Autofahrer ein schlechtes Gewissen zu erzeugen, damit er

1.) künftig leichter abgezockt werden kann (wer ein Auto hat, hat Geld...)
2.) vielleicht öfter mal die öffentl. Verkehrsmiitel benützt (aber nebenher natürlich weiter brav seine Kfz-Steuern zahlt).

Der normale Autofahrer will doch nur Autofahren -sonst nichts!

Dafür zahlt er mehr als genug und erhält jeden 4. Arbeitsplatz!...
Trotzdem wird er ständig mit diesem Abgas-Gesülze traktiert.
Das soll doch die Regierung mit den Autofirmen und deren Motor-Experten für die neuen Modelle regeln!

Und machen wir uns nichts vor:
Selbst wenn unsere Autos mal gar keine Abgase mehr produzieren, zahlen wir immer noch irgendwelche Steuern oder Abgaben - immer knapp vor der Schmerzgrenze.

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