Fehlzündung Volvo S60 T5
Hallo zusammen,
Ich habe einen Volvo S60 T5 aus dem Jahr 2006. Bei 302.000 km hatte ich einen Lagerschaden und habe daraufhin den Motor ausgebaut sowie die Kurbelwelle, Lagerschalen, Kolbenringe und alle Dichtungen erneuert. Nach der Reparatur lief das Auto anfangs gut, jedoch habe ich eine gleichmäßige Kompression von nur etwa 8 Bar auf allen fünf Zylindern gemessen (mit einem Messgerät von Amazon). Laut VIDA zeigte der Fehlzündungszähler nach 500 km maximal 10, was mich nicht gestört hat, da ich keine Auffälligkeiten bemerkt habe. Der Ölverbrauch war minimal, und der Motor startete problemlos.
Inzwischen bin ich mehr als 10.000 km gefahren und habe kürzlich bei höheren Drehzahlen und Volllast Fehlzündungszähler, vor allem bei Zylinder 2 und 5, aber auch gelegentlich bei den anderen. Diese Fehlerzahl steigt schnell an, bis die Motorkontrollleuchte blinkt. Ich merke im Fahrzeug selbst jedoch nichts Ungewöhnliches. Die Zündspule, Zündkerze und Einspritzdüse habe ich bereits ausgeschlossen. Ich bin mir bewusst, dass die Kompression nicht optimal ist.
Könnten die Lambdasonde oder das VVT-System dafür verantwortlich sein?
Was könnte ich noch mit Vida überprüfen ?
Vielen Dank und schönen Feiertag noch
35 Antworten
Bevor du dort drangehst und die Zylinderwände honst, würde ich dir erst einmal einen Druckverlusttest empfehlen - schließlich kann der Druck auch woanders entweichen als über die Kolbenringe/ Zylinderwand (zB Einlass- oder Auslassventile).
Moin
Kompression mißt man wen die Stauscheibe der Drosselklappe aufsteht,
Eine Holzklammer reingeschoben zum Öffnen reicht.
Komprimieren kann ein Zylinder nur
wen Er Frischluft ansaugt und diese Komprimiert!
MfG
Ich habe auch mal die Kompression mit etwas Öl den ich in die Zylinder gekippt habe gemessen da hatte ich etwas über 11 Bar.
Gemessen habe ich es immer mit warmen Motor Drosselklappe geöffnet und ohne Einspritzdüsen.
Moin
8 Bar ist eigentlich viel zu wenig,
da sollte der Motor etwas länger benötigen zum Starten!
11Bar mit Öl eingefüllt ist auch nicht gerade der Reißer.
da sollte schon mehr kommen.
da man die Kolbenringe erneuert hatte,
wurden die neuen Ringe vorher einzeln in die Laufbuchse gelegt und
das Kolbenringstoßmaß gemessen?
da es wohl (denke ich) 3 Kolbenringe sind,
2 Verdichterringe und 1Ölabstreifer wurden die Kolbenringe mit
der Nut alle 120 Grad versetzt und mit der Markierung "TOP" auf
den Ringen nach oben eingebaut(die Kolbenringe sind etwas konisch)?
Ventilspiel auch eingestellt bzw Ventile mechanisch bearbeitet?
die Kolbenspritzdüsen für den Kolben zur Kühlung des Kolbenboden sind aber vorhanden?
Zitat-
Gemessen habe ich es immer mit warmen Motor Drosselklappe geöffnet und ohne Einspritzdüsen.
wie kann man das mit den Einspritzdüsen verstehen ,
waren sie ausgebaut oder elektrisch abgeklemmt?
mfG
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Die Kolbenspritzdüsen sind vorhanden. Ich habe die Einspritzdüsen elektrisch abgeklemmt.
Die Ringe habe ich einzeln in die Laufbuchse gelegt, der Stoß war wie bei den alten, ich weiß aber nicht mehr, was ich da gemessen habe.
Die Ringe habe ich so eingebaut, wie es mir VIDA gesagt hat.
Ich habe auf jeden Fall darauf geachtet, die Punkte einzuhalten. Der Motor verbraucht ja nicht viel Öl und startet sofort.
Ich habe die Kompression mit einem günstigen Messgerät gemessen. Vielleicht sollte ich mal ein gutes Messgerät verwenden.
Ich bin kein gelernter Kfz-Mechaniker, aber bei diesem Fahrzeug hatte ich nichts zu verlieren, daher dachte ich, ich traue mich da ran. Ich wollte aber auch nicht direkt viel Geld reinstecken, deshalb habe ich den Block nicht bearbeitet und nichts am Kopf gemacht. Ich habe den Kopf genau so runtergenommen und wieder montiert, wie ich ihn entnommen habe, allerdings gereinigt.
Für mich persönlich war das schon ein Erfolg bin 10000km gefahren ohne Probleme jetzt waren die Nockenwellenversteller hin die hatten aber auch schon ein Spiel gehabt als ich es zusammengebaut habe allerdings nicht so wie jetzt zuletzt. Jetzt vermute ich nur noch das ich den Kraftstoffsensor tauschen muss und hoffe das ich noch etwas fahren kann 😁
Wenn die Kolbenringe richtig angeordnet sind,
könnte es schon am Kompressionsmesser liegen.
Könnte man die Kompression nicht auch mit einem Diagnosegerät messen über
die Drehgeschwindigkeit mit dem Anlasser?
mfG
Zitat:
@Ratombo schrieb am 11. November 2024 um 22:26:11 Uhr:
Ich habe auch mal die Kompression mit etwas Öl den ich in die Zylinder gekippt habe gemessen da hatte ich etwas über 11 Bar.
Ja,was denn jetzt?!
8 oder 11 Bar?
Miss bitte noch einmal bei warmen Motor und geöffneter DK.
Alles Andere ist nur Glaskugelraterei.
Und nicht zuletzt sind auch ausreichend viele Kolbenhübe nötig. Man könnte meinen, nach ein oder zwei vollständigen 4-Takt-Prozessen wäre das Ziel erreicht, doch der Messwert steigt weiter und weiter mit jeder Umdrehung. Acht Hüpfer in der Drehgeschwindigkeit sollten es daher mindestens sein.
Ich zähle immer "Einundzwanzig,Zweiundzwanzig,Dreiundzwanzig"
Zitat:
@Ratombo schrieb am 11. November 2024 um 22:26:11 Uhr:
Ich habe auch mal die Kompression mit etwas Öl den ich in die Zylinder gekippt habe gemessen da hatte ich etwas über 11 Bar.
Gemessen habe ich es immer mit warmen Motor Drosselklappe geöffnet und ohne Einspritzdüsen.
Kompression sollte immer am kalten Motor gemessen werden. Also am richtig kalten Motor. Auch nicht mal schnell die 10m in die Werkstatt fahren.
Deine Kompression ist mit Sicherheit viel schlechter.
Und wenn Öl bereits hilft, weißt Du, dass die Zylinder gehohnt werden müssen.
Aber Achtung: wurde bei mir vor ca. 1,5 Jahren gemacht, Du brauchst dann ja neue Kolben mit Übermaß. Laut meiner Werkstatt habe ich den letzten Satz Übermaßkolben aus Schweden bekommen.
Ob das stimmt, weiß ich natürlich nicht.
Gruß
Georg
1. Definitiv nur bei warmem Motor Kompression messen, denn das ist der Betriebszustand, auf den es ankommt.
2. Die verbesserten Werte bei Extra-Öl zeigen in der Tat, dass das Problem nicht an den Ventilen liegt, sondern am Kolben, aber hier ist nicht automatisch Honen (ohne zweites h) die Lösung. Es kann alles Mögliche rund um die Kolbenringe und Ringstege am Kolben im Argen liegen.
3. Honen ist kein solcher Materialabtrag, dass allein deshalb Übermaßkolben notwendig würden. Nur die Spitzen werden geschnitten ;-) und das Kreuzschliff-Muster kommt rein. Der Zylinder selbst wird dabei aber nicht aufgebohrt.
Zitat:
@VIPP-GASer schrieb am 13. November 2024 um 10:37:52 Uhr:
Zitat:
@Ratombo schrieb am 11. November 2024 um 22:26:11 Uhr:
Ich habe auch mal die Kompression mit etwas Öl den ich in die Zylinder gekippt habe gemessen da hatte ich etwas über 11 Bar.
Gemessen habe ich es immer mit warmen Motor Drosselklappe geöffnet und ohne Einspritzdüsen.Kompression sollte immer am kalten Motor gemessen werden.
Sehe ich anders.
Relevant ist der Betriebszustand,und der ist nunmal "warm".
Hallo T5 und Motorkult,
ja, der normale Betriebszustand ist warm.
Aber gestattet folgendes Argument:
Wenn der Motor kalt ist, beeinflussen Materialdehnungen durch Wärme den Kompressionstest nicht.
Damit ist der Test ansich viel genauer, weil er bereits kleinere Abweichungen anzeigen kann.
Und ein 2. Argument ("Tot-schlag-Arguemnt" ich weiß, aber ich kann es nicht vermeiden):
In meiner Autogaspraxis zeigt sich immer wieder: Motoren, bei den der Kompressionstest im warmen gerade noch so in Ordnung ist, haben bei kalten Motor meißt schlechte Kompression. Auch die Unterschiede sind größer.
Und was dann die Praxis auch gezeigt hat: bei weiterführenden Diagnosen zeigte sich bisher immer (bei Motoren, bei denen das geht!), dass das Ventilspiel nachgestellt werden musste.
Aus diesem Grund ist meine Empfehlung immer: Kompressionstest bei kalten Motor.
Gruß
Georg
P.S. Das soll jetzt kein Glaubenskrieg werden. Ich bin sicher, wenn der TE seinen Test bei kalten Motor macht, sind die Werte noch schlechter.
Zu 2. und 3. von Motorkult kann ich nix sagen. Mein Motor musste neue Kolben bekommen - mit Übermaß.
Im Anschluss eines Kompressionstest empfehle ich dann immer einen Druckverlusttest, damit man weiß, wohin die Kompression verschwindet. Das ist aber beim TE prinzipell bereits klar.
Ach, da fällt mir noch etwas ein.
Vor vielen Jahren war ich einmal"Zeuge" eines Beweissicherungsverfahren mitttels Gutachter. Der Gutachter hatte mir das damals auch so mit dem "bei kaltem Motor" "wegen Materialausdehnung" erklärt.
Vielleicht habe ich es dann damals so übernommen. Und die Praxis hat das dann so bestätigt.
Jedenfalls bei mir und den Autogasfirmen, die ich betreue.
Gruß
Georg
https://m.youtube.com/watch?v=CkRiiGEKhxA
Man kann die Kompression auch anders messen,Grins