FAZ (15.10.2017): Erdgas wird nicht der neue Diesel!
Ein Bericht der FAZ über den neuen Audi A4-GTron und der Versuch, eine VW Werbeaussage ernst zu nehmen:
http://www.faz.net/.../...gas-wird-nicht-der-neue-diesel-15237337.html
Besondere Kritikpunkte:
Viel höherer Verbrauch als angegeben mit nur 340km Reichweite auf CNG in der realen Welt statt der versprochenen 500km
Langwierige Tankstellensuche, zum Teil mit Wartezeiten und langen Umwegen
2200€ Aufpreis gegenüber dem besser motorisierten TSFI
55000 km bis der Mehrpreis dank günstigerem CNG eingespart ist.
Ein Denkfehler unterläuft dem Schreiber beim Vergleich mit LPG, denn er berücksichtigt nicht den Unterschied der Einheiten Liter und Kilogramm.. Zitat: "Erdgas ist ungeachtet der staatlichen Subventionierung viel zu teuer. Autogas, das ebenfalls subventioniert wird, aber nur noch bis 2022, kostet lediglich 50 bis 60 Cent je Liter."
Die FAZ ist sicher keine Publikation, die für die Kompetenz ihrer Redakteure bei Motor- und Fahrzeugtechnik bekannt ist. Aber ich habe den Eindruck, sie haben die Probleme der CNG Nutzung aus Anwendersicht gut erkannt und beschrieben.
Bernhard
Beste Antwort im Thema
Zitat:
@unpaved schrieb am 15. Oktober 2017 um 09:47:34 Uhr:
Ein Bericht der FAZ über den neuen Audi A4-GTron und der Versuch, eine VW Werbeaussage ernst zu nehmen:
http://www.faz.net/.../...gas-wird-nicht-der-neue-diesel-15237337.html[...]
Langwierige Tankstellensuche, zum Teil mit Wartezeiten und langen Umwegen
2200€ Aufpreis gegenüber dem besser motorisierten TSFI
55000 km bis der Mehrpreis dank günstigerem CNG eingespart ist.
55.000 km bis 2.200€ eingespart sind. Macht für mich bis 200.000 km etwa weitere 6000€ Ersparnis. Die Kritik an der geringen Tankstellendichte vor allem auf dem Land teile ich. VW hat der Abgasskandal etwa 30 Mrd Euro gekostet. Bei 1/4 Million Invest je Erdgastanke wären das bei einer 100% Finanzierung durch VW "nur" 108.000 Tankstellen. Also etwa flächendeckend in ganz Europa. Und ohne jede Rendite / Rückzahlung gerechnet, denn die Kohle wäre am Ende im Gegensatz zum Abgasskandal nicht weg, sondern würde in einer VW gehörenden Infrastruktur stecken.
40 Antworten
Zitat:
@X6fahrer schrieb am 17. Oktober 2017 um 15:25:28 Uhr:
Nein, gibt es nicht von VW.
Es gibt keinen gasfesten 6-Zylinder von VW und auch keinen 1,6l.
Nur den 2,0 mit 170PS und einen kleinen für den VW Up.
Ich habe den Eindruck, dass hier etwas durcheinander geworfen wird.
Es gibt Fzg. vom VW-Konzern, die auf Gas umgebaut wurden, 6-Zyl., 1,6l- und 1,8l-Motoren.
Das sind aber normale benzinmotoren. Keine speziell entwickelten gasfesten Motoren.
Da gibt es die 2 Typen, den für den Audi G-tron und den kleinen für den Up.
... ich habe nicht von "gasfest" geschrieben.
Ich habe nur geschrieben, dass es von VW einen 6 Zyl. (3.2l u. 3.6l, zwischen 54 und 70kW) und den 1.6l im Programm gab/gibt, die mit CNG betrieben werden können/konnten.
Der 1.6l ist genau wie der gasfeste 2.0l auf Basis des EA113, wobei der eins-sechser nicht auf CNG optimiert ist (gleiche Verdichtung wie der Benziner).
Darüber hinaus ist der 4 Zyl. 1.4l, 81kW auch "gasfest".
Also gibt es nicht nur 2 "gasfeste" Motoren, sondern min. 6, wenn man den neuen 1.0l TGI vom Polo/Ibiza mit dazu zählt.
Danke und Gruß
der "Stevie"
Zitat:
@AstraH_LPG schrieb am 17. Oktober 2017 um 09:47:37 Uhr:
Hallo DonC,"Brot-und-Butter-Autos" - und das sind die meisten CNG-Fahrzeuge ab Werk - müssen meist keine schweren Anhängelasten schleppen, sind dafür doch ohnehin meist zu schwach.
Und ob CNG oder LPG jetzt besser ist, ist für den Durchschnitts-Automobilisten so was von egal: Das spielt nur in den Köpfen der paar Gas-Freaks, die z.B. hier schreiben, eine Rolle!
......
Und da hakt es: Es gibt das Kundenbedürfnis nach Gasfahrzeugen nicht in dem Maß, als das es für die großen Unternehmen vom Gewinnpotenzial sinnvoll wäre, hier Entwicklungs und Beschaffungskapazität aufzubauen.Wir sind hier eine kleine Gruppe von Freaks, die von den Vorteilen des Gasantriebs überzeugt sind, und für die die CNG- oder LPG-Nachteile nicht so relevant sind.
Gruß
AstraH_LPG
Das Wort "Freak" finde ich hier unpassend.
Ich sehe mich und eigentlich alle mir persönlich bekannten LPG Fahrer nicht als Freaks, sondern als meist nüchtern kalkulierende Mitbürger, die in technischen, ökologischen und wirtschaftlichen Zusammenhängen etwas weiter denken, etwas mehr wissen und den Mut haben, vom Mainstream abweichende Meinungen zu haben und zu vertreten.
Gerade in größeren Fahrzeugen mit höheren Anhängelasten, die dann auch artgerecht genutzt werden, sind LPG Lösungen sinnvoll. Auch für große CNG Tanks wäre mehr Platz. Diese Fahrzeuge muss man sich aber aufwändig importieren, z. B. aus USA oder Canada, weil die europäischen Töchter der US Firmen sie hier gar nicht erst anbieten.
Im Anhang ein Bild, das ein Kumpel beim letzten Tanken von LPG gemacht hat: 190l, 102€
Und damit ihr das glaubt, auch noch ein Bild vom Tank.
Wenn VW es nur wollte, könnten sie statt der kofferraumschonenden Druckgastanks auch angepasste, große LPG Tanks unter ihre Fahrzeuge schrauben und damit wäre die Reichweitendiskussion abschließend beendet.
Und in welchem Fahrzeug hat er den Tank eingebaut?
Ähnliche Themen
Ok, unpaved,
vielleicht ist "1%-Minderheit" die bessere Beschreibung für die Gasfahrzeug-Fahrer in D, die ganz sicher etwas weiter denken und mehr Mut haben als die "99%-Mehrheit"!
Zitat:
Das Wort "Freak" finde ich hier unpassend.
Ich sehe mich und eigentlich alle mir persönlich bekannten LPG Fahrer nicht als Freaks, sondern als meist nüchtern kalkulierende Mitbürger, die in technischen, ökologischen und wirtschaftlichen Zusammenhängen etwas weiter denken, etwas mehr wissen und den Mut haben, vom Mainstream abweichende Meinungen zu haben und zu vertreten.
Es ändert leider aber trotzdem nichts daran, dass diese Gruppe auch maximal ein Prozent Aufmerksamkeit von Produktmanagern in Automobilkonzernen bekommt; aber die PMs sind es, die mit ihren Geschäftsmöglichkeitsbeschreibungen über neue Fahrzeugentwicklungen mit entscheiden.
Entsprechend gering ist das Gasfahrzeug-Entwicklungsbudget und der Reifegrad der angebotenen Fahrzeuge, was auch den seriösen (LPG-) Umrüstbetrieben ihre Existenz sichert.
Gruß
AstraH_LPG
Für nen Totmannschalter kann man auch eine Gaskralle verwenden. Somit gibt es auch kein Knopffestgehalte mehr.
Machen kann man das, erlaubt ist es nicht. Das führt ja den Sinn eines Totmannschalters absurdum.
Ist wie die Sache mit zwei Schaltern an der Presse.
Zitat:
@Provaider schrieb am 18. Oktober 2017 um 09:57:24 Uhr:
Machen kann man das, erlaubt ist es nicht. Das führt ja den Sinn eines Totmannschalters absurdum.
Ist wie die Sache mit zwei Schaltern an der Presse.
...darum gibts die Parkkralle auch mit Armband - wenn du wegläufst ziehst du sie mit ab