Familientaugliches Auto gesucht, evtl. Plug-In oder Elektro
Hallo zusammen,
ich möchte mich mal kundig machen wegen Familientauglichem Auto für meinen Bruder. Der wird demnächst wohl was neues (gebrauchtes) brauchen.
Aktuell fährt er einen Astra K Benziner mit 125 PS, der jetzt 9 Jahre alt wird und erste Wehwechen kommen bzw. sind schon da. Das geht los bei defektem Gurtaufroller, undichter Auspuff und am schlimmsten wohl der Motor, der offenbar LSPI geplagt ist, unter anderem durch Kurzstreckenfahrten. Letztens nach ca. 1 Jahr Ölwechsel gemacht, das Öl roch ziemlich verbrannt und war tiefschwarz.
Für sein Fahrprofil wäre wohl ein rein elektrisches Auto am besten, denn er hat rund 10 km zur Arbeit und die meisten Fahrten beschränken sich auf Arbeit + zurück und andere alltägliche Einsätze, die fast ausschließlich in der näheren Umgebung stattfinden.
Gelegentlich kommen dann Fahrten bis 50 km einfache Strecke, wenn seine Tochter aus früherer Beziehung zu Besuch kommt. Und so ein bis zweimal im Jahr vielleicht eine Urlaubsfahrt von 3-400 km.
Also nichts, was man nicht mit einem reinen Elektroauto problemlos schaffen würde.
Einen Verbrenner würde ich aufgrund des Fahrprofils nicht empfehlen wollen, da hier zu viele Defekte auftreten werden in absehbarer Zeit, wenn der Kübel quasi nie warm gefahren wird. Optional wäre noch ein Plug-In mit ca. 50 km elektrischer Reichweite. Wobei ich persönlich das eher als wenig sinnvoll erachte, da der Verbrenner ja dann auch wieder gewartet werden muß und einem Verschleiß unterliegt.
Problem an der ganzen Sache ist, es sollte ein Auto mit Platz im Kofferraum sein, also eher Kombi und beim Budget gibts leider ziemliche Einschränkungen, da Hauskredit abbezahlt werden muß und seine Noch-Ehefrau das klassische "ich räum mal eben die Konten meines Mannes ab"-Syndrom hatte.
Ich denke, mehr als 15-20k kann er momentan nicht aufbringen.
17 Antworten
Hat Dein Bruder denn die gleiche Meinung zu einem neuen Fahrzeug als Plug-In oder Elektro wie Du oder ist das nur Deine persönliche Meinung? Liest sich nämlich fast so.
Wir hatten uns schon darüber unterhalten und er meinte auch, bereits mit dem Gedanken gespielt zu haben. Er hätte zudem in der Firma die Möglichkeit, zu laden. Zu Hause bräuchte er halt erstmal eine Wallbox.
Durch seine kurzen Arbeitswege haben bereits mehrere seiner bisherigen Autos gelitten. Die alten Sauger ohne Turbo noch weniger, als die neueren Fahrzeuggenerationen. Aber selbst hier würde ich nicht allzuviel Vertrauen in "moderne" Motoren klassischer Bauart setzen. Auch, wenn Mazda hier wohl einer der wenigen Hersteller ist, die konsequent auf Sauger bzw. Direkteinspritzer setzen. Da steckt halt auch schon viel zu viel High-Tech drin. Gerade bei den Kurzstrecken sehe ich da hohes Kostenpotenzial durch Reparaturen.
Wäre statt Kauf Leasing eine Option? Hyundai Ioniq 5, MG 5, Ford Explorer (evtl zu kurz?), Toyota bZ4X etc gibt's im Bereich 200 - 300€ plus meist gut 1k Bereitstellung bei 5 tkm / J.
Käufliche Alternativen mit ausreichend Platz scheinen rar uo haben eher geringe Reichweiten.
Wegen Leasing müsste ich mal mit ihm reden. Weiß nicht, ob sein Arbeitgeber sowas anbietet, Privatleasing ist wohl keine Option. Aber danke für den Anstoß.
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Angebot des Arbeitgebers hieße Firmenwagen. Das ist aber grundsätzlich was anderes als Privatleasing.
Falls Leasing nicht klappt, vielleicht einen Blick auf die japanischen Vollhybride Toyota/Suzuki/Honda werfen.
Lade-Infratruktur ist nicht notwendig. Die Kurzstrecken von 10km dürften hier wenig Probleme machen. Z.B. Corolla und Swace dürften als junge Gebrauchte im Budget bis zu 20k sein.
Nun sind ein paar Wochen vergangen, wir hatten nicht mehr weiter über das Thema gesprochen in letzter Zeit. Firmenwagen geht leider nicht.
Vor 2 Wochen hatte ich meinen Hyundai i20 beim Service und bekam als Leihwagen einen Astra L. Bin damit mal zu meinem Bruder gefahren, er soll sich den doch mal anschauen. Hätte ihm auch gleich gefallen.
Ich muß dazu sagen, ich selbst fand den Wagen auch interessant. Obwohl es nur ein 130 PS starker Dreizylinder war, hatte der Motor für mein Empfinden gute Fahrleistungen. Die 8-Stufen-Automatik schaltet hervorragend und butterweich. Ich war durchaus angetan und mein Bruder war auch hin und weg.
Nun steht der Astra L auf der gleichen Plattform wie der aktuelle Peugeot 308 und hat einen Zahnriemen, der im Öl läuft. Von den Dingern liest man ja insgesamt nicht so viel gutes. Andererseits haben nahezu alle Hersteller auch seit Ewigkeiten Probleme mit verbauten Steuerketten. Ist jetzt also die Wahl zwischen Pest und Cholera.
Hat der Astra L sonst irgendwelche gröberen Schwächen, auf die es zu achten gilt?
Diverse Tests bemängeln die teils schlechte Verarbeitungsqualität. Spaltmaße, Hartplastik, Knarzen.
Alternativ hätte ich ihm einen Hyundai i30 oder Kia Ceed vorgeschlagen, die sollen auch recht solide sein.
Die Verarbeitungsqualität des Astra L konntest Du hoffentlich upfront überprüfen. Da Euch der Wagen zusagt, kann's wohl nicht so wild sein.
Mit den Mildhybrid-Versionen (136 / 145 PS) wurde der Motor auf Steuerkette umgestellt, die anderen Benziner sind wohl noch ZR im Ölbad.
Natürlich überprüfe ich bei einem Leihwagen für einen Tag die Verarbeitungsqualität nicht, da ich hierbei nicht davon ausgehe, sowas kaufen zu wollen, nur weil er sich gut fährt. Da werde ich sicher nicht die Spaltmaße prüfen und schauen, wo Plastik knarzen könnte.
Mir wäre wichtig, zu wissen, ob es mit den Zahnriemen im Öl bei den Motoren Probleme gibt. Sind jetzt doch schon ein paar Jahre auf dem Markt und da wird es sicher auch welche geben, die schon viele Kilometer gesehen haben.
Hier könnte @206driver weiterhelfen...
Zitat: @daberndi80 schrieb am 8. Juli 2025 um 20:57:17 Uhr:
Mir wäre wichtig, zu wissen, ob es mit den Zahnriemen im Öl bei den Motoren Probleme gibt. Sind jetzt doch schon ein paar Jahre auf dem Markt und da wird es sicher auch welche geben, die schon viele Kilometer gesehen haben.
Wichtig ist, dass die aktuellen Vorgaben für das Motoröl und den Zahnriemenwechsel eingehalten werden. Diese kannst du mit der VIN des Wagens beim örtlichen Händler abfragen. Dieser druckt dir dann eine Übersicht aus.
Wenn du alle Wartungen beim Händler machen lässt, dann musst du dir darüber keine Sorgen machen. Die prüfen vorher immer die Vorgaben für das Motoröl.
Den Zahnriemen kannste dir selbst anschauen, indem du seitlich durch die Einfüllung für das Motoröl schaust.
Es gibt im Netz viele gute Beiträge rund um den Zahnriemen beim 1.2 PureTech, die auch Hintergründe gut beleuchten. Gleichzeitig gibt es auch sehr viele Beiträge, die eher in den Bereich der Anekdoten gehören. Zudem kann man Erfahrungen von vor 10 Jahren nicht unbedingt auf die aktuellen Generationen übertragen.
Die Zahnriemenbeschaffenheit beim 1.2 PureTech wurde inzwischen mehrfach überarbeitet und die Ölvorgaben wurden ebenfalls angepasst. Wie ich ja schon geschrieben hatte: Man sollte Erfahrungen von vor 10+ Jahren nicht auf die aktuellen Varianten 1-zu-1 übertragen.
Zudem sollen die Kosten für den Zahnriemenwechsel beim PureTech recht überschaubar sein (siehe Link in meiner Signatur).
Wer Bedenken hat hat den Zustand des Zahnriemens einfach optisch prüfen. Wenn man die Öleinfüllung öffnet, kann man den Zahnriemen sehen.
Alle* Motoren der EB Serie (EB0 und EB2) haben einen Zahnriemen im Ölbad.
(*) Erst die ganz aktuellen Versionen als Verbrenner und MHEV haben eine Kette. Die Unterscheidung erfolgt über den Motorcode: EB2A*** = Zahnriemen, EB2L*** = Kette.
Es gibt glaubhafte Meldung dazu, dass der Konzern die Kulanz für den Tausch deutlich erweitert. Inzwischen wurde die erweiterte Kulanz auch offiziell bestätigt.
Der PHEV im Astra hab einen Motor aus der EP6 Serie und eine Kette. Den Grundmotor gibt es jetzt seit fast 20 Jahren und hat sich inzwischen bewährt.
Als BEV hat der Astra das natürlich alles nicht.
Danke für die ausführliche Antwort @206driver
Mir ist klar, daß sich mit den Jahren vieles verbessert, Zahnriemen, die sich im Öl auflösen, gibts allerdings heute noch und ob das halt so einfach vermeidbar ist, indem man sagt, immer das richtige Öl einfüllen und nach Vorgaben zur Wartung erscheinen, wage ich zu bezweifeln. Für die meisten Autofahrer sind das nämlich Selbstverständlichkeiten.
Gut ist schon mal, daß man von außen einen Blick auf den Riemen erhaschen kann.
Unverständlich für mich hingegen, weshalb man heutzutage den Zahnriemen eine Laufleistung von bis zu 250.000 km garantieren muß. Früher hatte man Wechselintervalle von 80-120.000, der Riemenwechsel war auch vor 30 Jahren schon nicht geschenkt, mit 1000 Mark konnte man damals auch rechnen. Aber heute muß auf biegen und brechen alles "Longlife" sein und produziert damit dann teure Motorschäden schon bei niedrigen Laufleistungen mit irgendwelchen Experimenten.
Ist ja bei den Steuerketten das gleiche. Nach meinen Erfahrungen mit VW 1,4 TSI und Opel 1,6 Diesel bin ich mit dem Schwachsinn auch geheilt.
Mittendrin fragt man sich leider dann, was man noch kaufen kann.
Zitat: @daberndi80 schrieb am 9. Juli 2025 um 09:04:01 Uhr:
Mir ist klar, daß sich mit den Jahren vieles verbessert, Zahnriemen, die sich im Öl auflösen, gibts allerdings heute noch und ob das halt so einfach vermeidbar ist, indem man sagt, immer das richtige Öl einfüllen und nach Vorgaben zur Wartung erscheinen, wage ich zu bezweifeln. Für die meisten Autofahrer sind das nämlich Selbstverständlichkeiten.
Also ich erlebe hier und in anderen Foren sehr regelmäßig, dass Leute veraltete Ölvorgaben haben. Das gilt leider auch für manche Freie Werkstatt. Und es soll keine Schuldzuweisung sein, aber in der Zeit der Kooperation zwischen PSA und Opel (vor dem Zusammenschluss zu Stellantis) hat man bei Opel nur Motoröle mit GM Freigabe verwendet. Das kann auch einen Einfluss auf den Zahnriemen haben.
Wie gesagt: Wer sich sorgen über den Zahnriemen macht, der schaut halt alle 6 Monate kurz nach. Es ist ja nicht so, dass ausnahmslos jeder Zahnriemen vorzeitig Schaden nimmt. Von denen, die ihr Intervall normal schaffen, hört man halt weniger.
Es gibt auch viele glaubhafte Berichte dazu, dass die sich die Kosten für den Wechsel in Grenzen halten. Ein Kettenwechsel ist wohl meist deutlich teurer.
Bevor es nur noch um Zahnriemen etc. geht wollen wir doch nochmal die Kosten Benziner vs BEV vergleichen. Benziner: 10km Arbeit und andere Kurzstrecken in summe 12kkm 7l a 1,70 = 1500 zzgl. 200,- Steuer und Öl = 1700,- , BEV 120 x 20kWh x 0,4 (Mittel zwischen günstig heim und ab und zu teurer Auswärts = 960,- abzgl THG-Quote = 900€ Hier in meiner Stadt spare ich mtl. noch mindestens 10+€ monatlich für lau parken. Egal rund 800€ günstiger p.a. Plus ein gutes Gefühl, was modernes zu fahren und nicht einen beliebigen alten Verbrenner, plus Standklima und nie wieder Eiskratzen, plus komfortables Fahren mit mehr Wumms als beim billigen Benziner...
id3, MG4 Comfort, Hyundai Kona 64kWh (mein Favorit) uvm.