Falsche Räder auf meinem W221 4MATIC

Mercedes S-Klasse W221

Hallo,

habe 10/2020 einen gebrauchten S350 4 matic aus 2008 mit 132.000 echten Kilometer erstanden.
Vorbesitzer ein älterer oder eigenlich alter Steuerberater, der leider schwer erkrankt ist und den Wagen nicht mehr fahren kann.

Abgeholt habe ich ihn auf Winterrädern 17Zoll, da er schon 2020 kaum noch von der Familie bewegt wurde.

Während der durchschnittlich wenigen 13.000km jährlich war der Wagen ausschließlich bei Mercedes in Hamburg zur Wartung. Alles nachvollziehbar, teils sogar mit Rechnungen dabei.
Die Rechnungen waren immer ordentlich hoch :-(

Jetzt aber:
Dazu gab es einen Satz AMG Sommerräder in 19 Zoll mit vorne 255/40 und hinten 275/40.
Wie ich jetzt weiß, geht laut Mercedes bei 4matic Allrad keine Mischbereifung !!!

In einer Rechnung 2018 wurde dem Vorbesitzer sogar neue Reifen in 255 + 275 montiert und berechnet.
Gehe also davon aus, der Mann wurde unwissend "beschissen". Der fährt diese unzulässige Kombination wahrscheinlich schon seit vielen Jahren, aber mindestens einen kompletten Satz Reifen plus 1-2 Jahren mit den neuen Reifen aus 2018.
Ich werde zwar versuchen Mercedes Hamburg zu dem Vorfall zu kontaktieren, verspreche mir aber keine Kulanz im Versagen dem Vorbesitzer und Stammkunden nicht nur den falschen Radsatz verkauft zu haben, sondern auch jährlich den Räderwechsel gemacht zu haben und sogar neue "falsche" Reifen montiert zu haben.
Mein Glück bisher, scheinbar ist das Verteilergetriebe noch OK, vielleicht auch nur wegen dem Fahrprofil des Vorbesitzers. Jedenfalls scheinte es nie ein Problem gegeben zu haben.

Aktuell gibt es also eine Abrollumfangsdifferenz von +2,3% (vorne 208,7 cm zu hinten 213,6 cm)
Um Schadensbegrenzung zu betreiben frage ich euch:
Macht es Sinn und klappt es überhaupt, hinten 285/35/19 aufzuziehen und per Einzelabnahme auf den 9,5x19 ET43 AMG Felgen eintragen zu lassen?
Dann wäre die Abrollumfangsdifferenz nur noch -0,7% (vorne 208,7 cm zu hinten 207,4 cm)

Um jetzt nur laienhaft zu denken, die Differenz wird wohl noch geringer sein können, da vorne das Profil auf 7mm runter ist und würde man hinten den Luftdruck auf "beladen" einstellen, könnte man vielleicht noch was gewinnen.

Was denkt Ihr?

23 Antworten

www.reifenrechner.at
Hier kannst du selber herumrechnen. Aber die Felgenbreite hat mit dem Abrollumfang nichts zu tun. Hier zählt nur Felgendurchmesser und Reifenhöhe. Felgenbreite hat was mit der Spurbreite zu tun, so wie die Reifenbreite.
@golfplus1

Du meinst auch 4 gleiche Felgen?
Ich werde noch mit TÜV sprechen und Reifenhersteller schreiben.
2x neue 255/40/19 auf den hinteren 9,5“ wäre aber wohl der günstigste Weg ohne nennenswerte Unterschiede im Umfang

Zitat:

@Bamberger_1 schrieb am 22. Mai 2021 um 12:47:59 Uhr:


www.reifenrechner.at
Hier kannst du selber herumrechnen. Aber die Felgenbreite hat mit dem Abrollumfang nichts zu tun. Hier zählt nur Felgendurchmesser und Reifenhöhe. Felgenbreite hat was mit der Spurbreite zu tun, so wie die Reifenbreite.
@golfplus1

Da habe ich ja rumgerechnet und kam auf 245/45/19 für vorne.
Bis mir der örtliche TÜV schreibt das er mir stattdessen auch auf den 9,5“ Felgen der Hinterachse die 255/40/19 vorschlägt.
Nach weiterer Recherche erscheint mir tatsächlich logisch dass sich der Rollumfang der Räder kaum unterscheiden wird obwohl vorne 8,5 und hinten 9,5 Zoll Felgen benutzt werden

Wie gesagt die Felgenbreite hat damit nichts zu tun. Ich glaube die Empfehlung bei 4-Matic keine Mischbebereifung zu verwenden, hat andere Gründe, denn der Abrollumfang kann es nicht sein. Möglicherweise ist es die unterschiedliche mechanische Belastung durch die unterschiedliche Spurweite.

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Dann werde ich mal mutig sein.
Der Wagen wurde wahrscheinlich schon 10 Jahre oder vielleicht 50.000km mit der falschen Bereifung gefahren.
Dann kann ich mit 255 40 19 hinten den Fehler nur verbessern. Das "Risiko Felgenbreite" muss dann halt bleiben.

Zitat:

@Bamberger_1 schrieb am 23. Mai 2021 um 08:37:12 Uhr:


Wie gesagt die Felgenbreite hat damit nichts zu tun. Ich glaube die Empfehlung bei 4-Matic keine Mischbebereifung zu verwenden, hat andere Gründe, denn der Abrollumfang kann es nicht sein. Möglicherweise ist es die unterschiedliche mechanische Belastung durch die unterschiedliche Spurweite.

Die "alten" 7G hatten mit dem Abrollumfang ein Problem.
Die neuen Getriebe können damit umgehen.
Das Problem IST der Abrollumfang.

Ansonsten Der Abrollumfang eines Reifens ändert sich nicht bei Montage auf verschiedenen Felgenbreiten. Die Lauffläche und damit der Umfang bleibt "starr".
Ob der 255er Reifen auf einer 8,5" oder 9,5" montiert wird, nur die Stellung der Flanke ändert sich.
Es sieht halt komisch aus, wenn man dann vorne und hinten vergleicht.

Ich würde bei TÜV fragen, ob sie denn hinten auch die breiten Reifen als Einzelabnahme eintragen. Das Risko bei einem über 10 Jahre alten Auto/Getriebe würde ich eingehen. Die Sorge würde von meiner Seite nur die Fragestellung der Eintragung und damit den Versicherungsschutz betreffen.

Nun, ich halte mich bei meinem W220 4MATIC auch an die Vorgabe von MB, vorn und hinten nur die gleichen Felgen- und Reifengrößen zu verwenden.

Ich kann mir auch vorstellen, dass das zur Schonung der Technik beiträgt, wenn Rollwiderstand und Abrollumfang gleich sind.

Trotzdem hat MB in der Vergangenheit selber schon gegen dieses Prinzip verstoßen, obwohl die Technik zumindest im Vergleich zum W220 sehr ähnlich ist.

Es gab den W210 E55 AMG in kleiner Stückzahl auch als E55 AMG 4MATIC, sowohl als Limo, als auch als Kombi "T".

Siehe hier: Klick hier!

Ich weiss deshalb noch so genau, weil ich 2009 nach dem Verkauf meines Audi A6 4,2 Avant Quattro (Haltedauer 5 Monate, davor E55 AMG W210 mit Heckantrieb) so einen W210 E55 AMG 4MATIC probegefahren bin.
Letztendlich habe ich mich dann aber für den W220 entschieden.

Serienmäßig hatte der E55 AMG 4MATIC die gleichen Felgen und Reifen wie der Hecktriebler, nämlich vorn 8,5 x 18 mit 235/40 und hinten 9,5 x 18 mit 265/35.

Wenn das ein echtes Problem wäre, hätte man die Fahrzeuge wohl so nicht ausgeliefert...

lg Rüdiger 🙂

@Rüdiger
235/40 zu 265/35 hat nahezu keinen Unterschied im Abrollumfang.
Beim 211er war aber bspw. 245/40 zu 265/35 ... da sind es schon einige Millimeter Differenz.
Die Getriebe, Differenziale etc. können schon unterschiedlich sein, auch wenn es auf dem Papier um das gleiche 5G oder 7G geht.
Aber das weißt Du ja ... bist ja kein Neuling hier.

Daher meine Meinung, dass man das nach Abnahme durch den TÜV auch in obiger Kombination fahren kann - man muss dann aber das Risiko eingehen, dass eben doch etwas kaputt geht.

245/45/19 hätte ja alternativ gut zu 275/40/19 wegen Umfang gut gepasst.
Aber wegen der Abweichung Richtung 3% schlägt der TÜV hinten auch 255/40/19 auf die 9,5 Zoll zu ziehen.
Werde wohl mit denen dann wegen der Abnahme noch sprechen, ist ja deren Vorschlag.
Mal schauen, ob Mercedes Hamburg sich noch zu ihrem Fehlverhalten meldet.

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