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Fahrzeugüberführung

Hallo alle zusammen, ich hatte vor kurzem einen Vorstellungsgespräch bei der Firma xy als Überführungsfahrer gehabt. Man muss selbstständig sein, dann bekommt man jeden Tag Aufträge die man sich selbst aussuchen kann. Der nachteil ist aber dass man im Schadensfall 1500€ Selbstbeteiligung hat und die Bahn muss man auch selbst bezahlen. Spritkosten bekommt man ersetzt.
Der Chef meinte, wenn man 5mal die Woche fährt, dann kann man bis zu 3000€ im Monat verdienen.

Hat jemand erfahrung in solchen Sachen schon gehabt? Wird es sich lohnen?

Beitrag editiert, Werbelink entfernt, Zimpalazumpala, MT-Moderator

47 Antworten

Zitat:

@fehlzündung schrieb am 3. Februar 2021 um 16:36:28 Uhr:


Bei Selbständigkeiten wie in diesem Fall hat nur der Arbeitgeber einen Vorteil davon (wenn er nicht erwischt wird und es rückwirkend in ein Angestelltenverhältnis umgewandelt wird).

Ein Selbstständiger hat keinen "Arbeitgeber". 🙂

Und wenn der Fahrzeugüberführungsladen es richtig macht, dann ist eine Scheinselbstständigkeit kaum nachzuweisen. Schließlich erwartet der Auftraggeber nicht, dass sein Subunternehmer für ihn exclusiv arbeitet. Selbstverständlich darf er auch Überführungsfahrten für andere Kunden machen, oder nebenbei einen Hausmeisterservice betreiben.........oder Fußpflege im Altenheim.

Das stimmt, aber in diesem Fall ist es ja auch nur ein "Selbständiger" in Anführungszeichen.

Mittlerweile wird da sehr genau hingeguckt und wenn es vor Gericht geht, geht die Entscheidung auch eher Richtung "Angestellter" als Richtung "Selbständiger".

Es ist natürlich immer eine Einzelfallbetrachtung und es gibt diverse Kriterien, die zu prüfen und entsprechend zu gewichten sind.

Die Tatsache, dass jemand nebenher auch andere Tätigkeiten ausüben kann oder tatsächlich ausübt, sagt nicht soviel aus. Man kann zweifellos selbständig eine Fußpflege betreiben, aber trotzdem beim Autoüberführer angestellt sein.

Ein Indiz wäre z.B., ob der zu prüfende Selbständige ein unternehmerisches Risiko trägt, ob er eigene Betriebsmittel einsetzt, ob er die Fahrten selber machen muß oder den Auftrag auch von seinen Angestellten ausführen lassen kann.

Wenn ich entscheiden müßte, ich würde hier sagen, es liegt ein Angestelltenverhältnis vor. Wenn der Arbeitgeber/Auftraggeber das anders sieht, müßte er dagegen Widerspruch erheben und ggf. klagen.

Ja das ist so ein Thema. Alleine die ganzen Handelsvertreter, die für Versicherungen arbeiten. Sind selbständig, kriegen aber alles vorgeschrieben und habe eine Ausschließlichkeitsklausel im Vertrag.
Trotzdem geht der Gesetzgeber nicht da dran.

Dann wäre aber jeder Francisenehmerselbständig. Die kriegen auch enge Vorgaben und sind in ihren Entscheidungen sehr eingeschränkt, aber trotzdem selbständig.

Beim Versicherungsvertreter ist halt auch das Gesamtpaket ausschlaggebend. In der Regel hat er ein unternehmerisches Risiko, hat eigene Räumlichkeiten (die er anmieten muß für den Geschäftsbetrieb), hat Angestellte (oder darf zumidnest welche haben), ist nicht an Ort und zeit gebunden bei der Ausführung seiner Arbeit. Und vor allem hat er verschiedene Auftraggeber (Kunden).

Um es mal zu verdeutlichen:

Ein Bauunternehmer braucht jemanden, der ihm die Baugruben aushebt.
Er beauftragt jemanden, dies für ihn zu tun. Derjenige hat damit auch gut zu tun und ist nur für diesen Bauunternehmer tätig.

(Schein)selbständig?

Kommt drauf an: Wem gehört der Bagger, mit dem die Gruben ausgehoben werden? Gehören sie dem bauunternehmer, spruicht das für Scheinselbständigkeit

Wie lauten die Aufträge? Heißt es, du bist grundsätzlich von 7 bis 15 Uhr anwesend und kriegst deine Aufträge von mir zugeteilt? -> Angestellter
Oder kriegst du eine Liste, wo du was ausbaggern mußt und bis wann es fertig sein muß, aber wann du es erledigst, ist egal? ->Selbständiger

Wenn es nix zu baggern gibt, teilt mir der Bauunternehmer dann andere Aufgaben im Betrieb zu? -> Angestellter. Oder kann ich nach Hause gehen udn verdiene nix? -> Selbständig

Muß ich bei Krankheit dafür sorgen, dass jemand meine Baggerarbeiten übernimmt? Kann ich die Arbeit an Subunternehmer oder Angestellte von mir auslagern? -> selbständig

Zitat:

@-Pitt schrieb am 3. Februar 2021 um 13:49:10 Uhr:


3000 Brutto oder Netto?

Natürlich Brutto.

Der Nettoverdienst ist schließlich u. a. von der Steuerklasse abhängig und kann daher nicht pauschal angegeben werden.

Etwas optimistisch ... das wird der max. Umsatz sein ...

Da verdient man ja sogar im Sicherheitsdienst mit einer kleinen Schulung besseres Geld, und das ist schon so ziemlich die am schlechtesten zahlende Branche.

Dort wird man ja auch nicht in die Selbstständigkeit gedrängt.

Das ist etwas für Jungs zwischen 18 und 20. Die würden wahrscheinlich noch Geld dafür bezahlen 😛

Oder eben für Rentner, die es nicht wegen dem Geld machen, weil sie von ihrer Rente gut leben können, sich aber zu Hause nur langweilen.

Zitat:

@Lattementa schrieb am 4. Februar 2021 um 19:06:14 Uhr:


Das ist etwas für Jungs zwischen 18 und 20. Die würden wahrscheinlich noch Geld dafür bezahlen 😛

Bis die sich dann tot gefahren haben.

Zitat:

@Timbow7777 schrieb am 4. Februar 2021 um 17:32:19 Uhr:



Zitat:

@-Pitt schrieb am 3. Februar 2021 um 13:49:10 Uhr:


3000 Brutto oder Netto?

Natürlich Brutto.

Der Nettoverdienst ist schließlich u. a. von der Steuerklasse abhängig und kann daher nicht pauschal angegeben werden.

Hm 5 x die Woche, 4 Wochen = 1 Monat

Also 3000 : 20 Fahrten = 150 Brutto pro Fahrt

Dafür würde ich nicht aufstehen.

Zitat:

@-Pitt schrieb am 5. Februar 2021 um 10:41:11 Uhr:



Hm 5 x die Woche, 4 Wochen = 1 Monat
Also 3000 : 20 Fahrten = 150 Brutto pro Fahrt
Dafür würde ich nicht aufstehen.

Deswegen machen solche Jobs meist auch Studenten, Rentner oder "Zuwanderer".
Die stehen gerne für die Jobs auf, für die manch ein Ottonormalverbraucher nicht aufstehen würde .

Davon dann noch Krankenversicherung etc.

Ausbeutung as its best.

Ich habe 795,- für Frachtkosten / Überführungskosten auf der Neuwagenrechnung.
Und der Wagen wurde nicht gefahren sondern mit Autotransporter geliefert und vermutlich war da nicht nur ein Fahrzeug drauf.
Von daher ist das ein schlechter Witz.