Fahrzeugbrand Totalschaden
Hallo,
mein schöner Mercedes GL500 AMG-Line ist den Flamen zum opfer gefallen.
Siehe hier:
https://www.motor-talk.de/.../...schied-aus-diesem-forum-t7900743.html
Jetzt kommen viele Frage auf mich zu.
1. Muss die Teilkasko den Brandschaden bezahlen?
Beim Melden des Schadens wurde mit am Telefon gesagt, das man wohl für meinen Schaden (Auto) nicht aufkommen wird.
Begründung: Feuerschäden würden nur übernommen, wenn das Feuer von außen auf das Fahrzeug übergreifen würde.
2. Von der Versicherung wurde jetzt ein Gutachter beauftragt, der sich das Fahrzeug anschauen soll.
Wer kommt für die Standgebühren beim Verwerter auf (Fahrzeug steht jetzt schon 1 Woche dort und wird mindestens noch 1 Woche dort stehen müssen (bis der Gutachter das Fahrzeug freigibt).
3. Wer kommt für die Sachen, die ich im Auto mitgeführt habe auf?
Wie z.B. Winkelbohrmaschine, Schlüssel für die Garage, Werkzeug usw.
Ich bedanke mich schonmal im Voraus für eure Antworten.
130 Antworten
Ich beschäftige die Behörden ja auch gerne mal. Aber nicht mit Dingen, die absolut berechtigt und im Rahmen sind.
Zitat:
Dass der Mensch 36,60 je Stunde kostet ist okay, ich nehme übrigens an, dass der jeweilige Fahrer (Maschinist) im Fahrzeug enthalten ist. Das würde das fehlen des Einsatzleiters in der Aufstellung erklären.
Da muss ich jetzt aber nochmals was erklären...
1. In der Abrechnung von Feuerwehreinsätzen sind die Versicherungen genauso kreativ wie beim Abrechnen von Werkstattrechnungen.
2. Vor Ort waren ein TLF (Tanklöschfahrzeug) mit vier Personen und ein ELW (Einsatzleitwagen) mit einer Person. Ebenfalls draußen - wenn auch nur für 62 Minuten - war ein KdoW (Kommandowagen) mit wahrscheinlich ebenfalls nur einer Person. Diese Person und dieses Fahrzeug waren für den Einsatz nicht zwingend erforderlich und können wegen 1. nicht abgerechnet werden.
3. Das TLF wurde insgesamt 136 Minuten beansprucht und der ELW 124 Minuten. Das dürfte wohl daran liegen, dass die Zeit berechnet wird, bis das Fahrzeug nach dem Einsatz wieder voll aufgerüstet (= einsatzbereit) da steht. Das dauert beim TLF länger, weil da u.a. Atemschutzgeräte benutzt wurden. (Ich bin mir sehr sicher, dass das Schaummittel erst später aufgefüllt wird, da erstens kein Bedarf besteht, den großen Schaummitteltank sofort aufzufüllen, und zweitens sowas eigentlich den Gerätewarten vorbehalten ist.) Ausgerückt sind die Fahrzeuge sicher fast gleich, extrem sicher ist der ELW nicht 12 Minuten nach dem TLF rausgefahren.
4. Ein ELW ist für ein Staffelfahrzeug als "Einsatzleitung" absolut ausreichend. Es würde mich aber wundern, wenn die Versicherung nicht argumentieren würde, dass der Staffelführer des Staffelfahrzeugs als Einsatzleiter ausgereicht hätte (er hat ja schließlich eine Ausbildung als Gruppenführer) und die Rechnung einfach entsprechend kürzt.
5. Das für unsere Gesellschaft peinliche ist eher, dass Atemschutzgeräte nicht abgerechnet werden können, obwohl bei einem PKW-Brand genug schädliche Stoffe entstehen, die man auch nur ganz kurz sicher nicht einatmen will. Aber weil es ein Brand im Freien war, sind Atemschutzgeräte nicht absolut zwingend erforderlich, deswegen würde so ein Punkt von der Versicherung sofort rausgestrichen werden. Darum werden sie schon gar nicht mehr auf die Rechnung geschrieben.
Zitat:
@Atemschutzausbilder schrieb am 27. Oktober 2024 um 13:22:39 Uhr:
Das für unsere Gesellschaft peinliche ist eher, dass Atemschutzgeräte nicht abgerechnet werden können, obwohl bei einem PKW-Brand genug schädliche Stoffe entstehen, die man auch nur ganz kurz sicher nicht einatmen will. Aber weil es ein Brand im Freien war, sind Atemschutzgeräte nicht absolut zwingend erforderlich, deswegen würde so ein Punkt von der Versicherung sofort rausgestrichen werden. Darum werden sie schon gar nicht mehr auf die Rechnung geschrieben.
Sind ja erst seit 25 Jahren Standard bei Fahrzeugbränden.
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Zitat:
@Atemschutzausbilder schrieb am 27. Oktober 2024 um 13:22:39 Uhr:
5. Das für unsere Gesellschaft peinliche ist eher, dass Atemschutzgeräte nicht abgerechnet werden können,
Ich bin fest davon überzeugt, dass man sie abrechnen kann wenn man das wirklich (durchziehen) will.
Man könnte die Atemschutzgeräte in die Fahrzeugminuten einrechnen, aber ich gebe dir recht, dass das ein Skandal ist. Das würde sich aber ändern, wenn man die Erfinder dieser Lösung mal die Brandgase im Freien schnuppern lässt. Danach wäre es aus mit der Streicherei. Oder man macht die amerikanische Lösung, wer die Feuerschutzsteuer nicht bezahlt hat, dessen Haus wird nicht gelöscht. Man stellt dann nur die Brandwache für die Nachbarhäuser, die bezahlt haben. Also fragt man vor Ort, welche Versicherung und ggf. wird dann auf kontrolliertes Abbrennen gesetzt.
Bei einem Fahrzeugbrand rettet die Feuerwehr doch sowieso nichts am Fahrzeug....
Die meisten Fahrzeugbrände werden doch im Grunde nur deswegen gelöscht, weil es von unserer Gesellschaft nicht akzeptiert wird, dass das Feuer einfach so lange brennt bis nichts brennbares mehr übrig ist. Naja, und weil wir halt die Feuerwehr sind und weil wir Feuer löschen (wollen) 😁
In manchen Fällen werden benachbarte Objekte gerettet, in ganz seltenen Fällen sogar Menschen. Aber das scheint mir im Fall des TE nicht notwendig gewesen zu sein.
Von daher würde es die Versicherungen wohl nicht sonderlich stören, wenn die Feuerwehren Fahrzeugbrände künftig nicht mehr im Nachkampf löschen, sondern nach Art der Artillerie mit ballistischen Wasserstrahlen 😉
Zitat:
Bei einem Fahrzeugbrand rettet die Feuerwehr doch sowieso nichts am Fahrzeug....
Auf das habe ich gewartet...
Stimmt. Hundertprozentig. Aber die Aussage ist halt nur ein Teil der Feuerwehrrealität.
Wenn das Auto beim Eintreffen der Feuerwehr nicht in Vollbrand steht, war es kein richtiger Brand. Und auch wenn es nur ein kleinerer Brand im Motorraum ist, will man das als Fahrzeugbesitzer eigentlich nicht gelöscht und später repariert haben, weil das Auto ewig stinken wird. Von daher _könnte man_ sagen, dass Eile nicht angebracht ist.
Könnte man.
Ich hatte aber selbst schon drei Fälle (die mir jetzt spontan einfallen), wo bei einem nicht verunfallten in Brand stehendem Fahrzeug noch Leute drin waren. Und deswegen beeilt man sich halt doch bei einem Fahrzeugbrand. Was das für Fälle waren, tut hier nichts zur Sache, aber zwei waren wirklich tragisch.
Aber auch wenn sicher keine Leute mehr im Fahrzeug sind und man das bei der Alarmierung schon weiß: Im Sinne einer weniger langen Sperrung der Fahrbahn, weniger Luftverschmutzung und eines kleineren Schadens am Straßenbelag beeilt man sich und löscht man halt doch so gut und so schnell wie möglich, auch wenn der Totalschaden am Fahrzeug selbst schon lange eingetreten ist.
Was glaubst du, wie ich früher angeschaut wurde, wenn ich meinen Trupps gesagt habe, zuerst unters Auto zu spritzen. Die Fahrzeuge waren immer ein Totalschaden, aber beim Straßenbelag gibt es oft noch einen Kipppunkt zwischen "muss neu asphaltiert werden" und "nur kosmetischer Schaden am Fahrbahnbelag".
Zitat:
wenn die Feuerwehren Fahrzeugbrände künftig nicht mehr im Nachkampf löschen, sondern nach Art der Artillerie mit ballistischen Wasserstrahlen 😉
Da kommst du halt nicht überall hin, sondern verschleuderst deine 2000 l Wasser aus dem (H)LF oder deine 5000 l aus dem TLF, und dann ist die Kiste immer noch nicht restlos aus. Irgendwann will man ja mal fertig werden, und deswegen ist ein Nahkampf schon das Mittel der Wahl.
Zitat:
@Atemschutzausbilder schrieb am 28. Oktober 2024 um 09:19:29 Uhr:
Ich hatte aber selbst schon drei Fälle (die mir jetzt spontan einfallen), wo bei einem nicht verunfallten in Brand stehendem Fahrzeug noch Leute drin waren.
Man kann es wirklich kaum glauben, aber es gibt Leute die in einem brennenden Auto sitzen und einfach nicht aussteigen. Warum auch immer.
Und das ist kein Scherz und auch nicht sarkastisch gemeint.
Zitat:
Aber auch wenn sicher keine Leute mehr im Fahrzeug sind und man das bei der Alarmierung schon weiß: Im Sinne einer weniger langen Sperrung der Fahrbahn, weniger Luftverschmutzung
Ja, wie helfen der Umwelt und wir helfen der Allgemeinheit. Aber diese beiden Punkte machen der Versicherung keine Kosten...
Nicht gerade der Sicherheit förderlich ist die Verriegelung der Türen. Die bekommt man eben auch nicht mehr immer auf. Aber manche Leute haben mehr Angst vor Carjacking als vor einem Brand oder Unfall. Dabei brennen in Deutschland 40 Autos am Tag ohne Unfall ab, Verbrenner wohlgemerkt. Carjacking ist in Deutschland eher kein Problem, zumindest hatte ich früher davon nur in Einzelfällen gehört, in den letzten Jahren überhaupt nicht mehr.