Fahrwerksproblem - Poltergeräusche Hinterachse

VW Golf 1 (17, 155)

Hallo Leute,

habe mein 2er Gölfchen (TDLLK, Sondermodell Madison) jetzt schon fast 19 Jahre (Erstbesitzer) und dachte mir ihm mal was Gutes tun zu müssen. Der Fahrkomfort hatte in den letzen beiden Jahren doch etwas arg nachgelassen.
Also zum TÜV-Prüfstand Stoßdämpfer etc. testen lassen. Dämpfer laut Prüfergebnis i.O.
Die Gummilager (Querlenker vorne und Hinterachslager hatten doch schon arg gelitten bzw. Auflösungserscheinungen (wenn wunderts). Vielleicht hätte ich damit sogar nochmals die HU geschafft. Na ja, aber wie man als überzeugter Golf2-Liebhaber so ist, angefangen Teile zu erneuern:

Querlenker vorne mit neuen Gummilagern (re + li, inclusive neuer Traggelenke),
Hinterachslager
4 neue Reifen

Spur wurde ebenfalls vermessen und neu eingestellt.

Was soll ich sagen, trotz der ganzen Neuteile und betriebenen Aufwands habe ich nach wie vor ein Gölfchen was bei gröberen Fahrbahnunebenheiten oder bei der durchweg gemäßigen Überfahrt von Bordsteinen an der Hinterachse Poltergeräusche macht.

Habe schon daran gedacht die beiden hinteren oberen Federbeinlager ebenfalls zu erneuern. Um das abzusichern war ich sogar nochmals beim TÜV. Diese haben die Hinterachse dann tatsächlich freundlicherweise auf der "Rüttelplatte" mal eben geprüft (und das sogar gänzlich kostenfrei - Klasse!). Der Prüfingenieur meinte jedoch das die wohl in Ordnung seien und kein feststellbares Spiel hätten.
Obere Federteller, Federn usw. sind nach meiner Inaugenscheinnahme ebenfalls in Ordnung und weisen keine sichtbaren Schäden auf.

Was auch etwas sonderbar ist, Fahrverhalten bezüglich Lenkverhalten bzw. Lenkwilligkeit und Rückstellung der Lenkung ist irgendwie immer wieder unterschiedlich. Mal gut, mal mehr oder wenig widerwillig. Straßenlage ansonsten wirklich gut und sehr sicher (sowohl bei Geradeauslauf als auch Kurvenfahrt).

Tja, soweit zu meinem Problem.

Fahrwerk ist im übrigen das Originale, will heißen, Originalfedern. Stoßdämpfer wurden bei der Erneuerung gegen Gasdruckdämpfer von Monroe (Sensatrac) ausgetauscht. Diese sind aber von der Härte doch in etwa mit den Originalen vergleichbar.

Vielleicht hat er Eine oder Andere von Euch schon Erfahrung mit diesem Problem(chen) und kann mir noch einen guten Lösungsansatz geben.

Grüße aus der ehemaligen Weltstadt Trier

7 Antworten

Bei meinem bruder waren damals die unteren lager von denn stossdämpern ausgeschlagen da gabs auch son poltern.

Hm, wenn ich Dich richtig verstehe meinst Du wohl die Lagerung in der Dämpferbefestigung unten wo die Befestigungsschraube zur Hinterachse durchgeführt ist.

Soweit habe ich noch nicht gedacht. Wäre so etwas auch einzeln zu ersetzen oder ist dann ein Dämpfertausch fällig?

Wenn ich Dich richtig verstehe besteht das Problem praktisch nur an der Hinterachse.

Schon komisch. Viel kommt da nicht in Frage.
Die Gummimetallager hast Du erneuert und die Dämpfer auch.
Beides waren die Hauptverdächtigen.

Da stellt sich die Frage nach Einbaufehlern.
Bei den HA-Lagern wußtest Du was Du tust?
Auch bei der oberen Dämpferbefestigung können Fehler passieren,
ggf. ist dann die Kolbenstange im Eimer.

Hmm die sind gepresst obs die einzeln gibt weiss ich nich ich hab dammals noch nen satz rumliegen gehabt mit den wars dann weg.Die alten waren übrigens auch Monroes😉 und grad mal 40tkm gelaufen.Aber vielleicht schlägt ja bei dir auch nur der auspuff irgendwo an

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@ the bruce

Hinterachslager wurden in einer freien Fachwerkstatt von einem alten Meister unter Mitarbeit von mir gewechselt. Einbaufehler sollte eigentlich nicht vorliegen. Bin nur nach nochmaligem Lesen der Anleitung in meinem Schrauberbuch am Rätseln ob wir die Vorspannung der Gummi-Metall-Lager nach dem Einpressen korrekt vorgenommen haben. Wenn ich das jetzt so lese, werden die wohl durch seitliches Drücken der Achse vorgespannt. Vorspannung wurde bei uns insoweit vorgenommen, dass wir die Hinterachse vor dem Anziehen der beiden Schrauben der Gummi-Metall-Lager etwas angehoben haben.
Hm, jetzt wo ich mir darüber Gedanken mache, ist schon irgendwie etwas seltsam die Lager in Einfederrichtung vorzuspannen.
Na ja, dies ließe sich durch nochmaliges Lösen der Schrauben und Korrektur der Vorspannung recht unproblematisch korrigieren (ok, Spurvermessung könnte damit wieder für die Katz sein).

Aber das hierdurch die Poltergeräusche verursacht werden kann ich mir fast nicht vorstellen. Die klingen eher fast so, als ob irgendwas aufschlägt.

@ rettro Attack

Geschichten wie Auspuff habe ich schon geprüft. Den letzten Topf haben die Einbauspezialisten (mal ohne meine Mithilfe alleine von einem Fachbetrieb eingebaut) zwar etwas knapp unter den Wagenboden fixiert, aber das Geräusch würde auch anders klingen.

Wie dem auch sei, werde mir Morgen wohl mal die Geschichte nochmals vornehmen, hintere Dämpfer der Reihe nach demontieren und die Teile mal alle soweit möglich in Augenschein nehmen und soweit möglich prüfen. Vielleicht findet sich ja noch ein anderer unverhoffter Fehler.

.... werde dann berichten

im Übrigen - herzlichen Dank für Eure Hilfestellung!

Habe heute mal hinten rechts den Stoßdämpfer ausgebaut und mir die ganze Geschichte angesehen. Konnte es fast nicht fassen wie der obere Federteller aussah. Jede Menge Materialausbrüche aufgrund schwerwiegender Durchrostung, was beim Blick von unten ins Radgehäuse gar nicht erkennbar bzw. sichtbar war.
Weitere Kleinteile im Bereich der oberen Federbeinlager sehen ebenfalls nicht mehr unbedingt neuwertig aus.
Schätze mal, so wie die oberen Federteller aussehen kann das Poltern durchaus hier seine Quelle haben.

Habe mir mal direkt beim sämtliche Anbauteile für die hinteren Dämpfer (Federteller, Stauschutzrep.-Satz, Federbeinlager oben mit allen weiteren Kleinteilen bestellt. Anfang nächster Woche werde ich mal alles einbauen und dann hoffentlich wieder ein polterfreies Fahrwerk haben.

Bericht über Ergebnis folgt....

Nachdem ich letztens bereits eine Kompletterneuerung aller Befestigungs- und Lagerteile rund um die hinteren Stoßdämpfer vorgenommen habe (wie schon geschrieben, Federteller waren nur noch Schrott), das Problem des Polterns an der Hinterachse dennoch nicht beseitigt war, musste ich leider weiter Problemsuche betreiben.

An dieser Stelle einen Gruß und Dank an @the Bruce! - Dein Hinweis bezüglich Einbaufehler beim Erneuern der HA-Lager (wustest Du was Du tust?), hat mich veranlaßt mal ganz genau nach den Einbauvorschriften von VW zu suchen. Nachdem ich nun vor ein paar Tagen gefunden und gelesen hatte, habe ich den Kleinen heute Morgen mal nochmals auf die Hebebühne gebeten und die axiale Vorspannung (und dabei die korrekte Ausrichtung der Lagerböcke) geprüft. Um es kurz zu machen - die Einstellung war wohl ziemlich daneben und wurde dann von mir sorgfältig korrigiert, will heißen, entsprechend den Vorgaben von VW die Lagerböcke ausgerichtet und dabei die axiale Vorspannung vorgenommen.

Mit der nunmehr vorgenommen Korrektur und Einstellung der axialen Vorspannung der Hinterachslager ist jetzt tatsächlich Ruhe in der Hinterachse eingekehrt . Die Poltergeräusche sind vollständig verschwunden, wovon ich mich bei einer Testfahrt auf echt schlechter Wegstrecke überzeugt habe und dabei mal ausnahmsweise Schlaglöcher nicht umfahre habe.

Weiterer positiver Nebeneffekt, der wohl fahrphysikalisch auch begründbar und nachvollziehbar ist: Das Fahrverhalten insgesamt hat sich nochmals verbessert.
Da die Hinterachse nunmehr seitlich nochmals straffer geführt wird, ist die Rückstellung der Lenkung aus den Kurven hinaus in die Geradeausstellung verbessert.
Zudem war zuvor auch beim Einlenken in Kurven, wohl auch abhängig vom Lastzustand an der Hinterachse, je nachdem ein mehr oder weniger williges oder unwilliges Verhalten am Lenkrad zu spüren (keine Servo-Lenkung). Insbesondere dieser Punkt hatte mir weiteres Kopfzerbrechen bereitet, da ich zuvor nicht sicher war, das dies auch durch die Hinterachse mit verursacht oder ob hier gegebenenfalls auch noch eine weitere Fehlerquelle im Lenkgetriebe bestünde. Wie dem auch sei, auch dieses Problem ist jetzt beseitigt.

Letztlich, nur zur Anmerkung und nur damit ich jetzt nicht gleich lesen muss das hier ein totaler Falscheinbau der Hinterachslager vorlag. Das Spiel der Hinterachslager (fehlende bzw. zu geringe axiale Vorspannung) war augenscheinlich nicht wirklich zu sehen. Trotzdem wohl ausreichend um es der gesamten Hinterachse im Fahrzustand zu "ermöglichen" seitlich im eng begrenzten Umfang je nach auftretenden Seitenkräften zu wandern bzw. sich zu verschieben. Die zu spürenden Folgen betreffend Lenkverhalten und letztlich Geräusche habe ich ja beschrieben.

Ansonsten, nochmals Danke an alle die meine Ratsuche mit Ihren Ratschlägen unterstützt haben.

Wünsche Euch ein tolles restlichen Wochenende

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