Fahrwerk/Lenkung abschmieren
Tag!
Bisher habe ich meine Karren immer mit dem Fett abgeschmiert von dem ich eine grosse Dose im Regal habe, was aber eigentlich so´n schwarzes Lagerfett ist. ("Hauptsache es schmiert"
Jetzt will ich mir mal eine anständige Fettpresse kaufen und neues Fett gleich dazu. Welches Fett nehmt Ihr denn so?
Danke!
Beste Antwort im Thema
Interessant ist in diesem Zusammenhang die DIN 51 502 ( Kennzeichnung von Schmierfetten), falls man vor dem Regal steht und vor lauter Tuben und Kartuschen nicht mehr weiter weiß. Die kryptische Kombination auf der Kartusche sagt, in ihre Einzelteile zerlegt, in einer groben Übersicht Folgendes aus:
An erster Stelle steht der Kennbuchstabe für die Schmierfett-Art. Er bedeutet:
G - geschlossenes Getriebe
OG - offenes Getriebe
K - Wälzlager, Gleitlager und - flächen
M - Gleitlager ( niedrig belastet )
K ist das Fett unserer Wahl, es ist ausreichend für Radlager, Gelenkwellen und Lenkungen
An zweiter Stelle steht entweder ein oder stehen zwei Buchstaben, die den Grundöltyp und die möglichen Additive angeben. Sie bedeuten beispielsweise:
FK - Fluorkohlenwasserstoff
HC - synthetische Kohlenwasserstoffe
SI - Silikonöle
PG - Polyglykole
Steht dahinter noch ein F, deutet das auf die Beimengung von Festschmierstoffen hin, z. B. MoS2
An dritter Stelle steht die Kennzahl der NLGI-Klasse, die Festigkeit des Fetts. Die Klassen gehen von 6 für " hart " bis 000 für " fließend ", ein lithiumverseiftes Wälzlagerfett hat typischerweise die NLGI-Klasse 2 ( weich ).
Der darauf folgende Buchstabe gibt die obere Einsatztemperatur und das Verhalten gegenüber Wasser an, alle Gradangaben in Celsius:
C - 60°
D - 60°
E - 80°
F - 80°
G - 100°
H - 100°
K - 120°
M - 120°
N - 140°
P - 160°
R - 180°
S - 200°
T - 220°
U - > 220°
D, F, H und M haben nur eine geringe Wasserbeständigkeit.
Für unsere Zwecke ist K völlig ausreichend.
An letzter Stelle steht die untere Einsatztemperatur in Grad angegeben.
Auf meiner RAVENOL-Kartusche steht z. B. KP2K-30. Alles klar?
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20 Antworten
So kenne ich es von der Werkstatt die es exakt genauso macht. Hat ja scheinbar 24 Jahre lang funktioniert.
Ich schaue dazu aber heute Abend mal in das Repair Manual für den Caprice. Da wird ja auch was zum Thema abschmieren drinstehen.
Bei Manschetten natürlich nicht soviel bis sie reißt, bei Achsschenkeln oder Kreuzen von Kardanwellen bis es austritt. Altes Fett abwischen, aber einen Kragen stehen lassen, der schützt vor eindringendem Schmutz, ebenso an d en Nippeln.
Wer mal ein Lager an einer Trommelbremse oder eine Bremswelle schmieren muss: 2 bis drei Hub, sonst fettet ihr die ganze Bremse.
mfg
Interessantes Thema.
Mit meiner Fett-Presse artete es in eine große Sauerei aus. Die Presse ist schon etwas größer und das Mundstück passt wohl nicht 100 % auf den Nippel. Das Fett trat seitlich vom Mundstück aus und der Nippel lachte sich eins, weil er nichts vom Fett abbekam. Was also machen ? Habe mir dann die Presse zwischen die Beine geklemmt und mit einer Hand das Mundstück auf den Nippel gedrückt und mit der anderen Hand gepumpt. Dann ging es, ist aber eine scheiß Arbeit. Habe so lange gepumpt bis Fett aus den Gelenken unter dem Gummi hervortrat. Überstehendes Fett habe ich natürlich weg gewischt.
Habe mir jetzt auch eine kleine ein Hand Fettpresse mit kleinen Kartuschen besorgt. Problem wird allerdings wieder das Mundstück sein. Werde mir das Mundstück besorgen, was auf E-Bay angeboten wird.
Kauf ein neues Mundstück und ggfs neue Nippel; die gibt es fast zum Kilopreis, du wirst dich wundern.
Es gibt auch bei Limora einen Nippelfips, kostet aber 75€, dafür kriege ich eine halbe Tonne neue Nippel, ergo unnötig.
Wichtig ist nur, dass das Mundstück immer absolut gerade aufgesetzt wird, sonst funktioniert es nicht.
Btw: ich weiß nicht ob es hier schon erwähnt wurde: Pressen für Schraubkartuschen sparen einiges an Sauerei!
mfg
Zitat:
@Go}][{esZorN schrieb am 29. November 2016 um 20:11:50 Uhr:
Kauf ein neues Mundstück und ggfs neue Nippel; die gibt es fast zum Kilopreis, du wirst dich wundern.![]()
Es gibt auch bei Limora einen Nippelfips, kostet aber 75€, dafür kriege ich eine halbe Tonne neue Nippel, ergo unsensibel.
mfg
Ich denke mal, mit einem neuen Mundstück wird es schon erledigt sein. Für neue Nippel anziehen habe ich nämlich keine Lust. Wenn man von SAE auf metrisch wechselt, kann es auch noch spannend werden, wenn der neue DIN Nippel nicht in das Gewinde passt, was mit dem SAE Nippel geschnitten wurde.
Nö, Nippel gibt es imho für alle Gewinde und immer verfügbar. Da gibt es ausnahmsweise mal keine Probleme.
mfg