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Fahrwerk/Lenkung abschmieren

Themenstarteram 25. Februar 2010 um 13:57

Tag!

Bisher habe ich meine Karren immer mit dem Fett abgeschmiert von dem ich eine grosse Dose im Regal habe, was aber eigentlich so´n schwarzes Lagerfett ist. ("Hauptsache es schmiert")

Jetzt will ich mir mal eine anständige Fettpresse kaufen und neues Fett gleich dazu. Welches Fett nehmt Ihr denn so?

Danke!

 

Beste Antwort im Thema

Interessant ist in diesem Zusammenhang die DIN 51 502 ( Kennzeichnung von Schmierfetten), falls man vor dem Regal steht und vor lauter Tuben und Kartuschen nicht mehr weiter weiß. Die kryptische Kombination auf der Kartusche sagt, in ihre Einzelteile zerlegt, in einer groben Übersicht Folgendes aus:

An erster Stelle steht der Kennbuchstabe für die Schmierfett-Art. Er bedeutet:

G - geschlossenes Getriebe

OG - offenes Getriebe

K - Wälzlager, Gleitlager und - flächen

M - Gleitlager ( niedrig belastet )

K ist das Fett unserer Wahl, es ist ausreichend für Radlager, Gelenkwellen und Lenkungen

An zweiter Stelle steht entweder ein oder stehen zwei Buchstaben, die den Grundöltyp und die möglichen Additive angeben. Sie bedeuten beispielsweise:

FK - Fluorkohlenwasserstoff

HC - synthetische Kohlenwasserstoffe

SI - Silikonöle

PG - Polyglykole

Steht dahinter noch ein F, deutet das auf die Beimengung von Festschmierstoffen hin, z. B. MoS2

An dritter Stelle steht die Kennzahl der NLGI-Klasse, die Festigkeit des Fetts. Die Klassen gehen von 6 für " hart " bis 000 für " fließend ", ein lithiumverseiftes Wälzlagerfett hat typischerweise die NLGI-Klasse 2 ( weich ).

Der darauf folgende Buchstabe gibt die obere Einsatztemperatur und das Verhalten gegenüber Wasser an, alle Gradangaben in Celsius:

C - 60°

D - 60°

E - 80°

F - 80°

G - 100°

H - 100°

K - 120°

M - 120°

N - 140°

P - 160°

R - 180°

S - 200°

T - 220°

U - > 220°

D, F, H und M haben nur eine geringe Wasserbeständigkeit.

Für unsere Zwecke ist K völlig ausreichend.

An letzter Stelle steht die untere Einsatztemperatur in Grad angegeben.

Auf meiner RAVENOL-Kartusche steht z. B. KP2K-30. Alles klar?

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Normales, lithiumverseiftes Kugellagerfett aus dem Werkzeuggeschäft. Einmal im Jahr wird abgeschmiert. Meistens wenn ich die Frühjahrsinspektion mache.

Für Gelenke, Schlösser und Scharniere nehme ich Weißfett aus der Sprühdose.

Meine Fettpresse ist von Pressol.

Themenstarteram 25. Februar 2010 um 14:35

Danke Spechti!

 

Interessant ist in diesem Zusammenhang die DIN 51 502 ( Kennzeichnung von Schmierfetten), falls man vor dem Regal steht und vor lauter Tuben und Kartuschen nicht mehr weiter weiß. Die kryptische Kombination auf der Kartusche sagt, in ihre Einzelteile zerlegt, in einer groben Übersicht Folgendes aus:

An erster Stelle steht der Kennbuchstabe für die Schmierfett-Art. Er bedeutet:

G - geschlossenes Getriebe

OG - offenes Getriebe

K - Wälzlager, Gleitlager und - flächen

M - Gleitlager ( niedrig belastet )

K ist das Fett unserer Wahl, es ist ausreichend für Radlager, Gelenkwellen und Lenkungen

An zweiter Stelle steht entweder ein oder stehen zwei Buchstaben, die den Grundöltyp und die möglichen Additive angeben. Sie bedeuten beispielsweise:

FK - Fluorkohlenwasserstoff

HC - synthetische Kohlenwasserstoffe

SI - Silikonöle

PG - Polyglykole

Steht dahinter noch ein F, deutet das auf die Beimengung von Festschmierstoffen hin, z. B. MoS2

An dritter Stelle steht die Kennzahl der NLGI-Klasse, die Festigkeit des Fetts. Die Klassen gehen von 6 für " hart " bis 000 für " fließend ", ein lithiumverseiftes Wälzlagerfett hat typischerweise die NLGI-Klasse 2 ( weich ).

Der darauf folgende Buchstabe gibt die obere Einsatztemperatur und das Verhalten gegenüber Wasser an, alle Gradangaben in Celsius:

C - 60°

D - 60°

E - 80°

F - 80°

G - 100°

H - 100°

K - 120°

M - 120°

N - 140°

P - 160°

R - 180°

S - 200°

T - 220°

U - > 220°

D, F, H und M haben nur eine geringe Wasserbeständigkeit.

Für unsere Zwecke ist K völlig ausreichend.

An letzter Stelle steht die untere Einsatztemperatur in Grad angegeben.

Auf meiner RAVENOL-Kartusche steht z. B. KP2K-30. Alles klar?

Danke für die umfassende Erklärung. Das habe ich mir ausgedruckt und in mein Reparaturhandbuch gelegt. Man lernt immer wieder dazu und das war mir völlig unbekannt (obwohl ich den Verdacht schon lange hatte, daß da mehr hinter einer Tube Fett steckt).

Themenstarteram 26. Februar 2010 um 9:36

Super, - Danke auch an Dich, buford!

Ja,schön ausführlich erklärt der Herr :D:D

Habe noch genug Fett über von meinen Minibagger,so ca 30 Kartuschen,die werden den Wagen wohl noch überleben.

Da ich mir gerade eine Fettpresse zulegen möchte, habe ich noch eine Frage vorab:

Sind Schmiernippel an Fahrzeugen immer gleich oder brauche ich, falls am Oldi eine andere Größe montiert ist, einen anderen Schlauch für die Presse? Ich kann das den Produktdetails nicht entnehmen.

Zitat:

@stuntmaennchen schrieb am 28. November 2016 um 12:06:31 Uhr:

Da ich mir gerade eine Fettpresse zulegen möchte, habe ich noch eine Frage vorab:

Sind Schmiernippel an Fahrzeugen immer gleich oder brauche ich, falls am Oldi eine andere Größe montiert ist, einen anderen Schlauch für die Presse? Ich kann das den Produktdetails nicht entnehmen.

Immer auf der Suche nach neuem Werkzeug,

bin ich auf DAS-Hier gestossen.

Steht ab sofort auf meinem Wunschzettel.

Zitat:

stuntmaennchen schrieb:

Da ich mir gerade eine Fettpresse zulegen möchte, habe ich noch eine Frage vorab:

Sind Schmiernippel an Fahrzeugen immer gleich oder brauche ich, falls am Oldi eine andere Größe montiert ist, einen anderen Schlauch für die Presse? Ich kann das den Produktdetails nicht entnehmen.

Die sind schon grob gleich.

Aber da der thread eh auch schon aufgewärmt wurde:

Wenn ich mir aktuell 1x eine Fettpresse kaufen müsste / würde, ich würde nur noch 1-Hand-Fettpressen nehmen!

Mit dieser 2-Hand-Bedienung ist der absolute Schrott... da liegt man unterm Auto... ein Schmiernippel passt doch wieder net genau aufs Mundstück - und Fett tritt seitlich aus, wenn man nicht mit aller Gewalt das Mundstück auf diesen drückt. Nur - mit welcher 3. Hand?! :confused:

Zum Teil gehabt... deshalb nur noch Ein-Hand-Fettpressen...

'N Kumpel meinte dann noch... "OK, aber mit dem kürzeren Hebel... kannst du ja bei Härtefällen nicht mehr so'n riesen Druck aufbauen"

-> OK, aber dann wurde eh die Wartung ewig lang vernachlässigt, dann dreh' ich halt 'n neuen Schmiernippel rein, wenns SO weit ist.

My 2 cents.

Guter Hinweis. Die anvisierte ist eine Einhand-Presse. Ich habe bisher sowas nie machen müssen, aber man lernt ja nie aus.

Wenn du einen Kompressor hast, würde ich auch mal einen Blick auf eine pneumatische TP riskieren.

Mundstück auf den Nippel drücken bis die Adern hervortreten bringt übrigens gar nix; dann ist entweder der Nippel hin oder das Mundstück ist nicht mehr gut. Gerade aufsetzen und gut, dann klemmt sich das Mundstück selbst fest; dann kann man auf der Presse rumsprimgen, da geht nichts daneben. Das merkt man daran, dass man das Mundstück anschließend nur noch schwer wieder abbekommt. Wenn der Schmiernippel vergammelt ist, muss er neu. Und wenn das Fett im Lager uralt ist, hilft Wärme, um den verharzten Mist rauszudrücken.

mfg

Um hier auch nochmal zu was beizusteuern.

Wieviel Fett quetscht ihr denn da so rein?

Wieviel bei nem 'alten' Lager, wieviel bei nem neu verbauten Lager.

Damals hatte mir mein Meister so schön gesagt, bis die Manschette sich bläht, bzw es irgendwo raus kommt.

Nun, meine neuen Moog Traggelenkmanschetten hatte es so innerhalb von ein paar km zerrissen. Die jetzigen sind nur 3 oder 4 Pumpstöße drin, und halten seit 30 000.

Beim Camaro war es so, dass aus den neuen Manschetten für Lenkung und Verwerk erst gar nirgends fett austrat. So musste ich die Manschette runter machen und das Fett rauswischen.

Für gewöhnlich pumpe ich immer soviel rein bis es anfängt rauszulaufen. Da brauchts ein wenig Gefühl das man da nicht mit Gewalt viel zu viel auf einmal reinquetscht.

Wenns anfängt rauszukommen ist es genug. Danach nur noch das übergelaufene Fett abwischen und das wars auch schon.

Also der Beitrag dazu aus einem Repair-Manual besagt, nur so viel Fett reinzudrücken, bis die Manschette sich wölbt und NICHT so lange, bis es rauskommt.

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