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Fahrrad vs LKW immer wieder kracht es an Ampeln

Themenstarteram 29. Mai 2018 um 3:35

Hallo,

man liest es oft in der Zeitung und im Fernsehen waren auch immer wieder Berichte von toedlichen Unfallen mit Radfahren und Abbiegenden LKW. Ich hab selbst viele Jahre LKW gefahren und weiss wie blind man hin und wieder beim rechts Abbiegen ist. Wenn man da nicht genau aufpasst wieviele Radfahrer sich neben einen platzieren waerend der Rotphase, ist es fast unmoeglich alle in den ganzen Spiegeln zu sehen.

Waere es nicht Sinnvoller das Vorbeifahren der Radler an der Ampelkreuzung zu verbieten? Oder noch besser eine Extraampel fuer Radfahrer die nicht gleichzeitig wie die fuer Fahrzeuge schaltet?

Warum werden Jahre lang Test mit Neuerungen an LKW gemacht anstatt an der Kreuzung sofort was zu aendern damit solche Unfaelle nicht passieren?

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 29. Mai 2018 um 3:35

Hallo,

man liest es oft in der Zeitung und im Fernsehen waren auch immer wieder Berichte von toedlichen Unfallen mit Radfahren und Abbiegenden LKW. Ich hab selbst viele Jahre LKW gefahren und weiss wie blind man hin und wieder beim rechts Abbiegen ist. Wenn man da nicht genau aufpasst wieviele Radfahrer sich neben einen platzieren waerend der Rotphase, ist es fast unmoeglich alle in den ganzen Spiegeln zu sehen.

Waere es nicht Sinnvoller das Vorbeifahren der Radler an der Ampelkreuzung zu verbieten? Oder noch besser eine Extraampel fuer Radfahrer die nicht gleichzeitig wie die fuer Fahrzeuge schaltet?

Warum werden Jahre lang Test mit Neuerungen an LKW gemacht anstatt an der Kreuzung sofort was zu aendern damit solche Unfaelle nicht passieren?

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Zitat:

@Wauhoo schrieb am 8. Juni 2018 um 13:47:40 Uhr:

Übrigens, auch separate Radwege hat, bzw. hatte, es ja auch gerade im Kreuzungsbereich, nur gerade die Radfahrerlobby hatte ja lange dafür gestritten, daß Radfahrer insbesondere im Kreuzungsbereich keine eigenen Querungsmöglichkeiten haben.

Was sagt die Autofahrerlobby dazu? Seltsamerweise ziemlich das Gleiche.

Zitat:

In der Tat haben jüngste Forschungsarbeiten gezeigt, dass baulich abgesetzte Radwege nicht immer die optimale Lösung darstellen und in vielen Fällen eine Führung auf der Fahrbahn oder auf dem Radfahrstreifen die bessere Lösung darstellt.

Quelle: Allgemeiner Deutscher Automobil-Club (ADAC)

.

Zitat:

@Wauhoo schrieb am 8. Juni 2018 um 13:47:40 Uhr:

Evtl. bin ich jetzt unanständig, aber dieses geschah evtl. genau aus dem Grund, um die eigene Verantwortung auf die anderen, motorisierten Verkehrsteilnehmer umzubiegen.

Nein, es geschah, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen. Die Lösung mit separaten, baulich getrennten Radwegen hat sich meist als schlechtere Lösung erwiesen, da sie mehr schwere Unfälle mit sich bringt. Du findest mit Google genug valide Quellen dazu, dass es so ist. Also, erst informieren, dann Antwort schreiben, bitte.

Zitat:

@Wauhoo schrieb am 8. Juni 2018 um 13:47:40 Uhr:

Ich war und bin immer dafür, daß Radfahrer nicht nur im Kreuzungsbereich, sondern generell, ihre eigenen Verkehrswege haben, weil langsamer und zügiger Verkehr nicht zueinander kompatibel ist, ohne die ganze Wirtschaft an sich auszubremsen.

Das mit der räumlichen Trennung sehen kompetente Menschen außerhalb der Radfahrer-Lobby aber anders, z. B. Unfallforscher oder der Polizeipräsident von Berlin.

Außerdem geht der Trend dahin, dem zügigen Verkehr in Innenstädten (Fahrrad) mehr Vorrang vor dem langsamen Verkehr (stauende Kfz) einzuräumen. Mit Deiner Haltung aus den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts kommst Du heute nicht weiter.

Zitat:

@Wauhoo schrieb am 8. Juni 2018 um 13:47:40 Uhr:

 

Es wird künftig auch mehr Bundesstraßen begleitende Radwege geben und das Radfahren auf der den Radweg begleitenden Bundesstraße für alle Kategorien von Fahrrädern untersagt. (Dergleichen hat es übrigens schon an manchen Bundesstraßen, ist also heute schon möglich).

Nein, wird es nicht. Es werden im Gegenteil immer mehr Radwege von der Benutzungspflicht ausgenommen, weil die Anordnung einer Benutzungspflicht nach höchstrichterlicher Auslegung an sehr enge Grenzen gebunden ist. Ist schon 20 Jahre so, aber erst seit etwa drei Jahren beginnt sich in der Praxis etwas zu tun.

Zitat:

Und hier hat es dann auch den Lösungsansatz für innerörtliche Kreuzungsbereiche; selbst ein fahrbahnbegleitender Radweg wird dann abseits der Fahrbahn via Fahrradstreifen über die Kreuzung geführt, und nur in diesen separat ausgewiesenen Fahrradstreifen darf im gesamten Kreuzungsbereich ein Fahrrad fahrend bewegt werden; im restlichen Kreuzungsbereich besteht für Fahrräder ein Fahrverbot. (Ähnlich zu den allgemeinen Parkverbotszonen mit der Parkerlaubnis für ausgewählte, markierte Parkzonen). Freilich müssen diese separaten Fahrradstreifen im Sichtfeld des motorisierten Verkehres angelegt sein; im Zweifel also eine Sattelzuglänge neben dem abiegenden Lkw, sofern Lkw. da abbiegen dürfen.

Ich hab in Deinem Text mal was markiert... und jetzt versuche man sich mal vorzustellen, wie das in einer Stadt drinnen geht, wo ja jetzt schon der Platz knapp ist. Aber vielleicht verstehe ich Dich ja falsch und Du meinst eigentlich, dass man LKWs einfach an zahlreichen Stellen zusätzlich das Rechtsabbiegen verbieten müsste - könnte auch ganz lustig sein.

Um es deutlich zu sagen: Es gibt den Platz für die von Dir vorgeschlagene "Lösung" schlicht nicht, man kann nicht überall baulich getrennte und dazu noch gut einsehbare Radwege schaffen. Deshalb ist die einzige Lösung in dichtbefahrenen Räumen Vorsicht und gegenseitige Rücksichtnahme.

Zitat:

Das Verkehrsrecht ist dahingehend zu ändern, daß ein Radfahrer, der sich nicht daran hält, im Falle des Unfalles 100% der Gesamtschuld trägt.

Aha - weil Autofahrer nicht in der Lage sind, sich an die bestehenden Regeln zu halten und deshalb Radfahrern die Vorfahrt nehmen, sollen Radfahrer von der Strasse verbannt werden bzw. ihnen einfach die Schuld an Unfällen aufgebürdet werden. Doch, das ist schon eine tolle Lösung - sauber.

Themenstarteram 8. Juni 2018 um 15:20

Es gibt Radfahrer die fahren wie die Idioten. Genauso wie Autofahrer. Fuer beide gilt vorallem der § 1. Vorallem bei Radfahrern scheint dieser nicht bekannt zu sein.

Man könnte auch den Radfahrenden, die nicht rechts abbiegen wollen, vorgeben, dass sie 25m vor der Kreuzung auf die äußerst linke Seite der rechten Fahrspur wechseln müssen. Zur Sicherheit wäre ein Anhalten vor dem Spurwechsel sinnvoll, damit die seltenen idiotisch Rad Fahrenden nicht unter die Räder kommen. So Jungs, das Problem ist gelöst. :D

Zitat:

@mattalf schrieb am 8. Juni 2018 um 17:20:06 Uhr:

Es gibt Radfahrer die fahren wie die Idioten. Genauso wie Autofahrer.

Nach m. E. handelt es sich dabei sogar um denselben Personenkreis. Wer glaubt, dass die Verkehrsregeln nur für andere gelten, der wird diese Haltung immer an den Tag legen. Egal, welches Fahrzeug er im Moment benutzt, ob nun Auto oder Rad. Der Charakter und die Grundeinstellung zum Straßenverkehr ändern sich nicht: "Lassen sie mich durch, weil ich es bin!"

Zitat:

@tazio1935 schrieb am 8. Juni 2018 um 14:22:46 Uhr:

Was sagt die Autofahrerlobby dazu? Seltsamerweise ziemlich das Gleiche.

Kann ich nicht beurteilen, weil ich nie Autofahrer war, sondern jahrzehntelang per Fahrrad unterwegs und grundsätzlich Radwege nutzend, egal, ob benutzungspflichtig oder nicht.

Zitat:

Außerdem geht der Trend dahin, dem zügigen Verkehr in Innenstädten (Fahrrad) mehr Vorrang vor dem langsamen Verkehr (stauende Kfz) einzuräumen.

Nun, Kfz. sind es aber meist, egal, ob E-Fahrzeuge oder nicht, die als Hilfsmittel dafür herhalten, daß die Regale der Läden letztlich wieder befüllt werden können.

Sorry, aber die Städteplanung ist nicht durchdacht, wenn an der Logistik und der Versorgung des Ortes, sozusagen also an den rückwärtigen Diensten, vorbeigeplant wird.

Zitat:

Nein, es geschah, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen.

Hat aber wohl nicht geklappt? Denn die Unfälle mit Lkw und Radfahrern sind nicht wesentlich niedriger geworden.

Zitat:

@Wauhoo schrieb am 8. Juni 2018 um 17:44:52 Uhr:

Hat aber wohl nicht geklappt? Denn die Unfälle mit Lkw und Radfahrern sind nicht wesentlich niedriger geworden.

Logischerweise überfährt der Lkw-Fahrer keinen Radfahrer, den er vorher wahrgenommen hat. Bei baulich getrennten Radwegen übersieht ein Lkw-Fahrer den Radfahrer aber eher. Anders als bei Radfahrstreifen auf der Fahrbahn:

Zitat:

Mit der Anbringung von Radfahrstreifen sind die Unfallzahlen auf die Hälfte zurückgegangen. Radweg heißt, dass der Radfahrer „weg“ ist von der Fahrbahn. Nach dem Motto „aus dem Auge, aus dem Sinn“ entsteht jedoch für den abbiegenden KFZ-Lenker das Problem, dass der/die RadfahrerIn bei den Kreuzungen unerwartet wieder da ist. Auch in Salzburg haben sich die Radstreifen gut bewährt.

Quelle: Magistrat Salzburg

Quelle für den folgenden Text: Der Polizeipräsident in Berlin, Stab des Polizeipräsidenten.

Zitat:

Es gilt als gesichert, dass die Führung der Radfahrer auf der Fahrbahn im Bereich des Fließverkehrs zu besserem Sichtkontakt zwischen Autofahrern und Radfahrern führt und damit vor allem die schweren Abbiegeunfälle mit oft tödlichem Ausgang an Kreuzungen und Einmündungen oder Grundstücksausfahrten reduziert bzw. gemildert werden.

Deshalb ist es zu begrüßen, dass inzwischen beim weitaus größeren Teil der vorhandenen Radwege in Berlin der Radfahrer zwischen Radweg und Fahrbahn wählen kann. Insgesamt sind nur noch ca. 150 km von 620 km Radwegen benutzungspflichtig.

Mit dem Schutzstreifen für Radfahrer wird der gute Sichtkontakt zwischen dem Autofahrer und dem Radfahrer gefördert, der Radfahrer hat trotzdem eine überwiegend für ihn reservierte Fahrbahnfläche, die Herstellungskosten betragen nur einen Bruchteil von den Kosten für Radwegebau und die Räumung von Schmutz, Laub, und Schnee wird zusammen mit der übrigen Fahrbahn vorgenommen.

.

Zitat:

@Wauhoo schrieb am 8. Juni 2018 um 17:44:52 Uhr:

Wenn man einen benutzbaren Radweg erst dann benutzt, wenn er benutzungspflichtig ist, gehört man wohl zu denen, die die Verantwortung für das eigene Verhalten gerne anderen auferlegen?

Nein, man gehört zu denen, die ein erhöhtes Unfallrisiko vermeiden möchten, welches sich durch baulich getrennte Radwege ergibt. Ob ein Radweg ohne Ausschilderung benutzbar ist, darf jeder Radfahrer für sich entscheiden.

Wenn getrennte Radwege, dann aber auch richitg

So kann meinetwegen jede Kreuzung aussehen, dann können die Dosenfahrer das mit den LKWs unter sich ausmachen.

Zitat:

@Koi-Karpfen schrieb am 8. Juni 2018 um 20:49:55 Uhr:

Wenn getrennte Radwege, dann aber auch richitg

Das ist so ja auch absolut ok und vorbildhaft.

Insofern wäre die Überlegung, niederländische Unternehmen für die Autobahnbaustellenplanung zu engagieren, weil die das dann sicher auch besser, d. h. weniger unfallträchtig, organisieren können.

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