Fahranfänger und Alkohol

Nun wurde ja beschlossen, dass Fahranfänger, unabhängig vom Alter, in der Probezeit nur noch mit 0,0 Promille fahren dürfen.
Soweit so gut.

Aber wie war es davor?
Ich habe meinen FS Anfang 03 gemacht und würde behaupten, dass ich da auch nur mit 0,0 Promille fahren durfte.

159 Antworten

Zitat:

Original geschrieben von toxic21


Denkst du wirklich man könnte sich dann immer noch an die 0,3 oder 0,5 Promillegrenze ransaufen? Sicherlich nicht, sonst hättest du in Mathe schlecht aufgepasst.

Man kann sich immer noch - wie ich es heute auch schon manchmal tue - an die 0.0 "heransaufen". Nach dem Prinzip "Jetzt um acht kann ich mit einem Bier mit anstoßen, ich fahre eh erst um zwölf"

Tut - in gewissen Grenzen - fast jeder. Auch der, der mit dem Taxi nach Hause fährt und am nächsten Morgen sein Auto holt.

Das Problem dürfte sich dadurch also allenfalls verschieben.

MfG, HeRo

P.S: Lustig letztens die Polizei (nachts um zwei):
Nach dem Vorgeplänkel (Führerschein, Papiere...)
P: "Sie kommen bestimmt von der Disko? Und haben Sie da was getrunken?"
I: "Nein, ich komme von der Uni - noch was getan." (was auch immer die das angeht)
P: "Und, bei der Arbeit mal ein bisschen Durst gehabt?"
I: "Nein."
P: "Gar nichts getrunken?"
I: "Nein, und meinetwegen kann ich auch pusten. Wenn das nicht allzu lange dauert."
P: "Na, OK." ...leuchtet ein bisschen im Auto herum...
P: "Und den Spiritus da, den haben Sie auch nicht getrunken?"
I: "Nein, der ist in der Scheibenwaschanlage"
P dreht sich um und geht. Ich warte nen Moment, dann kommt ein anderer auf mich zu "Ist noch was?"
I: "Von mir aus nicht"
P: "Dann fahren Sie weiter."

Im Straßenverkehr sterben insgesamt 5.000 Menschen.
Jeder 9. (603 Menschen) durch alkoholbedingte Unfälle.

Alkohol ist Unfallursache Nummer 6:
1. nicht angepasste Geschwindigkeit (16,8%)
2. Fehler beim Abbiegen, Wenden, Rückwärtsfahren,
Ein- und Anfahren (15,2 %)
3. Nichtbeachten der Vorfahrt beziehungsweise
des Vorranges entgegenkommender Fahrzeuge (14,6 %)
4. Abstandsfehler (11,6 %).
5. Falsche Straßennutzung (7,1 %)
6. Alkohol (6,5 %)

Bei durch Alkohol bedingten Unfällen steigt das Risiko schwer verletzt oder getötet zu werden um 50 Prozent, d.h. hier liegt Alkohol auf Platz 5.

Nur jede 11. alkoholisierte Fahrzeugführer ist weiblich.
Der Gruppe 18 bis 25 gehören die meisten alkoholisierten Fahrer an, gefolgt von der Gruppe 40 bis 45.

Die meisten alkoholisierten Fahrer finden sich auf Mofas (jeder 12. Unfallbeteiligte hatte Alkohol), gefolgt von Fahrad (jeder 20.).
Der Pkw liegt auf Platz 3 (jeder 32.)

Alkoholunfälle ereignen sich besonders häufig an Samstagen und Sonntagen, aber auch Donnerstags und Freitags ist die Gefahr höher als an den anderen Werktagen.

Alkoholunfällen ereignen sich bevorzugt von 22 bis 6 Uhr.

Zum Vergleich.

In D sterben 10.000 Menschen jährlich an alkoholbedingten Leberschäden, weitere 6.000 durch andere alkoholbedingte Erkrankungen.

Rein statistisch auf den Punkt gebracht:
Die fragliche Altersgruppe hat keine 100 Alkoholtoten p.a. zu verantworten.
Ob in dem zusätzlichen Wirkungsbereich der Gesetzes (0,0 bis max. 0,3 Promille) überhaupt ein Alkoholtoter zu verzeichnen ist muss offenbleiben.
Vermutlich jedoch nicht.

Das ist das was einige hier als Augenwischerei bezeichnen:
Das Gesetz greift schlicht nicht.
Wir haben ein 16.000 Tote Problem und beschäftigen uns mit einer Randgruppe, die vermutlich keinen einzigen Toten verursacht.

Das ist Politik - schlechte Politik leider.

An die Psychogläubigen:

Jedes kleine Kind lernt schon, dass Alkohol, Rauchen und andere Drogen schädlich sind.
In der Schulöe wird das gleich mehrfach in verschiedenen Fächern vermittelt.

Wer das mit 18 noch nicht in den Kopf bekommen hat, der wird es durch die 0,0 Promille Gesetz auch nicht mehr lernen.

Glaube keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast.
Ein Toter durch Alkohol - egal aus welcher Alters- oder Fahrzeuggruppe - ist EIN Toter zuviel!

Joshi

Zitat:

Ihr wisst wirklich, wie man Thema bleibt.

Sieh es als Gleichnis vom Fußschweiß :-)

Die Frage ist wie viel Einschränkung der Freiheit verträgt sich mit dem Schutz der Allgemeinheit.
Alkohol unter 0,5 beeinträchtigt die Reaktion weit weniger als die Sinneseindrücke der Disko beispielsweise, und wenn du nachts um 4 dann auch noch müde bist?

Ich warte noch immer auf den Beweis dass von Alkoholmengen uter 0,5 eine tatsächliche Gefährdung ausgeht.

Ach ja noch was: nur weil man fahren darf heißt das noch nicht dass man es auch tun sollte oder es gar sicher ist (siehe Müdigkeit) jeder Faher ist für den ordnungsgemäßen Zustand seines Fahrzeugs wie auch sich selbst verantwortlich - NICHt der Staat oder sonstwer. Leider wird das gerne vergessen,...

Wie wäre es denn mit einer 5 jährigen med. überprüfung?
Wie viele Leute fahren Blind?
Und alkoholiker und Drogenabhängige entdeckt man da auch schnell,...

Zitat:

Ein Toter durch Alkohol - egal aus welcher Alters- oder Fahrzeuggruppe - ist EIN Toter zuviel!

Ein Toter EGAL durch was ist ein Toter zuviel. Der Beweis dass es ÜBERHAUPT einen Toten durch 0,3 gab ist offen.

welchen Sinn macht es sich um diese Randgruppe zu kümmern?

Wenig, ich vermute der Hebel an andere Stelle ist wirksamer.

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Zitat:

Original geschrieben von Joshi97


Glaube keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast.
Ein Toter durch Alkohol - egal aus welcher Alters- oder Fahrzeuggruppe - ist EIN Toter zuviel!

Wer sich wie Du so zu Zahlen (die o.a. kamen vom statistischen Bundesamt) stellt, der ist höchst orientierungslos und damit stark suchtgefährdet.

Von einem Politiker muss man dagegen erwarten können, dass er die Schwerpunkte erkennt und wirkungsvoll gegen die Schwerpunkte vorgeht (16.000 Tote) anstatt populistische Luftschlösser zu bauen.

Die eigentliche Sorge für die Gesellschaft sind doch die exzessiven Saufgelage junger Menschen.
Da schädeln sich Kids mit zwei, drei und mehr Promille ab.

Dies hat sich in den letzten 10 Jahren zu einem wiederkehrenden Thema in der gesammten westlichen Presse gemausert.

Zitat:

Original geschrieben von madcruiser


... und damit stark suchtgefährdet.

...wäre interessant zu erfahren, wie Du den Zusammenhang hergestellt hast.

Joshi

Zitat:

Original geschrieben von Joshi97


...wäre interessant zu erfahren, wie Du den Zusammenhang hergestellt hast.

Wer keine Orientierung hat ist leicht zu verführen.

Wer leicht zu verführen ist, der ist suchtgefährdet.

Aah, ja!
Und bei Dir ist der Name Programm?

Zitat:

Original geschrieben von Joshi97


Und bei Dir ist der Name Programm?

Abseits des persönlichen - das keinen weiterbringt - könntest Du Dich zu den Fakten stellen.

Offensichtlich erkennen wir beide die Problemzone Alkohol.

Während Du dafür bist, dass man die kleinen Fahranfänger bereits mit 0,0000001 Promille hängen kann,
machen mir eben alle 16.000 Toten Sorgen.

Will meinen:
Bei mir sind 16.000 Tote mehr als 603 unter Alkoholeinfluss im Straßenverkehr getötete Menschen.
Bei mir sind 16.000 Tote mehr als ~ 150 durch 18 bis 25 -jährige unter Alkoholeinfluss im Straßenverkehr getötete Menschen.
Bei mir sind 16.000 Tote mehr als >~ 100 durch Fahranfänger unter Alkoholeinfluss im Straßenverkehr getötete Menschen.
Bei mir sind 16.000 Tote mehr als ~ 0? durch Fahranfänger mit 0,0 bis 0,3 Promille unter Alkoholeinfluss im Straßenverkehr getötete Menschen.

Zu Pkt. 1: einverstanden,
aber zum Rest - jubel mir bitte schön nichts unter.
Ich bin weit davon entfernt, "kleine Fahranfänger" aufs Schafott zu schicken.
Ich wehre mich lediglich dagegen, dass "das bisschen Alkohol" schön geredet wird.
Verdorrie noch! Wenn kein Alkohol erlaubt ist, ist keiner erlaubt! Dann kann sich auch keiner rausreden.
In Finnland, wo die 0-Grenze gilt, haben - zumindest in der Vergangenheit (die aktuelle Handhabung kenne ich nicht) - immer 2 Polizisten gemeinsam Alkoholkontrollen durchgeführt.
Pusten war nicht, sobald Alkohol gerochen wurde (und Du hast nach Bier gerochen, ob Du 10 Flaschen getrunken hast oder nur einen Schluck), war der Fetzen einbehalten und das Fahrzeug beschlagnamt. Harte Sitten, aber es half.
Ich behaupte nicht, dass diese Praxis die Hardcore-Säufer abgehalten hat, aber die jungen Leute, die der Führerschein und Auto oder Motorrad ein Schweinegeld (und ich meine damit ein Vielfaches von dem, was wir hier zu Lande zahlen) gekostet hat, haben sich schon überlegt, ob sie unbedingt was Alkoholisches trinken mussten.
Gruß Joshi

Zitat:

Original geschrieben von fuchs755


Du kappierst es nicht, oder?
Es geht nicht darum sich an eine Grenze zu saufen, wer das tut hat ein Alkoholproblem.
Ich sehe von 0,0 nur KEINEN Benefit.
Wenn man mir zeigt dass UNTER 0,5 eine merkantile Gefährdung besteht bin ich sofort für 0,0 (bzw 0,2 das ist die messgrenze auch in anderen Ländern)

Okay. Halten wir nun mal fest, dass ich es deiner Meinung nach "nichts kapiere". Nun möchte ich dich allerdings fragen wo ich jemals von erheblichen Ausfallerscheinungen bei unter 0,5 Promille geschrieben habe. Na,

wer

kapiert nun meine Argumetationskette nicht?

Wer sich an 0,5 Promille ransäuft hat bei Gott noch kein Alk. Problem. Ich kenne dein Alter nicht, aber vielleicht warst du das letzte mal in einer Disko als noch die BeeGees den Ton angegeben haben. 🙄

Zu dem Geplänkel mit Fussschweiß enthalte ich mich mal jetzt.
Hör doch bitte auf mit irgendwelchen Gesetzen der Terrorbekämpfung. Diesen Aktionismus kannst du mir nicht in die Schuhe schieben.

Bring doch einfach mal Alternativen als auf jeden Vorschlag stupide mit dem Hammer draufzuschlagen dann kommen wir auch weiter. Stichwort Kontruktive Kritik...

Wer sich irgendwo "ransäuft" hat ein Alkoholproblem.
In der Disse hab ich nie gesoffen (war eh viel zu teuer).

welche Argumentationskette?
Fakt ist dass statistisch kein Nachweis zu erbringen ist dass eine 0,0 Grenze irgendeinen Effekt hätte.

Das Problem ist:
Ich habe keine einfache lösung für das Jugendliche Unfallrisiko. Das ist leider multikausal:
- Alkohol (deutlich über den Grenzen)
- Drogen (auch schon verboten)
- Sinneseindruch/ Grundstimmung durch Disko
- Müdigkeit
- Imponiergehabe
- mangelde Erfahrung
- darwin award (sprich zu dämlich zum überleben)

Und wie findet man jetzt eine einfache Lösung dieses problems, das DU verstehst?

Die schlüsse von mad sind bestechend. Ob diese jetzt exakt stimmen oder nicht sei dahingestellt.

IHr stimmt für eine verschäfung zur abwendung einer irrealen Gefahr, wieso muss ICH konstruktive Kritik geben?
Von euch kommt doch ständig, oh menno, kappier doch allkohol an allem Schuld,...
Ohne den Ansatz eines Beweises,...

@ Joshi:
dass finnland eines der Länder Europas mit der höchsten Alkoholikerqote ist brauch ich nicht zu erwähnen, oder (hat was mit der polarnacht zu tun)

IHR bleibt den beweis schuldig dass ein bisschen alkohol gefährlich ist!

Wie wäre es denn mit Prohibition. Hat klasse funktioniert,...

Zitat:

Original geschrieben von Joshi97


Ich bin weit davon entfernt, "kleine Fahranfänger" aufs Schafott zu schicken.

Doch, das tust Du.

Die Regelung tut jedenfalls nichts anderes.

Was ich ausführlich begründet habe.

Zitat:

Original geschrieben von Joshi97


Ich wehre mich lediglich dagegen, dass "das bisschen Alkohol" schön geredet wird.

Ich kann mich nicht erinnern Alkohol schön geredet zu haben.

Gegenteilig habe ich - anders als Du und die meisten hier - die Gefahren und Folgen von Alkohol auch abseits des Autofahrens mehrfach und drastisch benannt.

Du verstehst nur nicht, dass diese Form der Politik und des Umgangs mit Menschen sehr gefährlich ist.

Das Problem ist, dass die Politiker zunehmend schlechte und untaugliche Gesetze erlassen.

Woher sollen das die meisten Menschen auch erkennen?
Die Verfassungsrichter - und die werden von den Parteien vorgeschlagen - kassieren mehr und mehr Gesetze.

Zitat:

Original geschrieben von fuchs755


Wer sich irgendwo "ransäuft" hat ein Alkoholproblem.

Wer sich keine Gedanken darüber macht, wann er wieder fahren darf, hat am nächsten Morgen oft noch Probleme mit seiner Fahrtüchtigkeit.

MfG, HeRo

Der erste Beitrag von dir der einen gewissen Aufbau hat ohne ins Stammtischniveau abzudriften... 😉 So kann meiner einer wenigstens gezielt drauf antworten.

Natürlich kann ich dir keine Studie nennen die eindeutig und unabhängig besagt, dass jemand sich an die Promillegrenze ransäuft und evt. schon längst drüber ist oder er, nacdem er sich rangesoffen hat, im Eifer des Gefechts nicht mehr dran denkt dass er ja noch fahren muss.

Dieses Beweisproblem ist aber auf die Komplexität des Themas zurückzuführen. Jeder von uns geht einem Beruf/Tätigkeit nach, da bleibt wenig Zeit und Geld für ne anständige Studie.

Allerdings besagt doch schon der gesunde Menschenverstand und zumindest meine Erfahrung, dass sich die Leute ransaufen und ihren Promillewert unterschätzen. Keiner hat einen 7. Sinn um seinen Promillewert eindeutig festzustellen.

Ist für dich eine Gefahr irreal solange sie nicht einduetig bewiesen ist aber trotzdem plausibel klingt? Über Handystrahlen wird auch viel diskutiert ob diese schädlich sind, ein konsequenter Nachweis ist man bis heute schuldig geblieben. Trotzdem würdest du kein Handy nehmen das einen SAR Wert von 5,0 hat oder? (Richtlinie sind afaik 2,0 und diese wird meistens erheblich unterboten).

Deiner Meinung nach, haben aber dann sehr viele ein Alkoholproblem, selbst wenn sie danach eine 3 monatige Abstinez ohne Probleme durchhalten.

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