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Existenzgründung! Neu- oder Gebrauchtwagen? Leasing? Finanzierung?

Themenstarteram 30. Juli 2016 um 19:57

Hallo liebe MT-ler!

Ich weiß, dass es ein leidiges Thema ist, aber bei meinem Anliegen gibt bei solchen Themen keine allgemeingültigen Threads, da jeder Prozess individuell ist und die Rahmenbedingungen immer unterschiedlich sind. Es handelt sich um folgendes:

ich werde mich hauptberuflich mit einem Reisegewerbe selbstständig machen.

Der zu erwartende Umsatz beträgt ca. 8000€ / Monat, Gewinn vor Steuer davon exakt 75,67%. Ich werde umsatzsteuerpflichtig sein. Die jährliche Fahrleistung liegt bei ca. 20k km. Das vorhandene Eigenkapital beträgt 0€, ich muss also alles über einen Kredid bei der Hausbank finanzieren. So viel zu den Startbedingungen.

Nun meine Fragen:

1. Meine Frau und ich haben bereits einen Wagen, sodass der zu anschaffende PKW zu 100% gewerblich genutzt wird. Muss man hier trotzdem Fahrtenbuch / 1%-Regelung benutzen, obwohl es plausibel zu argumentieren ist dass wir nur ihr Fahrzeug benötigen? Das Gewerbeauto steht vor meiner Haustür und wird direkt zu dem Einsatzort geschafft, es gibt also keinen "Fahrten zwischen Wohnung und Büro".

2. Das Gewerbe benötigt eine gewisse Anlaufzeit und hier werde ich definitiv nicht den oben avisierten Umsatz generieren können. Daher wollte ich mir erst einmal einen Gebrauchten für ca. 2 Jahre zulegen (ca. 10-15k netto). Diese Summe müsste ich aufgrund den fehlenden Eigenkapitals mit in den Gründerkredit einbeziehen. Wenn ich nun aber von vorn herein ein Fahrzeug lease (0€ Mietsonderzahlung), fällt der Kredit bei der Hausbank logischerweise deutlich schmaler aus, aber ich habe dann 4 Jahre einen Leasingvertrag. Wenn ich dann nach einem Jahr sehe, dass es gut läuft werde ich definitiv das Auto gegen ein standesgemäßeres tauschen wollen. Spätestens hier gibt es dann Stress mit mir selbst.

Was würdet ihr mir empfehlen? Den Gebrauchten ebenfalls mit 0€ finanzieren? So hat man ebenfalls keinen so hohen Gründerkredit bei der Hausbank? Oder doch den Kredit um den Wagenpreis erhöhen und sofort kaufen?

Ich weiß wirklich nicht was ich machen soll. Letztendlich will ich die Anfangskosten so niedrig wie möglich halten, um dann zu sehen wie es die ersten Monate läuft in einem oder zwei Jahren den Wagen meinem Umsatz anpassen.

Viele Grüße und schon einmal ein großes Danke!

Beste Antwort im Thema

Da Sie sich Hauptberuflich Selbständig machen möchten und noch keine Umsätze haben werden sie höchstwahrscheinlich keinen Leasing bekommen , da die Umsätze sehen wollen und ein Kredit über 10-15k bei anfänglichen 0€ Umsatz wäre mir zu riskant. Es ist ja nicht nur das Auto was Geld verschlingt da kommen ja noch Krankenversicherung, Altersversorgung, Steuerberater usw. zu.

Aber um auf das Thema zurückzukehren, ich würde die erste Zeit mein Privatfahrzeug nutzen und 0.3€ pro KM abrechnen und wenn das Geschäft läuft ist es kein Problem ein passendes KFZ zu Leasen.

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Da Sie sich Hauptberuflich Selbständig machen möchten und noch keine Umsätze haben werden sie höchstwahrscheinlich keinen Leasing bekommen , da die Umsätze sehen wollen und ein Kredit über 10-15k bei anfänglichen 0€ Umsatz wäre mir zu riskant. Es ist ja nicht nur das Auto was Geld verschlingt da kommen ja noch Krankenversicherung, Altersversorgung, Steuerberater usw. zu.

Aber um auf das Thema zurückzukehren, ich würde die erste Zeit mein Privatfahrzeug nutzen und 0.3€ pro KM abrechnen und wenn das Geschäft läuft ist es kein Problem ein passendes KFZ zu Leasen.

Themenstarteram 30. Juli 2016 um 21:16

Hallo!

Danke für die Antwort. An unser derzeitiges Fahrzeug kann keine Anhängerkupplung montiert werden, diese wird aber dringend benötigt.

Ich brauche auch keine Hinweise zur Existenzgründung und der Ausgaben, die Phase ist schon längst vorbei, der Businessplan liegt bereits fix und fertig hier, nur weiß ich nicht wie ich das Auto da verwursten soll.

Mir geht es anhand der oben genannten Kennzahlen nur darum ob und wie ich das Auto finanzieren soll, gerade vor dem Hintergrund des fehlenden eigenkapitals.

zu 1

Am Fahrtenbuch führt in der Konstellation kein Weg vorbei, wenn ein Pkw im Betriebsvermögen geführt wird oder als Leasingobjekt vorhanden ist. Nur mit Fahrtenbuch kann die 100% betriebliche Nutzung glaubhaft gemacht werden.

zu 2

Ich habe kürzlich einen Smart mit AHK gesehen ... und geschmunzelt. Davon abgesehen, könnte man den vorhandenen privaten Pkw in Zahlung geben und privat einen geeigneten gebrauchten Pkw anschaffen, den man mit pauschal 0,30 €/km brutto=netto sich selbst vergütet und so als Betriebsausgabe die betrieblichen Fahrten unterbringt.

Ich will nicht belehren. Aber sowas gehört schon recht konkret in die Gründungsberatung hinein und dabei vor allem in die vorhandenen Finanzen. Die Frage ist also, ob eine Bank dieses Risiko überhaupt mitgeht.

... wenn ein betriebliches Fahrzeug vorhanden ist und zumindest die theoretische Möglichkeit einer privaten Nutzung besteht, wirst Du nicht umhin kommen, mittels eines Fahrtenbuches zu dokumentieren, dass dieses Fahrzeug ausschließlich betrieblich genutzt wird, ansonsten wird Dir das FA vermutlich eine private Nutzung unterstellen.

Zitat:

@Sovereign2015 schrieb am 30. Juli 2016 um 21:57:28 Uhr:

Daher wollte ich mir erst einmal einen Gebrauchten für ca. 2 Jahre zulegen (ca. 10-15k netto). Diese Summe müsste ich aufgrund den fehlenden Eigenkapitals mit in den Gründerkredit einbeziehen. ... Wenn ich dann nach einem Jahr sehe, dass es gut läuft werde ich definitiv das Auto gegen ein standesgemäßeres tauschen wollen. Spätestens hier gibt es dann Stress mit mir selbst.

Selbst wenn die genannten 75,67% von 8.000 € der Gewinn sein sollten (ich denke es ist eher der Rohertrag, von dem dann noch Fahrzeugkosten, Raumkosten, administrative Kosten usw. abgehen) blieben von diesen 6.000 € monatlich nach Steuer, Krankenversicherung, Altersvorsorge, Pflegeversicherung, Steuerberater, Berufsversicherung(en) usw. usw. netto maximal 3.000 € (eher weniger), wovon wiederum noch der Gründerkredit zurückbezahlt werden muss.

Sorry, aber wie kommst Du darauf, dass dann ein Auto für 12 - 18 k€ (10 - 15 k€ netto) bei einem solchen Einkommen nicht mehr "standesgemäß" ist?

Gerade die Situation in den ersten beiden Jahren erfordert viel Disziplin bei Existenzgründern. Denn man hat Geld auf dem Konto, das einem nicht gehört, weil man noch keine Steuererklärung abgegeben hat. Je nachdem wie lange man sich mit der ersten Steuererklärung Zeit läßt, werden dann auf einen Schlag bis zu zwei Jahressteuern fällig. (die Steuer für das erklärte Jahr und die Vorauszahlungen für das aktuelle Jahr)

XF-Coupe

Themenstarteram 31. Juli 2016 um 16:17

Hallo!

Na das sind doch mal Antworten mit denen ich etwas anfangen kann. Besten Dank hierfür!

Genau was XF-Coupe gesagt hat wurde uns auch zig Mal im Gründerseminar gepredigt. Eigentlich so ziemlich genau das Gleiche, man soll sich nicht von hohen Gewinnen blenden lassen, denn der ist quasi nicht da, wegen des Förderkredites, usw. aber das ist nicht das Thema hier. Und ja XF-Coupe, mit dem Prozentsatz sind die reinen Selbstkosten des Produktes gemeint, der Rest ist der Betrag von dem alles weggeht. Die 8000€ sind auch ziemlich tief angesetzt, in der Regel werden es 9-12k € sein (saisonabhängig!).

Was ich einfach Wahnsinn finde sind die Versicherungen die man als Selbstständiger zahlen muss, aber es rechnet sich doppelt und dreifach. Und aus genau den von dir genannten Gründen gehen auch bis zu 2 Jahren nach Gründung so viele pleite, weil sie jene Disziplin nicht haben (1. Steuererklärung, Kredittilgung, usw.) Auch wenn deine Antwort etwas off war, danke ich dir nochmals für die Worte.

Meine beiden Fragen wurden beantwortet. Vielen Dank!

Zitat:

@Sovereign2015 schrieb am 30. Juli 2016 um 21:57:28 Uhr:

Wenn ich nun aber von vorn herein ein Fahrzeug lease (0€ Mietsonderzahlung), fällt der Kredit bei der Hausbank logischerweise deutlich schmaler aus, aber ich habe dann 4 Jahre einen Leasingvertrag.

Du musst ja kein Leasing auf vier Jahre abschließen?! :confused:

Themenstarteram 31. Juli 2016 um 21:10

Korrekt, aber dann explodieren die Raten.

Ich halte mich hier an das, was XF-Coupe gesagt hat, anders hat es der Gründungsberater im Prinzip auch nicht gesagt. Nur ob leasen / finanzieren sinnvoll ist konnte er mir nicht sagen, da sollte ich mich an den Steuerberater wenden, da das außerhalb seines Kompetenzbereiches liegt. Doch auch der Steuerberater verlangt für ein Erstgespräch nicht wenig Geld, daher fragte ich vorher hier, da die Situation (für jemanden der sich auskennt) ja relativ einfach ist ob Leasing ja / nein bei dieser Situation.

Vielen Dank nochmals!

am 1. August 2016 um 10:12

Auch bei kurzen Leasingverträge gibt es immer wieder echte Schnapper, such dir Modelle die nicht super beliebt sind und klapper die Händler ab, da gibt es mit Sicherheit den ein oder anderen der eine Tageszulassung loswerden will. Im Volvo Forum sind z.B. einige unterwegs die V40 und XC60 zu extrem günstigen Konditionen als Privatperson leasen.

Eventuell ist ein günstiges kurzes Privatleasing für den Anfang eine Option und die Fahrzeugkosten werden dann mit €0,30 gegengerechnet.

am 1. August 2016 um 14:13

Gerade am Anfang der Gründung wirst Du kein Leasing ohne privater Haftung bekommen.

Persönlich würde ich, so wie bereits vorgeschlagen, das Auto in den Privatbestand nehmen und mit .30€/Km verrechnen (könnte sich steuertechnisch sogar besser lohnen, da der Betrag nicht als normales Einkommen zählt, mehr dazu kann dir der Steuerberater sagen).

Somit kann man im Notfall immer noch das Auto für Privatfahrten nutzen.

Je günstiger dein Fahrzeug bei den Anschaffungskosten und im Unterhalt, desto mehr rentiert sich die .30€/Km-Regelung.

Sollte der Erfolg schneller und besser kommen als erwartet, kann man ein gebrauchtes Fahrzeug mit einem weitestgehend stabilen Werterhalt veräussern und sich danach auch auf ein teureres festlegen.

Ps: Als Unternehmer möchte ich immer so gut abgesichert sein wollen wie möglich.

Wir nehmen daher immer Fahrzeuge von MB mit einer Garantieverlängerung, diese könnte zwar mehr Kosten als die benötigten Reparaturen, im Schadensfall (und im schlimmsten Fall der Totalausfall) hat man keine Überraschungen.

Eine B-Klasse gibt es sicherlich für dein Budget mit AK, eventuell sagt Dir diese auch zu.

am 1. August 2016 um 14:41

Aktuell gibts bei Sixt-Leasing für 18 Monate einen Opel Insignia für 90 Euro Netto (mit 10tkm p.a. und 0€ LSZ). Frei konfigurierbar, da müsste also auch eine Anhängerkupplung reinkonfigurerbar sein.

Ich denke wenn du die LSZ hoch genug wählst, dann könnte der leasinggeber da mitgehen. Notfalls kann man ja auch mit dem Privatvermögen bürgen...

Zitat:

@Sencer schrieb am 1. August 2016 um 16:41:28 Uhr:

Ich denke wenn du die LSZ hoch genug wählst, dann könnte der leasinggeber da mitgehen. Notfalls kann man ja auch mit dem Privatvermögen bürgen...

und wo soll die Sonderzahlung her kommen?

Viele Fragen sind m.E. schon richtig beantwortet worden.

Kreditwürdigkeit bei den Kfz finanzierenden Banken ist fast nicht vorhanden und somit wird es schwer dort einen Wagen zu finanzieren oder zu leasen (nach meiner Kenntnis werde es Schweinekonditionen).

Somit wäre meine Idee es mit der Bank zu versuchen, welche den Gründerkredit vergibt.

Für mich gehört die Anschaffung eines wohl zur Umsetzung notwendigen Firmenwagens zu 100% in den Businessplan...aber sei es drum...Zur Not bleibt die Miete/Leihwagenthematik und somit Nutzung bei Bedarf.

Somit kann m.E. hier keiner beantworten ob Leasing oder Finanzierung, neu oder gebraucht...Da bis Du m.E. eher Spielball der Banken und deren "good will".

Fahrtenbuch ist Pflicht - stand aber auch schon oben...Sonst 1% Regelung.

Viel Erfolg.

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