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Eure Meinung bezüglich Fahrstil-Veränderung im Laufe der Zeit

Themenstarteram 28. Juli 2020 um 5:39

Moin

 

Ich bin zwar nicht neu im Forum, stelle mich trotzdem kurz vor. Ich heiße Marlon, bin aktuell noch 22 Jahre alt und 2020 ist mein zweites Jahr in dem ich Motorrad (A2-Klasse) fahre. Ich bin in der Fahrschule eine Honda CB125 und eine Ninja 400 gefahren. Vor der unten abgebildeten Kawa fuhr ich eine KTM 390 Duke (siehe Name), die super für den Einstieg durch ihre begrenzte Leistung und geringen Gewichts gewesen ist. Mir war aber der 1-Zylinder zu ruppig und habe mich dann in die unten stehenden Kawas verliebt. Ich bin die VN900 und die Z650 beide Probe gefahren und beide haben ihre Vor- und Nachteile. Auf der VN900 mit dem leichten Blubbern hinter einem fühlt man sich als 22-jähriger natürlich wie der König der Straßen. Sie fährt sich super und ist nicht zu schwer zum bewegen. Aber die Bremsen sind grottig weich. Da passiert gar nichts, auch wenn man voll reinlangt. Soll wohl bei vielen so sein..

Die Z650 ist ein schnelles, leichtes und wendiges Naked Bike womit man sich jung und schnell fühlt. Gedrosselt, womit man sich nach dem Aufstieg (vorr. dieses Jahr noch) auf noch mehr Leistung freuen kann. Und was soll ich sagen, als junger Kerl, der immer nur langesame Autos mit schlechter Beschleunigung gefahren ist (Peugeot 206, Clio 3) war die Entscheidung nach der Z650 Fahrt ziemlich leicht. Seit Februar diesen Jahres bin ich mit der Z650 bereits über 10.000 km gefahren.

 

Es gibt nur eine kleine Sache, die mich an der KTM von damals und an der Z650 stört.. die aggressive Leistung, die unter mir Sitzt und den Drang, schneller als Erlaubt (damit meine ich 10-20 kmh mehr als erlaubt) zu fahren, nur weil man es kann. Mag an meinen schüchternen Charakter liegen, dass ich damit etwas kompensieren möchte, oder einfach weil ich jung und dumm bin. So oder so, fühlt es sich so an, als würde ich von der Z650 überredet werden, schneller und immer schneller zu fahren.

 

Diesen Drang hatte ich bei der VN900 nicht. Da saß ich breitbeinig drauf und war tiefenentspannt. Natürlich hat es was mit dem Motorrad an Sich zu tun. Dass man mit dem nicht heizen will, sollte bei jedem so sein, oder?

 

Nun nach fast einen halben Jahr habe ich das Gefühl, als würde sich etwas in mir ändern. Charakterlich und mental meine ich. Ich bin letzte Woche das erste Mal mit jemanden zusammen gefahren, fahre sonst immer alleine. Er mit seiner alten ZX6R und ich mit der Z650. Er fuhr mir persönlich zu schnell und zu sportlich. Dabei dachte ich von mir, dass ich zu schnell und sportlich fahre..

Werde ich erwachsen, hatte ich mich überschätzt oder bin ich einfach zu sehr von meinen Eltern gestrickt, mich an die Regeln zu halten und kämpf innerlich mit meinem Gewissen vor jeder Kurve?

 

So oder so, ich glaube, ich erwarte mir vom Motorrad fahren nicht mehr den Adrenalinkick von hohen Geschwindigkeiten, tiefen Schräglagen und das Ausreizen meiner Grenzen.

Ich will cruisen. Entspannt zur Arbeit fahren, im Dunklen langsam durch die beleuchtete Stadt vor mich hin eiern.

 

Ging es euch auch so mit der Zeit? Oder geht es euch komplett anders und wollt mit dem Alter euch wieder "jünger und schneller" fühlen?Gerade für mich Interessant ist die Meinung der etwas jüngeren Forummitgliedern hier.

 

Ich wünsche euch einen schönen Tag und eine sichere Fahrt!

 

Gruß vom Jadebusen

Beste Antwort im Thema

Das selbe Mopped, die selbe Dame - 71 Jahre später! ;)

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Moin!

Wenn du die Forensuche nutzt, wirst du extrem häufig den Hinweis an junge Fahranfänger (bzw. Leute die ihren Führerschein gerade machen und nun eine Maschine suchen) finden, dass vom Neukauf abgeraten wird, da sich das Fahrprofil und der Anspruch ans eigene Motorrad nach ein paar Jahren ändert.

Wie stark sich das ändert, ist sicher von Person zu Person abhängig. Gibt Leute, die dann nur feststellen, dass sie gerne statt einem bestimmten Retro-Bike lieber ein anderes Retro-Bike hätten. Gibt aber auch viele, die tatsächlich feststellen, dass ein SSP halt doch auf Dauer unbequem ist, dass man doch mehr Touren fährt, dass man doch mehr cruisen will, ...

am 28. Juli 2020 um 6:20

Nenn es Charakter, nenn es Geschmack …

… es ist o.k.

Jedes Motorrad hat eine „Wohlfühlgeschwindigkeit“, zu der man als Fahrer tendiert, wenn man nicht aufs Tempo achtet.

Je aufrechter man sitzt, desto geringer ist die.

Hallo Marlon,

hier mal meine Auffassung:

Mir dient Motorrad-fahren zur Entspannung. Ich konzentrierte mich auf das Fahren, genieße die Landschaft und komme rum, sehe Land und Leute.

Niemand ruft mich an, der Alltag wird so verarbeitet. Auch bei Pflege, Reparatur oder Lesen von Forumsbeiträgen, Zeitschriften oder YouTube zum Thema Motorrad. Das ist mein Hobby. Ich bin als Wiedereinsteiger zunächst recht vorsichtig und zurückhaltend gefahren. Nachdem ich nun seit ca. 3 Jahren wieder ein Motorrad habe hat sich das auch verändert. Ich habe mich sogar mehr als vor meiner Auszeit für Fahrtechnik interessiert und wollte meine Fahrzeugbeherrschung verbessern. Ich bin recht viel gefahren, habe ein Kurventraining gemacht und bei jeder Fahrt versucht, etwas zu lernen. Misst man auf einer Skala, was theoretisch alles ginge, bin ich immer noch ein miserabler Motorradfahrer und mir bewusst, dass jede Fehleinschätzung einer Verkehrssituation fatale Folgen haben kann. In einigen Situationen hat sich meine Vorsicht bewähren müssen. Auch Glück hat geholfen-bisher ohne Crash. Jetzt ist es so, dass ich mich beim Fahren an die Verkehrsregeln halte, auf andere Rücksicht nehme und lieber zurückziehe, als Gas zu geben. Das spare ich mir auf für schöne, freie Strecken und geeignete Situationen auf, die ich als gefahrlos und störungsfrei einschätze. Ich musste in der Zeit Leuten ausweichen, die sich das Handy vors Gesicht hielten und mir auf meiner Seite entgegen kamen, Kurvenschneidern, Wheelie-Angeber, die in den Gegenverkehr wheelten. Manche trägt es aus der Kurve in meine Fahrbahnseite, andere streifen einen fast beim Überholen. Eigentlich könnte ich auch einen Cruiser fahren, aber ich liebe Schräglage, vernünftige Fahrwerke und Leistung als Komfortreserve. - noch

hi marlon,

du machst alles richtig.

nicht umsonst sinkt das versicherungsrisiko (zumindest für mopedfahrer) ab ca. dem 25igsten LJ dramatisch.

neben der grösseren fahrpraxis stellt sich auch meist eine grössere gelassenheit beim fahren ein.

aber auch wenn du deine maschine nicht auf der letzten rille fährst/fahren magst: probier in einem fahrsicherheitstraining ruhig mal aus, was ein motorrad alles kann (und n i c h t kann). bringt dir ein komfortables polster, solltest du tatsächlich mal in eine kritische situation kommen.

good luck

Themenstarteram 28. Juli 2020 um 9:36

Zitat:

@tw125 schrieb am 28. Juli 2020 um 11:19:19 Uhr:

hi marlon,

du machst alles richtig.

nicht umsonst sinkt das versicherungsrisiko (zumindest für mopedfahrer) ab ca. dem 25igsten LJ dramatisch.

neben der grösseren fahrpraxis stellt sich auch meist eine grössere gelassenheit beim fahren ein.

aber auch wenn du deine maschine nicht auf der letzten rille fährst/fahren magst: probier in einem fahrsicherheitstraining ruhig mal aus, was ein motorrad alles kann (und n i c h t kann). bringt dir ein komfortables polster, solltest du tatsächlich mal in eine kritische situation kommen.

good luck

Ich habe, einfach nur um es zu wissen, die Höchstgeschwindigkeit und Fußrastengrenzen ausgereizt. Über 130 km/h ist es mir auf einem Naked Bike einfach zu windig. Tiefer in Schräglagen zu kommen ist natürlich immer klasse und man ist auch etwas stolz auf sich.

 

Ich bin aktuell am Überlegen, ob ich nicht umsiedel, vom Naked zum Tourer oder gar cruiser. Mal sehen

Auch mit dem Tourer kann man sehr gut die Kuh fliegen lassen,und da sind mit 90 ps und 900 ccm die 130 eher Standart und problemlos zu erreichen.

Aber ,du machst das schon richtig fahre deinen eigenen Stil,Wenn dein mit Fahrer schneller fährt lass ihn doch der fährt auch langsamer wenn er Interesse am zu zweit fahren hat.

ob man mit dem alter Reifer wird ?? Ja!! aber!!!

Man kann den verkehr besser durch die erlangte Routine ein schätzen ,das funktioniert aber auch nur dann wenn man genug KM im Jahr fährt , mit 10000 km im Jahr bist du ja da gut dabei.

Lass dich nicht aus der Ruhe bringen, und genieße das fahren

Also mir ging es damals beim kauf der 125er auch so.

Hab ein Naked Bike gekauft (Duke) und hab aber sehr schnell gemerkt das ich doch ein SSP Typ bin.

Jetzt hab ich die A2 SSP in der Garage stehen mit der ich heize aber auch echt entspannt fahre, je nach Lust und Laune.

Mache zB in 2 Wochen eine 5 tägige Tour über 2500km die ich auch eher entspannt fahren werde.

Aber wer weis, vielleicht ändert sich in meinem Kopf einiges und mit dem A Schein wird es wieder ein Naked, oder sogar eine Cafe Racer.

Mein Tipp für dich, leih dir mal für ein Wochenende einen anderen Typ Motorrad, fahr den die zwei Tage und dann siehst du was zu deinem Fahrstil passt.

Themenstarteram 28. Juli 2020 um 12:07

Zitat:

@LostRider schrieb am 28. Juli 2020 um 11:46:26 Uhr:

Also mir ging es damals beim kauf der 125er auch so.

Hab ein Naked Bike gekauft (Duke) und hab aber sehr schnell gemerkt das ich doch ein SSP Typ bin.

Jetzt hab ich die A2 SSP in der Garage stehen mit der ich heize aber auch echt entspannt fahre, je nach Lust und Laune.

Mache zB in 2 Wochen eine 5 tägige Tour über 2500km die ich auch eher entspannt fahren werde.

Aber wer weis, vielleicht ändert sich in meinem Kopf einiges und mit dem A Schein wird es wieder ein Naked, oder sogar eine Cafe Racer.

Mein Tipp für dich, leih dir mal für ein Wochenende einen anderen Typ Motorrad, fahr den die zwei Tage und dann siehst du was zu deinem Fahrstil passt.

Oh, ja. Das klingt gut. Ich muss mal auf meine lokalen Dealer ein Auge haben, ob die eine schöne VN o.ä. mal ausstellen.

Erstaunlich wie schnell junge Menschen heutzutage reifen. Für eine VN 900 brauche ich vermutlich noch ein bisschen mehr Zeit...

Ich find das ganz lustig, wenn jemand mit 22 schreibt "im Alter reifer werden".

 

Mit 22 hatte ich minimal mehr verstand und Erfahrung mit 18, aber wenn du mir n Auto mit viel Leistung gegeben hast, wurde das getestet.

 

Ist schon ganz gut, dass ich den A erst mit 28 gemacht hab. Jetzt, nach elf Jahren Führerschein (Auto) hab ich das Gefühl, reifer zu fahren. Jetzt ist auch der drang mit nem Motorrad zu "ballern" nicht sehr groß und der Vergleich mit anderen ist mir völlig egal.

Themenstarteram 28. Juli 2020 um 14:27

Soweit ich weiß, habe ich nichts von "im Alter reifer werden" geschrieben, sondern von erwachsen werden. Dürft mich gerne korrigieren.

Ich fühle mich emotional und mental deutlich reifer als vor 4 Jahren. Kann an meiner Arbeit liegen, wo man viel Verantwortung tragen muss, oder an meinen Beziehungen? Egal.

Also ich persönlich hatte durch die Arbeit schon das eine oder andere Auto mit mehr als doppelt so viel Leistung im Vergleich zu meinem jetzigen Clio 3. Und dennoch würde ich diese nicht ausnutzen. Wieso auch, macht ja kein Spaß. Dafür habe ich aktuell das Motorrad. Davon mal ab fühle ich mich ( das ist rein persönlich, darf man gerne auch anders sehen) auf dem Motorrad sicherer als in der Dose.

am 28. Juli 2020 um 15:08

Zitat:

@masonduke schrieb am 28. Juli 2020 um 11:36:49 Uhr:

Über 130 km/h ist es mir auf einem Naked Bike einfach zu windig.

Als ich vor ca 9 Monaten meinen A gemacht habe, empfand ich es schon ab 100Km/h unangenehm, inzwischen habe ich mich dran gewöhnt und fahre auf der Autobahn auch gerne 140-160 auf dem Naked, ohne dass es mich stört. Man kann sich an vieles gewöhnen.

 

am 28. Juli 2020 um 15:12

Zitat:

@masonduke schrieb am 28. Juli 2020 um 16:27:06 Uhr:

 

Ich fühle mich emotional und mental deutlich reifer als vor 4 Jahren. Kann an meiner Arbeit liegen, wo man viel Verantwortung tragen muss, oder an meinen Beziehungen?

Es hat nur bedingt etwas mit dem Alter zu tun. Zwar nehmen ältere Herrschaften die Weisheit gerne für sich in Anspruch, aber das ist Nonsens. Es gibt 20-Jährige, die vernünftiger sind als manch ein 50-Jähriger. Alter schützt vor Torheit nicht!

 

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