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Ethik im Strassenverkehr

Themenstarteram 12. Februar 2012 um 9:42

Ich weiss, dass ist ein Thema, welches in kurzer Zeit zu einem Schloss führen kann oder welches in endlosen gegenseitigen Beschimpfungen enden wird. Ich probiere es trotzdem und vielleicht überrascht auch der etwas hitzköpfige Teil der User mit vernunftbegabter Diskussion.

Mir geht es um Ethik im Straßenverkehr. Setzen wir unser "normales" moralischen Muster im übrigen Leben auch tatsächlich eins zu eins im Straßenverkehr durch? Oder sind dort die Hemmschwellen niedriger und wir erlauben uns einen laxeren Umgang mit den eigenen Grundsätzen?

Hier in MT werden sehr oft stereotype Situationen geschildert. Ein VT fährt auf der Autobahn unberechtigterweise zu lange links und behindert den Verkehr. Ein anderer VT zieht rechts vorbei. Oder...einem VT wird die Vorfahrt genommen, er könnte noch gefahrlos anhalten oder abbremsen, dennoch gibt er extra Gas und verschärft die Situation, indem er bewusst dem Vorfahrtsnehmer in das Heck kriecht.

Das sind nur zwei exemplarische Beispiele der hier geschilderten Situationen.

Das Schema ist immer gleich. Es wird sich über den Menschen aufgeregt, der den ersten Fehler beging. Bewusst oder unbewusst spielt keine Rolle. Und als weitere Reaktion wird selber und bewusst ein Regelverstoß bis hin zu einer Straftat begangen.

Bis hier hin kann ich das Schema für mich selber nachvollziehen.

Was aber dann oft an Begründungslyrik durch manche User geliefert wird ist mehr als erstaunlich. Das eigene Handeln wird auf eine höhere Stufe gehoben, weil es auf das Fehlverhalten eines anderen beruht. Das Verhalten des anderen wird also als Begründung und Rechtfertigung für das eigene Fehlverhalten genommen.

Wie kommt man aber dazu, das eigene Verhalten über das des anderen zu stellen, wenn man nichts besser gemacht hat, als selber einen Verstoß oder eine Straftat zu begehen?

Ich bin der Meinung, dass man genauso "haftbar" ist, wie derjenige, welcher die Situation initiiert hat, denn es stehen immer Handlungsalternativen zur Verfügung. Kein Mensch zwingt einen, im selben Maße übertrieben ausgedrückt dämlich zu sein, wie der andere VT.

Ich muss beispielsweise nicht rechts überholen. Ich muss nach einem Vorfahrtsverstoß nicht bewusst draufhalten.

Falsche Reaktion auf falsches Verhalten.

Wieso können das manche Menschen nicht zugeben? Ring frei! :D

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 12. Februar 2012 um 9:42

Ich weiss, dass ist ein Thema, welches in kurzer Zeit zu einem Schloss führen kann oder welches in endlosen gegenseitigen Beschimpfungen enden wird. Ich probiere es trotzdem und vielleicht überrascht auch der etwas hitzköpfige Teil der User mit vernunftbegabter Diskussion.

Mir geht es um Ethik im Straßenverkehr. Setzen wir unser "normales" moralischen Muster im übrigen Leben auch tatsächlich eins zu eins im Straßenverkehr durch? Oder sind dort die Hemmschwellen niedriger und wir erlauben uns einen laxeren Umgang mit den eigenen Grundsätzen?

Hier in MT werden sehr oft stereotype Situationen geschildert. Ein VT fährt auf der Autobahn unberechtigterweise zu lange links und behindert den Verkehr. Ein anderer VT zieht rechts vorbei. Oder...einem VT wird die Vorfahrt genommen, er könnte noch gefahrlos anhalten oder abbremsen, dennoch gibt er extra Gas und verschärft die Situation, indem er bewusst dem Vorfahrtsnehmer in das Heck kriecht.

Das sind nur zwei exemplarische Beispiele der hier geschilderten Situationen.

Das Schema ist immer gleich. Es wird sich über den Menschen aufgeregt, der den ersten Fehler beging. Bewusst oder unbewusst spielt keine Rolle. Und als weitere Reaktion wird selber und bewusst ein Regelverstoß bis hin zu einer Straftat begangen.

Bis hier hin kann ich das Schema für mich selber nachvollziehen.

Was aber dann oft an Begründungslyrik durch manche User geliefert wird ist mehr als erstaunlich. Das eigene Handeln wird auf eine höhere Stufe gehoben, weil es auf das Fehlverhalten eines anderen beruht. Das Verhalten des anderen wird also als Begründung und Rechtfertigung für das eigene Fehlverhalten genommen.

Wie kommt man aber dazu, das eigene Verhalten über das des anderen zu stellen, wenn man nichts besser gemacht hat, als selber einen Verstoß oder eine Straftat zu begehen?

Ich bin der Meinung, dass man genauso "haftbar" ist, wie derjenige, welcher die Situation initiiert hat, denn es stehen immer Handlungsalternativen zur Verfügung. Kein Mensch zwingt einen, im selben Maße übertrieben ausgedrückt dämlich zu sein, wie der andere VT.

Ich muss beispielsweise nicht rechts überholen. Ich muss nach einem Vorfahrtsverstoß nicht bewusst draufhalten.

Falsche Reaktion auf falsches Verhalten.

Wieso können das manche Menschen nicht zugeben? Ring frei! :D

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Muss ich mir was aufzwingen lassen.?

Ich halte es mit meiner Signatur

 

Nehmt das Leben nicht so ernst, ihr kommt ja doch nicht lebend raus.

bzw.

Die Welt würde besser funktionieren, sähe jeder ein, dass er nicht ihr Mittelpunkt ist.

 

Soll doch der Andere machen, was er will, solange er nicht Leib und Leben Unbeteiligter gefährdet. Es ist mir so schei--egal, ob ich 10 Sekunden länger brauche, weil Muttchen sich nicht am LKW vorbei wagt. Und wenn ich Mitte fahre, weil ich alle 10 Sekunden einen LKW überhole und ein eiliger Reiter hinten aufblendet - o.k., dann fahr ich kurz rüber. Stört mich doch nicht und meine Fahrzeuge haben genug Dampf, hinter ihm wieder herauszuziehen. Er "lichtert" nicht, sondern überholt rechts? Na und, kratzt mich nicht, lass ich ihn wieder vor mir heraus, ehe es irgendwo scheppert. Sonst hab ich nicht 10 Sekunden oder 10 Minuten, sondern 2-3 oder noch mehr Stunden verloren. Mir nimmt jemand die Vorfahrt - vielleicht hupe ich, wenn ich mich erschreckte. Sah ich es kommen, sehe ich es dem Anderen nach, es ist nicht anzunehmen, dass er mich bewusst rammen wollte. Selbstverständlich mache auch ich Fehler und bin dann dankbar, wenn der Gegenüber verständnisvoll zwinkert und die Sache für mich bereinigt.

 

Diese Gelassenheit und Selbstreflexion werden auch die impulsiven Verkehrsteilnehmer noch lernen, die dieses Forum beehren;).

Zitat:

Original geschrieben von Cohni

Zitat:

Original geschrieben von Hartz4Fahrer

...Wer die einfachsten Dinge wie RvL oder das Rechtsfahrgebot nicht kennt, muss eben mit dem Echo rechnen...

Das ist erstens nicht Dein Job und zweitens was machst Du besser, wenn Dein Echo selbst gegen Gesetze und regeln verstößt? Was ist daran besser?

 

Was erhebt Dich gegenüber anderen Menschen? Und Du hast mir die Frage zum übrigen Leben nicht beantwortet.

Ich denke H4 Fahrer hat ein überdurchschnittliches  stark ausgeprägtes Rechtsempfinden, wir alle wissen zb wenn man jemanden mit dem Handy am Ohr telefoniern sieht das es Geld kostet, aber niemand würde den telefonierer dann zurechtweisen oder ausbremsen, anhupen ect.

 

Nehmen wir mal ein anderes Beispiel nicht aus dem Straßenverkehr, man sieht in einem Geschäft das jemand eine Ware klaut, wer schreit dann laut im Laden " Haltet den Dieb ?

 

Wo dürfen wir als Bürger nun eingreifen und Zivilcourage zeigen?  Wenn jemand mit 130 km/h einen anderen Abschleppt? Oder wenn ein Mann von  drei jugendlichen verprügelt wird?

Themenstarteram 12. Februar 2012 um 10:38

Zitat:

Original geschrieben von Hartz4Fahrer

UUnd? Gibt es den Job des Blockierers ? Woher nimmt der Linksschleicher das Recht andere zu blockieren?

Der Job, einen Gesetzesverstoß zu anden, obliegt nicht möglichen Inhabern von Firmen, die auch Fliesenarbeiten machen. Du bist weder hoheitlich tätig, noch hast Du ein Richteramt inne. Usw. usw. usw.

Das hieße im Umkehrschluss, dass Du das nächste Mal, wenn Dir irgendetwas geklaut wird, selber ermitteln möchtest. Gerne, viel Spaß!

Zum Linksblockierer. Ja, er macht etwas falsch. Und...? Er hat auch nicht das Recht dazu. Er macht genauso einen Fehler wie Du. Wieso denkst Du, wärest besser als er? Dafür gibt es keinen logischen Grund.

Wie ist es in Deinem Leben außerhalb des Verkehrs?

Da ich mit meiner Firma keine Fliesenarbeiten ausführen, fühle ich mich nicht angesprochen.

Ich mache auch keinen Fehler und kaue Vorsatz und Fehler nicht von vorne durch.

am 12. Februar 2012 um 10:45

Zitat:

Original geschrieben von Hartz4Fahrer

Da ich mit meiner Firma keine Fliesenarbeiten ausführen, fühle ich mich nicht angesprochen.

Ich mache auch keinen Fehler und kaue Vorsatz und Fehler nicht von vorne durch.

Du bist sowas von Unglaubwuerdig :D

Zitat:

Original geschrieben von Hartz4Fahrer

Da ich mit meiner Firma keine Fliesenarbeiten ausführen, fühle ich mich nicht angesprochen.

Ich mache auch keinen Fehler und kaue Vorsatz und Fehler nicht von vorne durch.

Er schrieb nicht, daß DU eine Fliesenleger firma o.ä. hättest. Und schon hast Du einen Fehler gemacht.

am 12. Februar 2012 um 10:51

Zitat:

Original geschrieben von Hartz4Fahrer

Da ich mit meiner Firma keine Fliesenarbeiten ausführen, fühle ich mich nicht angesprochen.

Ich mache auch keinen Fehler und kaue Vorsatz und Fehler nicht von vorne durch.

In dem moment in dem du rechts überholst, begehst du einen Fehler. Einen Fehler den du bewusst machst, also mit Vorsatz. Warum bist du jetzt besser als der Linksfahrer der evtl "nur" pennt.. ? DU gefährdest damit andere, der Linksfahrer hält dich höchstens auf.

Themenstarteram 12. Februar 2012 um 10:52

Zitat:

Wo dürfen wir als Bürger nun eingreifen und Zivilcourage zeigen...

Schwierige Frage. Und ich behaupte, dass Menschen wie Hartzi nicht ein besonderes Unrechtsbewusstsein haben. Im Gegenteil. Es geht ausschließlich um den bösen anderen Typen in Persona, der in sein räumliches Revier eindringt. Das ist...wie im Urwald.

Es geht nicht darum, jemanden den Verstoß an sich vorzuwerfen, sondern nur um den Umstand, dass er im Weg war.

Des wegen wird die Konsequenz, nämlich das darauf folgende eigene fehlerhafte Verhalten, komplett ausgeblendet. Es zählen nicht die Werte einer Gemeinschaft, sondern nur die eigenen. Das heißt, soweit man nicht selber von den Werten dieser Gemeinschaft profitiert. Da wird dann plötzlich ein großes Anspruchsverhalten demonstriert.

Zitat:

Original geschrieben von generalbrot

Zitat:

Original geschrieben von Hartz4Fahrer

Da ich mit meiner Firma keine Fliesenarbeiten ausführen, fühle ich mich nicht angesprochen.

Ich mache auch keinen Fehler und kaue Vorsatz und Fehler nicht von vorne durch.

In dem moment in dem du rechts überholst, begehst du einen Fehler. Einen Fehler den du bewusst machst, also mit Vorsatz. Warum bist du jetzt besser als der Linksfahrer der evtl "nur" pennt.. ? DU gefährdest damit andere, der Linksfahrer hält dich höchstens auf.

Einspruch. :D

Er begeht einen Regelverstoß. Ob es ein Fehler ist? Ich maße mir nicht an zu beurteilen ob es ein Fehler ist.

Was ist eigentlich schlimmer?

Das Richtige aus dem falschen Grund zu tun, oder das Falsche aus dem richtigen Grund?

am 12. Februar 2012 um 10:59

Zitat:

Original geschrieben von Cohni

Klar, wer reagiert nicht mal emotional im Straßenverkehr. Auch der ruhigste Fahrer hatte bestimmt schon mal wenigsten eine Tendenz zur Revanche. Das ist ja auch menschlich. Keiner ist frei davon. Nur es nicht zuzugeben bzw. es sogar bewusst zu machen, sich auch noch über andere zu stellen, ist...wie soll ich sagen...asozial. Es zeugt von einer gefühlsmäßigen Kälte.

scheibar hat du nicht recht verstanden, worum es geht. wichtig ist, sein fahrverhalten in erster linie daran zu orientieren, andere vt nicht zu gefährden und zu behindern. darüber hinaus sollte man bestrebt sein das fehlverhalten anderer zu kompensieren und nicht etwa durch eigenes fehlverhalten zur eskalation beitragen. dichtes auffahren, um eine vorfahrtsmissachtung anzuzeigen, womöglich noch in verbindung mit dem einsatz von hupe und lichthupe, sind daher eines halbwegs zivilisierten menschen unwürdig. natürlich gibt es leute, die sich trotzdem damit pralen, aber die evolution hat eben leider nicht überall gleichmäßig gewirkt.

fährt man rechts an einem blockierer vorbei, dann wird dadurch niemand gefährdet oder behindert. man entschärft nur eine situation rechtzeitig, bevor durch immer dichteres auffahren eine wirkliche gefahr entstehen kann. möglicherweise gibt es leute, die kilometerlang hinter einem blockierer herfahren können, ohne darüber leicht ärgerlich zu werden. so jemand kann dann auf das rechts überholen verzichten. allen anderen ist damit gut gedient.

einer der hauptfehler bei der diskussion um ethik im strassenverkehr, ist dessen gleichsetzung mit der beachtung der gesetze. das ist aber falsch, denn die gesetze unterliegen einem stetigen wandel. es wird zb nicht unethisch mit dem auto in die innenstadt zu fahren, nur weil diese über nacht zur umweltzone erklärt wurde. gleiches gilt auch für politisch motivierte geschwindigkeitsbegrenzungen. warum sollte es plötzlich unethisch sein auf einer bestimmten strecke vollgas zu fahren, nur weil dort jemand meinte ein limitschild aufstellen zu müssen?

Themenstarteram 12. Februar 2012 um 10:59

Zitat:

Original geschrieben von Hartz4Fahrer

Da ich mit meiner Firma keine Fliesenarbeiten ausführen, fühle ich mich nicht angesprochen.

Wer redet denn mit Dir? Du gibst nur die kleinen Stichpunkte, dann können wir über Menschen wie Dich reden. :D

Okay, das war gemein...

Meinst Du, ich mag Dich erziehen? Unsinn. Ich weiß ja nicht mal, ob Du ein Fake bist oder real. Aber zumindest bist Du ein schönes Exemplar in einem Schaukasten.

Aber okay, vielleicht gibt es Dich wirklich, also noch mal der Versuch, zu reden. ;)

Deine Grundsätze im Straßenverkehr kennen wir nun. Hältst Du es in Deinem beruflichen und privaten Leben auch so?

Zitat:

Original geschrieben von generalbrot

Zitat:

Original geschrieben von Hartz4Fahrer

Da ich mit meiner Firma keine Fliesenarbeiten ausführen, fühle ich mich nicht angesprochen.

Ich mache auch keinen Fehler und kaue Vorsatz und Fehler nicht von vorne durch.

In dem moment in dem du rechts überholst, begehst du einen Fehler. Einen Fehler den du bewusst machst, also mit Vorsatz. Warum bist du jetzt besser als der Linksfahrer der evtl "nur" pennt.. ? DU gefährdest damit andere, der Linksfahrer hält dich höchstens auf.

Das sehe ich im konkreten Fall (rechtsüberholen) etwas anders...

Bei "entspannten" rechtsüberholen (ohne Belehrungsabsicht und daraus resultierende Verhaltensweisen) begeht man keinen Fehler im ethisch-moralischen Sinne, sondern verstößt lediglich gegen eine bescheidenen Vorschrift der STVO...

Eine Gefährdungssituation kommt nur dann zu Stande wenn Rechtsüberholer und(!) Linksspurblockierer die konkrete Situation falsch einschätzen und beide zugleich am selben Ort sein wollen...;)

Themenstarteram 12. Februar 2012 um 11:03

Zitat:

Original geschrieben von letzterlude

...(ohne Belehrungsabsicht und daraus resultierende Verhaltensweisen)...

Das ist der entscheidende Punkt!!! Danke! :)

am 12. Februar 2012 um 11:05

Zitat:

Original geschrieben von letzterlude

Eine Gefährdungssituation kommt nur dann zu Stande wenn Rechtsüberholer und(!) Linksspurblockierer die konkrete Situation falsch einschätzen und beide zugleich am selben Ort sein wollen...;)

Noch gefæhrlicher wird es wenn beide Erziehen wollen. Der eine will ihm die Richtgeschwindigkeit beibringen, der ander ihm das Rechtsfahrgebot. Was wird dann wohl passieren;)

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