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Ethanol Alkohol ohne Umbau fahren ?

Themenstarteram 20. März 2007 um 12:50

Hallo,

ich habe hier im Forum gelesen, dass man statt Normalbenzin auch Alkohol tanken kann...

Kann ich in meinem E34 525i 24V auch einfach Ethanol tanken, ohne negative Folgen befürchten zu müssen?

Was sagen Eure Erfahrungen?

Welches Verhältnis verträgt mein Motor ohne Probleme?

 

Danke für Eure Antworten!

Mit freundlichen Grüßen

JO!

Beste Antwort im Thema

Na wenn ich so nett gefragt werd’ ;)

Die größten Erfahrungen mit Ethanol hat man heute in Brasilien. Dort hat man aber lange Zeit auch nur einen Kraftstoff gehabt, der „Gasohol“ heißt, und eine E22 Mischung ist, also 22% Ethanol. Die Fahrzeuge und Motoren dafür sind Standardware. Erst relativ kurz traut man sich mit entsprechender Hardware auch an E85 und sogar E100 (mit Startbenzin) heran. In einigen asiatischen Ländern, wie Thailand, geht man im Moment auf E20 über. Auch das können die meisten Fahrzeuge bis auf ein paar Änderungen in der Motorsteuerung problemlos. E85 ist seit Jahren schon in USA recht verbreitet (und in Europa halt seit Ende der 90er in Schweden). In Amerika kommt man meist mit geringen Änderungen am Ventiltrieb und Kraftstoffsystem aus. Hauptgrund ist die geringe spezifische Belastung der Motoren.

Eines der Hauptprobleme bei höherer Ethanolkonzentration ist die Abgastemperatur. Diese sieht man aber im Kühlwasser oder Öl kaum wieder, weil ja die Energiebilanz des Motors nahezu unangetastet bleibt, die Anteile, die im Öl oder Kühlmittel landen, ändern sich also fast nicht, ebensowenig der Anteil „Nutz“-Energie auf der Kurbelwelle. Einziger Unterschied ist (ähnlich wie bei CNG-/LPG-Motoren, daß das Abgas eine geringere Wärmekapazität hat. Es muß daher, um die gleiche Wärmemenge wie im Benzinbetrieb abzuführen, ein höheres Temperaturniveau einnehmen. Dies führt oft im Vollastbereich zu Problemen am Ventiltrieb, sprich Ventilspielverlust am Auslassventil. Maßgeblich dafür ist in erster Linie die Ventiltriebskonstruktion. Vielfach liest man (auch bei LPG- oder GNG-Anwendungen) von „zu weichen“ Ventilsitzen, das ist aber eigentlich falsch. Entscheidend ist, wie gut der Wärmeübergang an den Zylinderkopf funktioniert und wieviel Ventilspielverlust ein Motor verkraften kann, bevor die Ventile Schaden nehmen. Bei direkt betätigten Tassenstößeltrieben (wie z.B. in einigen Ford-Motoren) ist schon 0.1mm Ventileinschlag kritisch. Rollenschlepphebeltriebe in Verbindung mit hydraulischem Ventilspielausgleich vertragen u.U. bis zu 1mm Einschlag ohne Probleme. Die Leute glauben dann immer, diese Motoren wären für Gas, Ethanol oder was auch immer besser geeignet, weil sie härtere Ventile/Ventilsitze hätten, das ist aber Unsinn.

Ein weiteres Problem ist das Kraftstoffsystem. Es gibt Kunststoffe, die von Ethanol angegriffen werden (es werden Weichmacher herausgelöst und das Zeug wird spröde), andere nicht oder weniger. Was man machen kann, ist sich vom Händler ein paar für sein Fahrzeug passende Dichtungen und Kraftstoffleitungen zu besorgen und ein halbes Jahr oder so in Spiritus einlegen. Was bis dahin hält, hält wahrscheinlich auch länger. Kunststofftanks sind wahrscheinlich kein Problem. Kraftstoffpumpen leiden gern an Elektrolytkorrosion. Ethanol ist ganz gut leitfähig, das heißt die Plus- und Minus-Pole der im Tank „nass“ verbauten Pumpe wirken wie ein galvanisches Element, und Material wird am einen Pol abgelöst und am anderen angepappt. FFV’s umgehen das meist mit einem extra verbauten Wechselrichter und einer wechselstromgetriebenen Pumpe. An der Einspritzleiste kann es zu Korrosionsproblemen kommen, wenn diese aus Aluminium ist, dies kann zu verstopften Düsen führen. Kunststoff- oder Edelstahlrails haben dieses Problem nicht.

Ein weiteres Problem bei Ethanol ist das Öl. Durch die höhere Kraftstoffmenge (bei E85 über 30% Mehrmenge) ist natürlich bei jedem Kaltstart (und auch ein Start im Sommer bei 30°C ist ein Kaltstart) die an der Zylinderwand kondensierende Kraftstoffmenge größer, und damit die Menge, die ins Öl gelangt. Dadurch wird die Viskosität herabgesetzt und es leiden „die üblichen Verdächtigen“ abrasiven Verschleißes darunter, wie Kolbenhemd, Kurbelwellenhaupt- und Pleuellager. Dieser Effekt ist meist zeitlich begrenzt. Alkohol verdampft bei 78°C und somit verflüchtigt er sich auch wieder aus dem Öl, wenn dieses auf Betriebstemperatur kommt (und wird der Ansaugluft über die Kurbelgehäuseentlüftung wieder zugeführt). Aber das Problem besteht bei jedem Start. Hier hilft ein etwas besseres Öl. Die Ford FFV verwenden z.B. statt des Standard 5W-30 ein 5W-40 Vollsynthetiköl. Ebenfalls wird auf die Dauer das Öl in seinen chemischen Eigenschaften eher verschleißen, weswegen FFV’s kürzere Wechselintervalle haben. Sollte man vielleicht beim Experimentieren im Standardfahrzeug beachten. Durchgebrannte Zylinderkopfdichtungen oder Kolbenböden sind eher kein ethanolspezifisches Problem. Dies sind meist Glühzündungs- oder Klopfschäden, darunter leiden Ethanolmotoren kaum.

Die größte Änderung bei FFV-Fahrzeugen ist immer die Motorsteuerung, d.h. die Einspritzmenge richtig zu dosieren, und die Zündung anzupassen. (die Abgastemperatur ist stark von der Zündung abhängig, richtig geregelt werden hier Schäden vermieden, das kann natürlich kein Standardfahrzeug). Vielfach gibt es für horrende Summen sognannte Ethanolumrüstkits. Ich halte das aber für plumpe Abzocke. Es sind einfache Steuergeräte, die die Einspritzmenge erhöhen. Den größten Teil der benötigten Einspritzmengenanpassung regelt aber JEDES Steuergerät über die Lambdaregelung völlig automatisch. Probleme gibt’s nur im Vollastbetrieb, wo die Lambdaregelung meist übergangen wird und das Steuergerät sich etwas hochrechnet. Aber hier kann auch ein Zusatzkit nicht mehr auf ein Lambdasignal zurückgreifen, es spinnt sich also genauso irgendwas zurecht. Vielleicht macht es das etwas genauer als das Originalsteuergerät, und vielleicht erlaubt es auch Vollastmengen, die das Originalgerät schlichtweg nicht kennt, mehr aber auch nicht. Entscheidend ist, daß es – genau wie ein „normales“ (also Nicht-FFV) Steuergerät die Einspritzmenge über eine längere Einspritzzeit korrigiert. Dies kann u.U. zu höherem Verschleiß führen, wenn man zu Zeiten innerhalb der Ventilsteuerzeit einspritzt, wo dies eigentlich nicht vorgesehen ist (und schaden kann, wenn die Einspritzdüse durchs offene Ventil direkt auf die Kolbenwand pinkelt). Echte FFV’s haben größere Einspritzdüsen, die einen höheren Durchfluß haben. Dies beinhaltet aber kein Umrüstkit.

Zusammengefaßt gesagt, kann man mit den meisten Fahrzeugen (natürlich nur Benziner;) ) etwas um E20 relativ problemlos fahren. Höhere Konzentrationen macht der Motor funktionell meist auch klaglos mit, je nachdem welche Einspritzmenge das Steuergerät bewerkstelligen kann. Was man nicht direkt sieht, ist natürlich der Verschleiß. Ich lese hier öfters „Ich hab E85 probiert und es funktioniert einfach – völlig problemlos“. Aber das sind wohl genau die Leute, die dann bei einem Ventilschaden nach 80Tkm am lautesten jammern. Den Verschleiß kann man natürlich mit einer defensiven Fahrweise entsprechend in Grenzen halten (den eventuellen am Kraftstoffsystem natürlich nicht!). Wer sich also dauerhaft dieser FSK unterziehen kann, kann auch längerfristig Spaß am Schnaps haben. Leider bietet Ethanol etwas mehr Leistung, eine höhere Klopffestigkeit und einen ruhigeren Motorlauf. Das verführt manche… Wer glaubt, er könne Ethanol nutzen, um bessere Fahrleistungen zu erzielen wird dabei sehr viel Spaß haben, aber leider zeitlich begrenzt, und dann wird’s meist teuer. (Im Motorsport ist aber genau das der Grund, aber da kommt's auf Hatbarkeit auch nicht so lange an).

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äd XLTRanger

Kompliment fü rdie ausführliche Zusammenfassung

Da ich mich beruflich damit befasse kann ich vllt noch folgendes zum Thema Motormagament ergänzen.

Man liest häufig davon das die Lambdaregelung die Mindereinspritzmenge kompensiert dabei wird aber nicht berücksichtigt das dies nur innerhalb eines bestimmten Adaptionsfensters funktioniert darüber oder darunter ist auch die Lambdaregelung machtlos - desweiteren muss auch eine Lambdaregelung entsprechend vorgesteuert werden um Schwankungen jenseits von Lambda 1 auszugleichen.

Vollast: Je nach Motormanagement wird auch hier geregelt und ungeregelt gearbeitet, im schlimmsten Fall (ungeregelt) führt die Verwendung von E85 zu einer massiven Abmagerung des Gemisches (Lambda 1.2-1.6) dies geht mit einer massiven Erhöhung der Abgastemperatur einher,diese Abgastemp. zerstört im Endeffekt Kolbenböden,Ventile,KAt.Der positive Effekt des Ethanols, die hohe Klopffestigkeit bleibt aber weitestgehend ungenutzt da die Zündwinkelregelung auf die vom Hersteller freigegebene Kraftstoffsorte programmiert ist und diese ZW entsprechend gering sind.

Zu den Zusatzsteuergeräte welche die Einspritzzeit verlängern will ich mal folgende Anregung geben:

Diese Geräte sind nicht in der lagen den Winkel der Einspritzventil Öffnung entsprechend zu beeinflussen (z.B. bei Vollast nach "vorne" zu verlagern). Diese Geräte sind ebenfalls machtlos wenn 100% duty cycle erreicht sind, wenn dies nicht ausreicht magert der Motor trotz alle dem ab.

Bei Euro4 Motoren werden die Einspritzdüsen (zwecks besserer Taktbarkeit) so klein wie möglich gewählt.

Tauscht man diese gegen größere stimmen auch die Werte des Benzinmodus nicht mehr ,von der Fahrbarkeit mal abgesehen.

Zu guter Letzt stelle ich mal die Behauptung auf das man mit einem solchen "Eins für Alles" STG nicht in der Lage sein wird eine D3 oder EU4 Abgasnorm zu erfüllen.

Es bleibt also (uns) nichts anderes übrig als jedes(n) Fahrzeug(Fahrzeugtyp) mit entsprechender Motorsteuerung einzeln anzupassen und alle Messwerte dabei entsprechend aufzuzeichnen und durch Validation entsprechend zu reagieren.

Es ist aber nicht so das die Distributoren sich dessen nicht bewusst sind, es fehlen eben meisst nur die techn. Möglichkeiten.Auf diesem Weg einen schönen Gruss an einen Landsmann in Brasilien :)

Schöne Grüße von Etha Engineering

am 22. März 2007 um 12:09

Re: Ethanol ohne Umbau

 

Zitat:

Original geschrieben von heinzbbg

@ XLTRanger, recht herzlichen Dank, ich wußte ich hatte den Richtigen im Gedächtnis, Super Auskunft, hoffentlich lesen das Viele!

@ Kokos, kennst Du nicht die große Brennerei in Neubrandenburg oder ist Dir das zu weit? Was ist mit Adlershof, weiß nicht ob dei noch existieren.

Gruß heinzbbg.

Ich kriege nächste Woche 14.000 L Ethanol 96 %ig (allerdings nicht zum Autofahren, aber könnte man ja auch nehmen), da zahle ich incl. MwSt 65 Cent pro Liter und das ist übrigens noch ein Sonderpreis. Bin auch im Süden Deutschlands.

Themenstarteram 22. März 2007 um 13:14

brennereien ...

 

Hallo nochmal,

also danke erstmal für die rege Beteiligung ...

Allerdings suche ich mehr ne Brennerei oder ne Destille, die günstig reinen (ja, ich weiss, merh als 96% gehrt physikalisch nicht) Alkohol, also E100, vergällt mit irgendwas herbekommt ...

Also, wer was weiss, schreibt es nieder !!!

(oder schicktt mir ne PN oder ne e-mail an johannes-heihs@gmx.de )

Gruß, Johannes

Themenstarteram 22. März 2007 um 13:17

brennerei + destille

 

Hallo nochmal,

also danke erstmal für die rege Beteiligung ...

Allerdings suche ich mehr ne Brennerei oder ne Destille, die günstig reinen (ja, ich weiss, merh als 96% gehrt physikalisch nicht) Alkohol, also E100, vergällt mit irgendwas herbekommt ...

Also, wer was weiss, schreibt es nieder !!!

(oder schicktt mir ne PN oder ne e-mail an johannes-heihs@gmx.de )

Gruß, Johannes

Ethanol ohne Umbau fahren

 

Hallo, etha-engine , wieder was dazu gelernt, danke.

Die Nachrüstungen , ob nun Totalflex, oder Flextek, Flexifuel oder wie sie alle heißen sind also doch mit Vorsicht zu genießen. Wie aber ist das bei den Neufahrzeugen, z.B. Saab, Ford und neuerdings wohl auch VW. Habe gehört oder gelesen, daß VW seit kurzem 90% aller Fahrzeuge Ethanol tauglich liefert . Die 10% seien Importfahrzeuge. Ich weiß es nicht genau , aber ich glaube das Totalflex-System findet bei VW Verwendung. Der Vorteil von solchen Systemen soll sein, daß sie in der Lage sind die jeweilige Ethanolkonzentration zu erkennen und die Einspritzmenge danach zu regeln, jedenfalls die Geräte der 2. generation ?

Ich spiele mit dem Gedanken, mir so ein Ding einbauen zu lassen, bei einem Omega C26NE. Ist ads ratsem oder soll ich es lassen, wenn ich meinen Motor lieb habe ?

Auf eine versierte Antwort freut sich heinzbbg.

Hallo Heinz

Ganz ruhig mit den jungen Pferden.

Du bringst hier einiges durcheinander.

Neufahrzeuge von Ford und SAAB sind, wenn so als FFV ausgeschrieben,für den Betrieb mit E85 gedacht.D.h. sie hier wurde das Motormanagement und das Motorumfeld entsprechend für den Bretrieb mit E85 modifiziert aber nicht mit einem Zusatsteuergerät sondern auf Basis der Serienmotorsteuerung.Diese Fahrzeuge sind erprobt und erfüllen die jeweilige Abgasnorm, narrensicher für jeden Endkunden mit Garantie.

VW und auch andere Hersteller haben ihre Neufahrzeuge für die Beimischung von max 10% Ethanol freigegeben.Bei VW gab es dazu auch eine Studie Namens E10.

Die Hersteller wurden dazu "genötigt" da ja seit diesem Jahr 5,75% des Benzins Biokraftstoff sein müssen.Für E85 gibt kein Hersteller ein unmodifiziertes Fahrzeug frei, weil es ja auch nicht so einfach funktioniert.

In Brasilien gibt es den GOL von VW der dort mit E85 betrieben wird.Der Motor heisst dort zwar Totalflex aber auch hier kommt kein Zusatzsteuergerät zum Einsatz sondern eine modifizierte Version des Serien-MagnetiMarelli Steuergerätes.

Kann man übrigens bei MM nachlesen-im Netz.

Geräte zweiter Generation arbeiten mit einer Lambdaregelung aber auch die muss erst Betriebstemp. haben um realistische Werte zu bringen und z.B. unter Vollast reglet die Serien Motorsteuerung auf Werte unter Lambda 1 als Bauteilschutz vor Wärmeüberbelastung,regelt das Zusatzsteuergerät dann dagegen? Wo ist der Sinn?

Das alles soll bitte nicht falsch verstanden werden aber ein Aktuelles Motorsteuergerät ME7 hat zwischen 4000- 7000 Kennfelder,Kennlinien und Regelfunktionen strukturiert nach Füllungsebenen ein enormer Aufwand ,der 1000x höher ist als die meisten auch nur ahnen können. Das kann man mit einer Steuerung die 2 Eingangsgrößen hat (Serieneinspritzzeit+Lambdawert) nicht kompensieren und nötig ist der Aufwand um Abgasnormen wie die Eu4 zu erfüllen.

Etha Engineering

Unvergällten Ethanol bekommst du normal nicht, weil das Steuerhinterziehung ist... Das macht auch keine Brennerei! Und den vergällten geben die meist komplett ab...

Nähe Oranienburg ist eine Brennerei.. (du kommst ja auch Berlin/Potsdam). Da kannst du auch E85 an der Tanke holen!

Re: Ethanol ohne Umbau fahren

 

Zitat:

Original geschrieben von heinzbbg

Hallo, etha-engine , wieder was dazu gelernt, danke.

Die Nachrüstungen , ob nun Totalflex, oder Flextek, Flexifuel oder wie sie alle heißen sind also doch mit Vorsicht zu genießen. Wie aber ist das bei den Neufahrzeugen, z.B. Saab, Ford und neuerdings wohl auch VW. Habe gehört oder gelesen, daß VW seit kurzem 90% aller Fahrzeuge Ethanol tauglich liefert . Die 10% seien Importfahrzeuge. Ich weiß es nicht genau , aber ich glaube das Totalflex-System findet bei VW Verwendung. Der Vorteil von solchen Systemen soll sein, daß sie in der Lage sind die jeweilige Ethanolkonzentration zu erkennen und die Einspritzmenge danach zu regeln, jedenfalls die Geräte der 2. generation ?

Ich spiele mit dem Gedanken, mir so ein Ding einbauen zu lassen, bei einem Omega C26NE. Ist ads ratsem oder soll ich es lassen, wenn ich meinen Motor lieb habe ?

Auf eine versierte Antwort freut sich heinzbbg.

Die Beschreibung der Steuerungsproblematik von etha-engin würde ich zu etwa 120% unterschreiben. Respekt.

Du siehst, es gibt bei Nicht-FFV Fahrzeugen eigentlich nur ein Problem in der Vollastanfettung (und in der Kaltstartanfettung, aber das ist eine ganz andere Problematik), innerhalb der geschlossenen Lambdaregelung macht Dein ganz normales Steuergerät schon genau das gleiche wie irgendein Flex-Zusatzdingsbums. In der Anfettung gibt es, wie vom Kollegen völlig korrekt beschrieben, geregelte und ungeregelte Systeme. Ein geregeltes errechnet sich mehr oder weniger anhand anderer Parameter eine benötigte Einspritzmenge an der Vollastgrenze. Hier wird es auch mit Ethanolzusatz nicht völlig daneben liegen, und auch im Vergleich zu einer Flex-Kiste keine allzu groben Patzer machen. Ein ungeregeltes Steuergerät greift auf starre Einspritztabellen zurück. Hier wird der Motor mit Ethanol massiv abmagern und viel zu heiß werden.

Wie das Opel-Gerät arbeitet weiß ich auch nicht, muß Dir also eine schlüssige Antwort auch schuldig bleiben. Allerdings sind in der Vergangenheit einige Opelmotoren dadurch aufgefallen, nur eine vergleichsweise geringe Vollastanfettung zu benötigen (es könnte Dich also mit anderen Auto's schlimmer treffen). Das Problem, daß Du die Mehrmenge immer nur über die Einspritzzeit korrigierst, wirst Du aber sowohl mit Deinem Originalsteuergerät als auch mit einer Zusatzbox haben. FFV's haben hierfür größere Düsen und einen etwas höheren Kraftstoffdruck, und schaffen trotzdem auch im Benzinbetrieb noch einen stabilen Leerlauf und eine vernünftige Fahrbarkeit. Wenn Du wirklich basteln willst, kannst Du dieser Problematik in gewissen Grenzen mit einem einstellbaren Benzindruckregler begegnen. Diese Dinger, die eigentlich für Hobby-Garagen-Tuner "erfunden" wurden, dort aber technisch völliger Blödsinn sind (eben wegen der Lambdaregelung), machen in Verbindug mit Ethanol sogar ein wenig Sinn, da Du mit der vorhandenen Einspritzzeitregelung etwas mehr Kraftstoffmenge bewerkstelligen kannst. Und im Benzinbetrieb kann die Lambdaregelung diesen Fehler meist auch durch eine kürzere Einspritzdauer korrigieren. Es kann Dir nur passieren, daß der Leerlauf und die Fahrbarkeit in der unteren Teillast nicht mehr ganz reibungslos funktionieren (vielleicht hast Du bei Schleichfahrt schonmal vom Bonanza-Effekt gehört). Ebenfalls kann's Dir passieren, daß im Benzinbetrieb in der Vollastanfettung Dein Motor auf einmal viel zu fett läuft, und Deine Auspuffwolke einen alten Schulbus in den Schatten stellt.

An Deiner Stelle würde ich dem Opel nicht allzuviel Ethanolgehalt zumuten, und eher auf ein "echtes" FFV sparen. Vielleicht hast Du gelesen, daß es schon nächstes Jahr Mondeo's, Galaxy's oder S-Max in FFV-Varianten geben wird (so'n Saab ist natürlich auch schick). Ich würd mir Mühe geben, daß der Omega bis dahin durchhält...

OPEL-MOTOR-RULZ!!!

Ich bin mit E85 unterwegs gewesen nur mit BDR... Ich bin nur die 30% von 3 auf 4bar hochgegangen... Bei mehr hatte ich Teillastruckeln, wenn er wirklich kaum was leisten musste... Aber erst wenn es noch wärmer ist, werd ich einen Freak besuchen zum messen des Luft/Gemischanteils...

Bei 5BAR hat er merklich Leistungsverlust, was auch durch zu fettes Gemisch erklärbar ist...

Ethanol fahren

 

Tut mir leid, wenn ich hier Verwirrung gestiftet habe.

Meine Weisheiten habe ich unter anderem aus dem sehr ausführlichen Frage - und Antwortspiel von . Dipl.Ing Northoff, www.totalflex.de bezogen. Da wird beschrieben, dass das Totalflexgerät in der Lage ist, jede Ethanolkonzentration zu erkennen und zu reagieren.

Ich weiß aber nicht welches Motorequipment dazu erforderlich ist. Mein Motor C26NE hat nor eine 2.polige unbeheizte Lamdasonde ( Bosch Motronic 1.5 ) Modernere Motoren haben 4-polige beheizte Lamdasonden oder sogar mehrere. Vielleicht ist sowas Voraussetzung für optimales Arbeiten von Zusatzgeräten ?

Würde mich freuen , wenn es darauf eine Antwort gebe, ich weiß, das Thema ist heikel, weil es in Firmeninteressen hineinspielt.

heinzbbg.

Hallo Heinz

Die Motronic 1.5 hat eine "Sprunglambdasonde" die findet man meisst bei Fahrzeugen bis Bj.2000, diese Sonde kann keine Gemischzusammensetzung messen nur eine Tendenz zu fett oder zu mager,dies geht dann in die Einspritzmengen Berechnung mit ein.Diese Sonde kannst du für das totalflex Gerät mitverwenden.

Die M1.5 fährt aber im oberen Lastbereich/Vollastbereich (lambda-)ungeregelt, die ES Zeit wird hier aus Drehzahl und Last berechnet.

MFG Etha Engineering

am 25. März 2007 um 22:02

@JO525tds

Wieder mal ne echte Wolke, diese Diskussion.

Bevor Du glaubst dem Staat ein Schnäppchen schlagen zu können solltest Du erst einmal in das Energiesteuergesetz einsteigen.

Ethanol-Kraftstoffgemische sind nur dann Steuerbefreit, wenn der Alkohol zu 99,9 % rein ist und der Ethanol-Anteil zwischen 70 und 90 % liegt.

So, nun versuche mal diese Ware zu bekommen und dann bei Dir zu lagern.

Spätestends hier wirst Du merken auf welchem Weg Du bist!

Überigens waren vor Dir auch schon andere Member aus diesem Forum auf dem gleichen Tripp. Du musst nur mal etwas suchen!

am 26. März 2007 um 7:25

Re: Re: Ethanol ohne Umbau

 

Zitat:

Original geschrieben von Kokos

Ich kriege nächste Woche 14.000 L Ethanol 96 %ig (allerdings nicht zum Autofahren, aber könnte man ja auch nehmen), da zahle ich incl. MwSt 65 Cent pro Liter und das ist übrigens noch ein Sonderpreis. Bin auch im Süden Deutschlands.

Bei 96 % Ethanol, sind immerhin 4 % Wasser mit drin, wenn ich nicht irre. Oder …. ??

Nimmt dieses Wasser nicht bei der Verbrennung Wärme auf und verlässt den Brennraum, als sehr heißer Dampf.

Entzieht es der Verbrennung nicht Wärmeenergie, bremst das ausdehnen der Gase und verringert den Druck auf den Kolben??

Wenn ich mir das so vorstelle, schaut es so aus, als müsste der Wirkungsgrad etwas sinken??

Oder…. kann das sein … war nur so eine Überlegung… was meint ihr ??

am 26. März 2007 um 8:20

Re: Re: Re: Ethanol ohne Umbau

 

Zitat:

Original geschrieben von Später Abend

Bei 96 % Ethanol, sind immerhin 4 % Wasser mit drin, wenn ich nicht irre. Oder …. ??

Nimmt dieses Wasser nicht bei der Verbrennung Wärme auf und verlässt den Brennraum, als sehr heißer Dampf.

Entzieht es der Verbrennung nicht Wärmeenergie, bremst das ausdehnen der Gase und verringert den Druck auf den Kolben??

Wenn ich mir das so vorstelle, schaut es so aus, als müsste der Wirkungsgrad etwas sinken??

Oder…. kann das sein … war nur so eine Überlegung… was meint ihr ??

Das könnte so sein, aber andererseits behauptet ein Prof. Strey mit seinem Hydrofuel (der setzt zu Diesel Wasser ein, um die Abgaswerte zu verbessern), dass das zugesetzte Waser durch den gebildteten Dampf noch Energie freisetzt. Könnte ja dann auch für Ethanol zutreffen, obwohl hier nur wenig Wasser enthalten ist. Strey hat bis zu 30 % drin.

http://strey.pc.uni-koeln.de/index.php?id=140&L=0

Aber wie gesagt, ich nehme diesen Alkohol für andere Zwecke.

am 26. März 2007 um 9:49

Ethanol ohne Umbau fahren

 

Vielen Dank an eta-engine.

Habe noch eine Frage: Angenommen das Steuergerät und die Einspritzung waren in der Lage im Lamda-geregelten Bereich den Mehrbedarf an Ethanol auszuregeln. Was passiert am Ende des Bereiches, wenn die Zusammensetzung Kraftstoff-Luft aus Drehzahl und Last ermittelt wird?

Hat das Steuergerät ein Gedächtnis und setzt dann mindestens zum letzten Lamda-geregelten Verhältnis zusammen oder vergißt es das und bestimmt dann nach stöchiometrischem Verhältnis für Benzin? Wird die Last nach dem Luftmengenmesser bestimmt?

Das wäre dann sicher das aus für einen mit E85 betriebenen Motor.

Hoffentlich habe ich mit meinen Überlegungen nicht wieder Mist gebaut.

Fragt heinzbbg.

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