ForumMotoren & Antriebe
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Wissen
  4. Fahrzeugtechnik
  5. Motoren & Antriebe
  6. Erfahrungsbericht - Motor mit Diesel/Ölgemisch spülen

Erfahrungsbericht - Motor mit Diesel/Ölgemisch spülen

Themenstarteram 11. April 2013 um 20:33

Hallo Community,

ich möchte hier von meiner Erfahrung zum Thema "Motor mit Diesel/Ölgemisch spülen" berichten. Als Testauto diente mein aktuelles Übergangsfahrzeug:

Renault Twingo C06

1,2L Motor mit 53PS

Ölfüllmenge 3,5L (dies ist später sehr interessant)

Motorzustand:

Das Ventilspiel war relativ groß, das Öl stammte vermutlich noch aus der Steinzeit. Aufgrund von einer verstopften Kurbelgehäuseentlüftung habe ich den Ventildeckel abgenommen und sah nur Ölkohle (ca. 5mm dick) und jede Menge Ölschlamm. Es hat bis zu den Tränen in den Augen gebrannt, wenn man nah über dem Motor gearbeitet hat.

Ventilspiel eingestellt und Deckel wieder drauf.

So, nun habe ich mich nach einigen Recherchen im Internet zum Thema Motorspülung dazu entschieden ein Diesel/Ölgemisch zu verwenden. Na dann, Auto warmgefahren, abgestellt, Ölablasschraube aufgeschraubt und raus mit dem ekelhaften, schwarzen Gift. Ich habe alles abtropfen lassen (ca. 30 min). Die Füllmenge beträgt laut Renault 3,5 Liter. Der Messstab war vorher bis zur Mitte bedeckt, also sollte alles korrekt sein. ABER: Es kamen wenn überhaupt nur geschätzte 2 Liter Öl aus dem Motor. Der alte Filter ist drin geblieben.

Als Spülöl dienten 1,5 Liter 15W40 Baumarktöl in einem Kanister gemischt mit 1,5 Litern Diesel. Dann rein mit dem Zeug, was von der Konsistenz noch etwas dünner als 5W30 war. Diese 3 Liter habe ich reingekippt und den Messstab gezogen. Ölstand ca. 5cm über Maximum o_O Na gut.

Motor gestartet, ca. 1 Minute laufen lassen und wieder abgestellt. 10 min. wirken lassen. Dann habe ich den Motor nur im Standgas für 15 min laufen lassen. Keine auffälligen Geräusche. Sofort nach dem stoppen des Motors habe ich erneut die Ölablasschraube aufgedreht und das Spülöl abgelassen. Dann habe ich mich gewundert:

Es kam wieder eine pechschwarze Brühe heraus, aber, jetzt kommt das hoch interessante, nicht 3 Liter, SONDERN GESCHÄTZTE 5 LITER!!!

o_O

Erklären kann ich mir das nur so: Im Motor waren nur etwa 2 Liter Öl in flüssigem Zustand, der Rest war bereits Ölschlamm oder Ölkohle, die garnicht abfließen konnten... diese wurden durch das Spülöl (bzw. vom Diesel) gelöst und konnten somit den Motor verlassen.

Der Ölfilter wurde nun gegen einen neuen ersetzt. Der Motor wurde mit 3,3L frischem Öl aufgefüllt, also passt die Menge nun exakt. Nun bin ich schon etwa 160km mit dem Auto gefahren. Der Motor läuft unglaublich ruhig, leise und geschmeidig. Da muss ich aber noch sagen das die Ventile ja auch neu eingestellt sind. Und das ist garantiert keine Einbildung. Heute habe ich den Ölstab gezogen, man kann den Ölstand nur schlecht ablesen, da das Öl so sauber, nahezu durchsichtig ist.

Mein persönliches Fazit: Für ältere Motoren, die total verschmoddert sind, nur zu empfehlen. Einfach nur TOP!

 

Gruss, Andi

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 11. April 2013 um 20:33

Hallo Community,

ich möchte hier von meiner Erfahrung zum Thema "Motor mit Diesel/Ölgemisch spülen" berichten. Als Testauto diente mein aktuelles Übergangsfahrzeug:

Renault Twingo C06

1,2L Motor mit 53PS

Ölfüllmenge 3,5L (dies ist später sehr interessant)

Motorzustand:

Das Ventilspiel war relativ groß, das Öl stammte vermutlich noch aus der Steinzeit. Aufgrund von einer verstopften Kurbelgehäuseentlüftung habe ich den Ventildeckel abgenommen und sah nur Ölkohle (ca. 5mm dick) und jede Menge Ölschlamm. Es hat bis zu den Tränen in den Augen gebrannt, wenn man nah über dem Motor gearbeitet hat.

Ventilspiel eingestellt und Deckel wieder drauf.

So, nun habe ich mich nach einigen Recherchen im Internet zum Thema Motorspülung dazu entschieden ein Diesel/Ölgemisch zu verwenden. Na dann, Auto warmgefahren, abgestellt, Ölablasschraube aufgeschraubt und raus mit dem ekelhaften, schwarzen Gift. Ich habe alles abtropfen lassen (ca. 30 min). Die Füllmenge beträgt laut Renault 3,5 Liter. Der Messstab war vorher bis zur Mitte bedeckt, also sollte alles korrekt sein. ABER: Es kamen wenn überhaupt nur geschätzte 2 Liter Öl aus dem Motor. Der alte Filter ist drin geblieben.

Als Spülöl dienten 1,5 Liter 15W40 Baumarktöl in einem Kanister gemischt mit 1,5 Litern Diesel. Dann rein mit dem Zeug, was von der Konsistenz noch etwas dünner als 5W30 war. Diese 3 Liter habe ich reingekippt und den Messstab gezogen. Ölstand ca. 5cm über Maximum o_O Na gut.

Motor gestartet, ca. 1 Minute laufen lassen und wieder abgestellt. 10 min. wirken lassen. Dann habe ich den Motor nur im Standgas für 15 min laufen lassen. Keine auffälligen Geräusche. Sofort nach dem stoppen des Motors habe ich erneut die Ölablasschraube aufgedreht und das Spülöl abgelassen. Dann habe ich mich gewundert:

Es kam wieder eine pechschwarze Brühe heraus, aber, jetzt kommt das hoch interessante, nicht 3 Liter, SONDERN GESCHÄTZTE 5 LITER!!!

o_O

Erklären kann ich mir das nur so: Im Motor waren nur etwa 2 Liter Öl in flüssigem Zustand, der Rest war bereits Ölschlamm oder Ölkohle, die garnicht abfließen konnten... diese wurden durch das Spülöl (bzw. vom Diesel) gelöst und konnten somit den Motor verlassen.

Der Ölfilter wurde nun gegen einen neuen ersetzt. Der Motor wurde mit 3,3L frischem Öl aufgefüllt, also passt die Menge nun exakt. Nun bin ich schon etwa 160km mit dem Auto gefahren. Der Motor läuft unglaublich ruhig, leise und geschmeidig. Da muss ich aber noch sagen das die Ventile ja auch neu eingestellt sind. Und das ist garantiert keine Einbildung. Heute habe ich den Ölstab gezogen, man kann den Ölstand nur schlecht ablesen, da das Öl so sauber, nahezu durchsichtig ist.

Mein persönliches Fazit: Für ältere Motoren, die total verschmoddert sind, nur zu empfehlen. Einfach nur TOP!

 

Gruss, Andi

20 weitere Antworten
Ähnliche Themen
20 Antworten

Zitat:

Original geschrieben von xY2kx

Also 2003 ist ja jetzt auch nicht soo lange her. Auch wenn die Wechselintervalle eingehalten und Originalöl benutzt worden ist sah´s so aus;

http://www.motor-talk.de/.../zubehoer-oelwannen-t4417086.html?...

Das ist aber kein Schwarzschlamm(bei dem Bild von dir). Das sind Kohleartige Ablagerungen. Nur weil die Intervalle eingehalten wurden, bedeutet das nicht das Betriebsbedingungen gepasst haben. Bestimmte Fahrprofile sind halt nicht für Longlife geeignet, aber das kann der Hersteller nicht so offen sagen weil es sonst Ärger von autobild gibt. Erschwerte Bedingungen stehen aber immer noch im Handbuch und das die Wechselintervalle zu verkürzen sind.

PS Der Motorschaden im Link geht wohl ganz klar auf Fehlende Wartung zurück, ohne Ölwechsel geht halt nicht, bzw nicht immer sehr lange gut.

Dann müssten erschwerte Bedingungen ja schon sein, den Motor zu starten :D

Auch wenn die Intervalle immer genau eingehalten worden sind, sah´s so aus. Gib mal "Öldruck Probleme 1.8T" bei google ein, du wirst überrascht sein, wie viele Ergebnisse ausspuckt ;)

Ich fahr öfters Kurzstrecke, gib ordentlich Gas und lass die Drehzahlnadel auch mal den roten Bereich grüßen. Dagegen sieht mein Motor trotzdem aus wie neu. Ohne LL Öl^^

am 13. April 2013 um 20:48

Nein, der Schlamm sitzt hauptsächlich im Kopf und in den Bohrungen der Wellen. Vor der Pumpe sitzt ein Sieb durch das Öl an den Schlammklumpen vorbei läuft..

Man merkt es nicht da die Ölkontrollleuchte keinen Grund hat, Alarm zu geben, auch beim Ziehen des Peilstabs ist die Pest nicht zu erkennen, erst beim Ölnachfüllen fällt einem die Ölpest ins Auge.

Dann heisst es Motor zerlegen, die Bohrungen der.Kurbel- und Nockenwelle, alle Lager und Kanäle zu reinigen.

Wenn die Wellen wieder durchgängig, die Lager und Kanäle gereinigt sind kann man den Motor wieder zusammen bauen..

Nach der nächsten ASU wusste man, das man sofort an einen CO Tester musste, um den CO-Anteil wieder etwas anzuheben.

Zitat:

@Hartgummifelge schrieb am 12. April 2013 um 11:59:26 Uhr:

Schwarzschlamm entsteht durch NOx die über die Abgase ins Öl eindringen.

Nun heisst es die Dieselreste aus den Bohrungen, Wellen und Lagern aus dem Motor zu bekommen, sonst ist der Folgeschaden größer als der Nutzen.

Darher entfernte ich immer den Schlauch der in den Ventildeckel hineingeht und leite die Dämpfe ins Freie .

Die Methode des T.S. habe ich früher bei unseren alten Diesel gemacht,allerdings nicht beim Benziner.

Ölwechsel, Ablassen,Filter drin lassen (Restöl), Schraube rein und 5 Liter puren Diesel einfüllen. Danach mit max 1500 Touren 5 min laufen lassen. Ablassen und oben reingucken....Nockenwelle ect. blitzblank ohne teuer Reinigungszeug zu kaufen. Diesel schmiert auch, zumindest früher mehr wegen des Schwefelanteils.

Zitat:

@rocketass schrieb am 14. November 2015 um 07:30:32 Uhr:

Darher entfernte ich immer den Schlauch der in den Ventildeckel hineingeht und leite die Dämpfe ins Freie .

Nicht zulässig, sämtliche Dämpfe aus Kubelgehäuse und Tank dürfen nicht in die Umwelt gelangen und haben verbrannt zu werden. Aber: Eine "Oil Catch Can" wäre eine sehr gute Option groben Blow-By zu entfernen. Allerdings hilft etwas Ölnebel sogar bei der Schmierung des Ventiltriebs oben, sollte halt nicht verkoken. Und das beste gegen Koks ist nunmal ein regelmäßiger Ölwechsel, vor allem wenn die Kiste Öl säuft und viel Blow-By hat.

Deine Antwort
Ähnliche Themen
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Wissen
  4. Fahrzeugtechnik
  5. Motoren & Antriebe
  6. Erfahrungsbericht - Motor mit Diesel/Ölgemisch spülen