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Erfahrungen S211 220 CDI Mopf

Themenstarteram 7. September 2008 um 13:10

Hallo zusammen,

schreibe heute zum ersten Mal in diesem Forum. Nach nun genau 2 Jahren und etwa 118.000 km interessiert sich vielleicht der ein oder andere für die mit dem Wagen gesammelten Erfahrungen.

Zum Auto: es ist ein S211 220 CDI Mopf mit Automatikgetriebe als Avantgarde mit Parameterlenkung, Command mit Telefonvorbereitung 386, vergrößertem Tank, Sitzheizung und Anhängerkupplung.

Trotz „Sparmotorisierung“ ist das Image ja immer noch so, dass man sich ab und zu dumme Sprüche anhören muss. So fragte ein Mitarbeiter und Kollege im Außendienst, der selbst einen Touran in Vollausstattung fährt, wie viele Kunden ich schon verloren hätte. Viele würden doch davon ausgehen, dass die Produkte überteuert seien, wenn man mit einem solchen Auto vorfährt. So schlimm ist es aber glücklicherweise nicht. Allerdings gab es noch nie so viele Sympathien, wie für den von mir vorher gefahrenen Volvo V70.

Aber zum Thema zurück:

Von Anfang an kam mir das Fahren im Benz vor, als würde ich über die Autobahn schweben. Der Komfort ist wirklich gut, auch die Fahrgeräusche sind hervorragend gefiltert. Die Leistung des 170 PS-Motors reicht dabei vollkommen aus. Es geht zügig voran, auch die Beschleunigung ist, einmal in Bewegung, nicht übel.

Das Platzangebot ist speziell im Kofferraum sehr gut. Familienurlaube sind damit kein Problem. Durch die hintere Luftfederung mit Niveauregulierung bleiben Fahrverhalten und Optik auch bei schwerer Beladung ohne Tadel.

Durch die leichtgängige Parameterlenkung und den relativ kleinen Wendekreis ist die Handlichkeit auch in engen Parkhäusern wirklich überraschend.

Der Verbrauch über die gesamte Strecke liegt bei 8 Litern. Es ist aber schwierig so sparsam zu fahren, dass sich dieser Wert nennenswert unterbieten lässt. Der Ölverbrauch ist minimal, so dass zwischen den Wechselintervallen fast nie Öl nachgefüllt werden muss.

Direkt zu Anfang gab es ein leichtes rhythmisches Wummern am linken Vorderrad. An dem montierten Michelin war nichts feststellbar. Erst nach dem Tausch mit einem Rad der Hinterachse tauchte das Phänomen nicht mehr auf. Auch beim späteren Kauf eines neuen Reifensatzes kam es zu Vibrationen im Lenkrad bei Geschwindigkeiten > 120 km/h. Dies konnte nur durch Austausch eines Reifens behoben werden. Der letzte Satz Pirelli P7 ist mit Sägezahnbildung an beiden Vorderrädern und damit verbundenen Laufgeräuschen getauscht worden. Insgesamt habe ich den Eindruck, dass das Fahrwerk sehr stark auf nicht 100%ige Reifen reagiert.

Als Kundendienstmaßnahme wurde die Software der Motorsteuerung aktualisiert, später das komplette Steuergerät getauscht. Außerdem gab es einen neuen Ladeluftkühler.

Auf Garantie wurden nach nur ein paar Wochen die rubbelnden Scheibenwischer erneuert und der Regen- und Lichtsensor neu kalibriert. Außerdem gab es Klappergeräusche aus dem Bereich des hinteren linken Gurtes. Vor 3 Wochen wurde die Zuziehhilfe der Heckklappe repariert.

Es gab immer einen kostenlosen Leihwagen während dieser Arbeiten. Alle Probleme sind umgehend behoben worden, so dass ich nichts gegen den Service sagen kann.

Was mich aber wirklich massiv stört, ist die Verzögerung beim zügigen Anfahren, wie es zum schnellen Einfädeln in den fließenden Verkehr oder auch beim Abbiegen vorkommt. Dabei schaut man schon mal in ungläubige Augen anderer Autofahrer, die zu sagen scheinen „warum fährt der denn jetzt nicht“. Auch zügiges Wenden mit schnellem vorwärts/rückwärts Schalten – katastrophal. Dies hat nichts mit einem Turboloch zu tun. Der Eindruck ist eher, dass das Signal zum Losfahren einfach nur mit großer Verspätung verarbeitet wird. Durch das Aufspielen einer veränderten Motorsoftware bereits nach wenigen Wochen hat sich daran nichts Wesentliches verbessert.

Wenn sich daran nichts ändern lässt und auch der Nachfolger 2009 diese Unart zeigt, könnte dies zu einem K.O. Kriterium für den nächsten Neuwagen (ist bei mir immer nach 3 Jahren fällig) werden. Wäre schade, da das Auto mit seinen Qualitäten sonst wirklich überzeugt.

Aber vielleicht ist das Auto eh nichts für Hektiker. Denn auch beim Telefonieren dauert es nach dem Auflegen ca. 4 Sekunden bzw. eine gefühlte Ewigkeit, bis eine neue Nummer eingetippt werden kann.

So, nun sind doch einige Zeilen zusammen gekommen. Vielleicht interessant für potenzielle Interessenten, wenn hier nicht eh jeder bereits mit dem Mercedes-Virus infiziert sein sollte ;)

Viele Grüße

Ralf

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 7. September 2008 um 13:10

Hallo zusammen,

schreibe heute zum ersten Mal in diesem Forum. Nach nun genau 2 Jahren und etwa 118.000 km interessiert sich vielleicht der ein oder andere für die mit dem Wagen gesammelten Erfahrungen.

Zum Auto: es ist ein S211 220 CDI Mopf mit Automatikgetriebe als Avantgarde mit Parameterlenkung, Command mit Telefonvorbereitung 386, vergrößertem Tank, Sitzheizung und Anhängerkupplung.

Trotz „Sparmotorisierung“ ist das Image ja immer noch so, dass man sich ab und zu dumme Sprüche anhören muss. So fragte ein Mitarbeiter und Kollege im Außendienst, der selbst einen Touran in Vollausstattung fährt, wie viele Kunden ich schon verloren hätte. Viele würden doch davon ausgehen, dass die Produkte überteuert seien, wenn man mit einem solchen Auto vorfährt. So schlimm ist es aber glücklicherweise nicht. Allerdings gab es noch nie so viele Sympathien, wie für den von mir vorher gefahrenen Volvo V70.

Aber zum Thema zurück:

Von Anfang an kam mir das Fahren im Benz vor, als würde ich über die Autobahn schweben. Der Komfort ist wirklich gut, auch die Fahrgeräusche sind hervorragend gefiltert. Die Leistung des 170 PS-Motors reicht dabei vollkommen aus. Es geht zügig voran, auch die Beschleunigung ist, einmal in Bewegung, nicht übel.

Das Platzangebot ist speziell im Kofferraum sehr gut. Familienurlaube sind damit kein Problem. Durch die hintere Luftfederung mit Niveauregulierung bleiben Fahrverhalten und Optik auch bei schwerer Beladung ohne Tadel.

Durch die leichtgängige Parameterlenkung und den relativ kleinen Wendekreis ist die Handlichkeit auch in engen Parkhäusern wirklich überraschend.

Der Verbrauch über die gesamte Strecke liegt bei 8 Litern. Es ist aber schwierig so sparsam zu fahren, dass sich dieser Wert nennenswert unterbieten lässt. Der Ölverbrauch ist minimal, so dass zwischen den Wechselintervallen fast nie Öl nachgefüllt werden muss.

Direkt zu Anfang gab es ein leichtes rhythmisches Wummern am linken Vorderrad. An dem montierten Michelin war nichts feststellbar. Erst nach dem Tausch mit einem Rad der Hinterachse tauchte das Phänomen nicht mehr auf. Auch beim späteren Kauf eines neuen Reifensatzes kam es zu Vibrationen im Lenkrad bei Geschwindigkeiten > 120 km/h. Dies konnte nur durch Austausch eines Reifens behoben werden. Der letzte Satz Pirelli P7 ist mit Sägezahnbildung an beiden Vorderrädern und damit verbundenen Laufgeräuschen getauscht worden. Insgesamt habe ich den Eindruck, dass das Fahrwerk sehr stark auf nicht 100%ige Reifen reagiert.

Als Kundendienstmaßnahme wurde die Software der Motorsteuerung aktualisiert, später das komplette Steuergerät getauscht. Außerdem gab es einen neuen Ladeluftkühler.

Auf Garantie wurden nach nur ein paar Wochen die rubbelnden Scheibenwischer erneuert und der Regen- und Lichtsensor neu kalibriert. Außerdem gab es Klappergeräusche aus dem Bereich des hinteren linken Gurtes. Vor 3 Wochen wurde die Zuziehhilfe der Heckklappe repariert.

Es gab immer einen kostenlosen Leihwagen während dieser Arbeiten. Alle Probleme sind umgehend behoben worden, so dass ich nichts gegen den Service sagen kann.

Was mich aber wirklich massiv stört, ist die Verzögerung beim zügigen Anfahren, wie es zum schnellen Einfädeln in den fließenden Verkehr oder auch beim Abbiegen vorkommt. Dabei schaut man schon mal in ungläubige Augen anderer Autofahrer, die zu sagen scheinen „warum fährt der denn jetzt nicht“. Auch zügiges Wenden mit schnellem vorwärts/rückwärts Schalten – katastrophal. Dies hat nichts mit einem Turboloch zu tun. Der Eindruck ist eher, dass das Signal zum Losfahren einfach nur mit großer Verspätung verarbeitet wird. Durch das Aufspielen einer veränderten Motorsoftware bereits nach wenigen Wochen hat sich daran nichts Wesentliches verbessert.

Wenn sich daran nichts ändern lässt und auch der Nachfolger 2009 diese Unart zeigt, könnte dies zu einem K.O. Kriterium für den nächsten Neuwagen (ist bei mir immer nach 3 Jahren fällig) werden. Wäre schade, da das Auto mit seinen Qualitäten sonst wirklich überzeugt.

Aber vielleicht ist das Auto eh nichts für Hektiker. Denn auch beim Telefonieren dauert es nach dem Auflegen ca. 4 Sekunden bzw. eine gefühlte Ewigkeit, bis eine neue Nummer eingetippt werden kann.

So, nun sind doch einige Zeilen zusammen gekommen. Vielleicht interessant für potenzielle Interessenten, wenn hier nicht eh jeder bereits mit dem Mercedes-Virus infiziert sein sollte ;)

Viele Grüße

Ralf

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4 Antworten
Themenstarteram 8. September 2008 um 10:27

Ach ja, eine Sache bei den Garantiearbeiten habe ich noch vergessen: Nachdem ich es dann irgendwann leid war die Heckklappe mit der Hand hochzuschieben, gab es noch neue Gasdruckfedern.

Lieber Homberger6,

 

Ihr Beitrag ist zwar schon etwas älter, aber ich wollte mich gerne melden und danke sagen. Ein toll geschriebener, sachlich kritscher und trotzdem positiver Bericht. 2 Daumen hoch!

Das Besondere: Ihr Beitrag deckt sich verblüffend mit meinen Eindrücken. Es ist ebenfalls ein S211 220 CDI Avantgarde (Mai 07) mit Parameterlenkung, Command etc... und alle Punkte inkl. Anfahrschwäche, Zuziehhilfe, Gasdruckfederntausch klingen wie bei mir. Inkl. der ansonsten grundsätzlichen großen Zufriedenheit mit dem Auto.

Aber wie Sie sagen, ist die Anfahrschwäche etwas was auch mich manchmal zur Verzweiflung bringt im hektischen Münchener Stadtverkehr. Schlimmer aber ist die Empfindlchkeit des Fahrwerks auf nicht optimale Reifen. Waren die Reifen (16 Zöller) nie frei von verschiedenen leichten Wummerfrequenzen inkl. div. Auswuchtversuche, so wurden bei mir nach Einlagerung/Auslagerung bei MB im Mai leichte Höhenschläge bestätigt (0,5mm). Erklärung der NL München: Das sei bei Michelins durchaus ein bekanntes Problem. Da es aber bei mind. 2 Reifen gleichzeitig besteht, kann sich das Geräusch aufsummieren bzw auch auslöschen. So ist jederzeit alles von "Schweigen im Walde" bis zum "Reifenschaden" im Frequenzprogramm. Ich freu mich tatsächlich auf die Winterreifen und hoffe, dass die intakt sind. Denn der Kombi scheint da wohl wirklich besonders feinfühlig zu sein.

Vielleicht muss man mal am Fahrzeug wuchten, nicht nur die Räder allein.

 

Ich würde mich jedenfalls über einen Erfahrungsaustausch zu unseren Zwillingen freuen

Mit einem herzlichen Gruß und

GUTE FAHRT

 

fenderbender (übrigens "fender" wie "Fender" Gitarre) :O)

Themenstarteram 24. Oktober 2008 um 17:11

Zu meinen Erfahrungen habe ich mittlerweile noch eine Ergänzung zum Thema Reifen.

Mit 110.000 km habe ich mich für neue Pirelli P7 entschieden, obwohl die abgefahrenen Reifen des gleichen Typs Sägezahnbildung hatten. Dieses Mal musste ich aber nur 3 Stück kaufen, weil ich kurz vorher wegen eines Reifenschadens bereits einen neuen bekommen habe. Den wollte ich nicht wegwerfen, mischen wollte ich auch nicht. Bin halt ein sparsamer Mensch. Zur Sicherheit habe ich aber das Auto bei Mercedes vermessen lassen - alles i.O.

 

Nach ca. 10.000 km fing das Problem mit der Sägezahnbildung trotzdem wieder an. Die Profiltiefe ist noch voll in Ordndung. Ein erneuter Komplettaustausch kommt deshalb nicht in Frage. Also habe ich zunächst den Reifenhändler um Stellungnahme gebeten. Der meinte, die Sägezähne wären noch nicht stark genug für eine erfolgreiche Reklamation, obwohl ich mir vorkomme, als würde ich Winterreifen mit dem vor 30 Jahren üblichen Komfort fahren. Wahlweise könnte es auch ein Radlagerschaden sein. Obwohl mich das ziemlich nervt, habe ich mich mit dem Händler darauf geeinigt die Reifen einzuschicken, sobald ich die Winterreifen aufgezogen habe.

Nun würde mich interessieren, ob es ähnliche Erfahrungen mit diesem Reifentyp gibt. Auch über Lösungsvorschläge würde ich mich sehr freuen.

 

Bis dann

Homberger6

 

Das mit der Anfahrschwäche kann ich bestätigen. Mir ist aber dabei noch etwas aufgefallen.

Wenn man sehr schnell das Gaspedal durchdrückt, dann bleibt der Wagen stehen, als ob er es sich erst überlegt. Gibt man jedoch erst nur ganz normal Gas, dann rollt der Wagen sofort an. Wenn man dann voll beschleunigt, dann zieht er sofort los.

Der Eindruck ist, dass es nicht an einem Turboloch etc. hängt, sondern einfach das Steuersignal nicht weitergeleitet wird. Es passiert bei sofortigem "Vollgasgeben" ganz kurz einfach nichts. Als ob das Auto es sich überlegt, ob der "Befehl" Vollgas ausgeführt werden soll.

Wenn man vor der Ampel steht und nur die Bremse löst "beschleunigt" der Wagen im ersten Moment schneller als bei Vollgas. Dies war beim Vormopf nicht so ausgeprägt.

Ich ahbe mich daran gewöhnt und fahre den Wagen entsprechend. Erst elicht und wenn die Autoamtik den Kraftschluss hergestellt hat, dann mit Vollgas (wenn erforderlich).

ZUm Verbrauch:

Kann ich bestätigen. Man kann auf Landstraßen/Autobahn mit 7 bis 8l rechnen. Im Stadtverkehr eher 8 bis 10, wobei der Begriff Stadtverkehrt sehr dehnbar ist. Unter 7l kann man kommen, dann müssen aber alle

Bedigungen optimal sein. kein Regen, keine hohe Geschwindigkeit, kein Stadtverkehr und relativ ebenes Gelände.Beim Rollen auf der BAB mit max. 130 werden Verbräuche von 6 +/- 0,3 l angezeigt. Da man aber nie 900 km am Stück mit 100 bis 130 unterwegs ist, laufen auch solche Fahrten auf 6,5 bis 7,2 l raus. Wenn man seine Sparbemühungen einschränkt, dann sind es 8,0 +/- 0,5 und wenn man gerne über 160 fährt und jede Gelegenheit zur vollen Beschleunigung nutzt, dann geht es Richtung 9-10 l.

Zu den Kosten:

Auf ähnlichem Niveau wie eine C Klasse, 3er oder A4. Größter Unterscheid im Kostenfaktor sind die Reifen. In der Klasse 225/55 16 sind die Preise wesentlich höher als im Bereich 195/65 15.

Gegenüber Audi fallen jedoch die geringeren Wartungskosten auf (kein Zahnriemen). Auch haben die Mercedes CDI Motoren kein Problem mit dem DPF.

Zum Image:

Ein Jahreswagen S220 CDI für 35 Teuro +/- 3 TEuro sieht wesentlich teurer aus und wird als viel teurer empfunden, als ein A4 TDI mit sehr guter Ausstattung für 45 - 50 Teuro. Ich stelle immer wieder fest, dass andere erstaunt sind, dass so ein S211 im Verhältnis zu einem neuen A4 relativ günstig zu bewegen ist. Natürlich ist der Vergleich nicht ganz richtig (neu gegen JW) und der A4 hat oft auch noch Leder etc..

 

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