Erfahrungen mit E85 Zutankung
Experimentalfahrzeug ist ein über 10 Jahre alter MBK Doodo, mit 125ccm 4T Vergasermotor. Es wurde keinerlei Umrüstung vorgenommen!
Erfahrung nach einem guten halben Jahr, 3187.4 km und 88.48 Liter E35 Betrieb (E35 = 1/3 E85 + 2/3 E10):
Der zwischenzeitliche Ölwechsel war völlig unauffällig. Der Vergaser ist blitzsauber. Alkohol reinigt.
Die Membrane im Gleichdruckvergaser ist aufgequollen. "Zombie" hat im amerikanischen Kymco Forum ein schönes Vergleichsbild eingestellt. Die Membrane soll sich wieder straffen, wenn man nur noch normalen Sprit tankt.
Die Gasannahme ist durch die wellige Membrane manchmal nicht mehr ganz so spontan. Hauptproblem ist beim Kaltstart (<10°C), wenn man sofort losfahren will, reagiert der Gasschieber nicht mehr schnell genug, der Motor magert zu sehr ab und geht wieder aus.
Ich muß an kalten Morgenstunden also feinfühlig am Gasgriff drehen.
Wenn die Temperaturen jetzt wieder den Gefrierpunkt erreichen, muß ich den Ethanolanteil verringern.
Eine Überraschung ist der etwas geringere (!) Verbrauch (im Vegleich zu den beiden Sommern davor). Zugegeben, auch durch etwas Leistungsverlust im deutlich mageren Betrieb. Eine weitere triftige Erklärung für den niedrigen Verbrauch habe ich nicht.
Da E85 eine fast doppelt so hohe Verdampfungsenthalpie wie fossiler Sprit hat, läuft der Motor trotz Magerlaufs vergleichsweise kühl (daher auch evtl. Kaltstartschwierigkeiten).
88.48 Liter E35 enthalten 57.51 Liter fossilen Sprit. Der Durchschnittsverbrauch im Sommerhalbjahr lag also bei nur 1.8 Liter fossilen Sprit auf 100km (und einem knappen Liter umweltverträglichen, nachwachsenden, CO2-neutralen Ressourcen).
Ich will weiter E85 zutanken und hoffe im gesamten Jahresverlauf bei einem Schnitt von unter 2 Liter fossilem Sprit auf 100km zu bleiben.
Zu den Kosten:
Der Roller hatte vor 2.5 Jahren und 15000km beim Fachhändler 799€ gekostet (gebraucht mit Gewährleistung).
E85 kostet an "meiner" Tankstelle seit Jahren konstant 1.059 € / Liter. Also nur ca. 2/3 des fossilen Sprits.
Sparen und noch dazu ein beruhigtes Gewissen gegenüber der Umwelt haben!
20 Antworten
OT:
Da habe ich eine ganz andere Meinung zu. Benutze die, seit sie auf den Markt kamen.
Mit Ausnahme der Backofenglühlampe (hitzefest bis 400°C) und den "vorsintflutlichen" Fahrzeugbeleuchtungen gibt es bei uns nur noch LED- und Leuchtstoff-Lampen.
Und hat sonst jemand Erfahrung mit E85 oder gilt hier wieder mal "was der Bauer nicht kennt, das mag er nicht"?
Meine Erfahrungen mit E85 beziehen sich auf meine Toyota Carine 1,8 E.
Fahre seit es E10 das gibt und mache mischungen bis zu E 35%.
Verbrauch ist genauso hoch wie mit Super 95 oder E 10.
Mit selbstmischungen E 35 ca 70000km gefahren. E10 ca 120000km jetziger Gesamtkilometerstand 249000km.
Der Preisvorteil ist mir wichtiger wie ein reines Gewissen. In jeden vierten Dorf stehen hier Biogasanlagen die Mais und Getreide benutzen, die haben auch kein Gewissen.
PS. meinen Peugeot Kisbee fahre ich seit Km Stand 2000 mit E 10, jetziger Km Stand 10480km, Verbrauch wie mit Super 95.
In ganz Nürnberg gibt es nicht eine einzige Tankstelle. Die nächste wäre wieder in Erlangen. Die Versorgung mit dem Stoff 🙂 ist also wirklich sehr schlecht. Das geht eigentlich nur wenn man eine "Haustankstelle" hat.
(oder einen Bauern den man überredet kein Brot mehr zu backen sondern Sprit 😁)
ja, genau...
übrigenz:
der kleine anteil an fossilem brennstoff beträgt mindestens 85%.
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Totaler Quatsch! Einfach mal das Gesetz lesen (§1a Satz 13a in Verbindung mit §50 Absatz 4 Satz 3 EnergieStG)!
Stammtischparolen wiederkauen, aber absolut keine eigene Erfahrung/Wissen von der Materie haben. 😉
Zitat:
Original geschrieben von Joe95
ja, genau...übrigenz:
der kleine anteil an fossilem brennstoff beträgt mindestens 85%.
uups...
soory, das "ja, genau" bezog sich auf einen früheren beitrag, passt also da nich wirklich...