Entwicklung der Unfallzahlen
Hallo Liebe Biker,
ich bin Fahrlehrer und im Fahrlehrerverband Hamburg der Leiter des Arbeitskreises Motorrad. Ich fahre selber leidenschaftlich gerne Motorrad, seit etlichen Jahren BMW, zur Zeit eine R1200GS. Wir sind alle sehr erschrocken über die Entwicklung der Unfallzahlen und möchten daher im nächsten Jahr eine Aktion starten. Im Vorwege wollen wir aber mal ein Meinungsbild einholen, in möglichst vielen Biker Foren.
Ich würde mich freuen, wenn ihr euch mal Gedanken über die folgenden Fragen machen würdet, wie steht ihr zu den folgenden Themen:
Ist ABS für euch wichtig? Was darf es kosten? Wer braucht es nicht?
Welche Erwartungen verbindet ihr mit einer Veranstaltung zur Motorradsicherheit? Welche Inhalte müssen drin sein?
Was darf eine solche Veranstaltung kosten?
Wie musst Du fahren, um Deinem Sozius richtig Angst zu machen?
Wie wichtig ist Schutzkleidung für Dich?
Vielen Dank für eure Mitarbeit!
Michael
107 Antworten
Bei diesen Themen muß ich immer grinsen - denn in den Foren findet man nur die elitäre Auslese an Bikern und Autofahrern, welche über Fehlverhalten und sonstige Unzulänglichkeiten, egal in welchem Lebensbereich, erhaben sind.
Die natürliche Auslese greift immer und dass dabei auch Unschuldige getroffen werden ist mit nichts zu verhindern.
Für die Betroffenen hart, für die Angehörigen schwer zu fassen aber Realität - a bissl Schwund ist halt immer gegeben.
Jedwede Diskussion zu diesem Thema ist absolut unsinnig und wird nie ein positives Ergebnis bringen.
Ein Prof der Uni Heidelberg hat das mal so formuliert:
Der beste und einzige Schutz für die Umwelz und den Menschen ist die Eleminierung des Menschen. Wir brauchen dafür kein gesondertes Programm sondern die Natur hat bereits dafür die Weichen gestellt.
Gruss Peter
Ich halte nichts von einer generellen Leistungsbeschränkung. Die gabs doch schon mal und scheint ja nichts gebracht zu haben, jedefalls wurde sie abgeschafft. Wär vielleicht mal interessannt die Unfallstatistiken von damals, als die 100PS Grenze viel, anzuschauen.
Wenn ich nen richtiger Gaskopp bin dann fahr ich mit 70PS wahrscheinlich genau so am Limit wie mit 170. Immernoch zu schnell durch die Kurven, immernoch mit 100 durch die Ortschaft und die riskanten Überholmanöver dauern höchstens nen bisschen länger sind aber nicht weniger knapp kalkuliert. Und obs nun wirklich hauptsächlich die supermodernen SSP's sind die ständig abfliegen bezweifle ich auch. Von denen werden die meisten doch schon beim Wheele und Stoppy üben geschrottet. ;-)
Zitat:
Natürlich kann man von der Motorleistung nicht direkt auf die Fahrweise schließen, aber wer immer nach Vorschrift fährt, wird sich wohl kaum eine 160PS+ SSP kaufen.
Wer hält sich denn schon immer an die Vorschrift? ;-)
Meine Motivation für immer stärkere Motorräder lag für mich immer am gesteigerten fun- faktor. So bin ich über die olle GS500, ne Bandit 600, GSXR750 nun bei ner GSXR1000 gelandet. Trotdem behaupte ich dass ich im grunde nicht viel schneller fahre wie damals mit meiner GS. Bei mir fängt das Gewissen meist so bei 140 an Einspruch zu erheben und bremst mich ein. Wenn ich hier geblitzt werde reichts aufgrund der Zaubertachos warscheinlich noch nicht mal zu nem Punkt in Flensburg. ;-) Dass war mit 34 PS so und ist auch heute noch so. Natürlich ist dass Beschleunigungsvermögen jetzt ungleich höher aber da muss man sich eben unter kontrolle haben und rechtzeitig wieder zudrehen. Ausserdem bringe ich Autobahn Verbindungsetappen gern kurz und schmerzlos hinter micht. Sprich trotz dicker Gepäckrolle und Zelt auf dem Moppet hätt ich gern so 220 - 250 KMh Reisegeschwindigkeit wenns der Verkehr zulässt. Und zu guter letzt sind Sachsenring und Lausitzring nicht weit weg und es ist nen Riesenspass dann mal wirklich alle Pferdchen komplett an den Start zu lassen und die Gänge richtig durchzudrücken, was leider auf der Landstrasse, im Gegensatz zur guten alten GS, nicht mehr drinn ist ohne ruck zuck jenseits der 200km/h zu sein.
Und was das Image angeht, auch wenn diverse Videoportale etwas anderes suggerieren, so viele Kaputte sind nun auch wieder nicht unterwegs. Mir wird jedenfalls meistens mit Hoflichkeit und rücksichtnahme im Strassenverkehr begegnet, also kanns mit dem "Feindbild" Motorradfahrer nicht so schlimm sein.
Als Threadstrarter will ich mich mal wieder melden:
tec-doc, was Du schreibst gefällt mir im Prinzip sehr gut, da steckt vieles drin, was umgesetzt werden könnte, das was MOMDMA schreibt ist leider die traurige Wahrheit und spricht von viel Erfahrung, ob es nicht ein bischen zu weit geht, ist eine Frage, die es zu diskutieren gilt. Ich weiß nicht, aus welcher Anstalt ATJ entsprungen ist, aber ohne dir zu Nahe treten zu wollen, deine Ansichten sind schon echt krass, so von wegen natürlicher Auslese und sterben müssen wir alle mal und so...., nimms mir nicht übel, aber da komm ich nicht mehr ganz mit.
Es ist klar, verunfallen kann man auf jedem Motorrad, egal ob 17, 34 oder 175 PS, aber mit 17 oder 34 PS kann man nicht mit 150 oder mehr auf Landstraßen unterwegs sein, ab 50 PS aufwärts geht das schon, macht aber keinen Spaß in dem Sinne. Mein Motorrad hat 98 PS und damit mehr als ich meistens brauche. Wenn ich aber in den Bergen im Urlaub mit Gepäck unterwegs bin und ein holländisches Wohnmobil oder einen alten Laster am Berg überholen möchte, bin ich froh für jedes einzelne PS, das mich schneller vorbei bringt. Es sind also auch nützliche Reserven. Deswegen aber die Motorleistung gesetzlich begrenzen, weil ein paar Hirnis nicht damit umgehen können, weiß ich nicht. Gut wäre in meinen Augen die gesetzliche Verpflichtung zur regelmäßigen Teilnahme an Fahrsicherheitstrainings, da kann man sehr schnell die eigenen persönlichen Grenzen und die der Fahrphysik selbst erkennen.
Zitat:
Gut wäre in meinen Augen die gesetzliche Verpflichtung zur regelmäßigen Teilnahme an Fahrsicherheitstrainings
Da blasen wir ins gleiche Horn 😉
Weiterbildung ist in allen Bereichen heute absolute Normalität - nur hier nicht, ist schon eigenartig. Jeder Furz ist geregelt, vorgeschrieben usw.... nur hier nicht. Es ist imho eine lächerliche Doppelmoral einen Erste Hilfe Kurs zu fordern... und der langt dann für´s Leben, ist auch mit dem Thema verbunden.
Strafen haben noch nie Menschen weise gemacht - und genau DAS und zwar nur das ist die Lösung. Bildung. Hirn-, Verstand- und Persönlichkeitsbildung. Und die bewirkt keine Strafe, sondern eben regelmäßige Trainings. Man kommt wieder auf den Boden seines realen Könnens, sortiert sich dadurch wieder richtig ein und lernt dazu. Bei solchen Traings ist es imho auch Aufgabe des Trainers, diese mentale Arbeit zu leisten - ist z.B. ein Überflieger am Start... erkenne es und hol ihn erstmal runter, damit die Selbsteinschätzung wieder stimmt. Auch die Freude am Biken, die Freude an Verantwortung, das Bewusstsein dafür... auch das sollte ein Trainer wecken können.
Für die Hardcorebetonnotoleranzfraktion ein kleiner Gedanken: Man kann Dummheit nicht raus und Klugheit nicht reinprügeln 😉
Ich denke es wäre keine schlechte Lösung, wenn ein die Teilnahme an einem Training nach 1 Jahr verpflichtend wäre. Änderung auf offen nach 2 Jahren und einem weiteren Training. Dann alle 5 Jahre, EHK dazu und die Statistik und auch das Image wäre ein anderes - glaub ich. Das wär auch bezahlbar - also ohne grossen Bürokratenesel... Training machen, Bescheinigung und fertig.
Als FS würd ich mir schon jetzt für Trainings einen Partner suchen oder wenn machbar eben selbst veranstalten, jedem Rookie sein Ticket schon nach der Prüfung in die Hand drücken und ihn vor dem Termin nochmal einladen. Und kommt die Zeit für offen... druckt der Compi nochmal ne Einladung.
Die Auslese....
Machts euch ein Seidl auf und kühlt euch ab - soweit seid ihr alle gar nicht voneinander weg, nur halt mit anderen Worten.
Keiner hier ist heilig, keiner hier ist ohne Fehler - und daher ist´s nunmal so, dass es einfach auch "blöd gelaufen" im Leben gibt. Murphey... nennt es wie ihr wollt... es passieren nunmal dramatische Dinge im Leben und das ist nicht zu ändern.
Man kann natürlich ein schön populistisches Gemälde malen - auf dem an jeder Ecke alle fünf Minuten Bikegeschosse mit Killern drauf Familien in 500er Fiats zerfetzen.... *grübel*... wer hat da von Bildniveau gefaselt?
Die Realität sieht so aus, dass der Grossteil der Biker abgesägt wird - hier kann man was machen, indem man den Leuten den Blick für Situationen lernt, sie mental defensiv einstellt und ihnen Können und Vernunft (z.B. Schutzkleidung) an die Hand gibt.
Vom Rest geht wieder die Mehrheit ohne Fremdeinwirkung ins Breznland - auch hier kann man was machen, indem man den Leuten ihre Grenzen verdeutlicht, sie mental vom Leistungsgedanken zur Spassmotivation umpolt und ihnen Können vermittelt/das Verständnis für die Abläufe lehrt.
Jetzt haben wir noch Murphey - da kannst gar nix machen, weil das nunmal ein Gesetz ist.
Bleiben die paar wenigen Kasperl, bei denen nunmal Darwin nicht falsch liegt - und da kann man auch nix machen, so traurig das auch ist. Das "System" ist auch schon jetzt in der Lage, diese vor einem Worstcase auszufiltern... das lässt sich nicht enger stricken. Und wenn man das Risiko hierbei Opfer zu werden nunmal realistisch abwägt... müsste man wie gesagt lange vorher bei Leitern, Dachziegeln und Kokosnüssen anfangen. Sorry, das ist einfach Schmarrn - die betroffene Bergpredigt klingt schon toll, ist aber ein künstlicher Heissluftballon.
Der Ruf nach der grossen Keule - erinnert mich an das Bestreben, 85 Mio Menschen unter Generalverdacht zu stellen und ihnen wegen evtl. 25 Hansel die Grundrechte zu nehmen. Nein, so geht das nicht - weil evtl. 10 Menschen mit einem Hackebeil getötet werden, kann man nicht die Hackebeile verbieten - Millionen von Menschen hacken damit friedlich Holz. Mit dieser "Logik" ist bald alles verboten und jeder ab Geburt vorsorglich im Knast auf´s Bett fixiert - kann er weder sich noch anderen Schaden zufügen, ist doch toll.
Das ist eine Art Lebensverweigerung, eine Art Lebensangst - denkt mal in Ruhe drüber nach. Und wen das so unstillbar quält... dem empfehl ich einen TaiJi Kurs und einen Ausflug in asiatische Philosophie - was nebenbei auch beim Biken körperlich wie mental nichts schadet 😉
Zitat:
Original geschrieben von mike12rock
,Gut wäre in meinen Augen die gesetzliche Verpflichtung zur regelmäßigen Teilnahme an Fahrsicherheitstrainings, da kann man sehr schnell die eigenen persönlichen Grenzen und die der Fahrphysik selbst erkennen.
.... dass das von einem Fahrlehrer kommt, ist logisch. Einfacher wäre es, Du gibst hier Deine Kontonummer an. ....
Zitat:
.... dass das von einem Fahrlehrer kommt, ist logisch. Einfacher wäre es, Du gibst hier Deine Kontonummer an. ....
Wo steht denn geschrieben dass so eine Verpflichtung über eine Fahrschule laufen muss?? Meinen Erste-Hilfe Schein muss ich ja auch nicht dort machen, genausowenig meinen Sehtest..... 😕 Dann kannst au sagen, die Gesetztgeber stecken mit allen Optikern und den Johannitern, dem Roten Kreuz etc. unter einer Decke......
Unsinnige Aussage!
...völlig unsinnig ist die Aussage nicht, allerdings ist mir doch wurscht, ob ich 100 Flocken bei einer FS oder sonstwo für ein Training zahl. Und so ein Training ist nunmal sinnvoller als eine Verdoppelung der Pflichtstunden - die hat nämlich ja wohl gar nix gebracht. Imho wäre diese "Pflicht" sogar sinnvoller als der TÜV 😁
Ziel sollte doch sein, dass jeder so gut wie nur möglich ausgebildet wird - und das könnte imho so sehr gut erreicht werden und hätte zur Abwechslung mal wirklich eine positive Wirkung auf die Unfallzahlen - im Gegensatz zu Strafen...
Zitat:
Original geschrieben von Polo - Paule
Wo steht denn geschrieben dass so eine Verpflichtung über eine Fahrschule laufen muss?? Meinen Erste-Hilfe Schein muss ich ja auch nicht dort machen, genausowenig meinen Sehtest..... 😕 Dann kannst au sagen, die Gesetztgeber stecken mit allen Optikern und den Johannitern, dem Roten Kreuz etc. unter einer Decke......Zitat:
.... dass das von einem Fahrlehrer kommt, ist logisch. Einfacher wäre es, Du gibst hier Deine Kontonummer an. ....
Unsinnige Aussage!
😁😁😁 ... zum Glück haben alle ihren Lobbyisten im Parlament zu sitzen ... Du hast es auf den Punkt gebracht! - Deshalb ist die Aussage nicht unsinnig.
@ ATJ
Ich sehe schon - wir beide kommen auf keinen grünen Zweig. Evtl. bin ich einfach noch zu jung, um Deine fatalistische Sichtweise zu teilen. Sei´s drum - ich versuche mich auf zwei Rädern so zu verhalten, dass meine Familie noch ein paar Tage Freude an mir hat und mich andere Verkehrsteilnehmer nichts als Rowdy empfinden.
@ pd78
Bzgl. Image bin ich etwas anderer Meinung als Du...sprich ich habe subjektiv das Gefühl, dass immer mehr und hemmungsloser gerast wird. Nach den Streckensperrungen Ende der 80er, Anfang der 90er war es temporär etwas ruhiger, inzwischen sieht man wieder sehr viele Extrem-Raser oder Helden, die ihre Umwelt mit entferntem DB-Eater beglücken.
@ kandidatnr2
Ich bin kein Fahrlehrer und teile Mikes Ansichten in vielen Punkten. Bin ich also ein heimlicher Lobbyist? 😉
Gruß
Frank
@mike
Zitat:
Ich weiß nicht, aus welcher Anstalt ATJ entsprungen ist, aber ohne dir zu Nahe treten zu wollen, deine Ansichten sind schon echt krass, so von wegen natürlicher Auslese und sterben müssen wir alle mal und so...., nimms mir nicht übel, aber da komm ich nicht mehr ganz mit.
was genau hast Du nicht verstanden?
Moppedfahren ist nicht die einzige Tätigkeit, bei der man sich verletzen oder sterben kann. Das ist nun mal so und das wird niemand ändern. Man könnte natürlich versuchen, das Sterben zu verbieten... Absolute Sicherheit gibt es nicht und wird es nie geben. Egal ob mit oder ohne Verbot.
Die (wenigen) echten Vollgasjunkies werden sich nicht abhalten lassen oder in andere Bereiche abwandern - bis es sie früher oder später erwischt. Deren Problem, natürliche Auslese halt.
Die vielen vermeintlichen Könner und tatsächlichen Nichtkönner wird's auch früher oder später erwischen - es sei denn, man macht sie zu tatsächlichen Könnern. Nicht mit Verboten, Vorschriften und technischen Fahrhilfen, sondern mit einer soliden und fiundierten Aus- und Weiterbildung.
Wenn Du wirklich was ändern wolltest, müßtest Du mit Deinem FL-Verband für die Abschaffung Deines Berufes eintreten: Wirklich sinnvoll und notwendig wäre eine Verkehrsausbildung, beginnend im Vorschulalter, endend mit dem Schulabschluß, Wissensstandüberprüfung alle 2-5 Jahre im Anschluß. "Verkehrsausbildung" umfaßt dabei ALLE Möglichkeiten der Teilnahme am Verkehr und geht weit über das Lernen von Verkehrsregeln und des Bedienens von Fahrzeugen hinaus: Wahl des für den Einsatzzweck optimalen Fortbewegungsmittels (einschließlich Schuhwerk, Fahrrad, Bus, Bahn und Flugzeug), physikalische Grundlagen, gesetzliche Regelungen, soziales Verhalten, Wirtschaftlichkeit etc. pp.. Das wäre nur als (umfangreicher) Teil des regulären Schulunterrichts denkbar. FL in der jetzigen Form wären dann freilich überflüssig...
Das FS-System krankt an zwei entscheidenden Punkten: zu kurze Ausbildungszeit infolge zu hoher Kosten und (ebenfalls auch zeit/kostenbedingt) Beschränkung auf die Vermittlung rudimentären Wissens ohne die Möglichkeit, tiefer greifendes Verständnis zu vermitteln.
@NOMDMA
Solange Du Verbote propagierst, hast Du mit Deinem Zweig recht.
Zitat:
Im Klartext - für die gesetzlichen Richtlinien mit den 5 Millionen Pflichtstunden seit ihr nicht verantwortlich (obwohl...böse seit ihr sicher auch nicht). Wieso man das aber noch mit x zusätzlichen Stunden garnieren muss, ist mir ein Rätsel. Oder sind die heutigen Kids etwa alle blöder als die vorherigen Generationen? Fakt ist doch, dass man in der Fahrschule eh nur die grundsätzliche Bedienung erlernt und alles andere sich im Laufe der folgenden Jahren von ganz alleine ergibt. Und wenn halt jemand wirklich zu blöde zum Fahren ist, dann muss man ihm das halt gleich sagen, anstatt ihn über 70 Stunden durchzuschleppen und richtig Kohle abzukassieren.
Und eben DAS ist bisweilen tödlich. Unterläuft mir beim Fahren ein (kleinerer) Fehler kann ich diesen Ignorieren oder analysieren, um ihn zukünftig zu vermeiden. Fehlt mir zur Analyse das Wissen, kann den Fehler und seine Ursachen nicht ermiiteln und habe ergo nicht die Möglichkeit, diesen Fehler zukünftig zu vermeiden. Bemerke ich den Fehler nicht (weil z.B. eine technische Fahrhilfe ihn ausbügelt) werde ich diesen Fehler immer wieder machen. Irgendwann wird dieser kleine Fehler aber vielleicht herbe Folgen haben. Und dann schreit NOMDMA nach Verboten. Is ja billiger...
@ ATJ
Dieser Beitrag offenbart mir, dass Du einen recht guten Bildungshintergrund hast, und Deine Idee, man müßte alle zu Könnern machen durch besser Ausbildung und ständige Fortbildung ist natürlich völlig korrekt, nur leider, wie Du ja erwähnt hast, nicht realisbar, da nicht bezahlbar. Siehe übrigens sehr interessant die Diskussion in meinem anderen Thread, wo es um die Führerscheinkosten geht. Was man da so liest ist schon haarsträubend. Ich kann mich aber damit arrangieren, wenn Du meinen Berufstand nicht abschaffen, sondern aufwerten willst, denn all die genannten Aufgaben können engagierte Fahrlehrer hinbekommen, sofern die Kunden es wollen, und da scheitert es meistens, denn alle wollen nur schnell und billig, das kann auf Dauer natürlich nichts werden.
Aber nochmal zu der natürlichen Auslese: klar, wir alle werden irgendwann sterben, das ist unausweichlich und nunmal der Lauf des Lebens. Ich möchte aber nicht eine Zahl in der Unfallstatistik werden. Also fahre ich so, dass ich immer genügend Spielraum und Reserven habe, falls ein andere mal pennt. Klar, alles kann ich nicht vorher sehen oder ausgleichen, aber bislang ist das mir ganz gut gelungen, ein bischen Glück war vielleicht auch dabei, aber vor allem die entsprechende Einstellung, eben nicht Spaß am Risiko, sondern Spaß am vernünftigen Fahren. Auch wenn ich norddeutscher bin, so habe ich schon viele Kilometer in den Alpen in Norwegen oder anderen kurvigen und bergigen Gegenden Europas auf 2 Rädern abgespult, da habe ich viele krasse Fahrer gesehen, und manch einen davon auch in höchst gefährlichen Situationen, in die ich mich iemals selber bringen würde. Wer so fährt, wird irgendwann all sein Glück aufgebraucht haben (nur eine Katze soll ja angeblich 9 Leben haben, manchmal aber hat sie eben doch nur eins). Was Du dabei vergißt, ist die Tatsache, dass auch der Kopflose Raser unsere Gesellschaft Geld kostet, sterben ist nicht umsonst. Und je jünger derjenige ist, umso teurer, denn es fehlen die Einzahlungen in die Rentenkasse. Schlimmer noch, wenn er ein Leben lang behindert bleibt. Diese Kosten treffen uns alle, und deshalb hat der Staat die Pflicht, etwas dagegen zu tun, angesprochen sind wir alle dabei.
Meine Arbeit beim Fahrlehrerverband ist eine ehrenamtliche Arbeit und trotzdem haben wir alle die Pflicht, uns zu überlegen, was man tun kann, damit die Unfallzahlen nicht nur nicht steigen, sondern endlich mal signifikant sinken.
Insofern folge ich nicht deinen Anishcten zur natürlichen Auslese, denn ich möchte nicht auf dem Moped sterben, sondern wenns soweit ist im gesegneten Alter nach einem erfüllten Leben, das ist für mich der Sinn des Lebens, es gibt nämlich Menschen, die mich lieben, und die sehr traurig wären, wenn ich beim biken mein Leben lassen würde. Dass man nicht alle Biker ins Boot bekommt, das ist klar, es gibt immer und überall uneinsichtige, die hirnlosen Rennäffchen auf ihren NinjaCBRGSXZZRXX werden auch weiterhin bescheuert fahren, aber vielleicht kann man den ein oder anderen ja überzeugen, sich und seine Grenzen in einem Training besser kennen zu lernen.
... ich muss brechen ... ATJ verspricht Dir hier den real existierenden Sozialismus, die totale Überwachung vom Kindergarten bis ins Erwachsenenalter und darüber hinaus - und alles was hier entgegnet wird, sind die "hohen Kosten" ... ja, an "hohen Kosten" ist mal ein Staatsgebilde zugrunde gegangen.
Ich hab den Eindruck, dass der Fahrlehrer hier den Biker-Treff derart dominiert, dass da Methode dahinter steckt. Die permanente Drohung, dass da schlimme Unfälle passieren können, wenn man kein exclusives Fahrsicherheitstraining absolviert oder nicht mindestens 1500 Euro bei der Verbandsfahrschule lässt, ist durchschaubar.
Hier wird - wie in keinem anderen thread sonst - Reklame auf eine ganz subtile Art und Weise gemacht. Ich hör auf, den Scheiß zu lesen.
@ kandidatnr2
wo ist denn hier die Werbung bitteschön? Dann müsste ich ja wohl schon mit vollem Namen hier stehen und nen Link auf meine Homepage geben, ich glaube echt, du hast nix kapiert. Man kann sich das Leben natürlich auch schön einfach machen. Ich kenne eine Karikatur von Uli Stein, da ist ein Pinguin drauf abgebildet mit einem Transparent in der Hand wo drauf steht: "Dagegen!". Ich denke, so einer bist du auch, Hauptsache dagegen, wäre ja schlimm wenn du dafür wärst scheint mir. Was außerdem soll schlimm daran sein, sich dafür zu engagieren? Ich habe glaube ich deutlich gemacht, dass ich dafür kein Geld bekomme, im Gegenteil, ich investiere Zeit ohne auch nur einen Cent dafür zu bekommen, so etwas scheinst du wohl nicht zu honorieren, danke. Und durch dieses Forum kriege ich nicht einen Fahrschüler mehr in meine Fahrschule.
Verbandsarbeit ist ja irgendwie Lobbyarbeit... mithin halt Werbung für die ganze Sparte 😉
Is mir aber auch wurscht - ich finds nämlich gut, wenn man seine Klientel und was sie will/denkt kennenlernen will und sein Produkt usw. darauf ausrichtet. Dass eine Gewinnerzielungsabsicht dabei ist... äääh... ja... ist doch nicht verwerflich. Wer eine gute Leistung bietet, soll ruhig einen Gegenwert erhalten - damit hab zumindest ich kein Problem. Dass sich die Branche langsam Sorgen macht und sich (tlw. halt auch etwas "eigen"😉 oben zu halten versucht - nunja, verwundert mich nicht weiter.
Diskutabel ist halt dabei, ob mehr Leistung als nötig/gewünscht geboten wird, ob sie den geforderten Preis wert ist und ob den überhaupt (zumindest mittelfristig gedacht) noch viele zahlen können...
Zum Rest sag ich jetzt mal nix... auch wenn´s interessante Themen und Standpunkte sind. 🙂
Zitat:
Original geschrieben von pd78
1. "Ist ABS für euch wichtig? Was darf es kosten? Wer braucht es nicht?"ABS ist für mich jedenfalls kein entscheidendes Kaufargument. Wenns bei meiner neuen Maschiene dabei ist sträube ich mich nicht dagegen. Wenn es nicht dabei ist pfeiff ich drauf. Wer es braucht oder nicht soll jeder für sich selber entscheiden.
2. "Welche Erwartungen verbindet ihr mit einer Veranstaltung zur Motorradsicherheit?
Welche Inhalte müssen drin sein?"Im grossen und ganzen stell ich mir unter einer solchen Veranstaltung ein Sicherheitstraining vor wie es solche von vielen Veranstaltern schon gibt. Kostenpunkt so 100 bis 150 eus.
3. "Wie musst Du fahren, um Deinem Sozius richtig Angst zu machen?"
Hier versteh ich nicht ganz was du mit dieser Frage meinst. Ich hab für mich den Anspruch dass niemand der bei mir mitfährt und sich in meine Hände begibt Angst haben braucht. Dementsprechend vorsichtig bin ich dann mit Sozius unterwegs. Wer bei einer Mitfahrt mit mir Aktion und Nervenkitzel erwartet wird entäuscht werden und ist auf ner Achterbahn besser aufgehoben. Wenn ich mich austoben möchte bin ich allein unterwegs.
4. "Wie wichtig ist Schutzkleidung für Dich?"
Ich bin immer mit Schutzkleidung unterwegs. Auch ein Sozius ohne Schutzkleidung kommt mir nicht auf's Moppet.
Gebe mein senf dazu vollkommen richrig......gut auf dem punkt gebracht.
gruss bernd