Entwicklung der Unfallzahlen
Hallo Liebe Biker,
ich bin Fahrlehrer und im Fahrlehrerverband Hamburg der Leiter des Arbeitskreises Motorrad. Ich fahre selber leidenschaftlich gerne Motorrad, seit etlichen Jahren BMW, zur Zeit eine R1200GS. Wir sind alle sehr erschrocken über die Entwicklung der Unfallzahlen und möchten daher im nächsten Jahr eine Aktion starten. Im Vorwege wollen wir aber mal ein Meinungsbild einholen, in möglichst vielen Biker Foren.
Ich würde mich freuen, wenn ihr euch mal Gedanken über die folgenden Fragen machen würdet, wie steht ihr zu den folgenden Themen:
Ist ABS für euch wichtig? Was darf es kosten? Wer braucht es nicht?
Welche Erwartungen verbindet ihr mit einer Veranstaltung zur Motorradsicherheit? Welche Inhalte müssen drin sein?
Was darf eine solche Veranstaltung kosten?
Wie musst Du fahren, um Deinem Sozius richtig Angst zu machen?
Wie wichtig ist Schutzkleidung für Dich?
Vielen Dank für eure Mitarbeit!
Michael
107 Antworten
das mit der statistik wollte ich auch noch ansprechen, wie das die anspielung tut:-)!
man kann die unfälle auch zerreden, sodass, wies ja im enddeffekt ist, jeder anders ist: welches alter auf welchem motorradtypus, welcher monat, witterung, ersten kilometer im jahr, wie lange fährt der fahrer die maschine schon, ist er überhaupt schuld..
fakt ist doch, dass jeder zweiradler, oder verkehrsteilnehmer, der verunglückt, bei einer sache verunglückt, die man zumindest verbessern kann in zukunft, um diese wirklich unnötigen fälle am besten zu minimieren, anders an die sache rangeht! da ist aber (und ich glaube ich sage das zum dritten mal) jeder verkehrsteilnehmer gefragt!
und fahrsicherheiten wie beim auto, kann man mit so einem leidenschaftlichen fahrzeug wie einem mopped net vergleichen! beim auto will man, dass das hausmütterchen oder opi, wenn sie sich zwei mal im jahr verschätzen, sie durch meist elektronische helferlein schon zuvor (also nicht mal mit schrecken) davon kommen lassen. das ist ja ne ganz andre zu sichernde zielgruppe. moppedfahren müsste übers fahren lernen sicher gemacht werden z.b. günstige kurse oder verbände, die (vgl adac für autos) möglichkeiten schaffen günstig zu üben! und nicht mit beispiel abs auch noch bestimmte gruppen in ihrer möglichen fahrweise einzuschränken, aber nochmal, hier sollte nachfrage das angebot bestimmen, also wer will solls kaufen können, ende!
gruß andi
Zitat:
man kann die unfälle auch zerreden, sodass, wies ja im enddeffekt ist, jeder anders ist: welches alter auf welchem motorradtypus, welcher monat, witterung, ersten kilometer im jahr, wie lange fährt der fahrer die maschine schon, ist er überhaupt schuld..
Unabhängig davon, dass der Grossteil umgemöhrt wird... gibt es wohl zwei, drei essentielle Dinge beim Moppedfahren, um die Gschicht ohne Beulen zu ermöglichen: Überleg nie wer Recht hat.. gib in Gedanken einfach pauschal schonmal nach. Egal was Du grad siehst - such dir schonmal ein Loch und denk an Murphy. Training, Training, Training... und ab und an Training. Fahr nie mehr als 80% von dem was geht - und bist Du dir nicht sicher was geht, geh davon aus es kommt gleich noch schlimmer und fahr davon max. 80%. Es gibt immer einen schnelleren Fahrer - gönns ihm. Wer lesen/zuhören kann ist klar im Vorteil, also lern es: Die Strasse, Verkehrssituationen und was dein Popo sagt...
ABS, Airbag, ESP und Co - alles wunderbar, aber bringt den Leuten erstmal bei, dass sie nunmal mit 180 um einen Baum gewickelt auch damit ziemlich undekorativ aussehen... so als Beispiel nur.... oder dass man als "Schreckbremser" schon im Vorfeld einen evtl. tödlichen Fehler gemacht hat... oder dass man auf nassen Markierungen nicht bremst... oder dass Bitumen ne ganz üble Sache sein kann... oder dass.... oder wie.... usw. usf... Wenn vor lauter Technik der eigene Verstand aussetzt, wirds jedenfalls brandgefährlich....
Physikalisches Verständnis, richtige Selbsteinschätzung und verinnerlichtes Können, Situationsurteilsfähigkeit und die mentale Haltung (!) sind das A&O auf einem Bike - Defizite dabei kann kein ABS und keine Technik ausgleichen, imho.
Vielen Dank für die teilweise sehr interessanten Ausführungen, das sind so viele tolle Anregungen und Ideen dabei, da lässt sich viel draus machen.
In einem Punkt muss ich Anderl-muc aber widersprechen: das mit dem ABS in der Prüfung stimmt so nicht, jedenfalls nicht in Hamburg und Niedersachsen. Da haben wir Fahrlehrer uns mit den prüfern verständigt, dass bei einer Gefahrbremsung selbstverständlich das ABS auch regeln darf, es ab sogar Prüfer die gesagt habe, wenn es nicht regelt, hat er nicht höchstmöglich verzögert. Wir haben uns geeinigt, dass das ABS regeln darf, aber nicht muss, wenn erkennbar ist, dass der Fahrer stark genug gebremst hat, also auch kurz vorm Regelbereich. Ansonsten kann ich dir aber in fast allen Punkten nur zusprechen. Die Idee in der Fahrschule auch ein Motorrad ohne ABS zu haben ist gut, aber von den meisten Fahrschulen nicht finanzierbar. Es soll ja auch keine alte Schrottmühle sein, wir sind ja in der Fahrschule immer noch Vorbild (sofern das ABS nicht ab Werk abschaltbar ist, ist eine nachtägliche Umrüstung leider nicht zulässig). Es gibt auch Kollegen, die aus diesem Grund bewusst kein ABS Motorrad zur Ausbildung haben, aber wenn wir in der Fahrschule nicht als Trendsetter voran gegangen wären, dann wäre die Industrie heute noch nicht aufgewacht. Ein guter Fahrlehrer wird seinem Fahschüler aber auch so die Grenzen erklären und aufzeigen. Wohlgemerkt gibt es auch Fahrlehrer die selber kein Mopped fahren, die können dann nur billig. Leider kommt es allzu oft vor, dass die erste Frage von Interessenten die nach dem Preis ist, da kann man dann i.d.R. keine gute Ausbildung erwarten.
Ein Punkt noch zu K2, der wollte ja in einem Sicherheitstraing mal eine gestellte Maschine wegschweissen, natürlich auch in gestellter Schutzkleidung. Warum so ein Risiko? Wir bieten beim Fahrsicherheitstraining auch spezielle Kurven- und Schräglagentrainings mit einem speziel umgebauten Motorrad mit Auslegern an, also quasi mit Stützrädern. Dieses soll einem die Angst vor der Schräglage nehmen. Das Problem ist nur, dass das mit meinem Mopped wieder ganz anders sein kann, sogar wenn ich andere Reifen aufziehe, ist der Punkt, an dem meine Maschine wegrutscht ganz woanders, vom unterscheidlichen Strassenbelag mal ganz abgesehen.
Die gneauen zahlen für 2007 kann man auf verschiedenen Seiten nachlesen, natürlich immer nur vorläufig, das jahr ist ja noch nicht ausgezählt. Aber es ging auch nicht um die genauen Zahlen, der Trend über die letzten jahre ist eindeutig stagtnierend, während PKW Unfälle immer weniger Tote fordern (was natürlich an der erhöhten PKW Sicherheit der letzten Jahre liegt).
Ich habe keine Angst vor der Schräglage ... 😁😁😁 ... und ich habe auch schon Trainings mitgemacht. Dennoch (oder gerade deshalb) fehlt mir die Erfahrung des "Fallens". Hier könnte man evtl. so etwas wie Fallübungen (wie beim Judo) o.ä. anbieten, damit der körperliche Schaden möglichst gering bleibt.
Natürlich widerspricht das ein wenig dem Sinn von Fahrschule und Fahrsicherheit im klassischen Sinn - dennn man soll ja nicht hinfallen (so der Lehrplan). Aber vergleichbar mit der Anwendung des ABS als letzte Rettung könnte auch eine sportliche Fallübung als letzte Rettung in Betracht kommen.
Das mit dem "Flieger" sagte ich ja bereits... wobei es hierbei nicht um die haarkleine Grenzdefinition geht, sondern um den Abbau psychologischer Schranken und die ERfahrung, wieviel so ein Teil doch könnte... da sind viele, die ich darauf gesehen hab, mehr als überrascht....
Und K2 hat völlig Recht - so mancher Sturz geht auf das Konto der Angst vor einem Sturz. Zuweilen ist es auch einfach der schlauere Weg die Kiste gezielt abzulegen...
Meine Purzelbäume hab ich sehr früh beim Crossen "geübt"... evtl. macht mich deswegen auch ein schwänzelndes Heck und solche Dinge nicht sonderlich nervös? ... Ich kann Cross und Trial jedem als Hobby nur wärmstens empfehlen, eine kleine Trialschule würde sicher auch bei der Ausbildung nicht schaden?
ABS und Unfälle.... nun, die Frage ist doch, wieviele Stürze tatsächlich auf das Konto eines Bremsfehlers gehen, den ein ABS verhindern könnte? Und ob der Fehler nicht sinniger im Vorfeld eliminierbar ist?
Imho ist das Geld in guten Trainings deutlich effektiver investiert - weil nunmal hauptsächlich ganz andere Fahrfehler den Löwenanteil beim "selber schuld" stellen.
Bei der Ausbildung sehe ich persönlich eines der grossen Mankos darin, dass die Gschicht mit der Prüfung erledigt ist - man kann nunmal nicht von 0 auf Profi in einem "Ruck". Hier sollte imho nach dem ersten und zweiten Jahr jeweils ein weiterbildendes Training zwingend sein. Viel zu kurz kommt idR wohl auch die mentale "Bildung"... siehe meinen vorigen Post. Direkteinstiegsregeln stelle ich mal getrost ohnehin in Frage...
Tja, mike12rock... was soll ich sagen? Ich bin sicher kein Rookie mehr *grinsel*, meine "Blasn" fährt ziemlich oft mit Trainer (2 in der Gruppe) z.B. an den Gardasee und da gibts von Manöverkritik bei Video über "mentale Festigung" bis Rookies unter die Fittiche nehmen so manches Goodie... macht doch ein Fahrcamp oder sowas.. das wirkt auch im Kopf - und genau da fängt alles an...
Mein guter Schwager.... nunja... ein Arzt... ich war für ihn immer der "Organspender" usw.... um die 40 kam natürlich seine "Krise" und der Moppedschein (wie flexibel Menschen doch sind...). ER ist natürlich anders als andere... eh klar... Training um Training, Schräglagentraining und Piep und Furz... ja doch, er konnte mir wieder erklären, dass ich ja alles nicht so wirklich kann und wie das geht und dass er eben kann.... um dann seine Daytona im Frühjahr auf Splittresten zu zerbröseln und sich die Handwurzel dazu - Klage gegen die Gemeinde *lach*
Was dir das sagen kann? >Es fängt immer im Kopf an 😉
Für eine Fahrschule wäre evtl. eine Abschlussfahrt in der Gruppe oder sowas doch eine nette Sache? Stationsausbildung (Parklplatz unterwegs o.ä.) usw. auf der Strecke eingebaut.... da ein Geschicklichkeitspunkt... dort mal eine Karre aufheben... hier eine Ideallinienfahrt... usw....
also lieber mike, da wird mir angst und bange bei der niedersächsischen absprache zwischen fahrprüfer und fahrlehrerverband, denn es kann ja nicht angehen, dass jemand in der prüfung als absoluter fahranfänger abs brauchen darf, denn wenn er es an dieser stelle nicht hätte, wäre er schon das erste mal auf der schnauze gelegen! und wie viele fahranfänger fahren dann moppeds mit abs? direkt nach der prüfung, ein bruchteil! also da wird mir echt schlecht! (außer es würde im fs vermerkt, nur fahrzeuge mit abs:-)
was ich mir jedoch vorstellen kann, wäre eine fahrstunde, in der der fahrschüler bei evtl mit abs ausgestatteter maschine, mal voll zupacken darf und soll, sogar bei nässe!
dann weiß er was das ist, aber wenn er keine bremsmanöver im regelbereich ohne abs in der prüfung machen muss, dann viel spaß mit dem im verkehr...
grüße aus münchen (wo das anders gehandhabt wird, mein chef meinte, wehe es setzt ein, das geht auch so!!)
grüße andi
mhhh..naja...als ich vor 5 Jahren im zarten Alter von 33 Jahren den Schein gemacht habe ( im Süden Deutschlands ) musste ich eine Vollbremsung hinlegen und einem fiktivem Hindernis ausweichen...Hinterrad blockierte ( kein ABS on Board ), Fahrlehrer bekam die Bleiche und schüttelte den Kopf, der Prüfer jedoch war begeistert und meinte : PERFEKT, so muss es sein...
Kann ich daraus schließen, dass diverse Fahrlehrer und Prüfer sich untereinander schon nicht einig sind? Dann sollte HIER mal der Hebel angesetzt werden. Ich finde Streiterein wegen einsetzendem oder nicht einsetzendem ABS in einer Prüfung bisserl lächerlich...ABS ist an den hiesigen steigenden Unfallzahlen nicht Schuld..egal ob on board oder nicht.
gruß
Martin
Du hast einfach nur einen netten Prüfer mit einem super Tag erwischt. Wahrscheinlich hatte er noch vor dem Aufstehen super geilen Sex.
Zitat:
Original geschrieben von kandidatnr2
Du hast einfach nur einen netten Prüfer mit einem super Tag erwischt. Wahrscheinlich hatte er noch vor dem Aufstehen super geilen Sex.
sollte nicht bei jedem der Tag so anfangen?!
P.S. Ich hoffe aber das er wach war beim SEX!
Mal , ne ganz andere Sache, wieviel der Motorradfahrer holen sich überhaupt ein Motorrad nach der Prüfung (Ich rede hier von leute die mit 18-23Jahren den Lappen machen). So ziehmlich keiner, weil man da die Kohle für ein Zweirad nicht über hat, weil man in der Ausbildung ist oder man erst andere Dinge braucht, Wohnung usw. diese Leute steigen dann erst aufs Motorrad wen die Kohle stimmt und das dauert meist etwas. Man vergisst ne Menge und zack schon passiert etwas. (Ich gehöre grade zu dieser Gruppe).
Den Technischen Fortschritt kann man nach dem erhalt des Lappens nicht kaufen egal ob Auto oder Motorrad. Vor fast 6 Jahren als ich den Lappen gemacht habe , konnte ich mir nicht mal ein Auto mit ABS leisten und beim Motorrad war noch nicht mal wirklich die Rede von.
Aber ABS am Motorrad sollte man als Fahrschüler wenn es die Fahrschule anbietet mal das gute Ding testen dürfen, wie schon gesagt.
Da ich grad auf der suche nach einem Zweirad bin werde ich mir auch welche mit ABS angucken, und wenn möglich testen. Wenn ich vor der wahl stehen würde bei 2 gleichen Motorrädern ein mit und eins ohne ABS und bder Preis nicht mehr als 300€ ausmacht dann, wird zugunsten ABS entschieden. Einfach falls mal der Fall eintritt das man es mal braucht.
Zitat:
Original geschrieben von HighspeedRS
Mal , ne ganz andere Sache, wieviel der Motorradfahrer holen sich überhaupt ein Motorrad nach der Prüfung (Ich rede hier von leute die mit 18-23Jahren den Lappen machen). So ziehmlich keiner, weil man da die Kohle für ein Zweirad nicht über hat, weil man in der Ausbildung ist oder man erst andere Dinge braucht, Wohnung usw. diese Leute steigen dann erst aufs Motorrad wen die Kohle stimmt und das dauert meist etwas. Man vergisst ne Menge und zack schon passiert etwas. (Ich gehöre grade zu dieser Gruppe).
So ziemlich keiner ist aber arg übertrieben.
Ich hatte mit 18 ein Auto und mit 21 endlich die Kohle für das Motorrad, also noch vor den erwähnten "23" 😉
Man kann sich dann halt nur keinen "Audi RS" 😉 kaufen, wenn man Motorrad fahren will, dann muss halt nen Kleinwagen reichen.
Und da bin ich nicht der Einzige, der weder reiche Eltern, nen guten Job oder der Gleichen hatte und dennoch zumindest mit dem Motorrad mobil war/ist.
Ist ne Einstellungssache, hier im Forum sind viel junge Leute, die lieber mit dem Mopped unterwegs sind, als im Bürgerkäfig umher eiern.
Entweder man ist Motorrad fahrer oder Besitzer oder weder noch 😁