Entscheidungsfindung
Hallo Freunde,
ich suche hier im Forum nach einer Entscheidungsfindung und hoffe mir einfach dabei, dass mir ein paar "Experten" einen gut gemeinten Rat geben können.
Kurz etwas zu meinem aktuellen Fahrzeug. Ich fahre einen Mercedes Benz E 220 Diesel, Modell 2007 und bin mit diesem Fahrzeug auch sehr zufrieden. Ich habe dieses Fahrzeug fast neu gekauft und mittlerweile 180.000 Km gefahren und das völlig problemfrei. Da ich jeden Tag auf Arbeit fahre bzw. eine Wegstrecke von 55 Km zurücklege (insgesamt 110 Km täglich), mach ich mir nebenbei Gedanken, ob ich nicht eventuell langsam über einen "Neukauf" oder "Gebrauchtkauf" nachdenken sollte. Bei meinen Mercedes müsste jetzt langsam mal das Automatikgetriebeöl wieder gewechselt werden und vielleicht auch die WÜK (Wandlerübertragungskupplung - komplett). Vielleicht hat das jemand reparieren lassen und kann mir in etwa eine Summe nennen, was für Kosten da auf mich zukommen werden. Aus dem Bauchgefühl heraus würde ich diese Investition tätigen, da mein Mercedes in einen guten, bis sehr guten Zustand da steht. Auf der anderen Seite gesehen, könnte demnächst noch viel mehr kaputt gehen, möchte aber den Teufel nicht an die Wand malen.
Ich würde aber auch über einen Neukauf oder Gebrauchtkauf nachdenken. Ich bin auch nicht wählerisch, aber ein paar Kriterien muss das Auto erfüllen: Budget 20.000 €, jede Automarke kommt in Betracht, 4/5 Türen, Diesel oder Benziner bevorzugt, keine Steuerkette wenn möglich (obwohl ich bei Mazda und Co. noch nie etwas negatives gehört habe), kein AdBlue wenn möglich, musst täglich 55 Km Autobahn abkönnen und das bei mindestens 130 bis 180 km/h, wenig Benzin oder Diesel Verbrauch.
Vielleicht muss ich noch ein paar mehr Angaben machen, dann vervollständige ich es sehr gern.
Vielleicht kann mir einer zu einer sinnvollen bzw. ratsamen Entscheidung verhelfen.
Vielen Dank und beste Grüße...
Beste Antwort im Thema
Hallo Sebastian,
du hast nach dem W124 so ziemlich das solideste Auto, was Mercedes in den letzten 15 Jahren gebaut hat. Dazu bestückt mit einem quasi unkaputtbaren Vierzylinder Diesel mit Duplex Steuerkette.
Solange dir in deiner Gegend keine massiven Diesel Fahrverbote drohen, würde ich den Wagen pflegen und in einer freien Werkstatt reparieren und warten lassen.
Ich hole hier gerne mal wieder ein wenig aus, weil ich den W211 als Taxi fahre und natürlich auch eine Menge Taxiunternehmer samt ihrer Fahrzeuge kenne.
Tenor bei uns ist, dass die Qualität bei MB immer weiter abnimmt. Mein W211 hat knapp 420tkm gelaufen, der meines Kumpels 575tkm. Natürlich gab es immer mal Reparaturen, aber wirklich gravierende Probleme hatten wird nicht. Im Gegenteil, viele Ersatzteile gibt es wirklich preiswert im Nachbau, Scheiben, Klötze und Öle kosten fast nichts.
Wir fahren immer noch mit den ersten Injektoren, lediglich die Dichtringe sind mal neu gekommen. Der Turbolader hat nie Probleme gemacht, Anlasser bei 300tkm erneuert, Lima bei 400tkm. Bei 550tkm wollte mein Kumpel die Steuerkette erneuern, er meinte er könne dann ruhiger schlafen. Die Mechaniker haben ihm dann quasi neue Kettenräder gezeigt und eine nur minimal gelängte Kette. Genau das erwartet man von Mercedes Benz und vom Erfinder des Diesels.
Da kann so mancher W212 Fahrer von Träumen.
Kleines Exkurs zur Automatik. Ein Ölwechsel alle 60tkm sollte schon sein. Das war früher z.B. beim W124 selbstverständlich. Der hatte aber auch zwei Ablasschrauben und zwar an der Ölwanne und zudem am Wandler. So konnte man das gesamte Öl ablassen. Unser Automatikgetriebe hat lediglich noch an der Ölwanne eine Schraube, d.h. beim Ölwechsel bleiben von den 6,5 Liter gut 2,5 Liter im Getriebe. Daher der Ansatz mit der Spülung, die ohne Reiniger erfolgen sollte. Alternativ kann man das Wechselintervall weiter verkürzen, ich wechsele um die 35tkm. Kostet in Eigenregie 60€, oder ca. 170€ in der freien Werkstatt. Die Wük hält ewig, das Ruckeln könnte vom WÜK Ventil auf der Elektrohydraulischen Steuereinheit kommen. Beim Ölwechsel könnte die Werkstatt das Ventil gleich mittauschen. Kostet vielleicht 100€ extra (50€ das Tei / 50€ die Arbeit). Das Wük Ventil ist ein Magnetventil, d.h. dort können Metallspäne hängen bleiben, was dann zu den beschriebenen Drehzahlschwankungen führen kann. Meine ist natürlich auch schon erneuert.
Fazit: Behalten und sich freuen.
Grüße Christian
43 Antworten
Ich hatte auch mal ein ‚Ruckeln‘ beim Beschleunigen im kalten Zustand.
(200CDi, EZ4/2008)
Bei 60tkm hat MB den vorgeschriebenen Ölwechsel gemacht.
Bei ca. 75tkm ist mir das ‚Ruckeln‘ erstmalig aufgefallen.
Ölwechsel war im Mai, das Ruckeln ist mir im Oktober aufgefallen.
Ich denke der wärmere Sommer hat das Ruckeln etwas kaschiert.
Ich hab mir dann gesagt, bevor MB für viel Geld den Wandler oder mehr tauscht, soll es erstmal schlimmer werden.
Dann bin ich 160tkm mit diesem Effekt gefahren, denn es wurde nie schlimmer.
Es hat mich auch nicht wirklich gestört.
Dann hab ich mit 230tkm eine Getriebespülung bei Hakan (Oberhausen) gemacht, mit Reiniger.
Ich hab Hakan gebeten kurz den Ölstand zu kontrollieren, bevor er spült.
Und was soll ich sagen, es haben gute 0,75l gefehlt.
Da haben die Experten bei MB beim 60tkm Getriebeölwechsel geschlampt, und zu wenig aufgefüllt.
Nach der Spülung schaltete das Getriebe auch im kalten Zustand wieder wie neu.
Vielleicht fehlt bei dir auch nur etwas Öl.
Die Jungs bei Hakan sagten mir, das viele Leute mit zu wenig Öl zum Spülen kommen.
Sei es wegen Undichtigkeiten, oder wie bei mir weil vorher falsch aufgefüllt wurde.
Der Rekord wahren fast 2 Liter, die fehlten.
Jetzt hab ich 365tkm drauf, und er läuft immer noch perfekt.
Ich könnte mal wieder spülen fahren, aber da ich nur noch wenig fahre (<5tkm p.a.), werde ich erstmal so weiterfahren.
Mein Öl sah beim 230tkm Spülen auch sehr klar aus, fast wie das neue Öl.
Ich hab wohl einen sehr getriebeschonenden Fahrstil.
:-) :-)
Wenn alles läuft, fahr ich erstmal weiter.
Achja, fahr deinen Benz bloss weiter.
Selbst wenn Du in nächster Zeit etwas mehr reparieren musst.
Irgendwann ist der durchrepariert, und dann nimmst du die 400tkm in Angriff.
Der Wertverlust eines neueren Wagens liegt auf jeden Fall höher als die Investitionen in deinen aktuellen Benz.
Und wenn du auch nicht auf den ganzen Bling-Bling-Kirmis Krams stehst, so wie ich, dann.....
MfG
manni 199
Zitat:
@Sebastian362 schrieb am 24. Mai 2020 um 15:47:35 Uhr:
Hallo Freunde,ich suche hier im Forum nach einer Entscheidungsfindung und hoffe mir einfach dabei, dass mir ein paar "Experten" einen gut gemeinten Rat geben können.
Kurz etwas zu meinem aktuellen Fahrzeug. Ich fahre einen Mercedes Benz E 220 Diesel, Modell 2007 und bin mit diesem Fahrzeug auch sehr zufrieden. Ich habe dieses Fahrzeug fast neu gekauft und mittlerweile 180.000 Km gefahren und das völlig problemfrei. Da ich jeden Tag auf Arbeit fahre bzw. eine Wegstrecke von 55 Km zurücklege (insgesamt 110 Km täglich), mach ich mir nebenbei Gedanken, ob ich nicht eventuell langsam über einen "Neukauf" oder "Gebrauchtkauf" nachdenken sollte. Bei meinen Mercedes müsste jetzt langsam mal das Automatikgetriebeöl wieder gewechselt werden und vielleicht auch die WÜK (Wandlerübertragungskupplung - komplett). Vielleicht hat das jemand reparieren lassen und kann mir in etwa eine Summe nennen, was für Kosten da auf mich zukommen werden. Aus dem Bauchgefühl heraus würde ich diese Investition tätigen, da mein Mercedes in einen guten, bis sehr guten Zustand da steht. Auf der anderen Seite gesehen, könnte demnächst noch viel mehr kaputt gehen, möchte aber den Teufel nicht an die Wand malen.
Ich würde aber auch über einen Neukauf oder Gebrauchtkauf nachdenken. Ich bin auch nicht wählerisch, aber ein paar Kriterien muss das Auto erfüllen: Budget 20.000 €, jede Automarke kommt in Betracht, 4/5 Türen, Diesel oder Benziner bevorzugt, keine Steuerkette wenn möglich (obwohl ich bei Mazda und Co. noch nie etwas negatives gehört habe), kein AdBlue wenn möglich, musst täglich 55 Km Autobahn abkönnen und das bei mindestens 130 bis 180 km/h, wenig Benzin oder Diesel Verbrauch.
Vielleicht muss ich noch ein paar mehr Angaben machen, dann vervollständige ich es sehr gern.
Vielleicht kann mir einer zu einer sinnvollen bzw. ratsamen Entscheidung verhelfen.
Vielen Dank und beste Grüße...
Servus,
wenn ich 110 km pro Arbeitstag fahre, und das Auto fast neu gekauft habe, wie komm ich dann nach min 12 jahren auf 180tkm??
Mein Meister sagt auch irgentwas mit KÜ.....
evtl hast du etwas spät angefangen dich mit dem Auto vertraut zu machen und das System eines Mercedes Autohauses zu verstehn?
evtl sind die Meister grade von ATU abgworben worden weils sie 44 Cent mehr verdienen im sternentempel?
schön fände ich nach wie vor, wenn wir wüssten, in welchen Orten diese Mercedes Autohäuser sind.
Man muss ja keine Namen nennen...zwinkersmyli
gruß F
PS Dieses Tim Eckert ding, ist aller größter Stuss!
Zitat:
@Z98 schrieb am 28. Mai 2020 um 18:45:22 Uhr:
....
PS Dieses Tim Eckert ding, ist aller größter Stuss!
Das Spülen an sich hat sich aber schon etabliert.
Tim Eckert hat sich früh Gedanken dazu gemacht, und anschliessend dann auch ein Geschäft draus gemacht.
Aber Automaten zum Getriebespülen gibts heute von verschiedenen Anbietern fertig zu kaufen.
Die Spülgeräte sehen recht aufwändig und teuer aus.
Hab die Dinger schon bei den ‚Autodocs’ und ‚Readhead Zylinderkopftechnik‘ auf Youtube gesehen.
Bei den Autodocs hatte das Spülgerät eine riesige Menge an Adaptern für alle möglichen Hersteller dabei.
Über die Zugabe des Reinigers kann man sich streiten.
Ich habs es vor 6 Jahren mit Reiniger machen lassen, würde den heute aber wohl weglassen.
Der Reiniger hatte damals die Aufgabe eine Glykolverseuchung des Getriebeöls zu entfernen, glaube ich. Zu verlieren hatte man nix, und bei vielen hat es auch funktioniert.
Glykolverseuchung war ein Thema bei den ersten Jahrgängen des 211ers. Meine hatte da kein Problem (MOPF). Opel hatte glaub ich auch ein Glykolproblem.
MfG
manni199
Sogar Aliexpress hat inzwischen eine Maschine zum spülen für 300€. Wurde mal von einem Mechaniker bei Armin Nagel getestet und das Video bei Youtube online gestellt.
Ich bleibe dabei: wenn regelmäßig alle 60k gewechselt wird, ist alles safe. Kauft man die karre mit mehr km ohne Historie oder so, dann spülen.
Ähnliche Themen
Ich möchte mal kurz den Kilometerstand erklären. Ich habe mein Mercedes gekauft, da war er 9 Monate alt und hatte ca. 6.000 Km runter. In den ersten acht Jahren bin ich nur Langstrecken gefahren d.h. ich bin alle fünf bzw. sechs Wochen mal in zu meinen Freunden bzw. Eltern in meine Heimat gefahren. Daher kamen nur 800 bis 1.000 Km hinzu. Auf Arbeit konnte ich immer zu Fuß oder mit dem Rad fahren. Aber in den letzten drei Jahren fahre ich täglich 110 Km auf Arbeit. Ich habe nächste Woche den Termin bei Mercedes zum Automatikgetriebeölwechsel. Auch wenn das Diagnosegerät keinen Fehler gefunden hat, soll ich den Werkstattmeister sagen, dass er mal nach der WÜK oder KÜG, ich meine Platine etc. genau hinschauen soll?
Zitat:
@Mackhack schrieb am 28. Mai 2020 um 20:39:27 Uhr:
Ich fragte ja schon mal was soll eine KÜG sein??????
Als KÜG bezeichnete der Werkstattmeister des TE die WÜK.
Ich würde auch den Ölstand vor dem Wechsel prüfen.
Falls zu wenig Öl im Getriebe, kann man sich dier weitere Fehlersuch sparen.
MfG
manni199
Zitat:
@manni199 schrieb am 28. Mai 2020 um 20:47:50 Uhr:
Zitat:
@Mackhack schrieb am 28. Mai 2020 um 20:39:27 Uhr:
Ich fragte ja schon mal was soll eine KÜG sein??????Als KÜG bezeichnete der Werkstattmeister des TE die WÜK.
Ich würde auch den Ölstand vor dem Wechsel prüfen.
Falls zu wenig Öl im Getriebe, kann man sich dier weitere Fehlersuch sparen.MfG
manni199
Das ist mir klar. Ich will aber gerne wissen was der Meister des TE als KÜG bezeichnet.
Bitte nicht lachen. Ich habe den Werkstattmeister gefragt ob er mal nach der WÜK schauen kann. Da hat er mich verbessert und KÜG gesagt. Ich fragte ihn ob er es mir buchstabieren kann. Und daraufhin fragte ich was das bedeutet? Wandlerübertragungskupplung...
Mercedes schreibt im WIS: "KÜB (Wandler-Überbrückungskupplung)" Zitat Ende.
Wahrscheinlich heißt das KupplungÜberBrückung.
Denn fallen ja bei Benz immer mal lustige Namen ein!
Hallo Sebastian,
du hast nach dem W124 so ziemlich das solideste Auto, was Mercedes in den letzten 15 Jahren gebaut hat. Dazu bestückt mit einem quasi unkaputtbaren Vierzylinder Diesel mit Duplex Steuerkette.
Solange dir in deiner Gegend keine massiven Diesel Fahrverbote drohen, würde ich den Wagen pflegen und in einer freien Werkstatt reparieren und warten lassen.
Ich hole hier gerne mal wieder ein wenig aus, weil ich den W211 als Taxi fahre und natürlich auch eine Menge Taxiunternehmer samt ihrer Fahrzeuge kenne.
Tenor bei uns ist, dass die Qualität bei MB immer weiter abnimmt. Mein W211 hat knapp 420tkm gelaufen, der meines Kumpels 575tkm. Natürlich gab es immer mal Reparaturen, aber wirklich gravierende Probleme hatten wird nicht. Im Gegenteil, viele Ersatzteile gibt es wirklich preiswert im Nachbau, Scheiben, Klötze und Öle kosten fast nichts.
Wir fahren immer noch mit den ersten Injektoren, lediglich die Dichtringe sind mal neu gekommen. Der Turbolader hat nie Probleme gemacht, Anlasser bei 300tkm erneuert, Lima bei 400tkm. Bei 550tkm wollte mein Kumpel die Steuerkette erneuern, er meinte er könne dann ruhiger schlafen. Die Mechaniker haben ihm dann quasi neue Kettenräder gezeigt und eine nur minimal gelängte Kette. Genau das erwartet man von Mercedes Benz und vom Erfinder des Diesels.
Da kann so mancher W212 Fahrer von Träumen.
Kleines Exkurs zur Automatik. Ein Ölwechsel alle 60tkm sollte schon sein. Das war früher z.B. beim W124 selbstverständlich. Der hatte aber auch zwei Ablasschrauben und zwar an der Ölwanne und zudem am Wandler. So konnte man das gesamte Öl ablassen. Unser Automatikgetriebe hat lediglich noch an der Ölwanne eine Schraube, d.h. beim Ölwechsel bleiben von den 6,5 Liter gut 2,5 Liter im Getriebe. Daher der Ansatz mit der Spülung, die ohne Reiniger erfolgen sollte. Alternativ kann man das Wechselintervall weiter verkürzen, ich wechsele um die 35tkm. Kostet in Eigenregie 60€, oder ca. 170€ in der freien Werkstatt. Die Wük hält ewig, das Ruckeln könnte vom WÜK Ventil auf der Elektrohydraulischen Steuereinheit kommen. Beim Ölwechsel könnte die Werkstatt das Ventil gleich mittauschen. Kostet vielleicht 100€ extra (50€ das Tei / 50€ die Arbeit). Das Wük Ventil ist ein Magnetventil, d.h. dort können Metallspäne hängen bleiben, was dann zu den beschriebenen Drehzahlschwankungen führen kann. Meine ist natürlich auch schon erneuert.
Fazit: Behalten und sich freuen.
Grüße Christian