Elektro- Auto geht auch anders?
Hallo,
ich schicke voraus:
1. Ich bin kein Techniker und meine technischen Fähigkeiten beschränken sich beim KFZ auf den Radwechsel!
2. Es geht mir nur um ein Verstehen, warum manche Dinge nicht möglich sein können oder dürfen
3. so ganz ernst gemeint ist die Sache nun auch nicht!
Aber: Es geht ums Prinzip!
Also: Vorhin saß ich mit meinem Freund bei einem guten Bier zusammen und wir plauderten über Gott und die Welt. Irgendwann kamen wir auch auf das Elektro- Auto, welches mein Freund mit einem Lanz Bulldog verglich. Vorzeitig und nicht auf dem notwendigem Stand der Technik. Von heute zurück geschaut! Er meinte, dass wir einen ganz neuen Technikansatz benötigen um elektrisch auf der Strasse mobil zu werden.
Wie auch immer, mir kam dabei die Frage, warum nicht das Prinzip der Autoscooter vom Rummelplatz auf den Strassen angewandt wird. Während Frau und Mann die erste Batterie leer fährt, lädt sich die 2. über das aufgespannte Netz über der Strasse und einem Metallgewebe im Asphalt wieder auf. So wäre mit 2- 3 Batteriesätzen eine unbeschränkte Mobilität möglich!
Regen, Eis und Schnee gibt es bei der ( elektrifizierten) Eisenbahn auch- und meistens fahren trotzdem die Züge.
Sind es die Kosten, der Umweltgedanke oder was spräche ansonsten gegen solch ein Projekt.
Würde es technisch überhaupt durchführbar sein?
Bitte helft mir mit Argumenten- wir haben um einen Kasten Bier gewettet!
21 Antworten
Zitat:
Also ein gewaltiger Aufwand.
Man hätte dann zwar an Fahrzeug und Batterie nicht viel ändern müssen (bessere Gewinde die häufiges Löesen und Festziehen auf Dauer aushalten), aber der Aufwand bei jeder dieser Stationen wäre enorm gewesen.
Das kommt am Ende wieder aufs Gleiche heraus. In Wirklichkeit wegen des Aufwands nicht durchfürbar, mehr oder weniger reine Show.
Ob es gebaut wird ist eine andere Frage, technisch ist das keine große Herausforderung
Beipiel F4 Phantom, ein Mechaniker mit IQ durchschnittlich 60 klinkt zwei 250kg Bomben mit nem Hubwagen an jeden Tragflächenträger ein - einrasten - grünes Lämpchen an - fertig - ab zur nächsten F4 - Da wird nix geschraubt. Die F4 kann man auch unter 5G fliegen (besser mit Kotztüte) und auch bei 4G die Bomben auslösen - wir reden von Baujahr 1964!!!
Ich sehe bei der derzeitigen Entwicklung keinen Bedarf an Akku-Wechselstationen für Individual-PKW.
Bei Stadtbussen ist das noch anders (Flottenmanagement)
Zitat:
@Audi-gibt-Omega schrieb am 4. September 2015 um 20:51:00 Uhr:
Ob es gebaut wird ist eine andere Frage, technisch ist das keine große Herausforderung
Eine technische Herausforderung ist es überhaupt nicht, es ist einfach die gleiche Anlage mit der sie in der Produktion die Batterien ans Auto schrauben.
Aber bei jeder Ladestation eine solche Anlage hinzustellen wird kosteninteniv werden. Dann paßt das nur für den Tesla. Und selbst wenn die an der Form bzw. Verschraubung was ändern müssen sie entweder die Anlage ändern, oder sie brauchen eine flexible Anlage was erst recht teuer wird.
Technisch ist das kein Problem aber es wäre wohl ein enormer finanzieller Aufwand.
Zitat:
Eine technische Herausforderung ist es überhaupt nicht, es ist einfach die gleiche Anlage mit der sie in der Produktion die Batterien ans Auto schrauben.
Aber bei jeder Ladestation eine solche Anlage hinzustellen wird kosteninteniv werden. Dann paßt das nur für den Tesla. Und selbst wenn die an der Form bzw. Verschraubung was ändern müssen sie entweder die Anlage ändern, oder sie brauchen eine flexible Anlage was erst recht teuer wird.
Technisch ist das kein Problem aber es wäre wohl ein enormer finanzieller Aufwand.
Zustimm. Im Zeitalter der Massenproduktion macht der Produktpreis immer weniger aus, also kann man auch so eine "Klinkenvorrichtung" für den Akku relativ billig bauen. Anders sieht es in der Unterhaltung der kompletten Wechselstationen aus. Sobald Personal erforderlich ist, wird sich das sogar im Hochpreissegment niemand mehr antun. Wechselstationen machen ja nur im 24h-Betrieb Sinn. Eingerechnet allein 0,2 Arbeitskräfte (also ein 24h-Tankstellenangestellter, der das "mitmacht"😉 *24h*22€ kostet täglich 105€, jährlich rd. 40.000€ oder auch die kompletten Stromkosten für 2400 TESLA-Schnell-"Tankvorgänge" Un ddas nur in Personal, dazu kommen noch der Invest für jede Station, technische Unterhaltung etc. hinzu.
Ich denke, soviel ist niemandem die "eingesparten" 20min Zeit am (heutigen) Schnelllader wert.
Eine Verdopplung der Schnelladerfunktion ist dort wohl wesentlich einfacher, billiger. Dann bleiben also aus den heutigen 30min Ladezeit eh nur noch 15min übrig.
Noch einfacher wird ein zweiter Ladeanschluß für den TESLA - so kann er zwei Rüssel der heutigen Infrastruktur nutzen, was auf dasselbe hinausläuft.
Und wer dann noch die 15min für einen gemütlichen Kaffee mit Croissant bei einer Nachricht an die Lieben nicht hat, hat eh im Leben größere Probleme als den Tankwart.
Zitat:
@asphalthoppler schrieb am 30. August 2015 um 23:17:49 Uhr:
Während Frau und Mann die erste Batterie leer fährt, lädt sich die 2. über das aufgespannte Netz über der Strasse und einem Metallgewebe im Asphalt wieder auf. So wäre mit 2- 3 Batteriesätzen eine unbeschränkte Mobilität möglich!
Für das was du beschreibst reicht ein Akku. Fahrstrom + Ladestrom gleichzeitig schließt sich ja nicht aus. Sagen wir mal diese Oberleitung liefert 50 kW, du rollst gerade mit 30 kW vor dich hin, also wird dein Akku mit den restlichen 20 kW geladen.
Technisch gesehen ist das kein Problem, mal abgesehen davon dass man verhindern müsste, dass Brummifahrer diese Spur benutzen aufgrund der Höhe. In England wird das gleiche Prinzip daher in einem Pilotprojekt per Induktion realisiert. Allerdings habe ich Zweifel an der Umsetzung, denn 1.) ist der Neubau und die Instandhaltung unserer Verkehrswege schon teuer genug und 2.) gibt es dafür keine Notwendigkeit, sobald die Autos höhere Reichweiten erzielen. Dann hat lediglich der eilige Kurier oder Vertreter, der gerade die nächsten 1.000 km nonstop abspulen will, einen Vorteil davon. Und die Übermüdung der Autofahrer durch so ein System zu fördern halte ich nicht für ratsam. Nach 300 km mal eine halbstündige Pause einzulegen sollte für die Meisten vertretbar sein und ist gut für Gesundheit und Konzentration. Auch wenn manch einer das vielleicht nicht einsehen will.
Jedenfalls spricht vor allem der finanzielle Aspekt gegen dieses Modell. Was aber bezahlbar ist und derzeit umgesetzt wird, sind Schnellladesäulen an den Rasthöfen. Bei den Maxi Autohöfen findet man derzeit nur SuperCharger, aber Tank & Rast sowie die SVG erstellen in den nächsten drei Jahren ein flächendeckendes Netz mit Triple Ladern, an denen eine Ladegeschwindigkeit von aktuell 200 Reichweitenkilometer/h (bei Fahrt mit Richtgeschwindigkeit auf der Autobahn) bzw. 300 Reichweitenkilometer/h (Landstraße) erreicht wird. Skalierung nach oben ist möglich, wobei zumindest bei SLAM Anschlüsse für 150 kW extra gefördert werden. Damit würde sich die Ladegeschwindigkeit verdreifachen. Technisch ist dies möglich und 1.000 solcher Ladesäulen kosten gerade mal läppische 50-100 Millionen Euro inkl. Anschluss ans Mittelspannungsnetz. Mit dem Ausbau wurde bereits begonnen, die ersten Rasthöfe mit je drei dieser Schnelllader wurden bereits gesichtet und sollen wohl pünktlich zur IAA in Betrieb genommen werden. Spätere Erweiterung bei Bedarf nicht ausgeschlossen.
Da sieht man auch, warum sich so eine Wechselstation nicht durchsetzen würde. Für 50-100 Millionen Euro bekommt man da gerade um die 20 Wechselstationen die man kaum wirtschaftlich betreiben kann, denn man muss bedenken, dass mehrere Millionen Autofahrer ihr Auto täglich zu Hause, auf Arbeit oder an einer nahe gelegenen öffentlichen Ladestation laden könnten und so eine Wechselstation im Gegensatz zur Tankstelle nur ganz selten bräuchten. Und zudem müsste man die Industrie zwingen, sich beim Design auf wenige Batterieformate zu beschränken. Das geht aber nur wenn man eine ausentwickelte Technologie hat und das ist bei Akkumulatoren noch lange nicht der Fall. Es wird noch viele Jahre an verschiedenen Zellzusammensetzungen, Kühlungsverfahren und BMS Entwicklungen gearbeitet werden müssen, bevor die Industrie vielleicht mal auf einen gemeinsamen Nenner kommt. Standardisierung anno 2015 würde diese Entwicklung massiv bremsen. Und eine Wechselstation funktioniert ausschließlich mit einem Batteriemietmodell, was aber nicht von Jedem akzeptiert wird.
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@ PT_rg80:
Kannst Du näher auf die Pläne von SVG / Tank&Rast eingehen? Ein Link wäre hilfreich.
Welcher Ladestandard ist hier geplant? CHAdeMO bei 50 kW etc.? CCS?
Soweit ich weiß, ist Tesla's Model S für CCS nicht geeignet bzw. ein Adapter nicht verfügbar.
Danke!
Gern doch, ich habe nochmal versucht alle im Bau befindlichen Projekte zu finden. Sind doch mehr Autohofketten involviert, als ich zunächst angenommen habe.
Ein paar dieser Ladesäulen sind durch das SLAM Projekt gefördert, welches bekanntermaßen reine Lobbyarbeit für die heimische Automobilindustrie auf Kosten aller Steuerzahler betreibt und somit CCS klar bevorzugt. Die erste geplante Ladesäule eines Standorts darf bspw. kein CHAdeMO besitzen, sonst gibt es dafür keine Fördermittel. Auf so eine absurde Idee würden unsere Nachbarländer niemals kommen.
durch SLAM geförderte Ladeinfrastrukturprojekte:
https://www.uez.de/Ladestation_UeZ-Ladestationen_556_kkmenue.html
-> 24-Shell Autohof Gramschatzer Wald || drei Ladesäulen, eine mit CHAdeMO
-> Euro Rastpark Knetzgau || drei Ladesäulen, eine mit CHAdeMO
-> Euro Rastpark Werneck || drei Ladesäulen, eine mit CHAdeMO
http://www.nh24.de/.../84831-schnell-mal-laden
-> SVG Autohof Lohfeldener Rüssel || zwei Ladesäulen, eine mit CHAdeMO 30 kW (Info lt. EAM)
"Dobrindt 400" Schnellladeinfrastruktur:
http://www.goingelectric.de/.../...r-an-dt-raststaetten-t7992-330.html
-> Tank & Rast Köschinger Forst Ost || drei Ladesäulen, bisher eine sicher mit CHAdeMO
(vermutlich werden alle Ladesäulen mit CHAdeMO ausgerüstet, weil es hier keine Auflagen gibt)
Auf Seite 36 im letzten Link eine Antwort von Tank & Rast zum weiteren Ausbau:
Zitat:
"Tank & Rast beabsichtigt, in den kommenden Jahren ein Netz von Schnellladestationen (sog. „Multichargern“) auf den Bundesautobahnen aufzubauen. Derzeit gehen wir davon aus, dass die ersten Ladesäulen in diesem Jahr in Betrieb gehen werden. Dabei möchte Tank & Rast bezüglich der technischen Ausstattung die generellen Bedürfnisse des Marktes erfüllen. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir Ihnen zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine weiteren Details nennen können. ..."
Also immer schön die Augen offen halten, denn wenn ihr eine große Baustelle an einem Rasthof entdeckt, könnte es die längst überfällige Installation eines Schnellladeparks sein. 😎
Naja immerhin 1 Chademo. Besser als kein.