Einspritzzeiten viel zu hoch, Ursache? Emmegas
Hallo zusammen,
mein Auto läuft soweit ganz gut auf Gas, jedoch zeigt er mir in der Software eine um ca. 40-50% höhere Gaseinspritzzeit im Vergleich zur Benzineinspritzzeit an im Gasbetrieb!
Die tBenzin passt beim Umschalten, die Zeiten sind relativ gleich im allen Lastzuständen!
TBenzin ist im Gasbetrieb aber bei ca. 3,5ms im Stand und tGas bei über 7ms. Das setzt sich in allen Lastzuständen fort. Also bei 50% Last zB 8ms tBenzin und 12ms tGas.
Da stimmt doch was nicht oder?
Normal müsste Gas durch den geringeren Heizwert doch nur 20% höhere Einspritzzeiten haben, so viel wie man eben an Mehrberbrauch hat.
Also im Stand bei tBenzin 3,5ms sollte tGas bestenfalls 4-4,5 ms sein.
Weiß jemand die Ursache? Verdreckte Injektoren vielleicht? Gasfilter ist mindestens 20 tkm drin, eher wesentlich mehr. Laut Autoservice Nagel auf Youtube sind die Gasfilter Intervalle aber mit 15-20 tkm immer zu kurz angegeben.
Mein Verbrauch liegt bei etwa 10-10,5 liter Gas bei einem 2006er Mondeo 1,8 Benziner, was ich recht hoch finde, da ich eigentlich immer sehr sprit sparend unterwegs bin.
Noch eine Frage. Ich habe in der Software eine Einstellung, die sich "Anreicherung bei Beschleunigung" nennt.
Dort habe ich einen Schieberegler, der auf ca. 2/3 eingestellt war, habe den mal auf 1/3 gestellt. Kann man die Anreicherung eventuell ganz runter drehen?
Habe danach ja das Kennfeld eingestellt und das passt soweit.
Beste Antwort im Thema
Dann will ich Dir mal auf dei Sprünge helfen, auch wenn man eigentlich soviel Verständnis mitbringen sollte, wenn man selbst dran rumbasteln will.
Benzin geht durch den Benzininjektor, Gas durch den Gasinjektor. Das sind schon mal zwei verschiedene Bauteile, die also sehr unterschiedlich ausgelegt sein können. Wenn also 10 ms Benzinzeit mal rein bildlich gesprochen 1ml Benzin bedeuten. bedeuten 20% längere Einspritzzeit des Gasinjektors nicht automatisch 1,2ml Gas. Das hängt nämlich zusätzlich vom Druck und der Düsengröße und eventuell sogar noch vom Hub des Inektors ab. Das Gasanlagen universell einsetzbar sein sollen, kann man eben den injektor verschieden auswählen, die Düsengröße variieren sowie den Druck verändern. Als letztes Mittel muss man eben noch die Einspritzzeit verändern, wenn an der Hardware nichts verändert werden kann.
Die Gasmenge, die letzendlich pro Zeiteinheit eingespritzt wird, hängt also von verschiedenen Umständen ab. Das die Gaseinspritzzeiten nicht ganz linear zur Benzinzeit sind, hängt von mechanisch unterschiedlichen Eigenschaften der Injektoren ab, wofür es z.B. den Offset gibt.
Aus allen genannten Gründen geht hervor, dass es keine festen Zusammenhang zwischen Benzinzeit und Gaszeit gibt, außer das eine Verlängerung der Benzinzeit auch zur Verlängerung der Gaszeit führen muss.
Und um das thema etwas abzurunden, sei erwähnt, dass ein Viertakter alle zwei Umdrehungen zündet, weshalb bei 6000 U/min rein rechnerisch maximal 20 ms für die Eimspritzung zur Verfügung stehen, wenn also der Mutliplikator 200% der Benzinzeit beträgt, wird es ab 10 ms Benzinzeit und hoher Drehzahl kritisch, da das Gemisch zu mager wird, eine korrekt arbeitende GAsanlage sollte dann auf Benzin zurückschalten bzw. Benzin beimengen. Deshalb sollte die Hardware auch gut abgestimmt sein.
18 Antworten
Nachtrag
Welchen Vorteil würde eine sequentielle Einspritzung denn auch haben - ausser das die DME im Fehlerfall einzelne Zylinder abschalten könnte? Da hätte man ja ruhig bei der Gruppeneinspritzung bleiben können. Aber selbst bei CR Dieseln ist das mit der zylinderselektiven Einspritzung schon lange Standard.
Und eben genau dieses Regelverhalten kann man über die Gassoft auslesen so sie es zulässt einzelne Zylinder umzuschalten- oft eine praktische Diagnosemöglichkeit wenn es um das aufspüren von Falschluft oÄ geht.
So, genug mit dem belanglosem hirnfreiem Gesabbel.
Danke MrFleetwood, geht doch.
Leider kann ich bei meiner Software nicht die einzelnen Zylinder umschalten.
Ich glaube es handelt sich um die AEB Software, die die ganzen italienischen Hersteller sie Landi Renzo, Emmegas etc verwenden. Also zumindest ist das Layout ziemlich dasselbe, soweit ich das sehen kann. Und dort lassen sich wie gesagt leider keine einzelnen Zylinder umschalten.
Soweit ich das sehe, gibt es in der Zavoli, Bigas etc, die Option bei der Diagnose Ventile einzeln zu schalten. Ob die aber für jede Firmware verfügbar ist?
Ah, Emmegas, da finde ich sowas auch nicht, weder in der ICS-03 noch der ECU07 Software.
BRC, VSI2, Stag, KME (glaub sogar die Diego schon)...das kann doch bald jede Anlage unter Stellgliedtest