Eingesperrt wegen Treibjagd.

Ich habe da mal eine Frage, vielleicht kennt sich da ja jemand aus.

Bei uns findet morgen eine Treibjagd statt,mir vielen Straßen Sperrungen.
"Unsere" Landstraße wird auf 30km/h limitiert was auch richtig ist wenn da viel Wild unterwegs ist.

Im Nachbarort ( ca. 200 Bewohner) werden jedoch beide Zugangsstraßen gesperrt ( angeblich ca. 8h)

Wie kann das sein das man da 200 Leute praktisch ein oder aussperrt?

69 Antworten

Und ratet mal, wer garantiert durch die gesperrte Straße fahren wird - die Jäger.
Das kann wirklich nicht rechtens sein, dass man seinen Wohnort nicht erreichen oder verlassen kann.
Sowas kann man nur mit irgendwelchen ländlichen Seilschaften erklären.

Überhaupt kein Problem.

Passiert bei uns einmal im Jahr, weil wilde Radfahrer ständig hier im Kreis fahren… 😁

Bei uns findet einmal jährlich ein Radrennen statt. Da wird der Ort teilweise voll gesperrt, etwa kreisförmig. Das betrifft viel mehr als 200 Menschen.
Geht dann von morgens 6:00 bis abends 18:00.
da geht Nix rein und nix raus. Außer RTW Polizei, dann wird aber das Rennen gestoppt. Jede Zufahrt wird gesperrt und bewacht und nen RTW steht da quer.

Gibt zwar „Schleusen“ die bringen aber nur ner Hand voll Menschen etwas.

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Tiere totschießen ist wichtig. Irgendwelche anderen Massenveranstaltungen wo sich die Teilnehmer quälen bis ihnen die Zunge zum Hals raushängt auch.
Nennt sich Kultur. Da muss der belanglose Durchschnittsbürger der auf solchen Bohei keinen Bock hat schonmal zurückstecken zum Wohle der Allgemeinheit.

r

Bock auf Bock hätte ich schon. Vielleicht gibt's Rehragout an Weihnachten.

Das Ergebnis ihrer wichtigen, ehrenamtlichen Arbeit für Wald und Tierschutz kannst du ja dann danach bei Ihnen käuflich erwerben.

Oder selbst einen Jagdschein machen.
Spoiler: Ist alles Andere als einfach.

Zitat:

@ranitegar schrieb am 13. Dezember 2024 um 22:55:49 Uhr:


Tiere totschießen ist wichtig. Irgendwelche anderen Massenveranstaltungen wo sich die Teilnehmer quälen bis ihnen die Zunge zum Hals raushängt auch.
Nennt sich Kultur. Da muss der belanglose Durchschnittsbürger der auf solchen Bohei keinen Bock hat schonmal zurückstecken zum Wohle der Allgemeinheit.

r

Jagen hat weniger kulturelle Zwecke, als viel mehr praktische Gründe.

So jagd man Rotwild etwa um den Forstbestand zu schützen. Denn Rotwild schält gerne Baumrinde ab, oder sie fressen die Knospen junger Bäume, was deren Wachstum reduziert oder Bäume verwundbar macht. Da viele Wälder in Deutschland forstwirtschaftlich genutzt werden, ist das den Menschen ein Dorn im Auge. Zudem gibt es keine natürlichen Aggressoren mehr. Wölfe und Bären sind in unseren Wäldern ja allenfalls Randerscheinungen.

Füchse und Marder werden hingegen zum Artenschutz gejagt, weil zu viele von denen sind nicht gut fürs Ökosystem. Sie fressen Rebhüner, und andere seltenere Vogelarten, die am Boden brüten. Außerdem können sie Krankheiten verbreiten, wenn sie bspw. auf einer Hühnerfarm Tiere reißen.

Es gibt gesetzlich festgelegte Schutzzeiten für die Tiere, in denen sie nicht gejagd werden dürfen.

Straßensperrungen 1x im Jahr halte ich für legitim und vertretbar. Bei manchen Dorffesten oder wie oben beschrieben Radrennen und ähnlichen Veranstaltungen werden Ortschaften teilweise wirklich abgeschnitten. Ich kenne das von der Rallye Deutschland bspw., oder von der diversen Bergrennen.

Zitat:

@Ascender schrieb am 14. Dez. 2024 um 09:59:26 Uhr:


Es gibt gesetzlich festgelegte Schutzzeiten für die Tiere, in denen sie nicht gejagd werden dürfen.

Und sogar gefüttert, damit sie sich fleissig vermehren. Wenn im Winter kein Haarwild verhungert (so der natürliche Ablauf) ist zur nächsten Jagdsaison ja wieder viel zu viel Wild da was dann unbedingt zum Schutz des Waldes (wirtschaftliche Nutzfläche) bejagt werden "muss". Der einzige natürliche Feind soll nun auch wieder bejagt werden (Wolf), da er ja sonst Weidetiere reißt (wirtschaftliche Nutztiere).
Die Ansitzjagd versetzt das Wild in Aufmerksamkeit und verstärkt ihren Trieb sich fortzupflanzen nur und zwingt die Tiere in den Wald. In diesem beengten Lebensraum gehen sie aus Futtermangel natürlich an die jungen Bäume, was die Waldwirtschaft verärgert.

Alles in allem stehen vor allem vielschichtige wirtschaftliche Interessen dahinter, die wiederum tatsächlich für die Erforderlichkeit der Jagd im Status quo spricht. Aber die Erforderlichkeit der Jagd ist hausgemacht und die Gesetzgebung (mit Sicherheit auch durch die Interessen der Jäger beeinflusst) ist schlecht und ganz sicher nicht nur im Sinne der Natur.
Die Jagdlobby hat selbst dafür gesorgt, dass sie unentbehrlich bleibt und nutzt das für den eigenen Heiligenschein.

https://schleswig-holstein.nabu.de/.../03841.html

P.S.:
Der Heiligenschein wird unsichtbar, wenn man tote Tiere zu einem Muster aufreiht und daneben der Bierwagen steht. Selbst gesehen.

Zitat:

@Go}][{esZorN schrieb am 14. Dezember 2024 um 09:30:12 Uhr:


Oder selbst einen Jagdschein machen.
Spoiler: Ist alles Andere als einfach.

Haste 3000€ übrig und drückst fleißig die Schulbank, ist der Jagdschein zügig gemacht.
In Brandenburg war ich mal mit einem befreundeten Jäger im Sommer
In seiner Pacht unterwegs und durfte die "Fressschäden" Maisfelder der Wildschweine begutachten inklusive der anwesenden Bauern. Die Diskussion zwischen anwesenden Jägern und Bauern war nicht ganz ohne.

Manche Teierarten wie Wildschweine haben sich die letzten Jahre explosionsartig
vermehrt und haben dadurch höhere Abschussraten.

Das ganze Ablauf einer Jagdgesellschaft mit Zweigen auf den Tieren ist heutzutage grenzwertig. Betrachtet man Jagdwirtschaft und Forstwirtschaft so ist das sehr von Lobbyarbeit geprägt. Der Wald benötigt eigentlich keine Forstwirtschaft ...
Der Wald kann ohne Mensch besser Überleben.

Na ja, wenn man so argumentiert kann die Erde besser ohne Menschen überleben.

Aber in der Forstwirtschaft findet ja auch ein Umdenken statt.

Die Jagd kannst du auch nicht abschaffen. Das würde in unsere heutigen Welt nicht funktionieren.

Siehe wie erwähnt das Wildschwein oder eben auch als Beispiel der Wolf.

Über Invasive Gruppen wie Waschbär will ich gar nicht reden. Die Mistviecher haben sich schon bis kurz vor Ruhrgebiet verbreitet.

Das sollte man schon regulieren. Oder wir, die Menschen ziehen uns eben zurück😉

Soviel zum Thema Ambivalenz, ja.

Ich halte Jäger-Bashing für völlig unangebracht. Vor allem von solchen, die durch ihre Beiträge zu erkennen geben, dass sie von der Jagd keinerlei Ahnung haben.

Hier ist auch ein Verkehrs- und kein Jagdforum.

@Bamako
Sehr treffende Zusammenfassung.

Zitat:

@Go}][{esZorN schrieb am 14. Dez. 2024 um 11:56:12 Uhr:


Hier ist auch ein Verkehrs- und kein Jagdforum.

Das stimmt. Ich wollte es ja auch gar nicht ausbreiten, aber als der erste mit "Jagd ist notwendig" anfing, war die Kuh auf dem Eis und das konnte man nicht undifferenziert stehen lassen.