Eine Stadt ohne Verkehrsschilder - Realistisch oder nicht?
Jalopy hat in Ihrem Blog eine angeregte Diskussion zu einem aktuellen Thema entfacht, zu der wir gerne wieder Eure Meinung wissen wollen.
Shared Space ist ein EU-finanziertes Projekt, bei dem der innerstädtische Raum keiner gesellschaftlichen Trennung mehr unterliegen soll, sondern alle Verkehrsteilnehmer ohne Verkehrsschilder, Fußgängerinseln, Ampeln oder anderen Barrieren die Straßen gleichberechtigt und vor allem rücksichtvoll untereinander nutzen sollen.
Ziel ist es, dass sich Auto- und Motorradfahrer rücksichtsvoll ins menschliche Miteinander von Fußgängern, Radfahrern und spielenden Kindern einfügen, die Straßen dadurch sicherer zu machen und die gewonnen Freiräume dazu zu nutzen, die Städte wieder Attraktiver gestalten zu können.
Unter dem Gesichtspunkt, dass Geschwindigkeitsbegrenzungen und Ampeln die Menschen nur in nicht vorhandener Sicherheit wiegen und sie stumpf werden lässt gegenüber dem eigentlichen Verkehr und der Gefahren, wurden in Bohmte, einer kleinen Gemeinde in Niedersachsen, das Projekt gestartet und der Schilderwald in der Innenstadt abgeholzt. In Bohmte gelten jetzt nur noch die Regeln „rechts vor links“ und gegenseitige Rücksichtnahme.
Was denkst Du? Ist das Projekt realistisch oder lässt sich diese Idee in Deutschland nicht verwirklichen?
Beste Antwort im Thema
Kreisverkehre anstatt Ampeln , in Italien geht das auch ohne Probleme...
428 Antworten
Ich frage mich wen die Verkehrszeichen verwirren.
Machbar ist es, in einem Kaff.
Hier funktionierts ja:
http://de.youtube.com/watch?v=dEaL-VR4T-g
😁
Heya,
ich halte "Shared Space" für sehr sinnvoll, aber nur an bestimmten Orten, wie Stadtplätzen o.ä.
Wo es sicher nicht funktioniert:
- "Straßendörfer", die an mehreren km Durchgangsstraße liegen. Wo man heute bei gnädiger Ampelschaltung noch mit durchschnittlich 45 km/h durchkommt, würde der Schnitt auf Schrittgeschwindigkeit sinken, da an jeder Ausfahrt jemand kommen könnte....
- mehrspurige Straßen. schon zwei Spuren pro Richtung halte ich für kompliziert mit Rechts vor links zu regeln.
Elderian
Mir scheint, nicht alle haben "shared space" wirklich verstanden.
Es geht nicht darum, das überall rechts vor links ist, oder das an jeder Einfahrt einer kommen kann.
Autos, Radfahrer und Fussgänger benutzen den selben Verkehrsraum gleichberechtigt.
Bedeutet für den Autofahrer, das er bitteschön so langsam rollt, das er keinen Fussgänger auf die Hörner nimmt, der jederzeit vor ihm auftauchen kann.
Das ganze kann hervorragend funktionieren in Orten mit überschaubarer Grösse und ohne nennenswerten Durchgangsverkehr, bzw. wenn der Durchgangsverkehr durch eine Umgehungsstrasse aus dem Ort rausgehalten wird. Ob die Verkehrsfläche zwei, drei oder fünf Autos breit ist, ist nicht so wichtig, weil, es gibt ja keine Fahrspuren. Autofahrer haben sich, wie bisher gewohnt, rechts zu halten und gut is. Ob das nun ganz rechts oder halb rechts ist, ist egal, Hauptsache rechts, oder eben die rechte Seite der Fläche. Dazu brauchst du auch keine zusätzliche Geschwindigkeitsbeschränkung. Haust du nen Fussgänger um, warst du zu schnell, basta. Es ist also eine machbare Alternative, wenn der Verkehr sich innerhalb einer solchen "Verkehrszone" abspielt - Durchgangsverkehr und alle die es eilig haben, auf die andere Seite zu kommen, bitte aussen rum.
Meiner Meinung nach kann das überall funktionieren, aber wiegesagt KANN weil man dazu die richtigen Leute braucht. Wenn z.B. ein ökofanatischer Radfahrer denkt "jetzt zeig ichs der dummen SUV-Umweltsau, die Ampeln sind ja weg" und einfach losfährt obwohls zu knapp ist kanns krachen.
Wenn irgend ein Halbstarker einfach zusehr drauf drückt weil er denkt "Nachts is keiner unterwegs" und dann taucht aufeinmal aus einem dunklen Winkel so ein Opa ohne Licht mit Fahrrad auf, dann ist die schöne Idee für die Katze.
In etwaiger Hinsicht hat man das mit dem "Shared Space" schon hier in Hennef wo ich in der Nähe wohne. Keine Ampeln, keine Zebrastreifen, kein Tempolimit in der Innenstadt. An manchen Tagen läufts super, an andren fährt man schweißgebadet aus der Zone raus wenn wieder irgendwer einfach zwischen den geparkten Autos hervorbricht oder der vor einem plötzlich meint für jeden Fußgänger eine Vollbremsung hinlegen zu müssen.
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Ich frage mich aber fast schon was der Unterschied zu heute wäre.
Vor paar Stunden hat wieder so ein geistreicher Mensch die Schlenker nicht mitgemacht und sich aufgeregt als ich hupte während er 50 cm auf meine Spur fuhr und ein Radfahrer musste unbedingt über rot fahren so dass der hinter mir fast nicht geschafft hat so gut zu bremsen wie ich.
Gehupt habe ich dann extra nicht, denn wenn der Opa dann vom Fahrrad fällt, war mein Hupen ein gefährlicher Eingriff in Strassenverkehr...
Leugne ich das, wird mir noch gesagt "Wenn das nicht stimmen würde, wieso zeigt er Sie dann an? Sie sind nicht einsichtig, gibt noch mehr Strafe".
Dabei bin ich heute nur so 20 km gefahren und die kleineren Vergehen die ich erlebte zähle ich nicht mal auf.
Rechtssicherheit die diesen Namen verdient haben wir nicht, zw. Betriebsgefahr und Teilschuld braucht man sein Recht nicht zu suchen, also vielleicht wäre es doch egal wenn die Schilder und Ampel weitestgehend wegkommen. Ob man mir die Teilschuld reindrückt weil der Radfahrer über rot fuhr und ich das nicht telepathisch vorher ahnte, oder die Ampel fehlt und das gleiche passiert, ist eigentlich egal, wenigstens kann man das Geld für die Ampel sparen und die öffentlichen Haushalte entlasten.
Ich denke mal das ist nur ein Versuchsträger für die Zukunft. Natürlich möchte man damit nicht sehen ob man heutige Straßensysteme komplett ohne Verkehrsschilder erstellen kann. Natürlich geht sowas nicht, das wissen auch die Erfinder. Es geht wohl eher darum in der Zukunft schauen was durch Technologie, da sich Autos in Zukunft untereinander austauschen können möglich ist. Natürlich braucht man kein Baustellenschild wenn die Baustelle selber ein Signal funkt. etc.
Es soll einfach unter dem Vorwand der Sicherheit der schwächeren Verkehrsteilnehmer täuschen, ebenso die zufällige Statistik, das mehr als 2l Wasser täglich nichts bringt, unter dem Vorwand der Wasserknappheit.
Grüße
und lasst euch nicht immer unterkriegen, die sind nicht blöd, die wollen nur uns für blöd halten.
Naja wenns um Verkehrsvergehen geht und ich eine Zivilstreife währe, könnt ich, wenn ich alle Sachen "melden" würde pro Tag zirka 5000 € für den Deutschen Staat einsammeln ( zu dichtes auffahren, gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr, Tempolimitverstöße aller Art, Missachtung von Lichtzeichenanlagen ( Ampeln ), Verkehrsbehinderung u.s.w ) und etwa 2 - 3 Führerscheine einkassieren.
Daran sieht man mal übrigens auch wie gut unsre Kontrollen sind und wie abschreckend die Strafen 😁
Und noch ein Amen zum Schluss: Heute mal nach guten zwei Monaten wieder einen stationären Blitzer gesehen. Nach ZWEI Monaten! WOW! Und natürlich wieder hargenau an der selben Stelle wie immer was natürlich für mich den Vorteil hatte das ich da mal kurz runtergebremst hab so das es nich flasht und danach wie immer.
Zivilstreifen hab ich übrigens noch nie im Einsatz erlebt.....
Höchstens ein ziviles Polizeifahrzeug mit ( sehr clever! ) zwei voll Uniformierten Beamten, frei nach dem Motto "wir machen einen auf Zivil und geben euch trotzdem ne Chance uns zu erkennen". Echt lala 😁😁
Dieses Projekt gibt's schon in einer Stadt hier in NRW. Allerdings weiß ich nicht mehr wo, soll auf jeden Fall eine Kleinstadt sein.
Dort klappt es ganz gut, weil ab jetzt die totale Usicherheit herrscht und jeder jeden vorlässt um ja keinen Unfall zu verursachen. Sogar die Fußgänger werden an Stellen vorgelassen wo sie eigentlich keine "Vorfahrt" haben.
Das kuriose dabei ist, dass es seit dem keinen Unfall mehr gibt...schon erstaunlich....
Meiner Meinung nach wird sowas auch nur in Kleinstädten funktionieren. In Großstädten würde das sofort zum Kollaps führen. Allein wegen dem Verkehrsaufkommen. Man muss sich nur eine große Kreuzung anschauen an der sämtliche Ampeln ausgefallen sind und wo 2 6-spurige Straßen sich kreuzen, dann noch mit Straßenbahn und natürlich Fußgänger. Dass es hier jede Minute "knallen" kann, ist doch wohl klar.
Zitat:
Original geschrieben von Dr Seltsam
Höchstens ein ziviles Polizeifahrzeug mit ( sehr clever! ) zwei voll Uniformierten Beamten, frei nach dem Motto "wir machen einen auf Zivil und geben euch trotzdem ne Chance uns zu erkennen". Echt lala 😁😁
Ich will jetzt nicht unbedingt zu sehr vom ursprünglichen Thema ablenken, aber das was Du beschreibst ist gar nicht mal so doof wie es erstmal klingt. Sicher sieht man eher dass es die Polizei ist, aber ich muss Dir ehrlich sagen dass wenn mich nachts 2 zivil gekleidete Typen im Zivilwagen anhalten, das erstmal sehr nach Notwehr klingt und wenn die dann auf "Vorbereitungen" irgendwie allergisch reagieren weil sie meinen dass man angreifen will, entstehen für beide Seiten sehr unangenehme Situationen.
Dann greifen sie zur Waffe, man sieht aber nur dass 2 Zivilisten zur Waffe greifen ... verstehst ja den Teufelskreis und die Gefährlichkeit der Situation.
Vor allem nachts oder an Menschenleeren Stellen nicht in Uniformen aufzutreten ist nicht ohne und provoziert nur gefährliche Situationen, 2 Raser mehr zu erwischen ist das einfach nicht wert.
Nur mal "Polizei" sagen reicht nicht, das würde dann jeder Straftäter sagen damit man ihn zuerst die Waffe ziehen lässt, nein die Polizei sollte sich schon als solche erkennbar machen und macht es auch meistens. Es gab schon mehrfach Missverständnisse und ich würde an Deiner Stelle nicht fordern dass sie sich verkleiden damit noch mehr entstehen.
Das Problem liegt nicht bei den Schildern als vielmehr bei der Fahrpraxis jedes einzellnen sowie auch an der Höhe des Verkehrsaufkommens. So sind die gebräuchlichsten Verkehrsschilder gerade für Fahranfänger am Ende für alle zwingend, da das Unfallrisiko schon mit Schilder bei dieser Gruppe enorm hoch ist. Somit sind dann auch diejenigen gefährdet, welche sonst auch ohne Verkehrsschilder zurecht kommen würden. Allerdings gibt es auch allzu oft eine sinnlose Beschilderungswut an manchen Stellen, welche mehr behindert als nützt, da man diese Menge an Informationen manchmal garnicht in der Kürze der Zeit wahrnehmen kann, zumal man sich ja auch auf den Vekehr konzentrieren muss.
Bei den Ampeln ist es so, dass es davon vielzuviel überflüssige gibt aber eben an manchen Stellen diese unverzichtbar sind. Man stelle sich nur mal vor, dass man aus einer stark befahrenden Nebenstraße auf eine ebenfalls stark befahrende Hauptstrasse nach rechts abbiegen möchte! Ohne Ampel müsste man an solchen Stellen nämlich sonst solange warten, bis man schwarz ist.
Gegen alle Park- und Halteverbotsschilder in breiten Nebenstrassen und sinnlosen 30er Zonen in Bonzenvirteln, wie teils hier in Berlin, bin ich natürlich auch! 😁
Hallo,
nein das würde nicht funktionieren. Wir sind hier vielleicht erfahrene Fahrer, aber was ist mit den Anfängern? Viele Leute kommen mit -rechts vor links- nicht klar, dass sehe ich in unserem Ort.
Alles auf gegenseitige Rücksichtsnahme ist unfug, der Straßenverkehr muss geregelt bleiben.
Was ist mit den Fahrschulen, gibt es die dann in Kleinstätten nicht mehr?
Stellt euch mal vor: "Ein Anfänger hat seine Prüfung in der Kleinstadt ohne Schilder gemacht" und sagt: "Juchhu, ich habe die Fahrerlaubnis und jetzt steige ich in den Wagen, ab auf die Autobahn und fahre nach Berlin."
Au Backe.
Die einzigen Gewinner währen, der Auto.- und eigene Friedhof.
Ist natürlich nur meine Meinung.
Ich finde veralgemeinern kann man das nicht. Ist denk ich ne Abwägungssache aber im Grunde genügt die einfachste aller Vorfahrtsregeln Rechts vor Links. Stellenweise machen Schilder schon Sinn, aber es gibt wiederrum Stellen wo die Schilder mehr verunsichern und das Chaos dann Perfeckt macht.
Ich gebe auch mal meinen Senf dazu. Ich habe dass mal in Indien eine Zeitlang erlebt und es war extrem verwunderlich. Die haben "Straßen" die in etwa so breit wie vier Fahrspuren sind und fahren dabei zu acht nebeneinander her. Die Unfallquote liegt dort um einiges niedriger wie hier zu Lande. Das Problem in der BRD ist die Rücksicht (Rechts vor links, Blinken wenn man aus einem Kreisverkehr fährt usw.) Sollten die Leute je lernen an diese "einfachen Regel" zu beachten sind, dann kann man darüber reden.
Ansonsten kommt man bis dahin von rechts in der 30 Zone und muss sich über den Depp von Links ärgern, da er es nicht blickt; Wir stehen ewig vor dem Kreisverkehr; Tuckern auf einer Autobahn mit Tempolimit 120 auf der Linken Spur mit 80 hinter nem Opa 10 km her und werden vom nett Herrn in Zivil verdonnert, da wir dann die mittlere zu überholen nutzen und stehen alle im Stau da zwei Brummis ein Elefantenrennen bergauf auf einer zweispurigen Autobahn sich liefern....
Gegen komplett weglassen, fuer ausduennen... ich will jetzt nicht alles zitieren was ihr ueber mir schon gesagt habt. In kleineren Staeden und Orten kann das funktionieren, in grossen nicht.
Am einleuchtensten finde ich wirklich die Punkte zur Klaerung der Rechtslage und das Problem mit rechts-vor-links an Vorfahrtsstrassen, da wuerde garnix mehr gehen...
Hallo,
da ich eher zu den Vielfahrern gehöre, muss ich hier einfach folgendes beitragen :
Ich bin selber oft genervt vom innerstädtischen Schilderwald, weniger wäre hier wirklich oft mehr !
Andererseits erlebe ich tagtäglich (und besonders in den letzten, sehr heissen Tagen)
wie unkonzentrierte, telefonierende und anders abgelenkte "Fahrer" mir den Vorrang nehmen, mich abdrängen oder einfach nur telefonierend an meiner hinteren Stoßstange kleben, obwohl ich meistens den Toleranzspielraum der Beschränkungen ausschöpfe (= geduldete Geschwindigkeitsüberschreitung <IMG alt=😁 src="/images/smilies/biggrin.gif"> )
Wenn man dann noch die führerscheinfreien mehrspurigen Fahrzeuge erleben darf....
....dann wäre eigentlich nur mehr eins zu fordern :
nicht nur alle Schilder weg, sondern auch gleich alle Führerscheine.......und den TÜV gleich mit
an mein Auto kommen dann rundherum Eisenbahnschienen...das wird spaßig <IMG alt=😁 src="/images/smilies/biggrin.gif">
ausserdem darf ich dann ja auch mit meinem Stock-Car auf der Strasse fahren <IMG alt=😛 src="/images/smilies/tongue.gif">
MFG
Saab Stockcar