Eine Frage zur Funktionsweise der Dieseleinspritzung

Mercedes

Bei meinem 270cdi kommt immer ein schwarzes Qualmwölkchen (manchmal auch eine Wolke), wenn ich stark/abrupt beschleunige. Auch wenn ich zügig (ohne schlagartig) beschleunige, sieht man im Rückspiegel die fetten Abgase, ganz besonders gut im Dunkeln, wenn einer hinter mir herfährt. Wenn ich das Gaspedal konstant halte oder sehr sachte beschleunige, gibt es kein Wölkchen oder auch keine fette Schleppfahne.
Jedenfalls ist meine Hinterreifenfelge immer schmutzig und die Reifenflanke mitunter tiefschwarz vom Ruß gefärbt.
Jetzt sagen die einen (und darunter sind auch richtige Fachleute, auch MB), das wäre bei den Modellen aus der Zeit ganz normal, die hätten keine aktive Rußfilterung. Ich solle mir mal Taxis ansehen, da wäre das genau so.
Andere wiederum sagen (auch darunter Fachleute), ein Mercedes aus 2004 qualmte auch damals nicht.

Es kommt also zu einer Überfettung, wenn Last schnell abgerufen wird. Was mich jetzt verwundert, manchmal, aber nur ganz manchmal, qualmt es nicht. Häufiger qualmt es weniger. Richtig viel qualmen tat es auch mal mehr, da lag aber eine Unrichtigkeit im Unterdrucksystem vor.
Ich habe seit zwei Jahren alle Druckwandler, Druckdose, Leitungen, Sensoren ausgetauscht. Es blieb alles beim alten. Mein letzter Verdacht war der alte Turbo, dass die VTG nicht mehr schnell genug mit dem Regeln nachkommt. Nachdem ich aber jetzt einen neuen Turbo habe und das Bild immer noch unverändert ist, bin ich mit meinem Latein am Ende.
Wie wird die eingespritzte Dieselmenge eigentlich geregelt? Gibt es eine Grundeinstellung, die ich vielleicht mal überprüfen (lassen) könnte? Injektoren, Kerzen, etc. sind ja auch neu. Das Motorsteuergerät wurde auch überholt.
Muss ich wirklich mit den Wölkchen leben?

38 Antworten

Kilometerstand ?

Bei meinem 400er waren 2 der 8 Injektoren bei 97000 km verschlissen.

Schon mal mit Star Diagnose die Korrekturwerte ausgelesen ?

Kilometerstand jetzt über 350tKm. Injektoren vor ca. 10.000-km neu. Alles wurde bei der Stardiagnose geprüft. Alle Werte in Ordnung.

Hallo Fignon,

welche Farbe haben denn Deine "Wölkchen"?
Schwarz: er verbrennt Zuviel Diesel (Einspritzanlage dosiert nicht fein genug, könnte beispielsweise ein Indiz für eine verschlissene Commonrail Schiene sein wenn die Einspritzdüsen schon neu sind)
Bläulich: er verbrennt Öl (denn dann hast Du ein Motorproblem = Dichtungsproblem, es kommt Öl hin wo es nicht hingehört)
Denn Wolke ist nicht gleich Wolke.

BG Boris

Wolke ist schwarz, ich hatte ja von Überfettung geschrieben. Abe ramme nur beim starken Beschleunigen. Als ob die Luftzufuhr einen kurzen Moment zu lange braucht nachzuschiessen. Oder umgekehrt, als ob kurzzeitig zuviel Diesel im Gemisch ist.

Ich schätze du wirst damit leben müssen. Ich selber habe auch einen G 270 CDI von 2004 mit 340000 km Laufleistung. Injektoren sind zwar noch nicht erneuert aber immer mal wieder abgedichtet worden. Einen Partikelfilter habe ich mal mit 80000 km nachrüsten lassen. Wenn ich mal richtig Gas gebe, steht hinter mir eine schwarze Wand. Dann scheint sich der Filter leer zu blasen. Im normalen Verkehr qualmt meiner nicht. Unter Last schon. Das sehe ich auch immer in den Scheinwerfern hinter mir.
Ich glaube das ist normal! Die Maschine selber läuft einfach super.

Gruß
Hans

Den DPF habe ich auch nachrüsten lassen. Aber es war vorher schon so. Ich würde gerne die Steuerung verstehen, damit ich vielleicht nicht doch noch eine Stellschraube finde. Mir ist das echt manchmal peinlich mit der schwarzen Wand (wobei es bei mir schon deutlich besser als zu Beginn geworden ist. Die schwarze Wand kommt nur beim ersten richtigem Gasgeben nach dem Start. Danach nur noch schwarze Raumteiler.

Du hast aber keine Tuning Box ala Brabus oder Carlson verbaut ?

nein, nicht mehr. Da war eine drin, die habe ich aber schnell ausgebaut vor ein paar Jahren.

Habe gestern mit einem alten Meister (nicht MB) sprechen können. Da ist auch auf mein "Phänomen" zur Sprache gekommen. Er meinte, das liegt am Luftmassenmesser. Und zwar gäbe es einstellbare (meiner nicht) und andere, die vom Motorsteuergerät eben gesteuert werden. Er sagte, das er davon ausgehe, dass das MSG wie auch die Steuerung des LMM neu angelernt werden müsse, da es evtl. vorher auch den Chip und auch durch mehrere Wechsel des LMM zu Fehlsteuerungen kommen könne. Wie das aber mit der Star-Diagnose ginge, wüsste er nicht.

Kann da was dran sein?

Kann sein. Ein Leistungschip hinterlässt im MSG Spuren, auch wenn er entfernt wurde. Kann schon sein, dass da einige Werte verändert sind. Bei MB die neueste Software aufspielen lassen? Vielleicht hilft es, vielleicht auch nicht. Ein Versuch wäre es wert.
Beim LMM kann ich es nicht sagen, ich meine, damals mussten die nicht eingelesen werden. Austauschen, fertig. Aber das kann man ja herausfinden.

Software aufspielen, kann man das machen? Wahrscheinlich doch nur bei MB selber. Gibt es da Erfahrungen, was so was kostet?

Ja, bei MB.
Allerdings kann ich nicht sagen, ob das wirklich viel bringt. Denn ich meine, ein Update ist nicht automatisch eine vollumfänglich neue Programmierung, sondern nur in einigen Bereichen. Wenn also das momentane MSG geänderte Daten haben sollte, kann es durchaus möglich sein, dass ein komplett neues MSG der bessere Weg ist. Und dann auf dieses die Updates aufspielen lassen... Habe allerdings keine Ahnung, was das kostet.

Das wäre mir zu aufwändig, zumal der Erfolg nicht wirklich sicher ist. Ich muss mal rausfinden, ob so ein MSG nicht komplett zu reseten ist und dann neu zu bespielen wäre.

Am OM 612 kann man den Luftmassenmesser nicht einstellen. Da gibts auch keine Info bei MB darüber.
Einstellbar waren Luftmengenmesser bis ca. 1991.

Ich hatte auch mal einen OM612 allerdings im W163. Der lief bis ca. 150000 km im Hellen ohne sichtbare Wolke. Erst bei Dunkelheit konnte man im Lichtkegel des hinterher fahrenden Fahrzeugs eine leichte Rußwolke sehen. Der Fehlerspeicher war leer.

Das Fahrzeug ist dann in die Verwandschaft weiter verkauft worden und weil die Ansaugbrücke unten ölte wurde sie bei ca. 180000 km ersetzt. Dabei konnte man sehen dass die Gestänge der EKAS teils ausgehangen, teils ausgeschlagen waren und dass Teil kpl. verkokt war. Die Drallklappen selbst waren auch nur noch fragmentweise vorhanden. EKAS legt erst einen Fehler ab wenn der Stellmotor nicht mehr in seine Endlagen fährt.

Nach dem Tausch der Ansaugbrücke war das Rauchen nicht mehr vorhanden. Der LMM war bei 200000 km noch der Erste.

Die Funktion des CDI-Systems und der ganzen Sensoren vom OM 612 ist auf über 50 Dokumenten im WIS erklärt, wobei jedes mehrere Seiten enthält.

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