Einbau einer Anhängerkupplung - Erfahrungsbericht
Moin!
Ich möchte hier einmal meine Erfahrungen beim Einbau einer Anhängerkupplung beim Kuga II, Ecoboost, Bj. 2016, zum Besten geben. Eines vorweg: Obwohl ich gerne schraube (früher habe ich mein Motorrad komplett zerlegt und wieder zusammengebaut) würde ich diese Schinderei heute nicht noch einmal machen und lieber den Gesellen in der Werkstatt fluchen lassen. Aber alles der Reihe nach.
Eingekauft wurden:
Abnehmbare AHK von Bosal/Oris (AK41)
Elektrosatz von Jäger
Abbau der Stoßfängerverkleidung:
Laut bebilderten Anleitung müssen zunächst die beiden Radhausverkleidungen gelöst werden, damit die Stoßfängerverkleidung abgebaut und der Träger für die AHK angebaut werden kann. Dazu sind ca. ein Dutzend Plastikclips abzuziehen. Ach ja, vier Schrauben unterhalb der Rücklichter müssen auch noch entfernt werden. Das ist noch ganz easy. Aber dann gibt’s Kopfschmerzen. Wie kriegt man die Verkleidung jetzt vom Rest des Autos getrennt? Mir war klar, dass die mit Klammern befestigt ist. Nur war die Frage, wie und in welche Richtung gezogen oder/und gedrückt werden muss. Doch wie viel Kraft darf ich für Versuche ausüben ohne Angst haben zu müssen, dass da gleich was bricht?
Die ersten Versuche, das Ding zu entfernen scheiterten kläglich. Dann sah ich, dass die Verkleidung ganz am Ende rechts und links noch mit einer Art Niete befestigt ist, von der die Plastikverkleidung befestigt ist. Mit etwas Kraft und Fingerspitzengefühl wurde auch diese Hürde gemeistert. Aber dann… Ich zog, drückte in alle Richtungen. Aber nichts tat sich. Nicht das jetzt jemand denkt, ich verfüge nicht über das notwendige Werkzeug wie Clipentferner etc. Nein, das war alles vorhanden.
Dann ein 35er Blick unter das Auto mit Taschenlampe: Unglaublich: Da gab es doch tatsächlich noch links und rechts einen Stoßfängerhalter, an dem die Verkleidung mit insgesamt acht Schrauben (8er Schlüssel) befestigt war. Das hat die Anleitung von Bosal aber verschwiegen. Westfalia erwähnt diese Schrauben auch nicht.
Nun wäre alles halb so schlimm, wenn diese acht Schrauben gut erreichbar wären. Das sind sie aber nicht. Um diese zu entfernen und später wieder anzubringen ist entweder ein Japaner mit grazilen Armen und Händen erforderlich oder man bricht sich vor der Arbeit mindestens den Unterarm, damit es besser klappt. Ein Schraubendreher mit 8er Nuss und biegsamer Welle ist hier sehr von Vorteil. Mit einem Ringschlüssel kann man die Schrauben immer nur eine achtel Umdrehung lösen und muss diesen dann wieder neu ansetzen. Mit der Knarre und Verlängerung kommt man an zwei bzw. vier überhaupt nicht heran.
Ach ja, und bevor jetzt ein erneuter Abnahmeversuch unternommen wird sollte tunlichst die Verkabelung der Lampen und Ultraschallsensoren gelöst werden. Die Steckverbindung befindet sich in Fahrtrichtung rechts.
Was ich dann für Drück- und Ziehversuche unternommen habe, um die verflixte Verkleidung zu lösen, will ich hier nicht beschreiben. Es war einfach nur grausam. Irgendwann sagte es dann aber klack, klack, klack und das Ding war ab und sogar noch heil! Puh, war das ein Staatsakt!
Dann war auch recht flott der originale Stoßfänger demontiert (acht Muttern). Zu meiner Verblüffung saßen die nur sehr lose. Hätte sich auf den Bolzen kein Wachs befunden, hätte ich die wahrscheinlich ohne jedes Werkzeug entfernen können.
Dann wurden die beiden Halter für die AHK montiert (vier 12er Schrauben). Die sollten mit 117 NM angezogen werden. Bei drei Schrauben ging das. Bei der vierten (rechts, die vordere) war dies nicht möglich. Da war mit dem Drehmomentschlüssel einfach kein rankommen. So musste dort ein Ringschlüssel herhalten, der auch wieder nur erlaubte, die Schraube in Achtelumdrehungen anzuziehen. Das hat echt aufgehalten. Drehmoment dieser Schraube? Keine Ahnung.
Bevor dann alles wieder zusammengebaut wurde habe ich noch die Steckdose mit dem Kabel angeschraubt und das Kabel ins Innere (rechts) verlegt. Da musste natürlich auch die Verkleidungen abgebaut werden. Das war aber nicht so dramatisch.
Der Zusammenbau gestaltete sich auch nicht einfach, weil doch ziemliche Kräfte aufgewendet werden mussten, damit es überall „klick“ sagt und die Verkleidung so sitzt wie sie sitzen soll.
Puh, war ich froh, als ich alles wieder zusammen hatte! Die weitere Montage des E-Satzes war dagegen ein Kinderspiel.
Mein Fazit: Nie wieder baue ich selbst eine Anhängerkupplung ein, zumindest nicht bei einem Kuga. Das war eine Strafe! Da ich den Kuga als Reimport erwarb (dänische Ausführung) konnte ich ihn nicht mit einer AHK ab Werk ordern. Zudem lockte mich der wesentliche günstigere Selbermacherpreis.
Jedem Laien oder Gelegenheitsschrauber rate ich daher dringendst vom Selbsteinbau einer AHK bei einem Kuga ab. Die viele Arbeit und der Ärger wiegen die Ersparnis nicht auf!
Beste Antwort im Thema
Moin!
Ich möchte hier einmal meine Erfahrungen beim Einbau einer Anhängerkupplung beim Kuga II, Ecoboost, Bj. 2016, zum Besten geben. Eines vorweg: Obwohl ich gerne schraube (früher habe ich mein Motorrad komplett zerlegt und wieder zusammengebaut) würde ich diese Schinderei heute nicht noch einmal machen und lieber den Gesellen in der Werkstatt fluchen lassen. Aber alles der Reihe nach.
Eingekauft wurden:
Abnehmbare AHK von Bosal/Oris (AK41)
Elektrosatz von Jäger
Abbau der Stoßfängerverkleidung:
Laut bebilderten Anleitung müssen zunächst die beiden Radhausverkleidungen gelöst werden, damit die Stoßfängerverkleidung abgebaut und der Träger für die AHK angebaut werden kann. Dazu sind ca. ein Dutzend Plastikclips abzuziehen. Ach ja, vier Schrauben unterhalb der Rücklichter müssen auch noch entfernt werden. Das ist noch ganz easy. Aber dann gibt’s Kopfschmerzen. Wie kriegt man die Verkleidung jetzt vom Rest des Autos getrennt? Mir war klar, dass die mit Klammern befestigt ist. Nur war die Frage, wie und in welche Richtung gezogen oder/und gedrückt werden muss. Doch wie viel Kraft darf ich für Versuche ausüben ohne Angst haben zu müssen, dass da gleich was bricht?
Die ersten Versuche, das Ding zu entfernen scheiterten kläglich. Dann sah ich, dass die Verkleidung ganz am Ende rechts und links noch mit einer Art Niete befestigt ist, von der die Plastikverkleidung befestigt ist. Mit etwas Kraft und Fingerspitzengefühl wurde auch diese Hürde gemeistert. Aber dann… Ich zog, drückte in alle Richtungen. Aber nichts tat sich. Nicht das jetzt jemand denkt, ich verfüge nicht über das notwendige Werkzeug wie Clipentferner etc. Nein, das war alles vorhanden.
Dann ein 35er Blick unter das Auto mit Taschenlampe: Unglaublich: Da gab es doch tatsächlich noch links und rechts einen Stoßfängerhalter, an dem die Verkleidung mit insgesamt acht Schrauben (8er Schlüssel) befestigt war. Das hat die Anleitung von Bosal aber verschwiegen. Westfalia erwähnt diese Schrauben auch nicht.
Nun wäre alles halb so schlimm, wenn diese acht Schrauben gut erreichbar wären. Das sind sie aber nicht. Um diese zu entfernen und später wieder anzubringen ist entweder ein Japaner mit grazilen Armen und Händen erforderlich oder man bricht sich vor der Arbeit mindestens den Unterarm, damit es besser klappt. Ein Schraubendreher mit 8er Nuss und biegsamer Welle ist hier sehr von Vorteil. Mit einem Ringschlüssel kann man die Schrauben immer nur eine achtel Umdrehung lösen und muss diesen dann wieder neu ansetzen. Mit der Knarre und Verlängerung kommt man an zwei bzw. vier überhaupt nicht heran.
Ach ja, und bevor jetzt ein erneuter Abnahmeversuch unternommen wird sollte tunlichst die Verkabelung der Lampen und Ultraschallsensoren gelöst werden. Die Steckverbindung befindet sich in Fahrtrichtung rechts.
Was ich dann für Drück- und Ziehversuche unternommen habe, um die verflixte Verkleidung zu lösen, will ich hier nicht beschreiben. Es war einfach nur grausam. Irgendwann sagte es dann aber klack, klack, klack und das Ding war ab und sogar noch heil! Puh, war das ein Staatsakt!
Dann war auch recht flott der originale Stoßfänger demontiert (acht Muttern). Zu meiner Verblüffung saßen die nur sehr lose. Hätte sich auf den Bolzen kein Wachs befunden, hätte ich die wahrscheinlich ohne jedes Werkzeug entfernen können.
Dann wurden die beiden Halter für die AHK montiert (vier 12er Schrauben). Die sollten mit 117 NM angezogen werden. Bei drei Schrauben ging das. Bei der vierten (rechts, die vordere) war dies nicht möglich. Da war mit dem Drehmomentschlüssel einfach kein rankommen. So musste dort ein Ringschlüssel herhalten, der auch wieder nur erlaubte, die Schraube in Achtelumdrehungen anzuziehen. Das hat echt aufgehalten. Drehmoment dieser Schraube? Keine Ahnung.
Bevor dann alles wieder zusammengebaut wurde habe ich noch die Steckdose mit dem Kabel angeschraubt und das Kabel ins Innere (rechts) verlegt. Da musste natürlich auch die Verkleidungen abgebaut werden. Das war aber nicht so dramatisch.
Der Zusammenbau gestaltete sich auch nicht einfach, weil doch ziemliche Kräfte aufgewendet werden mussten, damit es überall „klick“ sagt und die Verkleidung so sitzt wie sie sitzen soll.
Puh, war ich froh, als ich alles wieder zusammen hatte! Die weitere Montage des E-Satzes war dagegen ein Kinderspiel.
Mein Fazit: Nie wieder baue ich selbst eine Anhängerkupplung ein, zumindest nicht bei einem Kuga. Das war eine Strafe! Da ich den Kuga als Reimport erwarb (dänische Ausführung) konnte ich ihn nicht mit einer AHK ab Werk ordern. Zudem lockte mich der wesentliche günstigere Selbermacherpreis.
Jedem Laien oder Gelegenheitsschrauber rate ich daher dringendst vom Selbsteinbau einer AHK bei einem Kuga ab. Die viele Arbeit und der Ärger wiegen die Ersparnis nicht auf!
38 Antworten
Gibt keine ABE.
Unabhängig von meiner Frage hier hab ich auch meinen Werkstattmeister angemailt. Die Antwort kam vorhin.
ABE ist ist nicht erforderlich, da es ein Originalteil (Oris) ist. Die AHZV wurde am Bordsystem angemeldet. Damit wird bei Anhängerbetrieb das ESP entsprechend umgeschalten.
me3
Moin,
Zudem sind beim Kauf der Oris und sicher auch beim Kauf der anderen Marken-AHK´s die entsprechenden technischen Unterlagen dabei. Bei Bosal/Oris sind die auch auf der website verfuegbar. Im Fall der Faelle ist das Schemabild mit den Abstaenden, Winkeln etc. wohl relevant, um den korrekten Anbau zu bestaetigen. ABE brauchts net, die Nummer auf dem Schildchen des Kugelkopfes ist wohl ganz hilfreich.
ND
Hallo! Ich überlege auch eine Anhängerkupplung nachzurüstende. Passt eine auch in den St-Line. Ich möchte nicht meine Stoßstange unten zerschneiden müssen. Das müsste ich damals an meinem Focus machen. Was heißt Elektrovorbereitung beim Kuga. Werden dort die Kabel angeschlossen? Einen E-Satz muss ich auch noch besorgen.
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Soweit ich weis liegt da das Canbus Kabel schon hinten. Habe auch eine Nachrüsten lassen ... Eine Abnehmbare ganz unten wurde ein bisschen von der Stoßstange abgeschnitten ... Minimal...
Wenn nur ein wenig, dann ist ok. Möchte nur nicht das es von hinten sichtbar ist. Passt die Kupplung vom Modell 2016 auch?
Ich habe mir meine AHK,bei Rameda gekauft,auch anbauen lassen.
Wollte es zuerst auch selber montieren,habe es dann aber sein lassen.
Die Montage, inkl.E-Satz und Dauerplus mit Ladeleitung, hat mich 318 € gekostet.
Ich habe zwischendurch mal in die Werkstatt gekuckt,der halbe Innenraum
war demontiert.
Als ich das sah war ich über meine Entscheidung sehr froh 🙂
Die Heckblende wurde auch etwas ausgeschnitten,ist aber von
hinten nicht zu sehen.
Ich habe eine Nachgerüstete Abnehmbare von Oris ( Original Ford Zubehör) Es wird nur der Rand der Stoßstange unten etwas gekürzt bzw. ausgeschnitten, sieht man aber nur wenn du unter dem Kuga liegst ;-)
Ich hatte bei meinem vFL eine Bosal-Oris AHK nachgerüstet. Da musste ein ganz kleines Stück der Stoßstange ausgeschnitten werden(nicht im Sichtbereich).
Bei meinem jetzigen FL habe ich eine Westfalia nachgerüstet. Da musste nichts ausgeschnitten werden(normaler Titanium Stoßfänger).
Bei einigen Fahrzeugen kann schon was vorbereitet sein. Bei meinem jetzigen FL war trotz sehr umfangreicher Ausstattung aber nichts vorbereitet. Ich habe einen Westfalia Elektrosatz verbaut. Bei diesem muss ein CAN Signal vorne im Beifahrerfußraum abgegriffen werden.