Ein Reisebericht für die, die es interessiert.

Kia EV6 1. Gen

Moin aus Norderstedt.
Ich habe hier lange mitgelesen um mich über den EV6 schlau zu machen. Plötzlich gab es für mich die Möglichkeit einen EV6 GT-Line in schwarz neu vom Händler zu bekommen. Ich habe das Auto gekauft, ohne einmal drin gesessen oder ihn gefahren zu haben...ja, ich denke ich weiß, was ihr sagen werdet. Aber dazu später.
Wie gesagt: die Chance bot sich mir sehr plötzlich. Nämlich zehn Tage bevor wir in den Urlaub (per Auto) von Norderstedt in die Nähe von Alicante fahren wollten- ca.2400 KM.
Am 2.09. sollte es losgehen- ich bin mit meiner C-Klasse am 01.09. 450KM zum Händler gefahren und mit dem EV6 zurück...und am Abend des 02.09. gings los.

Ich muss dazu sagen, dass wir die Hinfahrt sehr vorsichtig- im Hinblick auf Ladestops- angegangen sind.
Sprich: Lieber zu oft laden, statt zu schieben...
Ich muss sagen, dass mich der EV6 zu keiner Zeit und in keiner Weise enttäuscht hat. Wir haben auf dem Hinweg insgesamt 13 Mal geladen- immer am HPC, haben im Auto geschlafen, uns an einem Ladestop auch über V2D einen Kaffee gekocht und Würstchen heiß gemacht- einfach geil...
Nur an einem Ladestop in Frankreich hatten wir eine Wartezeit von 10 Minuten auf eine freie Ionity-Säule.
Was mich am meisten beeindruckt hat: Auf der Hin- wie auf dem Rückweg gab es nur EINEN Ladestop an dem ein Wagen nach uns gekommen und vor uns gefahren ist...ok-war ein Porsche Taycan- im Nachhinein denke ich, dass er sich die Schmach vielleicht nicht gönnen wollte, dass ein Koreaner so schnell lädt wie er. NEIN, das war natürlich ein Scherz!!! Wir haben zwar gequatscht und er war auch sichtlich beeindruckt von dem Auto, aber er war sicherlich die zwei Minuten schneller Fertig...
Ach ja...was das quatschen angeht: Wenn man mit einem KIA EV6 von Norderstedt nach Spanien fährt, kann man fast sicher sein, dass kaum ein Ladestop vergeht- abgesehen von den nächtlichen- an dem man nicht mit den Leuten ins Gespräch kommt- wer will schon auf 2.500 KM nur mit seiner Beifahrerin sprechen...HALT!!!! Auch das war ein Scherz...(falls meine Frau das hier lesen sollte).
Im Ernst: Man fängt unweigerlich an sein Schulenglisch mit französischen und spanischen Brocken hervorzuholen, weil man immer wieder angesprochen wird. Dieses Auto erntet überall erstaunte Blicke (vielleicht ist aber auch der Fahrer gemeint...).
Letztendlich muss ich sagen, dass ich mehr als nur überrascht war von diesem Auto. Ich fahre seit über 35 Jahren Auto und noch kein anderer Wagen hat mich so in seinen Bann gezogen und mich so begeistert. Ich war zu Anfang etwas skeptisch, da ich auch hier das eine oder andere gelesen hatte- klar dafür sind Foren da- und natürlich ist alles eine Frage des Geschmacks oder der persönlichen Gewichtung. Natürlich gibt es immer was zu verbessern oder kleine Macken. Ich denke jedoch, dass es auch immer darauf ankommt, wie flexibel oder auch lösungsorientiert man selbst ist. Ich konnte in der ganzen Zeit für mich NICHTS feststellen, was mir einen Grund gegeben hätte meine Entscheidung zu bereuen.
- Das fängt mit der Ladeplanung an- natürlich wäre es schön, wenn man direkt beim Start schon die Ladesäulen mit in die Route eingespeist bekäme.
- sicherlich ist es bei Nacht auch in den Kameras des Abbiegeassistenten im Display so dunkel, dass man kaum etwas erkennt.
- sicherlich kann sich der eine oder andere genervt fühlen von dem gepiepse beim Rückwärtsfahren oder beim Öffnen des Kofferaums.
- natürlich passiert es mir auch jetzt noch, dass ich die Lautstärke des Radios verstellen will aber leider vorher auf Klima umgeschaltet habe...

Ja, von allen solchen Sachen kann man genervt sein- ich bin es nicht. Ganz im Gegenteil!! Ich finde dieses Auto einfach GEIL und ich kann mich gut mit den angeblichen Fehlern leben, auch weil ich nur einen Bruchteil eines Audi E-Tron GT oder eines Porsche Taycan bezahlt habe. Und erst Recht weil dieser Wagen keine dieser autonom fahrenden Selbstmordkisten oder in Deutschland produzierten Dritte-Welt-Technik-Autos ist. WARUM bringen wir es in Deutschland nicht auf die Kette etwas vergleichbares auf den Markt zu bringen außer der Hersteller setzt vor den Preis mindestens noch eine Eins?

Abschließend muss ich sagen: Wir haben auf der Fahrt in den Urlaub und zurück insgesamt ca. 65 Stunden im Auto gesessen- und auch gelegen. Wir hatten zu keiner Zeit das Gefühl, dass wir mal raus müssten um uns zu bewegen oder weil der Hintern weh tat. Ich habe diesen Wagen blind gekauft- was mir noch nie passiert ist- und ich habe es keine Sekunde bereut!!!

Kleiner Nachtrag auf den Lobgesang:
Ja, ich gebe zu: Meine Frau hat sich nach fast vier Wochen und tausenden Kilometern noch immer nicht mit allen Möglichkeiten und Gimmicks angefreundet bzw. beschäftigt und wird dies voraussichtlich auch die nächsten Jahre nicht tun...was solls- irgendwas ist immer...

Gruß aus Norderstedt

Andreas

19 Antworten

Laut ABRP sind es mit 100% Akkustand zum Start am 28.12. (Winterwetter berücksichtigt) 11h mit der Fähre und 11:42h über die Brücken. In beiden Fällen sind die Ladestopps bereits enthalten. Wobei man bei der Fährüberfahrt ja eine Stunde vorher da sein muss, was ABRP nicht berücksichtigt. Dafür muss man bei den Ladestopps noch etwas hinzugeben, weil ich sicherlich nicht mit nur 10% in Lillehammer am Hotel ankommen möchte.

Das mit den 10% ist eine gute Idee…das würde ich auch nicht wollen…da wird es sicher interessant wie die Ladekurve bei winterlichen Verhältnissen ist…ich freue mich jedenfalls schon auf deinen Bericht, dann hab ich beim nächsten Mal etwas, wonach ich mich richten kann…

Zitat:

@flensem schrieb am 27. September 2022 um 11:42:01 Uhr:


11h mit der Fähre und 11:42h über die Brücken.

Da würde ich wegen der Freude am Fahren (unabhängig von der dann aktuellen Fahrzeugmarke unterm Popo) auf jeden Fall den Weg über die Brücken nehmen. Wobei ich ja nicht nach Lillehammer will sondern "links hoch" quasi immer am Nordmeer lang.

Da komme ich laut google Maps von mir zu Hause allein bis nach Kristiansund (es soll noch deutlich weiter in den Norden gehen) inkl. Fähre schon auf 1.887km und 22:20 Std. - wenn ich Fähren meiden auswähle sind es 2.113 km bis Kristiansund und 23:12 Std. Bei Nicht-Nutzug der Fähre müsste ich etwas mehr als 3 Std. weniger selbst fahren aber schlafen würde ich während der Überfahrt eher auch nicht - das hätte es keinen nennenswerten Vorteil für mich.

Na ich habe ja noch lange genut Zeit zum austüfteln der Route.

Zitat:

@Andimp3 schrieb am 27. September 2022 um 14:42:01 Uhr:



Zitat:

@flensem schrieb am 27. September 2022 um 11:42:01 Uhr:


11h mit der Fähre und 11:42h über die Brücken.

Da würde ich wegen der Freude am Fahren (unabhängig von der dann aktuellen Fahrzeugmarke unterm Popo) auf jeden Fall den Weg über die Brücken nehmen. Wobei ich ja nicht nach Lillehammer will sondern "links hoch" quasi immer am Nordmeer lang.

Da komme ich laut google Maps von mir zu Hause allein bis nach Kristiansund (es soll noch deutlich weiter in den Norden gehen) inkl. Fähre schon auf 1.887km und 22:20 Std. - wenn ich Fähren meiden auswähle sind es 2.113 km bis Kristiansund und 23:12 Std. Bei Nicht-Nutzug der Fähre müsste ich etwas mehr als 3 Std. weniger selbst fahren aber schlafen würde ich während der Überfahrt eher auch nicht - das hätte es keinen nennenswerten Vorteil für mich.

Na ich habe ja noch lange genut Zeit zum austüfteln der Route.

Hi,

Ich kann dich bezgl. der Freude am Fahren sowas von verstehen...dieses Auto macht so unfassbar viel Spaß- das ist wirklich schwer in Worte zu fassen. Und ich kenne ja nun auch diverse Strecken in mein bevorzugtes Gebiet, die sind alle traumhaft- aber im Moment bin ich noch so drauf, dass ich jede Minute und jeden Kilometer im Auto genieße und kann dich deshalb gut verstehen...

Zumal ich den Landweg über DK/Schweden gar nicht kenne-aber ich bin auch gerne auf dem Wasser...ich empfand es immer als hochgradig entspannend auf den Fähren. Ist aber natürlich subjektiv und meine persönliche Meinung. Nach meinem Trip nach Spanien, könnte ich mir aber ebenfalls vorstellen über den Landweg zu fahren. Im EV6 hat man ja nicht das Problem wie im MB, dass man nach zwei Stunden nicht mehr weiß, wie man sitzen soll, weil einem der Allerwerteste weh tut...

Ich denke, ich werde das nächste Mal den Landweg in Erwägung ziehen.

Gruß aus Hamburg

Zitat:

@killerbit schrieb am 27. September 2022 um 16:46:51 Uhr:


Problem wie im MB, dass man nach zwei Stunden nicht mehr weiß, wie man sitzen soll, weil einem der Allerwerteste weh tut...

Das kann ich so nicht nachvollziehen... weder im MB CLA mit Sportsitzen den ich aktuell fahre noch in dem davor gefahrenen MB W211 hatte ich Probleme mit dem sitzen auf Langstrecken.

Wenn ich es so recht überlege hatte ich in noch gar keinem meiner Fahrzeuge Probleme mit dem sitzen auf Langstrecke. Vielleicht bin ich auch einfach weniger empfindlich.

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