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Ein interessanter Artikel zu Mikroplastik Abrieb von Autoreifen

Themenstarteram 9. März 2020 um 6:50

Ich war verblüfft, also Autos müssten wieder kleiner, leichter und leistungsärmer werden....

Gruß, der. Bazi

https://www.auto-motor-und-sport.de/.../

Beste Antwort im Thema

Der ganze Artikel ist meiner Meinung nach völlig für die Tonne, denn die ganzen Zahlen mit denen der Autor um sich wirft sind nicht konsistent. Ob da ein Problem mit den Rohdaten vorliegt, der Autor die vier Grundrechenarten nicht beherrscht oder auch einfach nur nicht richtig abschreiben kann ist natürlich nicht nachzuvollziehen.

Beispiel:

Der Reifenabriebstest ergibt 0,58 g/km. Bei 320 km Teststrecke macht das bei mir 185,6 g und nicht, wie im Artikel beschrieben 1844 g. Selbst wenn man in Frage stellt ob sich das nun auf einen oder vier Reifen bezieht werden die Ergebnisse nicht konsistent. Am Ende des Artikels werden dann nebenbei aus den 0,58 g/km plötzlich 5,8 g/km.

Nebenbei bemerkt: 185 g Verlust auf 320 km entspricht 17,3 kg bei 30000 km - das entspricht 55% des gesamten Reifengewichts, was die ganze Messung ad absurdum führt, denn letztlich verwandeln sich ja nur die Profilblöcke zwischen Neureifenprofil und 1,6 mm Mindestprofil in Abrieb was unmöglich 55% der Gesamtmasse entsprechen kann. Klar kann man eine Satz Refen auf dem Ring in en paar Runden herunterraspeln, aber es ist unseriös, das dann für alle Verkehrsteilnehmer als Alltagsszenario anzunehmen.

Die Abschätzung über den Schuhsohlenverschleiß ist einfach nur lachhaft.

Die Anzahl der verkauften Schuhe und die der ausrangierten Schuhe ist auf lange Sicht gleich - ansonsten müssten sich in den heimischen Schuhregalen gewaltige Schuhlager bilden. Da nichts über den Verschleißgrad der Schuhsohle zum Zeitpunkt des Ausmusterns bekannt ist, sind die anderen genannten Parameter wie Schuhgröße und Sohlenfläche völlig irrelevant und nur pseudowissenschaftliche Schaumschlägerei. Die meisten Schuhe werden wohl aus modischen Gründen ausrangiert und nicht wegen fortgeschrittenem Sohlenverschleiß. Das errechnete Ergebnis ist daher für die Mülltonne.

Fraunhofer war früher mal ein Begriff für seriöse Forschungsarbeit. Shame on you!

Was bleibt ist die recht lapidare Erkenntnis, dass leichte Autos wohl umweltfreundlicher sind als schwere - wow!

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Ist doch nicht neu?

Schon letztes Jahr gab es diverse Artikel dass Reifenabrieb das neue Stickoxid ist.

Tja, eher werden die Autos größer und schwerer, den die von der Politik favorisierte E-Mobilität macht leichte Autos unmöglich. Was kein Wunder ist wenn man statt einem 60-70l Tank für Benzin oder Diesel 800kg Batterien benötigt, was mal das Gewicht eines Kleinwagens war.

Wasserstoff und Luftkissenautos mit Wirbelstrombremse 8-)

Leichtbau kostet Entwicklungszeit und Geld. Letzteres wird aber gebraucht für Vorstände und Manager

Der ganze Artikel ist meiner Meinung nach völlig für die Tonne, denn die ganzen Zahlen mit denen der Autor um sich wirft sind nicht konsistent. Ob da ein Problem mit den Rohdaten vorliegt, der Autor die vier Grundrechenarten nicht beherrscht oder auch einfach nur nicht richtig abschreiben kann ist natürlich nicht nachzuvollziehen.

Beispiel:

Der Reifenabriebstest ergibt 0,58 g/km. Bei 320 km Teststrecke macht das bei mir 185,6 g und nicht, wie im Artikel beschrieben 1844 g. Selbst wenn man in Frage stellt ob sich das nun auf einen oder vier Reifen bezieht werden die Ergebnisse nicht konsistent. Am Ende des Artikels werden dann nebenbei aus den 0,58 g/km plötzlich 5,8 g/km.

Nebenbei bemerkt: 185 g Verlust auf 320 km entspricht 17,3 kg bei 30000 km - das entspricht 55% des gesamten Reifengewichts, was die ganze Messung ad absurdum führt, denn letztlich verwandeln sich ja nur die Profilblöcke zwischen Neureifenprofil und 1,6 mm Mindestprofil in Abrieb was unmöglich 55% der Gesamtmasse entsprechen kann. Klar kann man eine Satz Refen auf dem Ring in en paar Runden herunterraspeln, aber es ist unseriös, das dann für alle Verkehrsteilnehmer als Alltagsszenario anzunehmen.

Die Abschätzung über den Schuhsohlenverschleiß ist einfach nur lachhaft.

Die Anzahl der verkauften Schuhe und die der ausrangierten Schuhe ist auf lange Sicht gleich - ansonsten müssten sich in den heimischen Schuhregalen gewaltige Schuhlager bilden. Da nichts über den Verschleißgrad der Schuhsohle zum Zeitpunkt des Ausmusterns bekannt ist, sind die anderen genannten Parameter wie Schuhgröße und Sohlenfläche völlig irrelevant und nur pseudowissenschaftliche Schaumschlägerei. Die meisten Schuhe werden wohl aus modischen Gründen ausrangiert und nicht wegen fortgeschrittenem Sohlenverschleiß. Das errechnete Ergebnis ist daher für die Mülltonne.

Fraunhofer war früher mal ein Begriff für seriöse Forschungsarbeit. Shame on you!

Was bleibt ist die recht lapidare Erkenntnis, dass leichte Autos wohl umweltfreundlicher sind als schwere - wow!

Lustigerweise wurde "damals" anhand von Tests argumentiert, dass das Gewicht bei E-Autos keinen Unterschied macht.

Jetzt betrachtet man das Thema von einer anderen Seite und .. oh Wunder .. es sieht wieder ganz anders aus.

Vielleicht erinnert sich noch jemand daran, wie der böse Stinkediesel die Leute zum guten Direkteinspritzer-Benziner lockte. Bis plötzlich nicht mehr das CO2 der Klimakiller war, sondern die Partikel ..

Zitat:

@g0ldba3r schrieb am 11. März 2020 um 18:30:15 Uhr:

[...] Bis plötzlich nicht mehr das CO2 der Klimakiller war, sondern die Partikel ..

In seriösen Publikationen killt das CO2 das Klima und der Feinstaub killt die Menschen.

Ja, diese wirren Zahlen haben mir auch keine Ruhe gelassen . . . da hab ich jetzt doch mal nachgerechnet (so grob zumindest, und für meine Größe) :

205/55-15

-- hat eine wirksame Auflagebreite (= das was sich auch wirklich abfährt) von etwa 18 cm (kann ja jeder gern mal nachmessen, wieviel Straßenkontakt seine "Breitreifen" in Wirklichkeit haben ;-) )

-- Abrollumfang von 184 cm

-- Abnutzung von neu 8mm bis (alles gleichmäßig) runter 1,6 mm von = 0,64cm

-- Gummi zu Rillen-Verhältnis (Positivprofil) mal so grob mit Faktor 0,80 gerechnet

-- Dichte von Gummi/Kautschuk knapp 1

- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -

18 x 184 x 0,64 x 0,80 = 1695 cm³/Gramm Gummiabrieb, die sich da pro Reifen abfahren lassen

Macht bei 100.000 km Laufleistung ca. 17 mg/km pro Reifen x 4 Reifen = 68 mg/km/Fahrzeug (0,068 g/km

Wer natürlich nur 50.000 km mit einem Reifensatz schafft, hat denn eben den doppelten Wert ;-) (0,135 g/km)

(Grob- und Feinstaub in unterschiedlichen Anteilen)

Hoffe das stimmt jetzt so grob, oder hab ich auch 'nen Fehler drin ?

Für umweltfreundliches Fahren braucht's also einen kleines leichtes sparsames Fahrzeug (Lupo oder Lotus mit AHK, falls doch mal bissl mehr zu transportieren ist) Tempolimit 30/80/100 (paßt dann auch gut für Fahrten mit dem Anhänger ;-) )

Neue Schlagzeile dann : Wandern ist nicht ökologisch ---> zuviel Schuhsohlen-Abrieb !

Ausweg ---> https://www.google.de/search?...

. . . ach, am besten, wir sterben gleich aus . . . ;-)

 

 

 

Nachtrag/Antwort zu unten :

Egal welcher Staub da in die Lunge kommt, so richtig xund is des nie !

Nicht umsonst gehen Lungenpatienten gern zur Kur Richtung Nordsee :

https://www.baederkalender.de/.../

. . . vom Meer her dann höchstens noch Schiffsabgase . . . ;-)

Es gibt aber auch die sog. Silikatlunge . . . weiß jetzt aber nicht, wieviel das mit dem Reifen-Silica zu tun hat . . .

Deine Rechnung stimmt!

Irgendwo in dem Artikel steht, dass ein Satz Reifen von neu bis abgefahren ca 6 kg verliert, was ja deine Rechnung auch in etwa ergibt. In dieser Beziehung ist der Artikel korrekt.

Wer mal in einer Kläranlage war und sieht was der Feinrechen aus dem Abwasser holt, sieht das auch, denn die vorherrschende Farbe ist schwarz durch den enthaltenen Reifenabrieb. Das war übrigens auch schon vor 20 und 30 Jahren so, ist also kein aktuelles Problem.

Die meines Erachtens wirklich relevanten Fragen, die sich daraus ergeben sind:

- Wenn der Reifenabrieb der letzten 70 Jahre in die Landschaft getragen wurde ohne, dass sich offensichtliche Probleme daraus ergeben haben, ist es dann wert, jetzt ein Problem daraus zu machen?

- Hat sich die Gefährlichkeit des durch Reifenabrieb verursachten Feinstaubs verändert durch sich verändernde Zusammensetzung der Gummimischungen (früher mehr Ruß, heute weniger Ruß und mehr Silica)? Das könnte dazu führen, dass der Feinstaub aus Reifen heute "gesünder" ist als früher oder auch umgekehrt ;)

Nur leider versinkt das im üblichen Hype der jetzt zu erwarten ist, wenn das erst mal die Runde macht.

Heeerlich!

Zitat:

 

Die meines Erachtens wirklich relevanten Fragen, die sich daraus ergeben sind:

- Wenn der Reifenabrieb der letzten 70 Jahre in die Landschaft getragen wurde ohne, dass sich offensichtliche Probleme daraus ergeben haben, ist es dann wert, jetzt ein Problem daraus zu machen?

- Hat sich die Gefährlichkeit des durch Reifenabrieb verursachten Feinstaubs verändert durch sich verändernde Zusammensetzung der Gummimischungen (früher mehr Ruß, heute weniger Ruß und mehr Silica)? Das könnte dazu führen, dass der Feinstaub aus Reifen heute "gesünder" ist als früher oder auch umgekehrt ;)

Nur leider versinkt das im üblichen Hype der jetzt zu erwarten ist, wenn das erst mal die Runde macht.

Wer sagt denn, dass es keine offensichtlichen Folgen gibt?

Und was ist mit nicht offensichtlichen Folgen?

Verstopfung von Arterien durch Kalk bemerkt man z.B. auch jahrelang nicht. Bis es dann "ganz plötzlich" zum Schlaganfall kommt...

Das ist ja der Punkt.

Die Welt ist nunmehr seit 70 Jahren Reifenabrieb ausgesetzt (ich rechne jetzt mal grob die Zeit nach dem letzten großen Krieg wo die Motorisierung in Deutschland stetig und auch signifikant zugenommen hat).

Ich kenne auf jeden Fall keine offensichtlichen Folgen durch Reifenabrieb. Wären sie offensichtlich, sollte man sie nach 70 Jahren erkannt haben, oder? Wenn du welche kennst, dann nenne sie, denn wenn sie offensichtlich sind, braucht man kein Spezialwissen um sie zu erkennen - das ist ja gerade die Definition von 'offensichtlich'.

Bei den nicht-offensichtlichen ist das so ein Problem. Verkalkte Arterien bemerkt man nicht, aber man kennt das Problem und wenn man mit einem Arzt spricht macht der einen vielleicht sogar darauf aufmerksam wenn man zur Risikogruppe gehört. Nichtsdestotrotz gehört es zu den bekannten (=der Wissenschaft bekannten) Problemen. Wir wissen um die Risiken und Gefahren obwohl wir vielleicht nichts davon merken weil wir davon gelesen oder gehört haben.

Aber selbst das kann ich nicht behaupten für Probleme im Zusammenhang mit Reifenabrieb. Es sind anscheinend keine Probleme bekannt, die gravierend genug wären, um von der Allgemeinhaeit wahrgenommen zu werden oder einen signifikanten Beitrag an Mikromorts zu meinem allgemeinen Lebensrisiko beizutragen.

Ich bin kein Wissenschaftler, der sich damit jahrelang auseinander gesetzt hat, aber ich hätte ein paar Vorschläge:

-Insektensterben

-kranke Bäume

-Krebserkrankungen

-Allergien

Leider beginnt der Mensch erst ganz allmählich zu begreifen, was er mit so einigen Dingen anrichtet. Vor fünfzig Jahren hatte auch noch niemand die Folgen der Luftverschmutzung auf dem Schirm. Hieß aber nicht, dass es keine gab, oder?

Deshalb jetzt zu sagen: "Ach, siebzig Jahre ist nix passiert, warum sollte da etwas schlimm sein?" ist ein wenig kurzsichtig meiner Meinung nach.

Und klar, man kann natürlich auch auf dem Standpunkt stehen, dass die von mir genannten Folgen andere Ursachen haben (müssen) und den Aspekt des Mikroplastiks einfach ignorieren. Ebenso, wie man bei den Arterienverkalkungen sagen kann, dass es bestimmt nichts mit der Lebensweise zu tun hat, sondern rein genetische Ursachen hat. Hilft aber nicht unbedingt.

Zitat:

@Luke1637 schrieb am 17. März 2020 um 12:14:03 Uhr:

Und klar, man kann natürlich auch auf dem Standpunkt stehen, dass die von mir genannten Folgen andere Ursachen haben (müssen) und den Aspekt des Mikroplastiks einfach ignorieren.

Nach der gleichen Logik leugnest du, dass das Insektensterben durch die Bebauung von Wiesen, großflächigem Einsatz von Chemikalien durch die wilde Horde mit den Traktoren und dem Anlegen von Steingärten statt natürlichen Wiesen liegt.

Es ist aber typisch Mensch, dass man beim Erkennen von Problemen nur einen Faktor bekämpft (oder gar eine 180°-Wende einleitet) und dann doof aus der Wäsche guckt, wenn der erwünschte Effekt nicht eintritt.

Wir haben übrigens genug Insekten im Garten und werden im Frühjahr mit baulichen Maßnahmen nochmal erheblich nachlegen. Ich darf das Mikroplastik-Problem also leugnen, weil es auf unseren ~500qm nicht auftritt.

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