E53 "Chiptuning"
Hi!
So mein E53 ist nun endlich eingefahren, endlich die ersten langweiligen 1500km runter.
Hab auch heute mit einer Chip Tuning Firme telefoniert. Der kann zwar was machen war aber so ehrlich und hat mir gesagt das sich MB dann bei jeder Garantie weigern wird wenn was ist.
Er hat mir dann den DTE "Chip" empfohlen. Sicher nicht so gut wie ein abgestimmtes Tuning nur laut ihm sind die auch richtig gut und man kann es jederzeit entfernen.
Kennt das jemand? Hat das schon mal wer gemacht? Erkennt das MB wirklich nicht?
https://www.chiptuning.com/.../powercontrol.html
Vielen Danke für eure hilfe!
lg Daddy
Beste Antwort im Thema
So könnte man einen Schaden dem Hersteller unterjubeln.
Und den Gebrauchtwagenkäufer in Sicherheit wiegen.
Wenn Motortuning, dann richtig mit allen drum und dran incl. Abnahme/Eintragung und Meldung an die Versicherung.
Alles andere ist illegal und Betrug.
16 Antworten
Weder mit Renntech noch mit anderen „guten“ Tuning wird es dir die Turbolader, Hdp oder sonst ein Bauteil danken. Die Belastung uvm die thermische Belastung ist zu groß. Man kann auch Glück haben so das die Bauteile doch ein Stück länger halten. Aber ist meistens nicht so. Wieso einen 53er noch tunen??? Der ist doch mit den 435 ps gut ausgelastet.aber jeder soll es selber für sich entscheiden
Der M256 holt 435-455 PS aus 3 Liter (da streut nix nach unten). Der E53 geht gut, ist aber noch sehr komfortabel. Abgasanlage, Lader, und Haupt- und Pleullager sind bei Leistungssteigerung jeglicher Art sofort einer deutlichen Mehrbelastung ausgesetzt. Da würde ich mich bei einem neuen oder jungen Fahrzeug nicht verbrennen wollen.
Was die Nachverfolgbarkeit angeht, - ja da sind die Boxen zum Dazwischenhängen, die falsche Werte Vorgaukeln, im Vorteil. Die sind tatsächlich nicht elektronisch nachvollziehbar und meist auch nicht optisch/mechanisch, so sie wieder ausgebaut wurden. Dafür hebeln sie ggf. alle Sicherheitsmechanismen aus, die ja auf der Annahme korrekte Werte zu bekommen basieren.
Der Fragenkomplex ist ja immer gleich: Was will ich erreichen? Wie kann ich es erreichen? Was muss ich dafür hergeben?
Eine Leistungssteigerung unter ~15% wird nicht abseits des Prüfstands wahrgenommen. Also erwarte ich 500+PS, das schaffen die Boxen allesamt nicht. Sind somit uninteressant.
Wenn ich mehr als 500PS haben will, werde ich wohl bei aller Genialität seitens MB nicht um Maßnahmen rumkommen, die den Motor in die Regionen der japanischen 90er/00er 3.0 Reihensechser Turbos bringen.
Also größerer Lader, E-Verdichter gegen irgendwas größeres Ersetzen um das Turboloch klein zu halten, 2x2" Anlage mit anderen / ohne KATs drunter, etc. Also richtiges Tuning. Mit Software allein werden vielleicht 510-530 PS wackelig mit 100+Oktan drin sein, aber es ist und wird kein echter Rennmotor. Es ist nunmal der 8-Ender Ersatz für die S-Klasse.
Über die Jahre habe ich einige gechipte Autos kennengelernt. Und, wenn vernünftig programmiert und eingesetzt, sind Zusatzboxen nicht, immer noch besser als miese Einzelanpassungen. Man weiß halt nur in den seltensten Fällen, was sie tun.
Beim OM642 kenne ich z.B. zwei Autos (ML350CDI W164 u. E300 BT S212) mit "Racechip". Der ML fährt den Chip seit 460tkm (von inzwischen knapp 600k) auf 2/5 Stufen, nennt sich ECO, bringt statt 204PS am Prüfstand 221PS und hat nur einen erhöhten DPF Reinigungsbedarf. Der E300 BT wird "schärfer" (5/7) gefahren, dafür weniger intensiv (200tkm). Dort kommt es gelegentlich zu "Verschluckern" unter Volllast und der Motor zeigt, vielleicht wegen des erhöhten Raildrucks, leichten Ölnebelbelag an den Ventildeckeln. Die Mehrleistung liegt da aber über 15% und ist spür- und hörbar (mehr Nageln).
Aber das sind Diesel, die es jeweils mit gleichem Unterbau auch stärker gibt. Bei anderen Fahrzeugen habe ich aber schon wilde Schäden (von verkohlten Ladern im A6 über abbrennende Injektoren bei einem Astra bis zu einem Wandler im Armaturenbrett an einem 530d) durch dubiose Boxen erlebt.
Beim M256, einem schon ordentlich gezüchteten Benziner müsste ja neben dem Einspritzdruck vorallem an den -zeiten und dem Ladedruck gedreht werden sowie entsprechend falsche Lambdawerte ausgegeben. Dass die Boxen für mehrere Parameter brauchbar sind, wage ich zu bezweifeln. Vermutlich werden kurzfristige ~50 PS aus -0,2bar Ladedruckmessung geholt, was das Gemisch ein wenig abmagern ließe. Vermutlich noch tolerierbar, auf Dauer aber sicher nix für die Kolbenböden...
Hier würde ich mich nicht über eine Box trauen und über keinen IT-affinen Chip-Programmierer, der den inneren Aufbau des Motors nicht kennt. Und wenn jemand den Motor kennt und einen Weg findet, "nur" auf Kosten der Umweltverträglichkeit zu optimieren, schätze ich immer noch, dass es bei unter 500PS bleibt und damit im Fahrbetrieb nicht auffällt.
MB hat mit dem Motor ja eine besondere Zielsetzung gehabt: den V8 abzulösen und möglichst souverän zu ersetzen. Im W213, wo es noch einen E63 gab, war er der "Zahme", im 214er als PlugIn ist er schon eine ordentliche Ansage.
Ich weiß aber, warum ich meinen alten C36 nicht hergebe. Der macht nach 30 Jahren mit guter Werksabstimmung immer noch 292PS über 4 Gänge auf die Hinterachse und damit deutlich mehr Spass als der 20 Jahre jüngere C63.
Ich hab mir einen E53 Kombi als Alltagsfahrzeug genommen und bin mit der Leistung zufrieden. Er geht in allen Belangen wider erwarten besser als der E400d (der eine eingetragene Einzelabstimmung auf 406PS und 785 Nm hat inkl. ein paar kleinerer mechanischer Extras und einem Getriebeupdate) davor und der E300de s212 vor ihm, aber der C36 vermittelt einfach so viel mehr von der Straße, dass eben nicht mal der w204 C63 mit etwa doppelter Leistung beim Fahrvergnügen mithalten konnte (gut der M156 wird auch imho massiv überbewertet und der W204 war nicht unbedingt ein Vorzeigeauto...).
Kurzum:
Lasst den 53er Serie oder lasst ihn bei richtigen Profis um richtig teures Geld ordentlich machen. Alles andere ist Müll.