E10 für Benzindirekteinspritzer besser geeignet?
Hallo Leute,
ich habe mal eine Frage an die Motoren Profis, auf die ich leider keine Antwort finden konnte.
Ich fahre einen 330i Benzin Direkteinspritzer, N53 Motor. Bekanntlich hat dieser manchmal Probleme mit Injektoren, Hochdruckpumpe, Verkokungen usw.
Ich habe diese Probleme aktuell nicht, da ich die Verkokungen entfernen lassen und 6 neue Injektoren einbauen lassen habe.
Nun hat mir einer gesagt, dass mit E10 solchen Problemen zukünftig vorgebeugt werden kann, da E10 Injektoren und Hochdruckpumpe besser schmiert. Bislang habe ich E10 gemieden wie der Teufel das Weihwasser.
Was ist an dieser Aussage dran?
Beste Antwort im Thema
1925 wurde Monopolin eingeführt, heute würde man das E25 nennen (es bestand zu 25% aus Kartoffelschnaps). Nach meiner Kenntnis hat kein Hersteller damals von der Verwendung von E25 abgeraten.
Ab 1932 musste Benzin aller Marken mindestens 10% Bioethanol enthalten (der Bioethanolanteil wurde mit der Zeit noch etwas erhöht). Ab Anfang 1939 war Deutschland dann benzintechnisch gespalten: Südlich von Berlin gab es Südbenzin (verbleit), in Berlin und allem, was nördlich davon lag, gab es Nordbenzin (E13 mit etwas Benzol, aber weiterhin bleifrei).
Alle Vorkriegsautos haben in ihrem "ersten Leben" also schon Kontakt zu E10 bis E25 gehabt und es offensichtlich vertragen.
Nach dem 2. Weltkrieg gab es irgendwas flüssiges zu tanken, noch bis in die 60er waren die Normen sehr lückenhaft, so dass zusammengebraut wurde, was gerade opportun war. Mal mit Blei, mal ohne, hier mit Alkohol, dort mit Benzol. 1968 bekam Aral Super einen kräftigen Schluck Alkohol verpasst - beworben wurde dieser "Kraft-Stoff" mit einem sichtlich beschwingten /8.
Erst in den 70ern wurden Alkoholbeimischungen auf 5% begrenzt, aber hauptsächlich der Steuereinnahmen wegen: Alkohol unterlag damals nicht der Mineralölsteuer, daher ließ sich Benzin billiger machen, wenn man es mit Alkohol streckte.
Ab 1985 kam dann mancherorts (z.B. Australien) E10 wieder.
Mit anderen Worten (sofern die betreffenden Hersteller nicht regional unterschiedliche Motoren gebaut haben), war E10 bis E25 bis ca. 1970 und ab ca. 1985 E10 (oder schlimmeres) immer irgendwo verfügbar. Das einzige, was Probleme machen könnte, wären Gummiteile.
Und ja, Alkohol ist hydroskopisch, das ist richtig. Wenn man das Auto aber regelmäßig fährt, sorgt diese Eigenschaft dafür, dass das Wasser mit im Auspuff landet. Nur wenn man das Fahrzeug ein Jahr einmottet, muss man vorbeugende Maßnahmen treffen.
mfg
Text teilweise zitiert von MB100.de
237 Antworten
Zitat:
@Sachte schrieb am 29. August 2016 um 19:50:57 Uhr:
D.h. aber Direkteinspritzer die schon ab Werk mit 98roz fahren sollen sind von den Vorzügen von E10 ausgeschlossen und schlechter dran? 🙂
Die haben dank Etbe schon genug Ethanol drin. Aber volles E10 hat wohl 97 Oktan, das müsste auch passen, nur weiß man eben nie wieviel Ethanol in E10 wirklich drin ist.
Zitat:
@RedMoon1973 schrieb am 29. August 2016 um 19:52:35 Uhr:
Zitat:
@Drahkke schrieb am 29. August 2016 um 13:23:29 Uhr:
Warum? 😕Mehrverbrauch
mögliche Probleme mit Dichtungen usw.
Paranoia
Die ersten 2 sind ja quasi schon widerlegt, bleibt das 3.!
Da wird es schwierig.
Nur weil du paranoid bist, heißt das noch lange nicht, dass nicht wirklich jemand hinter dir her ist. 😁
mfg
Zitat:
@Sachte schrieb am 29. August 2016 um 19:50:57 Uhr:
D.h. aber Direkteinspritzer die schon ab Werk mit 98roz fahren sollen sind von den Vorzügen von E10 ausgeschlossen und schlechter dran? 🙂
Vorzügen von E10 ? Warum diese Feststellung und Annahme? Das ist Meinungsbildung.
Ansonsten stimmt der Kommentar bei für 98 ROZ gebautem Motor ist E10 nutzlos und nur schädlich. Bei anderen Motoren auch.
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Was du hier schreibst ist Meinungsbildung. Hast du die verlinkten Artikel der Oma überhaupt mal gelesen? Ich vermute eher nicht.
Wenn du aber bloß nach dem Motto "meine Meinung steht fest, kommt mir bloß nicht mit Tatsachen" agierst, hilft das dem TE herzlich wenig.
mfg
Zitat:
@Diabolomk schrieb am 29. August 2016 um 14:40:07 Uhr:
Kraftstoffmotoren sind in Ihrer Erfindungshistorie eh mit Ethanol groß geworden, damals gab es Benzin als billigen Abfallstoff und man musste diese Motoren erst auf das schlechtere Benzin anpassen.
Sollte man groß ausdrucken und an jeder Tankstelle aufstellen. Hauptgrund für die Meidung von E10: Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht. Ist so.
Zitat:
@Diabolomk schrieb am 29. August 2016 um 20:04:02 Uhr:
Die ersten 2 sind ja quasi schon widerlegt, bleibt das 3.!
Nicht wirklich. Der Mehrverbrauch ist ja feststellbar. Ausschlaggebend ist er m.M.n. aber nicht.
Zitat:
@Sachte schrieb am 30. August 2016 um 01:27:36 Uhr:
Zitat:
@Diabolomk schrieb am 29. August 2016 um 20:04:02 Uhr:
Die ersten 2 sind ja quasi schon widerlegt, bleibt das 3.!
Nicht wirklich. Der Mehrverbrauch ist ja feststellbar. Ausschlaggebend ist er m.M.n. aber nicht.
Wie immer ist das zu pauschal:
Zitat:
Die Dekra führte nun im Auftrag von "stern TV" erstmals einen Kraftstoff-Test mit nahezu echtem E10 durch. An zwei Tankstellen im Süden und Osten der Republik fanden die Tester Kraftstoff mit einen Bioethanol-Anteil von 8,8 Prozent. Getestet wurden die nach strenger EU-Norm ermittelten Verbrauchswerte eines Opel Corsas (80 PS) und eines stärker motorisierten Minis (184 PS).
Das Ergebnis war überraschend und eindeutig. Bei beiden Modellen lag der Verbrauch nicht höher als mit herkömmlichem Super E5. Im Gegenteil: Der Opel Corsa verbrauchte im Durchschnitt auf hundert Kilometer 6,6 Liter Super E10. Exakt genauso viel wie mit E5. Beim Mini lag der Verbrauchswert sogar niedriger. Der Münchner schluckte 6,7 Liter Biosprit. Mit Super E5 wären es 0,4 Liter mehr gewesen.
Klar ist, je nach Motor gibt es Schwankungen. Aber es ist richtig, sollte man einen Motor erwischen, der es leider mit einem Mehrverbrauch umsetzt, ist dieser meist nicht relevant. So hat der TÜV bei einem Golf TSI auch nur einen Mehrverbrauch an der 2. Stelle hinter dem Komma feststellen können.
Bei einem Auto habe ich persönlich einen Vergleich von 50.000km E5 zu 40.000km E10, den reinen Zahlen nach habe ich mit E10 auch einen Minderverbrauch von 0,2l.
Eines sollte aber klar sein, die immer wieder wiederholten 2% Mehrverbrauch nur bei der isolierten Energiedichte Betrachtung sind falsch.
Zitat:
@Corsadiesel schrieb am 29. August 2016 um 15:49:43 Uhr:
Schon vergessen, dass ein Vectra C 2.2 Direkt bei einem ADAC Versuch Motorschaden hatte ?
Verlink bitte den Artikel und les den vorher. Es ging die Kraftstoff-Vorpumpe kaputt, bei dem Modell kannste warten bis das auch mit normalem Kraftstoff passiert. Es gab Korrosionsspuren an dem explizit nicht E10 tauglichen Direkteinspritzerteil, aber die waren deutlich von "kritisch" entfernt.
Ethanol hat einen großen Vorteil: Es erhöht den Dampfdruck des Kraftstoffs und hilft den besser / schneller in die Gasphase zu bekommen. Google nach "bep525 Ethanol Fuel Blends final_report" (edit: https://ec.europa.eu/.../2010_bep525_final_report.pdf) für Details. Da findest du Siedekurven von Alkohol/Basisbenzin-Mischungen und wie sich diese mit steigendem Alkoholanteil verschieben. Im Bereich bis 40/50% Alkohol bist du mit der Mischung besser als beim Benzin alleine.
Zitat:
Die Dekra führte nun im Auftrag von "stern TV" erstmals einen Kraftstoff-Test mit nahezu echtem E10 durch.
Was soll DAS denn? 🙂
Zitat:
@Sachte schrieb am 30. August 2016 um 11:05:42 Uhr:
Was soll DAS denn? 🙂Zitat:
Die Dekra führte nun im Auftrag von "stern TV" erstmals einen Kraftstoff-Test mit nahezu echtem E10 durch.
Zeigen, dass je mehr Ethanol in E10 drin ist umso besser der Kraftstoff.
Bzw. vielleicht wollte man den Worst Case zeigen, wie schlimm E10 sein kann, raus kam das Gegenteil 😁
Am besten E0
Hinsichtlich Kommentare anderer:
Was Zeitungen schreiben ist nichts Wissenschaftliches. Sie schreiben was Lobbyisten wollen, darauf ist kein Verlass. Die Ergebnisse sind wertlos wenn sie nicht von unabhängiger Seite bestätigt sind. Schließlich hat man den Ausdruck nicht umsonst: "lügen wie gedruckt".
Warum wundert man sich über die Menge von Ethanol in E10. E10 bedeutet schließlich 10%, E15 15%, oder macht man bei den Bezeichnungen auch gerade was man will? Man kann sich auf nichts verlassen. Ist es so dass man fast überall nur auf Betrug und Meinungsmache stoesst? Wozu die Frage wieviel Ethanol ist in E10? Oder sind es nur die Schreiber hier die nicht wissen was E10 bedeutet?
Zitat:
Wozu die Frage wieviel Ethanol ist in E10? Oder sind es nur die Schreiber hier die nicht wissen was E10 bedeutet?
Da muss man sich wohl an die eigene Nase fassen! Es ist klar, dass E10 immer nur maximal 10% Ethanol enthält, aber mindestens 5%. Ebenso E5 eben nur bis zu 5% Ethanol enthält, wie man herausgefunden hat, sind eben die kleinen Mengen unter 5% als kritischer anzusehen. Idealer wäre ein Kraftstoff in Richtung E20 und etwas mehr, aber den Weg dahin hat die Mineralöllobby wohl auf lange Zeit verhindert.
Gott sei Dank der Oellobby oder wer immer die Vernunft hat der das bestimmt. Je mehr Ethanol desto minderwertiger der Kraftstoff. Ich fahre lieber E0