Durchsichtige Folie auf Scheinwerfern erlaubt?
Habe einen Bußgeldbescheid bekommen, dass meine Betriebsergebnis erloschen ist und die Verkehrssicherheit wesentlich beeinträchtigt wurde.
Wegen scheinwerferfolie.
Die ist aber durchsichtig gewesen und deshalb stelle ich es sehr in Frage ob dabei wirklich die Betriebserlaubnis erlischt.
Was sagt ihr dazu?
Mfg
Beste Antwort im Thema
Das Problem befindet sich zwischen den Ohren.
109 Antworten
Zitat:
@IncOtto schrieb am 1. Mai 2017 um 17:06:35 Uhr:
Nur marginal anders, zusätzlich so dünn, dass kaum eine Brechung auftritt.
Physik schon in der 5. Klasse abgewählt? 😁
Nö, gerade bei Physik II für Ingenieure 🙂
Verrückt: Bringt man ein Prisma zur Totalreflexion, und legt an die Seite, an dem der Strahl reflektiert wird, ein anderes Prisma an, so wird der Strahl nicht mehr reflektiert.
Durch das reine Anlegen existiert immer noch ein Spalt zwischen den zwei Prismen, bestehend aus Luft. Aufgrund der dünne ist der Brechungsindex der Luft jedoch irrelevant.
Meine Aussage ist trotzdem falsch, da Klarlack wohl Schichtdicken von bis zu 50um hat. Gut, da passt eine Lichtwelle 100 mal rein.
Ist aber immer noch latte. Eine homogen aufgetragene Lackschicht, meinetwegen eine sehr gut aufgetragene Folie, verändert nicht (nennenswert) das Streuverhalten.
Wasser, Seife, etc hat hier wahrscheinlich einen um den Faktor 100 größeren Einfluss. Vergilbte Scheinwerfer auch.
Wenn man zerkratzte, verwitterte Scheinwerfer aufbereitet, wird man das Streuverhalten in jedem Fall (in Richtung Originalzustand) verbessern.
Ich weiß gar nicht, was ihr wollt...
Das ist eine VORSCHRIFT. Man kann sich natürlich einer Vorschrift mit gesundem Menschenverstand nähern und versuchen, ihren Sinn und mögliche Alternativen zu ergründen. Man kann es aber auch bleiben lassen - das ist jedenfalls in Deutschland besser für das Nervenkostüm.
Zitat:
@IncOtto schrieb am 2. Mai 2017 um 14:37:11 Uhr:
Nö, gerade bei Physik II für Ingenieure 🙂...
Meine Aussage ist trotzdem falsch, da Klarlack wohl Schichtdicken von bis zu 50um hat. Gut, da passt eine Lichtwelle 100 mal rein.Ist aber immer noch latte. Eine homogen aufgetragene Lackschicht, meinetwegen eine sehr gut aufgetragene Folie, verändert nicht (nennenswert) das Streuverhalten.
...
Sicher?
Also, mein Fachgebiet sind weder Lackiertechnik noch Optik, aber mit dem Ingenieur kann ich auch dienen.
Soweit ich das erinnere, ist die MedienDICKE relativ egal, die Brechung des Lichts erfolgt an den GRENZFLÄCHEN zweier Medien, die Brechung hängt dann von den unterschiedlichen Dichten der Medien ab. Der Unterschied zwischen Luft und Wasser ist natürlich größer als der zwischen Lack und Polycarbonatscheibe.
Allerdings halte ich eine Dichte von 1,03 g/cm³ für UV-Schutzlack im Vergleich zu 1,2 g/cm³ schon für relativ bedeutend, d.h. da findet definitiv eine Brechung statt - wie deutlich die ausfällt kann ich nicht einschätzen.
Aber da von "nicht nennenswert" zu reden ist zumindest mutig...
Die Lackschichtdichte für UV-Schutzlack als Nassfilm ist übrigens 100µm und nicht 50µm.
Ähnliche Themen
Zitat:
@dermondeoreiter schrieb am 4. Mai 2017 um 11:38:01 Uhr:
Zitat:
@IncOtto schrieb am 2. Mai 2017 um 14:37:11 Uhr:
Nö, gerade bei Physik II für Ingenieure 🙂...
Meine Aussage ist trotzdem falsch, da Klarlack wohl Schichtdicken von bis zu 50um hat. Gut, da passt eine Lichtwelle 100 mal rein.Ist aber immer noch latte. Eine homogen aufgetragene Lackschicht, meinetwegen eine sehr gut aufgetragene Folie, verändert nicht (nennenswert) das Streuverhalten.
...Sicher?
Also, mein Fachgebiet sind weder Lackiertechnik noch Optik, aber mit dem Ingenieur kann ich auch dienen.
Soweit ich das erinnere, ist die MedienDICKE relativ egal, die Brechung des Lichts erfolgt an den GRENZFLÄCHEN zweier Medien, die Brechung hängt dann von den unterschiedlichen Dichten der Medien ab. Der Unterschied zwischen Luft und Wasser ist natürlich größer als der zwischen Lack und Polycarbonatscheibe.
Allerdings halte ich eine Dichte von 1,03 g/cm³ für UV-Schutzlack im Vergleich zu 1,2 g/cm³ schon für relativ bedeutend, d.h. da findet definitiv eine Brechung statt - wie deutlich die ausfällt kann ich nicht einschätzen.
Aber da von "nicht nennenswert" zu reden ist zumindest mutig...Die Lackschichtdichte für UV-Schutzlack als Nassfilm ist übrigens 100µm und nicht 50µm.
Vorsicht, die Dichte selber hat nichts mit der optischen Dichte zu tun.
Das meine ursprüngliche Aussage, eine Lackschicht ist zu dünn als dass sie eine Auswirkung hat, falsch ist, hab ich ja schon erwähnt. Habe nur gedacht, eine Klarlackschicht sei sehr viel dünner.
Die Brechung tritt nicht an der Grenzfläche auf. Wir hatten da in der Uni einen Versuch.
Im ersten Teil wurde ein Laser zur Totalreflexion gebracht. Im zweiten Teil wurde ein zweites Prisma angelegt (Blau). Man sollte meinen, ist egal, der Strahl wird ja innerhalb des roten Prismas reflektiert. Ist es aber nicht. Siehe Bild.
http://abload.de/image.php?img=unbenanntsistx.png
Mein Fehler war, anzunehmen, dass eine Lackschicht eine ähnlich dünne Grenze zwischen zwei Medien darstellt. Wie gesagt, war falsch, eine Diskussion über die Dicke der Schicht ist nicht zielführend.
Aber ist ja auch egal. Eine Lichtbrechung findet auch bei nassen Scheinwerfern statt. Eine sehr viel größere sogar, da das Wasser inhomogen konvexe Tröpfchen bildet.
Was da an Licht gebrochen und gesammelt/gestreut wird ist Wahnsinn im Gegensatz zu einer homogen verteilten, meist von Werk sowieso angebrachten Klarlackschicht.
Lichtverbot bei Nässe? Verbot von SRA?
Quatsch. Selbst ein geduschter Scheinwerfer blendet nicht. Ein im Kreuzgang lackierter dann erst recht nicht.
Zitat:
@berlin-paul schrieb am 4. Mai 2017 um 11:40:25 Uhr:
UV-Schutzlack ist auf diesen Streuscheiben werksmäßig bereits drauf.
das hast du weiter oben schon einmal gesagt. Du wurdest aber auch schon nach Quellen gefragt. Weißt du das (kommst aus dem Bereich) oder glaubst du das? Ich kann dazu nämlich nichts finden, vielleicht suche ich auch falsch :-)
Ich weiß nur, dass die Streuscheiben bei meinem Mondeo damals schnell gelb wurden und ausgetauscht werden mussten. Zum Glück ging das einfach und die Dinger waren nicht teuer. Das da UV-Schutzlack drauf gewesen wäre, kann ich mir nicht vorstellen. Ist das vielleicht auch herstellerabhängig?
Zitat:
@IncOtto schrieb am 4. Mai 2017 um 12:53:47 Uhr:
...
Vorsicht, die Dichte selber hat nichts mit der optischen Dichte zu tun.
Die optische Dichte hat gar nichts mit diesem Thema zu tun. Du meinst den Brechungsindex. Und der steigt mW mit zunehmender Dichte des Materials an, also so ganz verkehrt war meine Aussage auch nicht.
Zitat:
Man sollte meinen, ist egal, der Strahl wird ja innerhalb des roten Prismas reflektiert. Ist es aber nicht. Siehe Bild.
http://abload.de/image.php?img=unbenanntsistx.png
das ist in der Tat seltsam - du weisst ja: der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist in der Praxis größer als in der Theorie :-)
Zitat:
...
Quatsch. Selbst ein geduschter Scheinwerfer blendet nicht. Ein im Kreuzgang lackierter dann erst recht nicht.
da hast du auch wieder Recht :-)
Zitat:
@dermondeoreiter schrieb am 4. Mai 2017 um 13:50:03 Uhr:
Zitat:
@berlin-paul schrieb am 4. Mai 2017 um 11:40:25 Uhr:
UV-Schutzlack ist auf diesen Streuscheiben werksmäßig bereits drauf.
das hast du weiter oben schon einmal gesagt. Du wurdest aber auch schon nach Quellen gefragt. Weißt du das (kommst aus dem Bereich) oder glaubst du das?
Klar ist da eine drauf, das ist ja das was die Scheinwerfer verwittern bzw. milchig werde läßt.
Gibt's ja extra Sets um das wieder abzuschleifen und neu zu lackieren (hab ich auch schon durch).
https://www.amazon.de/.../ref=sr_1_fkmr0_1?...100,00%ig genommen dürfte man das auch nicht, weil es ja nicht Original ist und somit der Scheinwerfer geändert wurde, aber erstens ist das Ergebnis identisch und zweitens merkt das keiner.
Gruß Metalhead
Wenn das Kennzeichen verschlissen ist muss es ersetzt werden! Hab ich auch schon gehabt, kostet 12,- EUR und löste alle denkbaren Probleme. Auch Knöllchen oder Briefe von Behörden.
Das Ganze steht auch irgendwo in der STzO...
Zitat:
@dermondeoreiter schrieb am 4. Mai 2017 um 11:38:01 Uhr:
Zitat:
@IncOtto schrieb am 2. Mai 2017 um 14:37:11 Uhr:
Nö, gerade bei Physik II für Ingenieure 🙂...
Meine Aussage ist trotzdem falsch, da Klarlack wohl Schichtdicken von bis zu 50um hat. Gut, da passt eine Lichtwelle 100 mal rein.Ist aber immer noch latte. Eine homogen aufgetragene Lackschicht, meinetwegen eine sehr gut aufgetragene Folie, verändert nicht (nennenswert) das Streuverhalten.
...Sicher?
Also, mein Fachgebiet sind weder Lackiertechnik noch Optik, aber mit dem Ingenieur kann ich auch dienen.
Soweit ich das erinnere, ist die MedienDICKE relativ egal, die Brechung des Lichts erfolgt an den GRENZFLÄCHEN zweier Medien, die Brechung hängt dann von den unterschiedlichen Dichten der Medien ab. Der Unterschied zwischen Luft und Wasser ist natürlich größer als der zwischen Lack und Polycarbonatscheibe.
Allerdings halte ich eine Dichte von 1,03 g/cm³ für UV-Schutzlack im Vergleich zu 1,2 g/cm³ schon für relativ bedeutend, d.h. da findet definitiv eine Brechung statt - wie deutlich die ausfällt kann ich nicht einschätzen.
Aber da von "nicht nennenswert" zu reden ist zumindest mutig...Die Lackschichtdichte für UV-Schutzlack als Nassfilm ist übrigens 100µm und nicht 50µm.
...und bei parallelen Grenzflächen kommt es, abhängig vom Auftreffwinkel, nicht zu einer Ablenkung in eine andere Richtung sondern zu einen parallelen Versatz des Lichtstrahls. Dieser dürfte allerdings bei den hier zur Diskussion stehenden Materialstärken kaum der Rede wert sein und somit nicht zur Debatte stehen! Schon gar nicht lässt sich dieser Versatz mit herkömmlichen Scheinwerfereinstellgeräten "messen" oder feststellen, erst Recht nicht mir dem bloßen Auge. Problematischer sehe ich da eine, durch die Folie verursachte zusätzliche Streuung des Lichtes, die hier eine Blendung verursachen kann. Bein eingefärbten Folien kommt es zudem zu einer Veränderung der Farbtemperatur, dessen zulässiger Bereich in der StVZO festgeschrieben ist.
Es ist schon interessant, wie ein Thread bezüglich eines Bußgeldbescheids über eine illegale Scheinwerferfolie zu hochwissenschaftlichen Exkursen über Lichtbrechung motiviert ..... 😉
Das MT-Forum hat immer wieder einen hohen Unterhaltungswert.
Gruß
Der Chaosmanager
Zitat:
@Bikerleo66 schrieb am 4. Mai 2017 um 22:16:00 Uhr:
Da staunste, wa...? 😉
... schon lange nicht mehr .... 😉
Gruß
Der Chaosmanager