Duke 690 und Langstrecke?

KTM 690 Duke

Duke 690 und Langstrecke. Passt das zusammen?
Diese Frage stellte ich mir vor kurzem nach einem spontanem Kauf eines solchen Gefährtes (nach einer unverbindlichen Probefahrt musste dieses Moped einfach in meine Sammlung).
Denn eigentlich war die Tour mit der alten RFVC Honda geplant. Die bin ich gewohnt.
Sie verfügt über die beliebten japanischen Tugenden wie Zuverlässigkeit und Langlebigkeit.

Nun, Versuch macht kluch.
Also kurzerhand einen Mini Gepäckträger auf die Duke geschraubt und los gings vom Hunsrück in Richtung Pyrenäen. Die erste Etappe führte über Landstrasse bis ins schöne Burgund.
Nach 200km war die erste Rast und Tanken angesagt. Kniegelenke und Popo freuten sich, denn die Vibrationen des Einzylinders spürt man schon deutlich auf dem Fahrersitz.
Dieser liegt auf Gummipropfen und ist zusätzlich fest verschraubt. Hierzu werde ich mir künftig weichere Propfen besorgen und die hintere Schraube durch eine Gummitülle führen, so dass der Sitz zwar fest mit dem Fahrzeug verbunden ist, aber die Gummitülle die Vibrationen dämpfen kann. Ich habe den Verdacht, dass diese Verschraubung die Weiterleitung der Vibrationen begünstigt.
Weitere 250km durch Regen und der erste Tag war geschafft.

Am zweiten Tag ging es teils über Autobahn teils Landstrasse über Lyon an die Cevennen.
Der Regen vom Vortag hatte hier für große Verwüstungen gesorgt. Glücklicherweise war aber nun Sonnenschein angesagt. Ich gewöhnte mich langsam an die Vibrationen.
In den Cevennen ist die Duke in ihrem Element. Die Power des Antriebes ist sagenhaft. Das Fahrwerk jeder Kurve gewachsen. Erstaunlich, wieviel Sportbike man für relativ wenig Euro bekommt. Mal kurz noch bei Freunden vorbeigeschaut und ein wenig erfrischt. Dann gings weiter nach Montpellier. Insgesamt waren die ersten 1100km gefahren.

Mit mediteraner Gelassenheit fuhr ich am 3. Tag nach Girona.
Vorbei an wunderschönen Stränden im herrlichen Sonnenschein. Die Vibrationen schienen verschwunden zu sein. Man gewöhnt sich scheinbar an alles.
Auch im Stadtverkehr bei angenehmen 25 Grad arbeitet der Motor ohne Mucken. Ab in die Altstadt von Girona und im Restaurant König gespeist. Hier kann direkt am Restaurant geparkt werden.

Anschließend noch einen Spaziergang durch die sehr schöne Altstadt. Den Strassenmusikern gelauscht und hier ein Eis und dort einen Cafe......Ich war angekommen. Urlaubsfeeling. Cirka 1500km waren bisher gefahren. Zeit einen Bummeltag einzulegen. Also ab nach Roses an den Strand. Sonne und faulenzen.

Barcelona war das nächste Ziel.
Abends um 6 in die Innenstadt zu fahren ist nicht jedermanns Sache.
Ich versuchte mich so gut wie möglich den einheimischen Zweiradfahrern anzupassen. Dennoch war ich völlig durchschwitzt, denn die fahren "wie die Sau".
Rote Ampel? Na ja, kann man halten, muss aber scheinbar nicht.
Grüne Ampel? Vorsicht, die anderen fahren ja noch bei Rot.
Also daran muss man sich erst mal gewöhnen. Barcelona ist schon eine Metropole. Berlin oder Frankfurt kommen einem da eher mittelstädtisch vor. Ich hoffe nur, dass im Nachhinein kein Knöllchen oder schlimmeres nach Hause geflattert kommt. Die Anzahl der Verkehrsverstöße ist hoch. Scheinbar geht es aber nicht anders, wenn der Verkehr hier einigermaßen fließen soll. Unfälle? Rettungswagen? Eher selten. Obwohl, die Autos sind ganz schön verbeult hier.
Aber als Touri nimmt man vieles anders wahr.

Die Masse an Rollern und Mopeds hier ist enorm. Ob alte Vespa oder hypermoderner Großroller. Zweiräder sind DAS Fortbewegungsmittel in dieser schönen Stadt deren Besuch ich euch empfehlen kann.

Nach 2 Tagen aber wars dann genug. Ich suchte wieder Ruhe.
Ab gings in die Pyrenäen.Hier konnte die Duke wieder ihre Qualitäten unter Beweis stellen. Fast leere Strassen und Kurven ohnen Ende. Das ist ihr Revier.

Die Kette habe ich nun nachgespannt und den Kettenöler etwas weiter aufgedreht. Das war die einzige Wartungsmaßnahme, neben Moped putzen. Ölverbrauch null. Hinterreifen ca. 60% runter.

Am Ende waren es dann 2300km in neun Tagen.

Die Duke habe ich in Spanien in der Garage gelassen und werde im Winter wieder zur ihr fliegen um im Strandrestaurant von Tarragona Muscheln zu essen oder mal einen Schneemann in den Pyrenäen bauen 🙂

20 Antworten

Hab ein paar tausend km drauf gefahren und dann verkauft. Den pilot power hab ich direkt noch verkauft und nen BT016Pro drauf gemacht. Damit hat sie erst richtig spass macht. 12 h fahren war auch kein stress.
Hab jetz ne aprilia rsv1000rr. V2. Die duke vibriert nicht, gegen die rsv 😉

Zitat:

@DukeTales schrieb am 23. Mai 2016 um 20:58:17 Uhr:



Hab jetz ne aprilia rsv1000rr. V2. Die duke vibriert nicht, gegen die rsv 😉

Das heißt
die Aprilia rsv 1000rr V2 vibriert stark 😕??

Auch ein V2 unterliegt ~ den Kriterien wie ein Einzylinder,
doch sind solche Motore sogar ohne Ausgleichswelle recht vibrationsfrei zu machen
und mit Ausgleichsschwung muss das erst recht gelingen vibrationsfrei zu bringen.
Marcel Gerhard aus Frauenfeld/CH konstruierte ein V2 Unikat das Thomas Kunert aus Memmingen sehr erfolgreich im Bahngespann gefahren hat, und dieser Motor hatte keine Ausgleichswelle, lief jedoch weitgehend Vibrationsfrei 😰!

Tschüss

Du übersiehst dabei, dass die Italiener Flaschen im Maschinenbau sind. Muss man sich nur Fiat oder Ferrari angucken...

Das kann man wohl kaum mit KTM vergleichen

Die aktuelle (15er / 16er) Duke fährt sich doch eh super entspannt solang man nicht auf 2500 Umdrehungen herumeiert, dann is es ohne Kupplung mehr wie Rodeo reiten. Eine eingefahrene LC4 690er rennt ab 3200UPM doch eh wie ein Mercedes, sogar ohne Ergo Sitzbank koennt ich jetzt ned sagen das da irgendwas störend wäre.

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Zitat:

@Künne schrieb am 24. Mai 2016 um 08:02:58 Uhr:


Du übersiehst dabei, dass die Italiener Flaschen im Maschinenbau sind. Muss man sich nur Fiat oder Ferrari angucken...

Das kann man wohl kaum mit KTM vergleichen

Da unterliegst du einem gewaltigen Irrtum,
Und solltest deine Bildung und Wissensstand etwas auffrischen/erneuern,
denn das Modell des Aprilia rsv 1000 V2 stammt von dem wohl iMom WW führenden Konzern in Punkto 'Motorkonstruktion' - von Bombardier und kommt von Rotax.
Mit geringen Modifikationen/Änderungen wird der V2 in mehrere Fahrzeugmarken verbaut, so ziert den V2 das Logo von BMW und der Rotax-V2 wird auch von BMW verbaut.

Der erfahrenste V2 (außer Harley) kommt aus Italien,
und der ~ 1965 gebaute Ducati hatte keinen Ausgleichsschwung.
Wenn so ein Motor stark vibriert dann rührt das häufig am fehlenden Massenausgleich,
besser gesagt meist an zu kleiner Schwungmasse, da der Konstrukteur Gewicht sparen will und eben die Ausgleichswelle die Aufgabe einer großen Schwungmasse nicht ganz übernehmen kann.

[Auch der Rollwiderstand der Bereifung kann sich wie Vibration darstellen.]

Nebenbei gesagt,
3200RPM sind nicht die Idealdrehzahl
für einen Sportmotor der nahezu das Dreifache drehen kann 🙄😰.

Tschüss

I sag ja ned das es ideal ist aber selbst da rennen sie meiner Meinung nach sehr ruhig. Ich hab auch immer von den furchbarten Vibrationen der 690er Dukes gehört, so schlimm das man kaum 30 Minuten durchfahren kann ...
Mein Vater hat eine und als Leihfahrzeug wenn meine 390er beim Service ist bekomme ich auch meist eine und ich kann das absolut ned nachempfinden. Das Ding läuft eh total ruhig solang man sie nicht fährt wie einen Turbodiesel. Weiß ned was alle haben 🙂

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