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Drehmomentschlüssel von Rodcraft - wie gut?

Themenstarteram 22. November 2016 um 13:58

Ich überlege mir einen Drehmomentschlüssel zu kaufen.

Natürlich ist Hazet eine super Marke und klare Empfehlung. Es gibt allerdings Drehmomentschlüssel der Firma Rodcraft die gut ausscheuen und angeblich Profi-tauglich sind. Leider finde ich keine Tests dazu und wenig Erfahrungsberichte. Hat jemand damit (viel / professionell) gearbeitet und wie würde man die Drehmomentschlüsseln von Rodcraft in der Qualität einordnen?

Zweite Frage: Wenn man keinen Druckluftschrauber hat, was kann man am besten zum Öffnen der Schrauben beim Reifenwechsel verwenden? Ein normaler Drehkreuz ist oft mit hohem Kraftaufwand verbunden - besonders, wenn die beim Werkstätte etwas stärker angezogen haben, oder die Schrauben von sich fest sitzen?

Beste Antwort im Thema

Es kommt immer drauf an was man mit dem Drehmomentschlüssel machen will. Wer den nur zum Radwechsel benutzt, ist mit einem der billigen 20-30€ Teile aus dem Baumarkt gut bedient. Zum Anziehen der Räder ist der allemal genau genug.

Ich habe mit solch einem Teil den ich in den Achzigern im Baumarkt gekauft habe sogar die Zylinderkopfdichtung meines W124 220Ce gewechselt, die ist seit Jahren dicht.

Im Allgemeinen wird bei Drehmomentschlüsseln für den gelegentlichen Gebrauch ein zu grosser Aufriss gemacht, ob so ein Ding nun 3% oder 10% abweicht hat auf das Ergebnis keinen signifikanten Einfluss.

Technisch gesehen versucht man mit dem Drehmomentanziehverfahren vom Grad der Reibung auf die Vorspannkraft der Schraube zu schließen denn das aufzubringende Drehmoment ist zu 90% nichts anderes als die Überwindung der Reibung beim Anziehen der Schraube. Die restlichen 10% benötigt man zum Strecken des Schraubenschaftes.

Die tatsächlich erzielte Vorspannkraft hängt also in erster Linie von der Reibung im Gewinde und unter dem Schraubenkopf ab. Es ist also sehr viel wichtiger einen definierten Reibwert herzustellen als einen möglichst genauen Drehmomentschlüssel zu verwenden. In allen Technikbibeln wird deshalb darauf hingewiesen, das Schrauben immer leicht geölt einzusetzen sind. Das gilt auch unter dem Schraubenkopf.

Wenn man das verinnerlicht und anwendet, erzielt man mit einem Billigschlüssel ein exakteres Ergebnis als andere mit einem Luxusschlüssel aber stark schwankenden Reibwerten.

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Themenstarteram 24. November 2016 um 8:57

Danke für alle Antworten, war eine große Hilfe.

Habe mir beides: den Drehmomentschlüssel und die Teleskopknarre von Carolus bestellt. Dürfte das Optimum für mich sein.

:-)

Zitat:

@Bananenbiker schrieb am 23. November 2016 um 18:00:48 Uhr:

 

Dann hört vllt. mal dieser Scheiß mit dem Vollgas - Schlagschrauber auf.

Ich lasse den Schlagschrauber mittlerweile nur noch auf Stufe 1 von 3 und ziehe den Rest nach Vorgabe mit dem Drehmo an.

Früher dachte ich auch "Gibs ihm" und ratterte das Teil voll an.

Dafür gibts ja spezielle "Reifenmontage" Schlagschrauber. Hat jeder seriöse Anbieter im Programm.

Der Rechtslauf ist da generell auc ca. 90 nM begrenzt, sodass der Anwender immer mit dem Dremo nachziehen muss.

Obs dann gemacht wird, ander Frage.

Es kommt immer drauf an was man mit dem Drehmomentschlüssel machen will. Wer den nur zum Radwechsel benutzt, ist mit einem der billigen 20-30€ Teile aus dem Baumarkt gut bedient. Zum Anziehen der Räder ist der allemal genau genug.

Ich habe mit solch einem Teil den ich in den Achzigern im Baumarkt gekauft habe sogar die Zylinderkopfdichtung meines W124 220Ce gewechselt, die ist seit Jahren dicht.

Im Allgemeinen wird bei Drehmomentschlüsseln für den gelegentlichen Gebrauch ein zu grosser Aufriss gemacht, ob so ein Ding nun 3% oder 10% abweicht hat auf das Ergebnis keinen signifikanten Einfluss.

Technisch gesehen versucht man mit dem Drehmomentanziehverfahren vom Grad der Reibung auf die Vorspannkraft der Schraube zu schließen denn das aufzubringende Drehmoment ist zu 90% nichts anderes als die Überwindung der Reibung beim Anziehen der Schraube. Die restlichen 10% benötigt man zum Strecken des Schraubenschaftes.

Die tatsächlich erzielte Vorspannkraft hängt also in erster Linie von der Reibung im Gewinde und unter dem Schraubenkopf ab. Es ist also sehr viel wichtiger einen definierten Reibwert herzustellen als einen möglichst genauen Drehmomentschlüssel zu verwenden. In allen Technikbibeln wird deshalb darauf hingewiesen, das Schrauben immer leicht geölt einzusetzen sind. Das gilt auch unter dem Schraubenkopf.

Wenn man das verinnerlicht und anwendet, erzielt man mit einem Billigschlüssel ein exakteres Ergebnis als andere mit einem Luxusschlüssel aber stark schwankenden Reibwerten.

Schrauben leicht eingölt oder gefettet, ja, aber wie kommt die Aussage zustande das man Radbolzen nicht einfetten, einölen soll.

Ich sehe das bei der hälfte der Kundschaft wo ich Reifen wechsele das geschmiert ist oder auch nicht.

Bei den geschmierten geht alles leichter.

Zitat:

@theilem schrieb am 25. November 2016 um 11:09:08 Uhr:

Schrauben leicht eingölt oder gefettet, ja, aber wie kommt die Aussage zustande das man Radbolzen nicht einfetten, einölen soll.

Weil dann das gleiche Drehmoment zu einer höheren Vorspannkraft führt und die Schraube (theoretisch) abreißen kann?

Ich öle/fette meine Radschrauben/Muttern auch nicht (hab Stehbolzen), allerdings mache ich sie beim Reifenwechsel mit einer Drahtbürste sauber. Das reicht um die Muttern locker von Hand eindrehen zu können, zusätzliches Fett/Öl ist da nicht mehr notwendig.

flexi 050 , es kommt nicht nur auf Schlagschrauber drauf an, der Luftdruck sollte auch passen, so etwa 6,5 Bar.

Mein Schlagschrauber Hazet 9012MG hat 1590NM loslöse und 750 NM festziehmoment. Bei PKW nur Stufe 1 , sind dann ca. 90-100 NM .

Ein bekannter hat sich bei mir selber die Reifen gewechselt und hat dann seine Bolzen abgerissen, er hat solange rattern lassen bis es ping gemacht hat.

Zitat:

@theilem schrieb am 25. November 2016 um 11:09:08 Uhr:

Schrauben leicht eingölt oder gefettet, ja, aber wie kommt die Aussage zustande das man Radbolzen nicht einfetten, einölen soll.

Ich sehe das bei der hälfte der Kundschaft wo ich Reifen wechsele das geschmiert ist oder auch nicht.

Bei den geschmierten geht alles leichter.

Das ist eine berechtigte Frage. Die Aussage "leicht geölt" die in den Maschinenbaubüchern angegeben wird beschreibt einen Zustand bei dem ein dünnes Öl aufgetragen und wieder abgewischt wird. So das eine hauchdünne Schicht zurückbleibt.

Auch bei Radmuttern oder Radschrauben ist dies nicht falsch, jedoch wird davon abgeraten weil man nie sicherstellen kann, dass Laien zu viel Öl oder Fett auftragen welches dann zu Überspannen/Lösen der Verbindung führen kann oder das Schmiermittel gar auf Bremsteilen landet.

Man nimmt bei Radschrauben die stark streuenden Reibwerte einfach in Kauf, dies hat man bei Auslegung der Verschraubung berücksichtigt. Trotzdem sollte man beim Radwechsel auf einwandfreie Gewinde und fressstellenfreie Konen,- oder Kugelbunde achten.

Aus der Praxis weiß ich, dass geölte Radbolzen sich nahezu verschweißen können, so dass sie beim Lösen schlicht abreißen.

Deswegen mache ich, wenn überhaupt, etwas Kupferfett drauf.

 

mfg

bei mir selber ab und zu etwas Kupferfett; bzw so eins silberns Fett, komm grad nicht auf den Namen.

am 25. November 2016 um 16:43

Ich bürste über korrodierte Gewinde kurz mit der Bürste drüber und reinige die indem ich sehr wenig WD 40 drauf spühe,.. das ich wieder abwische.

Mein 3 stufiger Hazet Schlagschrauber darf auf Stufe 1 nur ganz kurz rattern. Mein Kumpel ratterte etwas länger, und schon knackte der DRMS.

Gut das waren dann 15 kg und nicht die gefühlten 30.

Es macht schon Spaß wenn alles einigemaßen im Lot ist.

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