Drehmomentschlüssel
servus, habe mir heute mein erstes drehmomentschlüssel vom baumarkt gekauft das im angebot war.
Hab dann ein reifenwechsel gemacht und im internet rausgesucht mit wie viel nm ich die radschraube zudrehen muss 110nm warens. Also hab ich 110nm eingestellt und beim zudrehen mit dem schlüssel hat es schon nach kurzem geknackt, also dieser sound ist doch da dass man weiss wann die 110nm erreicht wurden. Aber das knacken kam irgendwie schon obwohl ich nicht viel kraft anwenden musste und schon nei ner halben umdrehung ca. Glaub ich.
Hab ich wa falsch gemacht oder sind 110nm wirklich so "lahm". Hab ich den drehmomentschlüssel richtig angewendet? Also nach dem ersten knacken einfach fertig oder wie?
Beste Antwort im Thema
Wieso kaufen sich Leute immer diesen Baumarkt Schrott und wundern sich dann auch noch darüber.
Das zweite knacken war sicher der DrehMo. Ich kenn solche Schlüssel, bei 150nm fliegt der auseinander
43 Antworten
Für'n Radwechsel tut's der Baumarktschlüssel allemal. Oben war aber eine etwas falsche Aussage: Das 1. Knacken kommt meist von der trocken auf trocken laufenden Radschraube. Die Schraube ist da noch weit weg von 110Nm! Das zweite oder manchmal sogar dritte Knacken kommt erst vom Schlüssel und zeigt die 110Nm an. Nach den 110Nm knackt die Schraube im Sitz definitiv nicht mehr ;-)
Man kann das Ganze umgehen, indem man einfach das Rad eine halbe Umdrehung weiterdreht und dann noch mal alle 4 Radschrauben abknackt.
Abhilfe schafft hier eine gründliche Reinigung der Schraubenbünde und -sitze und ein gaaaanz klein wenig Kupferpaste.
Gruß
Roman
PS: Ein mehrfach durchgeführter Blindvergleich aktueller Baumarktware gegen mittelpreisige (also ab ca. 50,-) DM-Schlüssel von Proxxon, Gedore, Stahlwille etc. hat ergeben, daß alle (!) innerhalb der angegebenen Toleranz liegen. Die Toleranz der üblichen 40-210Nm-Knacker ist auch bei "Markenware" schon deutlich im oberen einstelligen Prozentbereich ;-)
Ja, ich meine auch das früher die Genauigkeit mit +/-2% angegeben wurde, heute mit +/-4% auch bei den hochpreisigen Schlüsseln.
Jepp, und bei den besseren Schlüsseln ist man ehrlich und zeigt im Diagramm auch, daß der 4%-Fehler nur für den 90%-Auslegungspunkt gilt. Unten rum hat so ein Apparat schon mal 12% und mehr - auch ein guter :-)
Deshalb gibt's bei mir auch keine 50Nm mit einem 40-210er Schlüssel. Nimmt man einen (besser passenden) 25-100Nm-Schlüssel, knackt der nämlich ganz woanders :-( Und da ist die richtige Schlüsselauslegung viiiiel wichtiger als die Marke.
Gruß
Roman
Braucht man wirklich für´s Reifenwechsel im Hausgebrauch einen Drehmomentschlüssel?
Gut ich hab Stahlfelgen, die sind nicht so empfindlich, wenn die etwas fester angezogen sind.
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ja man sollte halt mal mit verstand und Gefühl arbeiten. dann erfährt man was fest ist.
Ein virtuelles Knaken ist natürlich einfacher, schneller genauer, wenn man weis was man macht.
virtuell deswegen: nur j/N Geräuch, drehmoment für leien nicht abschätzbar, zumal bei langem hebel.
bei mir sollte jeder Laie nach old school(ist doch in oder?) räder wechseln mit normaler Schlüssel.
Industrie ist was anderes, da muss man mit Drehmomentschl. arbeiten.
Ich habe für mich die Erfahrung gemacht, daß man die Radschrauben ohne Drehmomentschlüssel und ohne berufliche Sensibilisierung eher deutlich zu fest anzieht und man sich damit das Problem knallhart festsitzender Schrauben einhandelt und sich diese dann beim Refenwechsel nur noch mit grober Gewalt lösen lassen. Da Drehmomentschlüssel vor gut 20 Jahren für Hobbyschrauber eher ein Luxuswerkzeug waren, ist es auch mir als gelerntem Schlosser (nicht-Kfz) immer wieder so passiert. Seit ich (nicht nur für Radschrauben) einem DMS verwende, habe ich keine zu fest sitzende Schraube mehr gehabt.
Gruß,
Frank
Ich erwähne das nur hier, weil es gerade passt. Es gab Untersuchungen über Handanzug, Drehmoment- Winkel- und gezielter Längung( Vorspannung).
Ergebnis:- ein erfahrener Schlosser schafft es Schrauben im Bereich M8 -M16 genauso gut anzuziehen, wie einer mit einem Drehmomentschlüssel. Die Streuung ist etwa gleich. 😁
Zitat:
@flatfour schrieb am 26. März 2015 um 19:39:36 Uhr:
Ich erwähne das nur hier, weil es gerade passt. Es gab Untersuchungen über Handanzug, Drehmoment- Winkel- und gezielter Längung( Vorspannung).
Ergebnis:- ein erfahrener Schlosser schafft es Schrauben im Bereich M8 -M16 genauso gut anzuziehen, wie einer mit einem Drehmomentschlüssel. Die Streuung ist etwa gleich. 😁
Meine Radmuttern sind dann aber häufig nicht von erfahrenen Schlossern angezogen worden. Die waren oft so angeknallt, dass man sie nur noch mit großen Schwierigkeiten überhaupt loskriegen konnte.
Es lebe der Drehmomentschlüssel.
Zitat:
@viktor12v schrieb am 24. März 2015 um 20:30:03 Uhr:
Braucht man wirklich für´s Reifenwechsel im Hausgebrauch einen Drehmomentschlüssel?
Hallo,
natürlich kann man die Schrauben auch ohne Drehmomentschlüssel anziehen.
Aber weshalb sollte man darauf verzichten? Die Schlüssel gibt es relativ günstig und man erhält schnell und ohne Probleme ein einwandfreies und jederzeit reproduzierbares Ergebnis.
Bin selbst Maschinenschlosser und versuche immer alles zu nutzen was mir das Leben erleichtert.
Ich könnte explodieren, wenn ich Vorrichtungen demontieren muss, an denen sich Kollegen mit einem Rohr als Verlängerung beim Schrauben anziehen dran zu schaffen gemacht haben.
Also ein Verlängerungsrohr brauch ich so gut wie nie beim Reifenwechsel,
ich verwend nur den Kreuzschlüssel
Naja, ich habe hier ein Oszilloskop rumstehen.
Das hat mal einen mittleren vierstelligen Betrag gekostet. Und da war es schon saubillig!!
Doch heute gibt es diese Dinger aufgrund der superschnellen Computer nun schon als USB-Adapter für ganz kleines Geld...
Doch: Wer misst, misst Mist!!
Dieses Oszilloskop kann keiner wirklich richtig nutzen, der nicht gelernt hat, wie man es richtig nutzt!
Egal, wie teuer, oder billig es heute zu haben ist!
Wenn es jedoch schon darum geht, ob das "knackende" Auslösegeräusch vielleicht von der Radschraube selbst kommt, anstatt von dem Drehmomentschlüssel, dann ist der Besitzer dieses Werkzeugs damit überfordert, und sollte Arbeiten die dieses Werkzeug erfordern, lieber einem Fachmann überlassen...
Zu einer guten fachlichen Ausbildung gehört halt auch, dass man den richtigen Gebrauch eines Werkzeugs lernt. Und: Man lernt dabei auch einzuschätzen, von welchen Tätigkeiten man besser die Finger lassen sollte, weil man eben nicht genug davon versteht.
Dann kommt noch jede Menge Berufs-Erfahrung dazu...
Doch stattdessen hat man vielleicht Fähigkeiten im eigenen erlernten Beruf erworben, die ein KFZ-Mechaniker nicht beherrscht, und sich da auch Hilfe suchen muss...
Denn der hat mitunter schon Probleme, seine Lohnsteuer-Erklärung abzugeben...
nur mal so ...
So Long...
Zitat:
@RomanL schrieb am 24. März 2015 um 15:35:52 Uhr:
Abhilfe schafft hier eine gründliche Reinigung der Schraubenbünde und -sitze und ein gaaaanz klein wenig Kupferpaste.
Trocken einsetzen. Schmierkram hat an Radbolzen nichts zu suchen.
Saubermachen mit Drahtbürste, Anlagefläche der Felge auch und gut is.
Durch einfetten womit auch immer ändert sich die Vorspannung der Schraubverbindung.
Oft bleibt das noch im Rahmen des tollerierbaren, manchmal aber eben nicht.
Folge entweder Schraube kann sich lösen oder Schraube wird schon beim Anziehen gestreckt.
Ich bin sonst einer der jede Schraubverbindung mit Fett zusammenschraubt hier aber nicht.
Moorteufelchen
Zitat:
@Moorteufelchen schrieb am 29. März 2015 um 19:25:06 Uhr:
Trocken einsetzen. Schmierkram hat an Radbolzen nichts zu suchen.Zitat:
@RomanL schrieb am 24. März 2015 um 15:35:52 Uhr:
Abhilfe schafft hier eine gründliche Reinigung der Schraubenbünde und -sitze und ein gaaaanz klein wenig Kupferpaste.
Saubermachen mit Drahtbürste, Anlagefläche der Felge auch und gut is.
Durch einfetten womit auch immer ändert sich die Vorspannung der Schraubverbindung.
Oft bleibt das noch im Rahmen des tollerierbaren, manchmal aber eben nicht.
Folge entweder Schraube kann sich lösen oder Schraube wird schon beim Anziehen gestreckt.
Ich bin sonst einer der jede Schraubverbindung mit Fett zusammenschraubt hier aber nicht.
Moorteufelchen
Das ist Quatsch! Die berechneten Anzugsdrehmomente beziehen sich auf die mitt. Reibungszahl y0,12. und das ist der Fall von geölten, phosphatierten Schraubgewinden.
Hersteller von Antiseize o.ä. Pasten blieben mit ihren Produkten bei diesem y-Wert, sonst wären sie f.d. Industrie unverkäuflich, wenn sich dauernd Umrechnungen je nach Paste ergeben würden.
Einzig die Unterkopfreibung der Schraube - wenn auch bewusst unterm Schraubenkopf Paste kommt - gibt die Berechnung nicht wieder. Und dann, und nur dann, wenn alles rundum zugeschmiert wurde, wird allgemein 20% vom Anzugsdrehmoment abgezogen.
Außerdem gehören Radschrauben nicht zu den besonders belasteten Schraubverbindungen; die 90% der 0,2 Dehngrenze wird gerade eben oder gar nicht erst erreicht.
Zum Vergleich:- die gängigsten Zylinderkopfverschrauben heute werden sogar überelastisch angezogen. Geschmiert!
Also, no fear, Radschrauben weiterschmieren.
Zitat:
@flatfour schrieb am 29. März 2015 um 19:55:44 Uhr:
Das ist Quatsch!
Die berechneten Anzugsdrehmomente beziehen sich auf die mitt. Reibungszahl y0,12. und das ist der
Zu eins Zitiere ich dich mal😁
Zu zwei: cbcity.de/radbolzen-einfetten-gute-idee
Der Reibungskoeffizient wird hier mit 0.3 angegeben
Moorteufelchen
Mir sind die Angaben des Herstellers durchaus bekannt, dennoch mache ich ab und an, nen bissel Plastilube oder so an die Gewindegänge. Habe noch nie eine Schraube ausbohren müssen und einen Radbolzen hat sich auch noch nicht gelöst. 🙂
In diversen Tabellen wird die Schraube M14 x 1,5 in 8.8 Festigkeit mit 160 Nm Anzugsmoment angegeben. Somit sind die Reserven sicherlich mehr als ausreichend.
Ich werde dabei bleiben und auch noch nen Tupfer auf die Felgenzentrierung und alles ist gut.
Meines Erachtens ist der kritische Punkt auch nicht die Schraube sondern eher die Felge.
Gruß