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Doppelzentrierung Rad

Früher wurden die die Räder ja nur über die Radschrauben/Radmuttern zentriert. Seit einigen Jahren findet zusätzlich eine Zentrierung über die Radnabe statt.

Leider sind die Radnaben meist aus so korrosiven Material, dass die Räder nur mit Gewalt von der Radnabe zu demontieren sind. Wenn die Radnaben dann nicht gereingt werden, sondern die Rader mit Gewalt draufgeschraubt werden, verlieren die Radschrauben in kurzer Zeit ihre Vorspannkraft. Im schlimmsten Fall erfolgt dann ein Verlust des Rades durch Abscheren der Radschrauben/Stehbolzen.

Warum macht man hier eine Doppelzentrierung über Radschrauben und Radnabe? Reicht eine Zentrierung über die Radschrauben/Radmuttern nicht aus? Welchen Vorteil bietet eine Doppelzentrierung? Normalerweise sind doch Doppelzentrierungen zu vermeiden!?

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18 Antworten

Das ist keine Doppelzentrierung, den die Felgen werden nur über die Nabe zentiert und nicht über die Schrauben/Muttern.
Die Befestigungslehre sagt auch ganz klar das man nicht über Schrauben zentriert. Dafür gibt es andere Möglichkeiten.
Die Muttern/Schrauben werden nicht umsonst überprüft nach kurzer Fahrzeit.
Gegen festbacken hilft Keramikpaste als hauchdünner Film an den stellen wo es festbäckt.
Die Haftung der Felge erfolgt rein durch die Flächenpressungen.

Es ist in der Fertigung der Felgen und Naben einfach nur über eine stelle zu zentrieren als über 3 bis 5.

Etwas PTFE Paste sollte der Korrosion (oder zumindest dem fest backen) Einhalt gebieten.

Ueber den Rest kann man geteilter Meinung sein. Wir bevorzugen Zentrierung mit Senkkopf-Schrauben ueber andere Methoden. Am Ende ist es wohl egal solange es zentriert ist. 😉

Wir ziehen alles mit dem Drehkraftschluessel an, einmal um den Block, nachziehen und nach 8 Stunden wird nochmal nachgezogen.

Gruss, Pete

Hi zusammen,
ich halte leider die These

"Im schlimmsten Fall erfolgt dann ein Verlust des Rades durch Abscheren der Radschrauben/Stehbolzen"
, des TE für ein Gerücht, oder die berühmten Stammtischparolen!

Der Monteur, der bei völlig verkrusteter Radnabe, das Rad trotzdem noch draufzwingen will, weiß und sieht es auch vorher das man mal kurz mit dem N..keks drübergehen sollte!Dann flutsche es auch.

Viele Grüße
Sancho deluxe

Sehe ich genauso. Die Gefahr des Abscherens ist eher vernachlässigbar. Gefährlicher und realistischer sind Schraubenlöser, aber jeder Mechaniker der in der Ausbildung aufgepasst hat, wird vor der Verschraubung für einen sauberen Sitz des Rades sorgen.

Das mit dem Nachziehen ist auch so eine Mähr. Wenn das Rad sitzt und die Verschraubung in Ordnung ist, setzt sich da beim 2., 3. oder 4. Anziehen nichts mehr. Das ist so eine Arsch an die Wand Vorschrift, damit man die eigene Arbeit nochmal kontrolliert bekommt.

Zitat:

Original geschrieben von MacV8


Das mit dem Nachziehen ist auch so eine Mähr. Wenn das Rad sitzt und die Verschraubung in Ordnung ist, setzt sich da beim 2., 3. oder 4. Anziehen nichts mehr. Das ist so eine Arsch an die Wand Vorschrift, damit man die eigene Arbeit nochmal kontrolliert bekommt.

Stimme ich Dir zu, wenn die "Vorschrift" so interpretiert wird.

Technisch richtig heißt es jedoch..........ist zu ü b e r p r ü f e n 😉

Siehe speziell Punkt 3. b ....-hinweise der EUWA

http://www.suedrad.de/fileadmin/pdf/download_d/EUWA_ESDP_108D.pdf

Das nachziehen Nutzlos ist, dem widerspreche ich.

Mag bei PKW so sein, aber an Grossgeraeten ist das was anderes! Ich ziehe nicht nach weils Vorschrift ist sondern um Schaden zu vermeiden. Eine zerstoerte Felge kostet immerhin 5000 Euro/Dollar...

Zitat:

Original geschrieben von Reachstacker


Mag bei PKW so sein, aber an Grossgeraeten ist das was anderes!

Und ich war der Meinung wir reden hier über PKWs. Mag gut sein, dass das bei Großgeräten anders ist, aber die werden wohl die wenigsten von uns vor der Tür stehen haben.

@touaresch: Bei Stahlrädern macht das auch noch mehr Sinn (Südrad ist mir eher als Stahlradhersteller ein Begriff). Das Tragbild und technische Auflageprinzip ist dort ein anderes.
Leichtmetallräder sind da robuster.

In welchen Toleranzbereichen Bewegen wir uns bei Felgen und Naben?

Zitat:

Original geschrieben von MacV8



Zitat:

Original geschrieben von Reachstacker


Mag bei PKW so sein, aber an Grossgeraeten ist das was anderes!
Und ich war der Meinung wir reden hier über PKWs. Mag gut sein, dass das bei Großgeräten anders ist, aber die werden wohl die wenigsten von uns vor der Tür stehen haben.

@touaresch: Bei Stahlrädern macht das auch noch mehr Sinn (Südrad ist mir eher als Stahlradhersteller ein Begriff). Das Tragbild und technische Auflageprinzip ist dort ein anderes.
Leichtmetallräder sind da robuster.

@MacV8

Südrad ist doch hier nur der "Verlinker" der...... Richtlinien von

> der EUWA =Verband der Europäischen Hersteller von Fahrzeugrädern 😉

Ja, und trotzdem sind Stahlfelgen hinsichtlich Vorspannkraftverlust nicht so robust wie LM-Felgen ;-).

Die Regelung mit dem Nachziehen macht für mich aus technischer Sicht keinen Sinn. Vorspannkraftverlust entsteht aus Setzvorgängen, die bei einer sinnvollen Auslegung des Verschraubungsfalles berücksichtigt werden. Dann brauche ich aber auch nicht nachziehen (mal davon abgesehen, das Setzen bei der Erstverschaubung passiert und die Verbindung bei Mehrfachverschraubung immer robuster wird).
Wenn die Gefahr des Vorspannkraftverlustes besteht, ist die Verbindung schlecht. Wie stark sich das auswirkt hängt dann stark von der Belastung der Verbindung ab. D.h. wer sehr forsch fährt, für den sind die 100 km vielleicht schon zu viel und er bekommt vorher einen Schraubenlöser...

Früher und in Verbindung mit Stahlfelgen war das allerdings schon eine sinnvolle Anweisung. Bei Stahlfelgen sind Zwischenschichten wie KTL bzw. Lack vorhanden und Stahl hat eine anderes Verhalten als die massiven LM-Räder.

Wenn das Nachziehen keinen Sinn hat, wurden die Radmuttern/-schrauben mit dem Schlagschrauber angeknallt, sodass das "Nachziehen" mit dem Drehmomentenschlüssel überflüsig wird. Mit mehr als 150Nm angeknallt, lässt fast jeden Schlüssel wirkungslos ins Leere knacken.
Wenn die Räder richtig montiert wurden, ist das Nachziehen unerlässlich, in manchen Fällen gibt und gab es Radverlust.
Das ist nicht selten, das hier und da geschlampt wird, es liegen nicht nur Reifen an den Straßenrändern, man findet auch intakte Kompletträder an/in den Grünstreifen von Autobahnen und Landstraßen..

Das nachziehen dient der Sicherheit, es kann ja mal passieren das jemand ein Fehler macht!
die 5min Zeit nehm ich mir, egal ob es nötig ist oder nicht.

Das Nachziehen der Radschrauben ist nur bei Erstmontage von Alufelgen notwendig. Die OEM's schreiben hier ein Nachziehen nach 1000-2000 km vor.

Das Nachziehen nach 50 km bei jedem Radwechsel kenne ich eigentlich nur von einer bekannnten Werkstattkette. Die haben's wohl erfunden ;-). Technisch macht es keinen Sinn, ich kenne auch keine seriöse Werkstatt die es macht. Das Lockern der Radschrauben kommt durch korrodierte Mittenzentrierungen der Radnaben. Werden diese nicht gesäubert, wird das Drehmoment erreicht bevor die Felge auf der Nabe aufliegt.

Aber das war eigentlich nicht das Thema. Zurück zum eigentlichen Thema. Mir ist schon klar, dass man normalerweise nicht über Schrauben zentriert. Nur gab es in der Vergangenheit ja durchaus Fahrzeuge, die ohne Mittenzentrierung ausgekommen sind. Und das Rad muss ja trotzdem zentriert gewesen sein, sonst hätte es wohl eine Unwucht gegeben.

@Sancho deluxe:
Also ein Abscheren der Radbolzen infolge Vorspannverlust kommt in der Realität durchaus vor. Allerdings nicht als reiner Gewalbruch, sondern meist als Dauerbruch mit geringem Anteil an Gewaltbruch.

Zitat:

Aber das war eigentlich nicht das Thema. Zurück zum eigentlichen Thema. Mir ist schon klar, dass man normalerweise nicht über Schrauben zentriert. Nur gab es in der Vergangenheit ja durchaus Fahrzeuge, die ohne Mittenzentrierung ausgekommen sind. Und das Rad muss ja trotzdem zentriert gewesen sein, sonst hätte es wohl eine Unwucht gegeben.

Mir ist genau das Gegenteil klar... 😁

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