Dodge Charger ´69 - Restaurieren
Moin Jungs,
endlich ist er da. mein ´69 Charger direkt aus den USA.
Auto ist zerlegt und die Karosse ist beim Strahler.
Am Freitag kann ich ihn wieder abholen, dann wird sich zeigen was mir blüht...
Naja, meine Frage an die Profis.
Ist mein erstes Projekt. Könnt daher Tipps und Tricks brauchen für den Wiederaufbau.
mfg Symour
Beste Antwort im Thema
Wenn das nicht zum Desaster werden soll, kann ich Dir nur das Gebot Nummer 1 mit auf den Weg geben:
mach Dir ein eigenes Konto dafür auf und überlege Dir wieviel der Wagen in monatlichen Abschlägen kosten darf. Das Konto muß immer Deckung haben. Wenn nicht, laufen die Kosten aus dem Ruder, das Auto frißt Dich auf und endet als unfertiges, wertloses Bundel von Einzelteilen für 1500 Euro bei Ebay. Die meisten ambitionierten Resto-Projekte scheitern nicht an Enthusiasmus sondern am Geld.
Als Faustregel kann man in etwa folgendes schätzen: ursprünglich geplante Kosten mal drei. Wenn Du also ein monatliches Resto-Budget von 500 euro eingeplant hast, werden es ca. 1500 sein. Diese Einschätzung hat sich bei diversen Projekten und Teilprojekten immer wieder bestätigt. Wenn unbekannte Größen und "Überraschungen" im Spiel sind, darf man auch gerne mit Faktor vier rechnen.
Zweite Regel: wenn man schon so komplett an eine Resto geht, muß man den ganzen Weg gehen. An irgenwas zu sparen, hat keinen Sinn und rächt sich später bitter. Das bedeutet auch, daß der Faktor Zeit keine Rolle spielen darf. Mangelnde Zeit führt zu faulen Kompromissen!
Dritte Regel: Was es wert ist getan zu werden, ist auch wert GUT getan zu werden.
Vierte Regel: Sei Dir im klaren darüber, was Du Dir da einbrockst! Die wenigsten Menschen haben eine Ahnung davon, wie Umfangreich eine Komplettresto ist - geschweige denn was sie kostet.
Fünfte Regel: kauf nicht wild drauf los irgendwelche Teile, die erst viel später gebraucht werden. Es sei denn, es sind rare NOS-Teile, die extrem selten auftauchen. Dann sollte man die Gelegenheit nutzen und zuschlagen. Ansonsten: immer nur einen Bauabschnitt finanzieren!
Negativ-Beispiel: Du gibst die Innenausttatung zum Sattler, bezahlst die Rechnung von 6.000 Euro und mußt dann die Karosseriewerkstatt stoppen, weil kein Geld mehr da ist. Positic-Beispiel: Wenn der Wagen also beim Lackierer oder Spengler steht, kaufe nur Teile, die dafür gebraucht werden. Für alles andere ist später zeit.
Das sind die wichtigsten Tipps, die ich zu geben habe. Alles andere ist nur technisches Detail.
96 Antworten
Zitat:
also das Blech... 1a meiner Meinung nach. Daumen hoch. Klar Kofferraum ist durch, wie solls auch anders sein. Hinten links hat er mal nen kleinen Crash gehabt. Ich glaub die haben da nen Kilo Spachtelmasse verarbeitet
Hach ja, das kenne ich. Seitdem ich dasselbe behauptet habe, sind in meinen Mustang bis jetzt etwa 5.000 Euro an Strahl- und Blecharbeiten geflossen. Und er ist noch nicht mal halb fertig...
Zitat:
Mehr Gedanken mache ich mir über den Motor. Hat lange lange gestanden. Ein 383cui 2bbl.
Hab die Köpfe mal runtergeschraubt. Sieht nich gut aus.
Heidewitzka! Da freut sich aber der Motorklinikmann schon! Soll der Motor wieder da rein oder willst Du ein anderes Aggregat einpflanzen?
Zitat:
Original geschrieben von spechti
Hach ja, das kenne ich. Seitdem ich dasselbe behauptet habe, sind in meinen Mustang bis jetzt etwa 5.000 Euro an Strahl- und Blecharbeiten geflossen. Und er ist noch nicht mal halb fertig...Meine Fresse 5000 Euro!
Okay, ich habe das Projekt Charger wohl etwas unterschätzt...
Bin gelernter Kfz-Mechatroniker. Habe mir daher gedacht, den Motor erstma komplett zu zerlegen und das übel dann genauestens zu begutachten. Nach Möglichkeit möcht ich schon gern den Motor wieder fit machen. Ist halt zu überlegen, wenn man ihn zerlegt hat und sich ne Liste macht, was genau zutun ist und dann abwägt, ob sich´s lohnen würde
Also eine Frage habe ich! Wieso lasst ihr bei solchen Projekten immer euch das Blech versauen in dem Ihr es Strahlen lasst?
Die beste Lösung ist Säurebehandlung, dass kostet komplett ca. 500-800€ incl. Beizen sodass der Rost weg ist und nur noch in extremen Fällen leicht nachgestrahlt werden muss.
Vorteil ist ihr bekommt nicht so viel Energie ins Blech, ess kommt auch in die letzten Ecken. Keine Krummen Hauben etc. Es sind zwar alle Dichtungen weg aber die sollten eh bei solechen sachen neugemacht werden.
Bei mir hier in der Nähe gibt es einen Restaurator für alles vor 1950 und der lässt kein Auto strahlen!
Moin,
dann mal viel Erfolg mit dem Mammutprojekt. Hoffe wir kriegen regelmäßig Berichte über den Charger
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Zitat:
Also eine Frage habe ich! Wieso lasst ihr bei solchen Projekten immer euch das Blech versauen in dem Ihr es Strahlen lasst?
Das ist sicher sowohl eine Philosophie- als auch eine Preisfrage. Wo Du ein Auto in der Größe "Mustang" (oder noch ein Nummer größer, "Charger"😉 für 500-800 Euro tauchentlacken und phosphatieren lassen kannst würde mich mal interessieren.
Ich habe vor einem Jahr darüber zwei Angebote eingeholt, wo dieser Vorgang (, transportieren, tauchentlacken, reinigen, chemisch entrosten und phosphatieren, kathodische Tauchbadgrundierung, Rücktransport) komplett knapp über 5000 Euro kostete. Plus/minus 300 Euro für die beiden Anbieter. Der Preis deckt sich auch etwa mit den Angaben in den Oltimermarkt-Sonderheften "Rostschutz" und "Restaurierung 1" sowie Preisnennungen in Foren.
Dafür ist dann aber noch kein Zentimeter Blech erneuert. Das kommt dann noch oben drauf. Dieses aufwendige Verfahren macht nur Sinn bei Autos mit starker Korrosion, speziell auch in den Hohlräumen (die ja beim Strahlen nicht oder nur unzureichend erreicht werden. Wenn eine Karosse nur marginalen Rost hat, ist die chemische entlackung nicht zwingend wirtschaftlich oder sinnvoll. Von "Versauen" zu reden, ist sicherlich wenig treffend.
Es ist richtig, daß das Strahlen das Blech stark belastet. Daher sollte es nur mit den geeigneten Strahlmedien und nur von gefühlvollen Profis durchgeführt werden. Manchmal ist nacharbeiten nötig. Auch bei meinem Mustang hat es am Dach einen kleinen "Frosch" gegeben, der noch beseitigt werden muß. Alles in allem ist das Strahlen aber eine wirtschaftliche Mthode der Entlackung bei weniger stark vergammelten Autos.
Bei mir war die olle schrottige Haube (habe Neuteil) gar nicht mit zum Strahler und für die hinteren Seitenteile war es egal, da die gegen Neuteile ausgewechselt werden/wurden.
Zitat:
Nach Möglichkeit möcht ich schon gern den Motor wieder fit machen. Ist halt zu überlegen, wenn man ihn zerlegt hat und sich ne Liste macht, was genau zutun ist und dann abwägt, ob sich´s lohnen würde
Du wolltest Tipps. Hier ist einer: vergiss den Motor. Stell ihn in eine Ecke un laß ihn sitzen. Kümmere Dich mit aller Akribie und voller Konzentration um die Karosseriearbeiten. Dann kommt Chassis und Mechanik dran, dann Elektrik, dann Innenausstattung, dann - ganz zum Schluß - kommen Motor und Getriebe. Diese Bauteile sollten für Dich im Moment völlig nebensächlich sein.
Ich denke, du hast Recht spechti.
Das ganze "Projekt Charger" sollte man am Besten in einzelne ´kleine projekte´ aufteilen um sich budget-technisch nicht zu weit aus dem Fenster zu lehnen...
Zitat:
Original geschrieben von spechti
(...) Wo Du ein Auto in der Größe "Mustang" (oder noch ein Nummer größer, "Charger"😉 für 500-800 Euro tauchentlacken und phosphatieren lassen kannst würde mich mal interessieren.Zitat:
Also eine Frage habe ich! Wieso lasst ihr bei solchen Projekten immer euch das Blech versauen in dem Ihr es Strahlen lasst?
Ich habe vor einem Jahr darüber zwei Angebote eingeholt, wo dieser Vorgang (, transportieren, tauchentlacken, reinigen, chemisch entrosten und phosphatieren, kathodische Tauchbadgrundierung, Rücktransport) komplett knapp über 5000 Euro kostete. Plus/minus 300 Euro für die beiden Anbieter. (...)
Ich war hier bei einem Fachmann, der restauriert für Porsche die Museumsstücke. Der fragte geradeaus, was ich für neuen Lack investieren würde. Bei meiner Vorstellung von 8000,- EUR, sagte er ganz ehrlich: "Dafür bekommst von mir den Unterboden versiegelt (Reinigung, chemische Entrostung, Lack und Wachs statt Unterbodenschutz)"
Gruß SCOPE
So eine Restaurierung wäre mein TRAUM! Für mich gäbe es nur einen General Lee. Aber statt der originalen hellen Ausstattung im Innenraum in Schwarz. Mir fehlt dazu aber momentan noch einiges an Wissen, Können, Zeit und Geld.
Darum auch meine Bitte, halte uns wie es auch spechti mit dem Mach1 tut mit der Restauration auf dem laufenden. Bitte immer wieder auch Fotos reinstellen von einzelnen Schritten. Vielleicht kann ich dann in einigen (wohl leider vielen Jahren) auch mal so ein Projekt angehen.
THEMA ABONIERT!
Also das weiter zu verfolgen wäre auch für mich interessant, da ich dann mal ein wenig was über Mopars lernen könnte. Die Chrysler-Autos waren bisher nicht so in meinem Interessenfokus. So eine Projektbeschreibung wäre vielleicht geeignet das mal zu ändern.
Werd euch auf jeden Fall auf dem laufenden halten.
Die nächsten Bilder gibs dann am Freitag, würd ich sagen , wenn ich die Karosse abgeholt hab.
Kanns gar nicht abwarten
Ich finde auch es sollte mehr so Projekt-Threads hier im Forum geben wie Spechti es gerade macht.
Würde das auch sehr gerne weiterverfolgen! Ich finde Restaurationen einfach unheimlich interessant!🙂
Zitat:
Original geschrieben von spechti
Also das weiter zu verfolgen wäre auch für mich interessant, da ich dann mal ein wenig was über Mopars lernen könnte. Die Chrysler-Autos waren bisher nicht so in meinem Interessenfokus. So eine Projektbeschreibung wäre vielleicht geeignet das mal zu ändern.
Na, was höre ich denn da?
Spechti plant schon die "nach mach1 Zeit!"😁😁😁
Seymour, ich empfehle dir hiermit wärmstens dich auch im www.mopar-forum.de anzumelden. Da treiben sich die Mopar- Experten rum.
Ach ja, ganz dringend- vorstellen nicht vergessen, darauf legt man dort sehr großen Wert 😉
Kein guter Tipp. Dann kriegen wir das ja nicht mit...😁
Zitat:
Spechti plant schon die "nach mach1 Zeit!"
Auf keinen Fall. Der verfügbare Platz ist mit dem Mustang erschöpft. Außerdem habe ich dann bestimmt auch erstmal keine Lust mehr. Außerdem muß ich dann dringend am Lincoln ein paar Sachen in Ordnung bringen. Der hat zeitmangelbedingten Wartungsstau (Klimakompressor undicht, Auspuffkrümmer püffelt, Diff leckt).
Falls mein Sohn später noch Intersse an so etwas hat, kaufe ich irgendwann vielleicht noch mal eine Corvette C3 für uns zum Basteln. Vielleicht auch was nützliches und praktisches, wie einen Ranchero für den Hobbygärtner...