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Diesel oder Benziner - Weshalb wählt man welchen Motor?

Themenstarteram 24. Juli 2018 um 16:21

Hallo,

man liest hier häufiger, dass bei Kurzstrecke oder geringer Jahreslaufleistung ein Benziner anstatt eines Diesels empfohlen wird. Warum? Ich dachte bisher, dass hätte vor allem ökonomische Gründe. Bei höheren Anschaffungskosten für einen Diesel braucht man halt zwangsläufig auch eine höhere Laufleistung, damit sich der Diesel trotz geringerer Treibstoffkosten im Vergleich zu einem Benziner rechnet.

Vielleicht irre ich mich, aber mir kommt es so vor, als seien zum Beispiel bei gebrauchten Polos Dieselfahrzeuge gleich oder nur unwesentlich teurer als vergleichbare TSI-Benzinmotoren.

Gibt es außer wirtschaftlichen Gesichtspunkten noch andere die gegen einen Diesel sprechen? Etwa technischer Natur?

Vielen Dank!

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@giantdidi schrieb am 25. Juli 2018 um 08:29:58 Uhr:

Für den Diesel spricht auch, dass er sich wesentlich angenehmer fährt.

Die Kraft aus niedrigen Drehzahlen und der Verzicht auf sehr hohe Drehzahlen wirkt sehr entspannend.

Benziner mit Turbo gehen zwar auch, aber nicht ganz so kräftig, wie ein Selbstzünder.

Ottos ohne Aufladung, wie sie gerade von Japanern noch angeboten werden, wirken schon wie ein nerviges Relikt aus einem anderen Jahrhundert.

Soso....:D

Ich fahre so ein japanisches Sauger-Relikt.:D

Und mit ordentlich Hubraum, gepaart mit einer Wandler-Automatik, vermisse ich da nach über 30 Jahren "Dieselbums" nichts, aber auch gar nichts.;)

Im Gegenteil. Bin noch nie so entspannt und ruhig gefahren. Gerade im untersten Drehzahlbereich (<1200 U/min) lässt sich so ein Sauger angenehmer fahren, da die Drehmomentkurve nicht so steil in den Keller fällt wie bei den TD. Ich fahre z. B. eine Steigung mit 13% mit 30 km/h im 3. Gang mit 1350 U/min hoch. Mein vorheriger TD wäre da verhungert, obwohl er nominell fast das gleiche Dehmoment bei weniger als der Hälfte der Drehzahl des Benziners hatte (240 Nm/1750 zu 256 Nm/4000 U/min). Der 1,6er TD brauchte da den 2. Gang mit ca. 2000 U/min, damit es vorwärts ging.

Auch der Verbrauchsvorteil beim Diesel schrumpft immer mehr. Bei Spritmonitor braucht z. B. mein Benziner mit 8,61 l zu 7.91 l beim vergleichbaren Diesel-Pendant gerade mal 0,7 Liter mehr (wobei beim Diesel auch noch 2WD mit drin sind, der Benziner hat immer 4WD). Ich fahre mit einem Langzeitverbrauch von 7,8 l.

Ich brauche mir keinen Kopf zu machen wegen Turboschäden, defekten Injektoren, Ölverdünnung, Hochdruckeinspritzpumpe, Verkokung des AGR-Ventils, Vorglühanlage, Differenzdrucksensoren, Ad-Blue-Gedöns oder dem teuren DPF-Wechsel und Diesel-Mehrpreis beim Kauf. Günstigere Versicherung/Steuer, geringerer Anschaffungspreis, weniger Wartungskosten, weniger teure Teile, die ausfallen können: Wenn man alles berücksichtigt, wird es bei der Wirtschaftlichkeitsrechnung für den Diersel sehr eng, selbst bei weit über 20 tkm/Jahr. Und da darf dann nichts, aber auch gar nichts kaputtgehen von den Teilen, mit denen Diesel heute "gesegnet" sind. Dann ist die ganze Rechnung sowieso für die Katz. Und der so oft bemühte höhere Wiederverkaufswert ist mittlerweile beim Diesel ein echtes "Relikt aus dem vorigen Jahrhundert" geworden.

Gruß

electroman

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Zitat:

@Rainer_EHST schrieb am 27. Juli 2018 um 18:39:02 Uhr:

Zitat:

Mein Opel braucht dennoch weniger Pedalweg als der Saab obwohl beide Fahrzeuge 400nm haben :confused:

Weil der Turbodiesel im Opel seine 400Nm sicherlich schon einiges früher, als der Turbobenziner im Saab, anliegen hat.

Na und? Welche Gesamtübersetzung fahren die? Ein Getriebe ist ein DREHMOMENTWANDLER.

@Leon596

Der Unterschied liegt wohl eher daran, dass der Opel 100PS weniger Maximalleistung hat. Gegen einen 250PS Diesel würde der Saab bis 4000U/min abkacken.

Zitat:

@Car-freak schrieb am 27. Juli 2018 um 19:22:55 Uhr:

@Leon596

Der Unterschied liegt wohl eher daran, dass der Opel 100PS weniger Maximalleistung hat. Gegen einen 250PS Diesel würde der Saab bis 4000U/min abkacken.

Ja, darum geht es mir aber eigentlich auch nicht.

Sondern um die Kennlinie.

Mit 20% Gaspedalstellung würde der Saab vermutlich gegen jeden 3-Zylinder-Saugmotor-Kleinwagen abkacken :D

Gut, zugegebenermaßen sind wir mit dem Pedalkennlinienkram natürlich hier auch eh hoffnungslos OT :D

 

Opel hat übrigens 190PS.
Zwangsläufig EDS weil das der einzige Anbieter ist wo du OBD-Tuning mit TÜV-Gutachten bekommst und demzufolge auch eintragen kannst.

Ich kann dir gerne die Drehmomente von meinem 330d mit 258PS geben, aber wenns dir nur um das Gaspedal geht...:)

Zitat:

@Car-freak schrieb am 27. Juli 2018 um 19:44:27 Uhr:

Ich kann dir gerne die Drehmomente von meinem 330d mit 258PS geben, aber wenns dir nur um das Gaspedal geht...:)

Gib mir lieber gleich das komplette Auto :D

Der lässt sich sicherlich schön sparsam fahren mit massig Kraftreserve.

Ideales Autobahnfahrzeug

Zitat:

@Leon596 schrieb am 27. Juli 2018 um 19:45:41 Uhr:

Zitat:

@Car-freak schrieb am 27. Juli 2018 um 19:44:27 Uhr:

Ich kann dir gerne die Drehmomente von meinem 330d mit 258PS geben, aber wenns dir nur um das Gaspedal geht...:)

Gib mir lieber gleich das komplette Auto :D

Der lässt sich sicherlich schön sparsam fahren mit massig Kraftreserve.

Ideales Autobahnfahrzeug

Jup. Gefällt mir eigentlich besser als mein 530d davor. Aber nächstes Jahr gucke ich mal was der aktuelle 5er so kann.

Edit

Hab heute mal genau drauf geachtet. Bei 200 dreht er nur 2800U/min.

am 30. Juli 2018 um 6:58

Zitat:

@Leon596 schrieb am 27. Juli 2018 um 15:26:53 Uhr:

Zitat:

@GaryK schrieb am 27. Juli 2018 um 14:29:13 Uhr:

Die meisten modernen Benziner haben bewusst sehr kleine Lader (Soft-Turbo), damit das Ding möglichst früh gut zieht. Bedeutet aber, dass dem obenrum irgendwann die Puste ausgeht.

Das ist aber nur ein Gefühl.

In Wahrheit legen die Motoren einfach nur noch weniger stark zu als man das von Saugern kennt.

Aber mir fallen wenige Turbobenziner ein die von 4000u/min zu 5000u/min nicht noch ein brauchbares Stück zulegen.

Ne, ist nicht nur ein Gefühl. Die Leistung bleibt in dem Fall zwar rechnerisch konstant, weil sich die Drehzahl weiter erhöht, aber das Drehmoment sinkt ab. Je nach Turbo ziemlich stark.

Das fallende Drehmoment ist das was man spürt und die Beschleunigung wird dann auch langsamer, wenn das Drehmoment fällt.

Meine beiden extremsten Beispiele sind 1.2TSI und der 1.8TSI mit 160PS.

Zugegeben: Es gibt wesentlich bessere Turbobenziner, wo das nicht der Fall ist. ;)

@Thread

Manchmal wählt man auch einfach die Motorisierung, welche einem beim Rest des Fahrzeugs die bessere Entscheidungsfreiheit gibt.

Ich habe mich für den Benziner entschieden, weil der Diesel mir zu angestrengt, nagelnd klingt. Als Beispiel hier der Opel Astra K mit 110PS: sobald man die 2k Umdrehungen erreicht, könnte man meinen, der dreht schon fast aus, was danach kommt ist eine reine Beleidigung für die Ohren :D Da ist mir das 3 Zylinder Geschnatter tausendmal lieber, welches ab ca. 3.000 schön kernig wird.

Persönlich finde ich die Kraftentfaltung zwischen Turbo-Diesel sowie Benziner sehr vergleichbar. Ich kann meinen 1.2l auch schön niedertourig bewegen, da reichen die 205nm ab 1.500 und 230nm bei 1750Umdrehungen locker aus.

Spritverbrauch könnt Ihr in der Signatur sehen. Würde ich die Spaßfahrten lassen, wäre ich locker unter 6l. Da brauche ich für meine 20.000km im Jahr keinen Diesel. Selbst die neue OPF Variante wäre kein Problem, da der Filter sowieso schnell auf Temperatur ist und alles schön verbrennt. Das ist ein toller Vorteil vom Otto, da ist die Abgastemperatur wesentlich höher.

Ich denke mal es kommt auch darauf an was man gewohnt ist. Ich bin bis jetzt immer Diesel gefahren, seit meiner Ausbildung. In der Firma gibts auch nur Diesel.

Wenn ich dann mal wegen eines Service einen Benzin-Leihwagen bekomme ist das Fahrgefühl immer richtig komisch. Genau so, wenn ich mal den 1.4TSI meiner Eltern bewegen "muss".

Es fühlt sich bei gleicher Fahrweise einfach deutlich träger an.

Ich hatte mal einen 523i für einen Tag. Die 204 Saug-PS fühlten sich an wie ein Polo mit 105PS TDI. Beim Gasgeben wurde es immer lauter, aber irgendwie nicht viel schneller;)

Saugmotoren sind im unteren Drehzahlbereich immer im Nachteil, da können die heutigen Turbos mehr, ob Benziner oder Diesel. Das war bei frühen Turbomotoren umgekehrt, aber das ist schon lange her.

Ein viel schwereres Auto mit einem viel leichteren und dann noch Turbomotor mit Saugmotor zu vergleichen macht schon auch keinen Sinn.

Das aber bei gleicher Leistung und gleiches Fahrzeug und beide Turbomotoren der Benziner träger wirkt muss man sich schon einreden.

Benziner sind in den einzelnen Gängen zu merklich höheren Geschwindigkeiten übersetzt. Mitunter wird das vielleicht etwas übertrieben weil das der Wirtschftlichkeit nützlich sein soll. Das wirkt sich dann allenfalls schon zum Nachteil des Benziners aus.

Nein, der Benziner ist träger/schwächer. Er hat schließlich weniger Drehmoment und damit weniger Leistung im unteren Drehzahlbereich.

Und die blöde Automatik weiß das wohl nicht:)

Durch die sehr langen Getriebeübersetzungen(vor allem Automatik) wirkt ein Benziner oft träger als ein gleichstarker Diesel. Das kann man auch häufig in diversen Autozeitschriften/TV-Sendungen sehen.

Das mit dem 523i und dem Polo war einfach nur so gesagt und kein Vergleich.

Darum fahre ich Diesel.

Für nen 12 Jahre alten 7-Sitzer mit 150-190PS je nach Softwarestand is das ganz okay. :D

Verbrauch

Zitat:

Das aber bei gleicher Leistung und gleiches Fahrzeug und beide Turbomotoren der Benziner träger wirkt muss man sich schon einreden.

Benziner sind in den einzelnen Gängen zu merklich höheren Geschwindigkeiten übersetzt.

Ich hatte ja schon mal erwähnt, der Vergleich mit dem 1.0 Ecoboost Turbobenziner (100PS) zur Probefahrt und meinem 1.5 Turbodiesel (75PS).

Beide Fahrzeuge eine ähnliche Übersetzung, der Ecoboost nur geringfügig kürzer übersetzt, also um die 100 bis 150U/min mehr im selben Gang bei identischem Tempo.

 

Beim Diesel drücke ich bei 80 bis 90km/h auf einer 4 bis 5%igen Steigung das Geaspedal nur geringfügig weiter, um das Tempo konstant zu halten.

Bei dem Ecoboost musste ich es über 50% Gaspedalweg rüber"latschen" und habe es dann vorgezogen, in den 4.Gang runterzuschalten.

Auf ebener Straße (80 - 90km/h) muss ich bei meinem Turbodiesel das Gaspedal geringfügig weiterdurchtreten, als bei dem Ecoboost. Das ist auch für mich der Grund, warum ich den Ecoboost als sehr unergonomisch empfand.

 

Hier mal eine graphische Darstellung von vier verschiedenen Fahrzeugen.

Der Dacia ebenfalls aus einer Probefahrt.

Bei dem habe ich echt nen Krampf im Kopf bekommen ;), so wie ich da das Gaspedal traktieren musste. Selbst im Stadtverkehr musste ich da mehr drauftrampeln, als beim Citroen mit 110 - 120 auf der Autobahn.

Bergabfahrend, mit Schubabschaltung, habe ich mit dem, beim allmähligen Übergang in die Ebene, fast 20km/h Geschwindiglkeit verloren, als ich das Gaspedal, analog dazu, wieder nachgedrückt habe.

Zitat:

@Car-freak schrieb am 30. Juli 2018 um 15:10:35 Uhr:

Nein, der Benziner ist träger/schwächer. Er hat schließlich weniger Drehmoment und damit weniger Leistung im unteren Drehzahlbereich.

Und die blöde Automatik weiß das wohl nicht:)

Durch die sehr langen Getriebeübersetzungen(vor allem Automatik) wirkt ein Benziner oft träger als ein gleichstarker Diesel. Das kann man auch häufig in diversen Autozeitschriften/TV-Sendungen sehen.

deswegen sind gleichstark motorisierte Turbo-Benziner bei ansonsten identischen Autos auch häufig etwas flotter....

Ansonsten ist alles eine Frage, welchen Gang man wählt....

Fürs Gefühl beim Gasgeben gibt es dann noch Gaspedal-Boxen.....

Mit einem Benziner kann ich halt auf höhere Drehzahlen zugreifen, die beim Diesel nichts mehr bringen bzw. gar nicht möglich sind.

Wenn ich davon keinen Gebrauch mache und ausgerechnet einen Vergleich in dem Drehzahlbereich bei ca identischer Geschwindigkeit mache, wo ein Diesel üblicherweise mit seinem hohen Drehmomentplateau glänzt, wird der Vergleich zwangsläufig für den Diesel sprechen. Was das für ein Unsinn ist, kann man in Autozeitschriften nachsehen, wo die sogenannten Elastitizitätswerte bei Schaltgetrieben häufig stoisch im gleichnamigen Gang erfolgen.

Die einzige Sache, wo man mit einem ansonsten gleich-leistungsfähigen Benziner meistens nicht gegen einen Diesel anstinken kann, ist das Anfahren im 1. Gang, denn auch der 1. Gang des Benziners ist relativ lang übersetzt.

Gleich leistungsfähige Diesel haben dazu häufig noch einen größeren Hubraum als entsprechende Turbobenziner, was darauf zusätzlich einen Einfluss hat.

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