Diesel für den Arbeitsweg oder nicht?
Hallo zusammen,
Ich hoffe ich bin hier im richtigen Unterforum gelandet, denn ich wüsste sonst nicht wohin damit.
Um mir vernünftig zu helfen muss ich vielleicht etwas ausholen:
Ich bin im Mai 2013 nach Deutschland gezogen und habe mein Auto mitgenommen. Da bei meinem amerikanischen Auto fast alles gemacht werden muss, damit es überhaupt eine Zulassung bekommt, habe ich mich - nach langem informieren und hin und her - dazu entschlossen, das Auto zu verkaufen und ein "neues" zu kaufen.
Seit ich hier bin fahre ich jeden Tag 10km zum Bahnhof und von da mit dem RB nach München Hauptbahnhof. So fahre ich 2h 15min pro Weg, also 4h 30min am Tag.
Mit dem Auto war ich auch schon 2, 3 mal da, da habe ich 86km, fast alles auf der A8. Mit meinem amerikanischen Auto, der gerne mal 12l schluckt ist das natürlich unsinnig und man muss gar nicht anfangen zu rechnen bei einem Zugticketpreis von 257€ pro Monat...
Da nun aber ein neues Auto hermuss, habe ich mir überlegt evtl. einen Diesel zu holen und dann jeden Tag die 86km zu fahren, da es mich mit der Bahn auf gut Deutsch gesagt ankotzt, weil ständig irgendwelche Verspätungen eintreten oder sogar Ausfälle und ich dann in Augsburg festhänge...
Jetzt habe ich mal geschaut wie man die kosten berechnet, jedoch habe ich keine Ahnung bzw. blicke da einfach nich richtig durch...
In meiner nähe verkauft jemand einen BMW 320d touring von 2005 (Automatik, 186000km) mit 2.0 Liter Diesel mit 110kw (150PS).
Gemäss Inserat schluckt der 4.7l Ausserorts, wobei ich nicht abschätzen kann ob das realistisch ist oder nicht...
Aufgrund von diesen Angaben habe ich mal gerechnet:
Zug:
2x10km / Tag = 100km / Woche = ca. 15€ (Benziner mit 9l Verbrauch und 1.65€ pro Liter Super)
Zugfahrt 257€ / Monat
Summe ca. 320€
Auto:
2x86km / Tag = 860km / Woche = ca. 59,50€ (Diesel mit 5l Verbrauch und 1.38€ pro Liter Diesel)
Summe ca. 240€
Dazu kommt natürlich noch, dass ich jede Fahrt jemanden mitnehmen könnte, z.B. von mitfahrgelegenheit.de und ähnlichem.
Die Versicherung lasse ich mal weg, denn ich bräuchte auch ein Auto, wenn ich weiterhin mit dem Zug fahre, nur dann würde ich keinen Diesel kaufen.
Nun kommt aber natürlich noch Reifenabnutzung etc. dazu, und da blicke einfach nicht mehr durch...
Hat da jemand Erfahrung damit gemacht oder kann mir da helfen?
Vielen Dank und Gruss,
Alex
16 Antworten
also das ist echt eine eher suboptimale Situation.
Hast du mal an einen Neuwagen gedacht den du Finanzirst
Vorteile liegen ja auf der Hand bei denn KM die du fährst.
Der Arbeitsweg ist mal echt Dreck, mein Beileid.
Wenn LPG nicht geht, bleibt noch Erdgas (ist in Tiefgaragen erlaubt; Erdgas ist leichter als Luft, also bildet sich bei einem Leck kein Gas-See). Da gibt's aber nix in deinem Preisbereich mit ordentlicher Reichweite.
Fast einzige Möglichkeit:
Passat CNG mit DSG.
Beispiel-Fahrzeug für 12.000 Euro
Mir persönlich wäre so ein Gefährt allerdings zu heikel.
Ich würde mir ne (rostfreie) C-Klasse oder E-Klasse anschauen, mit den kleinen Dieseln. Automaten halten, Grüne Plakette gibt's auch. 7 Liter wirst du damit auch brauchen.
Prius kann man auch fast immer machen, kann man (realistisch) mit 5 Litern fahren (schleichen) oder 6 Liter (120-130 km/h + Morgen-Stau) im Schnitt über alles. Kraftstoffkosten damit gleich wie beim Automatik-Diesel. Im Verbrauchsvorteil, wenn Rush-Hour-Stau dazukommt. Beim Nach-Hause-Donnern über die A8 unterlegen, weil zu lahm. Technik-Vorteil: keine Kupplung, kein ZMS, kein Partikelfilter, keine Injektoren, kein Turbo, kein anfälliges Getriebe. Technik-Nachteil: bei 300-400.000 km können Zellen des Traktionsakkus die Grätsche machen.
Beide sind auch wegen der Langläuferqualitäten interessant: Werden oft als Taxi eingesetzt.
Oder doch Dacia Sandero Diesel. Neu kaufen, 1 Jahr fahren, NULL Reperaturrisiko, für wenig Verlust weiterverticken.
Geht auch mit einem Peugeot 208 Diesel (erstaunlich angenehm auf der Autobahn!) oder ähnlichem.
Bekommt man für 12000 Euro, nach 1 Jahr und 60.000 km wird man noch 9.000 dafür bekommen, ist ja noch massig Garantie drauf. 5 Cent Nutzung pro Kilometer ... ist schon sensationell.
Vielleicht rechnen sich auch 2 oder 3 Jahre Haltedauer.
Problem Diesel-Gebrauchtwagen: bei 60.000 km p.a. hast du in jedem Jahr mit Sicherheit einen sauteuren Defekt: Turbolader, DPF, Automatik ... da sind ruckzuck 1500 Schleifen weg. Bei 2 Defekten ... Prost Mahlzeit. Dann mal Bremsen für Summe X. Und ein Satz Reifen. Plus Wertverlust. Kann teurer kommen als ein Neuwagen.