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Die schönen Löwensteiner Berge

Themenstarteram 9. Juni 2012 um 15:13

Liebe Motorradfahrer unter uns,

ich habe eine Frage.

Zunächst, möchte ich, analog den neuen (alten) Regeln hier darum bitten, daß hier keine Stammtischparolen gedroschen werden oder Motorradfahrer beleidigt und angegriffen werden. Villeicht kriegen wir das ja hin. ;)

Wie gesagt, ich wohne bei den Löwensteiner Bergen, in BW. Hier, nicht weit des kleinen Bergstättchens Löwenstein ist eine ca. 25 km lange, serpentinenförmige 'Rennstrecke' mit begehrter Aussichtsplatte...ein Bikertreff.

Nahezu jedes Wochenende verunglücken hier in der Sommerzeit Motorradfahrer. Mal sind sie aus der Kurve herausgetrieben worden und landen im Wald, mal haben sie die Kurve falsch eingeschätzt und landen auf einem entgegenkommenden Auto, mal haben sie die reifenhaftung in Schräglage falsch eingeschätzt und landen schlitternd auf der Fahrbahn.....die geschichte geht jedesmal gleich aus:

Ein Stau, wenige Minuten später ein oder zwei Rettungswagen, Polizei, Blut- und Benzinflecken auf der Fahrbahn.... . :(

Die Strecke, sowie die Unfälle, die hier schon an der Tagesordnung sind, sind allen Motorradfahrern bestens bekannt....und trotzdem geschieht es weiter, regelmäßig und den ganzen Sommer lang.

Längst finden hier vermehrte Geschwindigkeitskontrollen statt, längst wurde die Strecke auf 50-70km/h limitiert und längst hält die polizei vorbildliche Aufklärungsarbeit auf der Aussichtsplatte ab....doch es passiert weiterhin.

Vollverkleidete Rennmaschinen fliegen die Serpentinen hoch und runter, mit 100-150km/h, alleine, in der Kolonne, waghalsig und viel zu riskant.

Nicht alle natürlich. Viele cruisen auch nur dahin und gefärden dabei weder sich noch andere.

Komme ich an so einem Unfall vorbei und sehe von weitem schon das Treiben im Rettungswagen kann ich mir die bleibenden Folgen der mißglückten Motorradhatz nur wage ausmalen....und zu hause sitzen villeicht Frau und Kinder und warten mit dem Abendessen. :(

Papi wollte ja nur mal eben einen Ausritt machen. (einen sehr traurig Smilie gibt es leider nicht).

Die Frage nun:

Was reitet einen Motorradfahrer die Realität derart auszublenden?

und......kalkuliert ihr dieses Risiko mit ein?

Ich bittte um eine faire Diskussion! :)

Gruß Berti

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 9. Juni 2012 um 15:13

Liebe Motorradfahrer unter uns,

ich habe eine Frage.

Zunächst, möchte ich, analog den neuen (alten) Regeln hier darum bitten, daß hier keine Stammtischparolen gedroschen werden oder Motorradfahrer beleidigt und angegriffen werden. Villeicht kriegen wir das ja hin. ;)

Wie gesagt, ich wohne bei den Löwensteiner Bergen, in BW. Hier, nicht weit des kleinen Bergstättchens Löwenstein ist eine ca. 25 km lange, serpentinenförmige 'Rennstrecke' mit begehrter Aussichtsplatte...ein Bikertreff.

Nahezu jedes Wochenende verunglücken hier in der Sommerzeit Motorradfahrer. Mal sind sie aus der Kurve herausgetrieben worden und landen im Wald, mal haben sie die Kurve falsch eingeschätzt und landen auf einem entgegenkommenden Auto, mal haben sie die reifenhaftung in Schräglage falsch eingeschätzt und landen schlitternd auf der Fahrbahn.....die geschichte geht jedesmal gleich aus:

Ein Stau, wenige Minuten später ein oder zwei Rettungswagen, Polizei, Blut- und Benzinflecken auf der Fahrbahn.... . :(

Die Strecke, sowie die Unfälle, die hier schon an der Tagesordnung sind, sind allen Motorradfahrern bestens bekannt....und trotzdem geschieht es weiter, regelmäßig und den ganzen Sommer lang.

Längst finden hier vermehrte Geschwindigkeitskontrollen statt, längst wurde die Strecke auf 50-70km/h limitiert und längst hält die polizei vorbildliche Aufklärungsarbeit auf der Aussichtsplatte ab....doch es passiert weiterhin.

Vollverkleidete Rennmaschinen fliegen die Serpentinen hoch und runter, mit 100-150km/h, alleine, in der Kolonne, waghalsig und viel zu riskant.

Nicht alle natürlich. Viele cruisen auch nur dahin und gefärden dabei weder sich noch andere.

Komme ich an so einem Unfall vorbei und sehe von weitem schon das Treiben im Rettungswagen kann ich mir die bleibenden Folgen der mißglückten Motorradhatz nur wage ausmalen....und zu hause sitzen villeicht Frau und Kinder und warten mit dem Abendessen. :(

Papi wollte ja nur mal eben einen Ausritt machen. (einen sehr traurig Smilie gibt es leider nicht).

Die Frage nun:

Was reitet einen Motorradfahrer die Realität derart auszublenden?

und......kalkuliert ihr dieses Risiko mit ein?

Ich bittte um eine faire Diskussion! :)

Gruß Berti

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am 9. Juni 2012 um 15:17

Zitat:

Original geschrieben von Berti V.

 

 

Die Frage nun:

Was reitet einen Motorradfahrer die Realität derart auszublenden?

und......kalkuliert ihr dieses Risiko mit ein?

Als Ex Biker kann ich sagen das man dieses Restrisiko wohl ausblendet, denn sonst setzt man sich nicht aufs Bike. Die Risikofahrer( Heizer Fraktion) haben dazu warscheinlich noch einen verminderten oder gar keinen Selbsterhaltungstrieb.

Zitat:

Original geschrieben von Berti V.

Was reitet einen Motorradfahrer die Realität derart auszublenden?

Ich vermute mal, daß es am extrem schmalen Grenzbereich moderner Sportmotorräder liegt. Wenn die Grenze erreicht ist, gibt's praktisch keine Vorwarnung mehr vor dem Abflug.

Ich bin kein Biker, aber ich kanns mir so erklären das es einfach ein unglaublicher Rausch ist. Man ist ungeheuer schnell, dass Adrenalin knallt nur so durch die Adern und es macht einfach unheimlichen Spass die Physik auf sich wirken zu spüren.

Man vergisst jede vorsicht und gibt einfach nur noch Gas, grade Leute deren Alltag sonst recht monoton und langweilig ist werden da schnell überrannt und lassen jede Vorsicht fliegen, weil man mal endlich aus dem Trott rauskommt.

Ich hab da auch Verständniss, die ganze Woche im Bürokabuff eingesperrt ( wir können nunmal nicht alle Freeclimber werden ), der dicke Chef raunzt einen aus Langeweile an und die Kunden nerven mit irgendwelchen unwichtigen Kleinigkeiten, tun so als sei die länge der Bleistiftspitze dreh und Angelpunkt der Welt.

Da will man am Wochenende einfach mal die Kuh fliegen lassen, schlägt dabei eben aber schnell über die Stränge oder überschätzt sein können. Helfen würde es da wohl nur, wenn die Leute anderweitig mal bisschen Dampf und Druck abbauen können. Da aber da das wohl nicht geht wird bei dir wie bei mir die Feuerwehr an schönen Wochenenden weiterhin Biker von der Straße sammeln müssen.

Themenstarteram 9. Juni 2012 um 15:23

Hallo Pepperduster,

ich hab auch mal eine 80er gefahren, und mich zu steil in die Kurve gelegt und bin nur knapp einem Sattelzug entgangen....das war schon mit 16 Jahren. Danach habe ich die Kiste sofort verkauft...war mir zu riskant auf nur 2 Rädern und meinem Drang nach Speed.

Irgendwann sollte man doch aus eigenen (oder fremden) Fehlern lernen, oder?

Bei manchen Bikern scheint sich zwar mit zunehmender Erfahrung das Können zu verbessern, aber nicht das Risikobewußtsein. Diese Gruppe ist dann besonders gefährdet.

Themenstarteram 9. Juni 2012 um 15:26

Zitat:

Original geschrieben von Dr Seltsam

Ich bin kein Biker, aber ich kanns mir so erklären das es einfach ein unglaublicher Rausch ist. Man ist ungeheuer schnell, dass Adrenalin knallt nur so durch die Adern und es macht einfach unheimlichen Spass die Physik auf sich wirken zu spüren.

Man vergisst jede vorsicht und gibt einfach nur noch Gas, grade Leute deren Alltag sonst recht monoton und langweilig ist werden da schnell überrannt und lassen jede Vorsicht fliegen, weil man mal endlich aus dem Trott rauskommt.

Ich hab da auch Verständniss, die ganze Woche im Bürokabuff eingesperrt ( wir können nunmal nicht alle Freeclimber werden ), der dicke Chef raunzt einen aus Langeweile an und die Kunden nerven mit irgendwelchen unwichtigen Kleinigkeiten, tun so als sei die länge der Bleistiftspitze dreh und Angelpunkt der Welt.

Da will man am Wochenende einfach mal die Kuh fliegen lassen, schlägt dabei eben aber schnell über die Stränge oder überschätzt sein können. Helfen würde es da wohl nur, wenn die Leute anderweitig mal bisschen Dampf und Druck abbauen können. Da aber da das wohl nicht geht wird bei dir wie bei mir die Feuerwehr an schönen Wochenenden weiterhin Biker von der Straße sammeln müssen.

Und all dies ist wichtiger wie Frau und Kind zu Hause? Kann ich irgendwie nicht nachvollziehen.

Ich fahre diese Strecke auch oft mit überhöhter Geschwindigkeit...wenn sie frei ist!!!

Aber ich habe 4 räder unter mir und x-drive, und würde die Kurvenhatz so als sicher bewerten.

Themenstarteram 9. Juni 2012 um 15:27

Zitat:

Original geschrieben von Drahkke

Bei manchen Bikern scheint sich zwar mit zunehmender Erfahrung das Können zu verbessern, aber nicht das Risikobewußtsein. Diese Gruppe ist dann besonders gefährdet.

JA! ;)

Zitat:

Original geschrieben von Berti V.

Zitat:

Original geschrieben von Dr Seltsam

Ich bin kein Biker, aber ich kanns mir so erklären das es einfach ein unglaublicher Rausch ist. Man ist ungeheuer schnell, dass Adrenalin knallt nur so durch die Adern und es macht einfach unheimlichen Spass die Physik auf sich wirken zu spüren.

Man vergisst jede vorsicht und gibt einfach nur noch Gas, grade Leute deren Alltag sonst recht monoton und langweilig ist werden da schnell überrannt und lassen jede Vorsicht fliegen, weil man mal endlich aus dem Trott rauskommt.

Ich hab da auch Verständniss, die ganze Woche im Bürokabuff eingesperrt ( wir können nunmal nicht alle Freeclimber werden ), der dicke Chef raunzt einen aus Langeweile an und die Kunden nerven mit irgendwelchen unwichtigen Kleinigkeiten, tun so als sei die länge der Bleistiftspitze dreh und Angelpunkt der Welt.

Da will man am Wochenende einfach mal die Kuh fliegen lassen, schlägt dabei eben aber schnell über die Stränge oder überschätzt sein können. Helfen würde es da wohl nur, wenn die Leute anderweitig mal bisschen Dampf und Druck abbauen können. Da aber da das wohl nicht geht wird bei dir wie bei mir die Feuerwehr an schönen Wochenenden weiterhin Biker von der Straße sammeln müssen.

Und all dies ist wichtiger wie Frau und Kind zu Hause? Kann ich irgendwie nicht nachvollziehen.

Ich fahre diese Strecke auch oft mit überhöhter Geschwindigkeit...wenn sie frei ist!!!

Aber ich habe 4 räder unter mir und x-drive, und würde die Kurvenhatz so als sicher bewerten.

Wie einer schon schrieb, beim Auto merkt man auch eher wenn die Lage außer Kontrolle zu geraten droht. Beim Bike liegt man schnell auf der Fresse aka trägt schwerste Verletzungen davon. Deswegen werd ich auch nie den Bikeführerschein machen, ganz einfach weil ich weiß das das nicht gut ausgehen würde.

am 9. Juni 2012 um 15:29

Zitat:

ich hab auch mal eine 80er gefahren, und mich zu steil in die Kurve gelegt und bin nur knapp einem Sattelzug entgangen....das war schon mit 16 Jahren. Danach habe ich die Kiste sofort verkauft...war mir zu riskant auf nur 2 Rädern und meinem Drang nach Speed.

Irgendwann sollte man doch aus eigenen (oder fremden) Fehlern lernen, oder?

du vergisst dabei etwas Wesentliches: Fehler machen immer nur Andere ...

 

am 9. Juni 2012 um 15:32

Zitat:

Original geschrieben von Berti V.

Hallo Pepperduster,

ich hab auch mal eine 80er gefahren, und mich zu steil in die Kurve gelegt und bin nur knapp einem Sattelzug entgangen....das war schon mit 16 Jahren. Danach habe ich die Kiste sofort verkauft...war mir zu riskant auf nur 2 Rädern und meinem Drang nach Speed.

Irgendwann sollte man doch aus eigenen (oder fremden) Fehlern lernen, oder?

Ich hatte zuletzt ne 1200er Suzuki Bandit und verkaufte diese auch aus Einsicht das es am Wochenende bei schönen Wetter wo alle Omi und Opi,Radfahrer, Sonntagsfahrer, Wohnmobile, Caravans ,Reisebusse , Fussgänger,und und und sich eine Straße teilen müssen, es viel zu gefärhlich ist mit einem Motorrad seine knappe Freizeit zu verbringen.

Ich bin bisher immer nur Chopper und Tourer gefahren, auch mit dem Hintergedanken an einen breiteren Grenzbereich (an den ich aber bisher nie drangekommen bin).

Eine SSP käme mir nie ins Haus, weil die viel zu sehr dazu animiert, stets auf der letzten Rille zu fahren.

Naja, andere machen Bungee Jumping oder tauchen mit Haien.

Das kann man wohl sogar psychologisch erklären (Wagnis_(Sport) ).

Zitat:

Original geschrieben von Berti V.

 

Ich bittte um eine faire Diskussion! :)

Gruß Berti

Dann fangen wir bei dir an :D

Bei wie vielen dieser Unfälle warst du Augenzeuge und kannst Fremdverschulden ausschließen?

Klar gibbet heute technischen Schnickshnack an den modernen Maschinen. Aber wenn du in der Kurve bremsen musst: Helm ab zum Gebet.

Dreck auf der Strasse, dann legts dich auch schon mal bei 30 auf die Nase, auch wenn man die Kurve sonst immer locker mit 70 genommen hat.

 

 

Man sieht immer nur den Mopedfahrer auf der Strasse liegen. Ob der Vorder / Hintermann oder der Gegenverkehr scheiße gebaut haben sieht man nicht.

Das ist auch der Grund warum ich nicht mehr Moped fahre seit ich Nachwuchs habe.

Themenstarteram 9. Juni 2012 um 15:35

Zitat:

Original geschrieben von Pepperduster

Zitat:

Original geschrieben von Berti V.

Hallo Pepperduster,

ich hab auch mal eine 80er gefahren, und mich zu steil in die Kurve gelegt und bin nur knapp einem Sattelzug entgangen....das war schon mit 16 Jahren. Danach habe ich die Kiste sofort verkauft...war mir zu riskant auf nur 2 Rädern und meinem Drang nach Speed.

Irgendwann sollte man doch aus eigenen (oder fremden) Fehlern lernen, oder?

Ich hatte zuletzt ne 1200er Suzuki Bandit und verkaufte diese auch aus Einsicht das es am Wochenende bei schönen Wetter wo alle Omi und Opi,Radfahrer, Sonntagsfahrer, Wohnmobile, Caravans ,Reisebusse , Fussgänger,und und und sich eine Straße teilen müssen, es viel zu gefärhlich ist mit einem Motorrad seine knappe Freizeit zu verbringen.

na, na Du hast ja eine richtige Rockerseite an Dir...hätt ich gar nicht gedacht. :D:D:D

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